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Re: Radtouren - Erlebnisse

Verfasst: 17.08.2025, 20:26
von Merkosh
Die letzten beiden Tage bin ich kein Rad gefahren wegen den ganzen Gewittern und Starkregen den wir hier hatten. Also mal zwei Ruhetage eingelegt (nerv). Entsprechend ausgeruht hats mich dann heute wieder gejuckt, der Wetterbericht versprach trocken aber wolkig, kurz Regenradar gecheckt, nix zu sehen, rein in die Radklamotten und los. :yes:

Als ich zur Tür raus bin hat mich allerdings fast der Schlag getroffen, nach der Bullenhitze der letzten Woche kam es mir total fröstelig kalt vor. Ich überlegte bereits ob ich nicht noch einmal zurück soll um lange Radhose plus Jacke anzuziehen, hab mich dann aber doch dagegen entschieden. Was sich im Nachhinein dann als gute Entscheidung erwies, denn nach einer knappen Stunde waren die Wolken verschwunden, die Sonne lachte und es hatte sich auf wirklich angenehme Temperaturen erwärmt. So warm dass man kurz/kurz nicht frieren musste aber auch nicht so dass man schwitzen musste wie blöd. Perfekt. Bissl windig aber der weht hier auf den Höhen des Schwarzwaldes sowieso fast immer, also normal sozusagen.

Es waren merkwürdigerweise relativ wenige andere Rad- und Elektromofafahrer unterwegs, fand ich seltsam für einen trockenen Sonntag. Ist irgendwie eine WM im TV die alle schauen oder etwas in der Richtung? Komisch. Nun, jedenfalls fühlte ich mich pudelwohl, es rollte gut so vor sich hin und ging wie üblich die Hügel hoch und runter. Radfahren ist einfach genial, man ist draußen an der frischen Luft, man bewegt sich, man sieht wie sich die Natur im Verlauf des Jahres verändert, man riecht das Heu, den Geruch frisch abgeernteter Felder, den erdigen Geruch der Gepflügten, man sieht ab und zu ein Reh oder einen Fuchs am Waldrand, ein Fest für alle Sinne, eine meditative Erfahrung irgendwie. Wenn es keine Räder gäbe müssten sie alleine dafür schon erfunden werden, lol. :-D

Etwas nervig war der Hund, der mir in einem kleinen Kaff aus einer Hofeinfahrt heraus kurz hinterhersprintete und aggressiv anbellte. War ein relativ großes Vieh, so Rottweiler Statur und hat zwar nicht nach mir geschnappt aber alleine das Hinterherrennen und laute Anbellen hat mich gut erschreckt. Geht gar nicht, das ist ein öffentlicher Weg und alleine der Schreck kann ja bei einer Überreaktion zu einem Sturz o.ä. führen. Naja, ich fühle mit allen Postboten. :wehe:

Gutes von Gestern hat leider geschlossen, also keine Rosinenschnecke(n) dieses Mal. Dafür hatte ich mir eine Handvoll Gummibären als Energielieferenten in die Trikottasche gestopft. Funktioniert offenbar auch nicht schlecht denn das Steckerziehen blieb diesmal aus und nach 4 Stunden 35 hatte ich 105 km auf dem Tacho, bei einem Schnitt von nicht ganz 23 km/h. Etwas mehr Strecke wäre auch noch gegangen aber da hatte ich dann keine Lust mehr zu und ließ es dabei bewenden. Dass ich einmal über 100 km am Stück fahren könnte hätte ich letztes Jahr für schlichtweg unmöglich gehalten, insofern habe ich alle persönlichen Radlziele, die ich mir für dieses Jahr gesetzt hatte, erreicht und weiß im Moment nicht was ich mir als nächstes vornehmen soll denn viel weiter will ich eigentlich gar nicht fahren. Vielleicht eine 60 km Runde mit 24er Schnitt, wird bei den vielen Hügeln hier aber vermutlich eher schwer für mich vermute ich. Mal schauen. Wie auch immer, war ein wunderbarer Radltag heute und jetzt mach ich mir ein Hühnerschnitzel, lol... :P



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Re: Radtouren - Erlebnisse

Verfasst: 17.08.2025, 21:08
von Eisrose
Merkosh hat geschrieben: 17.08.2025, 20:26 Etwas nervig war der Hund, der mir in einem kleinen Kaff aus einer Hofeinfahrt heraus kurz hinterhersprintete und aggressiv anbellte.
Einfach kurz komplett anhalten. Ich habe noch keinen einzigen Hund getroffen, der dann nicht völlig verdutzt war, sofort aufhörte zu bellen, mich ungläubig anguckte und still von dannen zog...
Merkosh hat geschrieben: 17.08.2025, 20:26
Spoiler
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Also da biste auf solcher Strecke rund eine Stunde schneller als ich. Ich brauche für die 108 km nach Frankfurt/Oder immer etwas über 5:30 und mein Rekord war mal 4:59 mit viel Rückenwind. Allerdings normales Trekking-Rad.

Re: Radtouren - Erlebnisse

Verfasst: 17.08.2025, 21:58
von Merkosh
Eisrose hat geschrieben: 17.08.2025, 21:08 Einfach kurz komplett anhalten. Ich habe noch keinen einzigen Hund getroffen, der dann nicht völlig verdutzt war, sofort aufhörte zu bellen, mich ungläubig anguckte und still von dannen zog...
Hmmm. Anhalten, also ich glaube das hätte ich mich in dem Moment nicht getraut, der Hund kam schon recht aggressiv rüber und war groß, da hätte ich Angst gehabt dass er wirklich zubeißt. Ist mir bisher auch noch nie passiert dass mir ein Hund so hinterhersprintet aber ich behalte deinen Rat im Hinterkopf und probiere es aus wenn irgendwas in Dackelgröße den Stunt bringt. :preif: :-))
Eisrose hat geschrieben: Also da biste auf solcher Strecke rund eine Stunde schneller als ich. Ich brauche für die 108 km nach Frankfurt/Oder immer etwas über 5:30 und mein Rekord war mal 4:59 mit viel Rückenwind. Allerdings normales Trekking-Rad.
Naja, als ich wegen der Brüche die Zwangspause einlegen musste hatte ich ja sehr viel Zeit und habe mir bei den Kleinanzeigen das Rennrad geschossen. Auch ein eher antikes Teil vom Ende der 80er Jahre, mit 2x8 Schaltung. War eh schon lange ein Traum von mir eins zu besitzen und das Teil fährt sich, wenn man es mit meinem Mountainbike vergleicht, so viel leichter, mit viel weniger erforderlichem Kraftaufwand, macht einfach Spaß das Ding. Man ist auch etwas schneller damit, klar, aber soviel macht das gar nicht aus. Schwer zu beschreiben am ehesten trifft es wohl wirklich "es fährt sich sehr viel leichter und ist wendiger". :gruebel:

Re: Radtouren - Erlebnisse

Verfasst: 18.08.2025, 12:49
von Eisrose
Merkosh hat geschrieben: 17.08.2025, 21:58
Eisrose hat geschrieben: 17.08.2025, 21:08 Einfach kurz komplett anhalten. Ich habe noch keinen einzigen Hund getroffen, der dann nicht völlig verdutzt war, sofort aufhörte zu bellen, mich ungläubig anguckte und still von dannen zog...
Hmmm. Anhalten, also ich glaube das hätte ich mich in dem Moment nicht getraut, der Hund kam schon recht aggressiv rüber und war groß, da hätte ich Angst gehabt dass er wirklich zubeißt. Ist mir bisher auch noch nie passiert dass mir ein Hund so hinterhersprintet aber ich behalte deinen Rat im Hinterkopf und probiere es aus wenn irgendwas in Dackelgröße den Stunt bringt. :preif: :-))
Glaube mir, das funktioniert. Und selbst wenn nicht: ein Hund ist in der Regel so wie so schneller als Du und es wäre dann meist gefährlicher zu fallen als vom Hund gebissen zu werden. Und der Hund bellt und verfolgt Dich wegen seines Jagdinstinktes, der noch angestachelt wird, wenn Du etwa schneller wirst. Wenn Du dagegen komplett stehen bleibst, ist der Hund irritiert. Wenn Du Angst hast stehen zu bleiben, halte so an, dass das Rad zwischen Dir und Hund bleibt. Aber ich habe es noch nie erlebt, dass der Hund dann nicht aufhört und aufgibt. Ist verblüffend, wenn Du das das erste Mal erlebst, klappt bei mir aber bisher immer...

P.S. Klappt sogar bei Löwen :-)