3310 - Zeugen des Untergangs von Marc A. Herren
PHOENIX hat geschrieben: ↑25.01.2025, 15:21
Schön geschriebener Vorbereitungsroman für den Folgeband
PR 3311.
MAH schafft mit Engagement und umfänglicher Sachkenntnis, das merkt man praktisch auf jeder Seite des Hefts!
Klar, es passiert (noch) nicht allzuviel, was die Generalhandlung entscheidend weiterbringt, das haben erste Teile von Romanduals halt so an sich. Hier ist es aber auf keinen Fall langweilig.
Während die Figur des Cameron Rioz bei mir nach wie vor nur auf mittlerem Level reüssiert und ich den nun wiederaufgetauchten Jasper nicht wirklich vermisst habe, finde ich den "Alten" Reginald Archibald Delaware da Ariga ("Archie") berührend. Ein einsamer alter Mann, dem persönlich die Welt des Jahres 2250 NGZ schon lange nicht mehr die seine ist und der gleichwohl unverbittert den "Tod" bewusst und völlig freiwillig konfrontiert.
Gleichzeitig ist er mitentscheidender Wegweiser für Camerons Zukunft im Dienst der Rettung Terras und Lunas.
Archies "Ende" im Brennenden Nichts geschieht friedvoll und kontrastiert massiv zu den sonst geschilderten Höllenanklängen dieses "Nichtskosmos".
Mit der Ylantenzivilisation auf Luna konnte ich noch nie viel anfangen, das bleibt auch so! Für mich seit eh und je eine undurchsichtige potentielle Gefahr im Solsystem.
Nun, zum Schluss wird eine der üblichen Wundergestalten der Serie offenbart: Aus der KIS-Spezialistin des TLD "Sira Nylling" wird die "uralt-junge" Sahira Saedelaere.
Wahrscheinlich gehört ihr auch das "unsichtbare Schiff", auf das verwiesen wird. Mal sehen, was man mit dieser ad hoc-Wundertüte Sahira noch konzipiert hat.
Unklar bleibt die Figur der Nexialistin, deren Namen Cameron partout nicht memorieren kann, der aber Anklänge an den Namen einer Spiralgalaxis hat.
Die Personalie Anniwas Tercel, die dem Jaj-Gestaltwandler Leza Vlyoth aus unseligen Atopie-Tribunalzeiten entspricht, hat MAH vermutlich als "persönliche Nebengeschichte" draufgestrickt.
Kann man machen, unverzichtbar ist dies natürlich nicht!
In summa ein guter Roman, dem man halt anmerkt, dass die eigentliche inhaltliche Exposévorgabe auf den Nachfolgeband vom nämlichen Autor fokussiert. Das ließ Luft für Nebendarstellungen.
Die Erinnerungen Bonnifers bringen die Terraebene in etwa auf Infogleichstand mit der PHOENIX-Expedition.
Allerdings wird das Brennende Nichts in der Sonne Wyco nicht erwähnt oder ich habe es doch überlesen.
Woher Shrell zum Zeitpunkt ihres Anschlags auf die Wyconder die
Information über "Bulls besten Freund" Perry Rhodan und Terra hat, ist unklar. Ein unmenschlich gewordener Reginald Bull, der später Perry töten lassen will, wird ja kaum unseren Helden als "besten Freund" bezeichnen.
Unklar bleibt auch das Wissen um die Lage des Wyco-Systems im
Leerraum.
Kurz erneut angerissen wird auch die Rolle der "Alten Architekten" und ihres vormaligen "kosmischen Projekts”.
Ich schätze mal, das dieses Projekt und sein Gebrauch oder Missbrauch durch die Leun Kern des Zyklus sein werden.
Bull bzw. FENERIK haben sich kaum in irgendeinen kosmischen 0815-Lokalkonflikt eingemischt.
Das wird der Punkt sein wie das Agolei-Problem und der Internkosmos der Brennenden Nichtse zusammenhängen.