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Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 06.09.2025, 19:53
von Reinhard
Gucky_Fan hat geschrieben: 06.09.2025, 18:57 https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... .A_control

Ich weiß ja, wie ungern hier die Welt gelesen wird, aber den Artikel finde ich bezeichnend und ehrlich.
Das ist ein altbekanntes Thema, dass nicht opportune Fakten von Entscheidungsträgern gleich bei der Datenerfassung aussortiert werden. Ist für mich, der ich beruflich recht viel mit Datenanalyse zu tun habe ein ständiger Kampf gegen Windmühlen bei dem ich mich manchmal mit recht hohen Hirachiestufen anlegen muss. Da ich das also für Absicht halte kann ich allen Staatsangestellten, denen so was auffällt nur den Rat geben solche Fälle anonymisiert an die Öffentlichkeit zu bringen. Und alle Politiker, die sich dagegen wehren muss man an den Pranger stellen. Exakte Datenerfassung ist nie eine Diskriminierung. Die erfolgt möglicherweise bei der Aufbereitung, aber wenn die Rohdaten detailliert und von hoher Qualität sind, kann man Manipulationen viel leichter bekämpfen als wenn aus wischi-waschi Daten was abgeleitet wird, das der Erfahrung von zu vielen Menschen widerspricht und die dann wilde (Verschwörungs) Theorien glauben, von denen sie meinen, dass die besser zu ihrer Wahrnehmung passen.

Passt natürlich vielen Berufspolitikern nicht, wenn sie keine Meinung vorgeben können, sondern sie sich Fakten beugen müssen, darum ist dieses Vorgehen in der Politik weder neu noch auf dieses Themengebiet beschränkt noch überraschend.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 03:50
von Rebecca
Reinhard hat geschrieben: 06.09.2025, 19:53 Passt natürlich vielen Berufspolitikern nicht, wenn sie keine Meinung vorgeben können, sondern sie sich Fakten beugen müssen, darum ist dieses Vorgehen in der Politik weder neu noch auf dieses Themengebiet beschränkt noch überraschend.
Das gilt für alle Bereiche (leider) - in Fragen der Sicherheit, in Fragen der Finanzierung des Staates und in der Höhe der Grundsicherung (wo Daten in der Regel ignoriert werden, die deutlich zeigen, dass sie nach den Maßstäben, die die Politik abstrakt setzt (Soziales Existenzminimum) in Verbindung mit den Vorgaben der Verfassung zu wenig ist.

Aber dann arbeitet man halt mit anderen Zahlen... Toll ist auch immer den Haushalt bei der vorläufigen Haushaltsführung (z.B. bei Jobcentern...) nur Stückchenweise freizugeben... und dann nochmal im Oktober 8 Millionen nachzuschießen, die für Arbeitsförderungmaßnahmen noch im Haushaltsjahr ausgegeben werden können.... wenn die dann nicht ausgegeben werden... (weil man Anfang des Jahres plant... und nicht damit rechnet, dass dann noch was kommt), schimpft man auf die Jobcenter und kürzt die 8 Millionen im nächsten Jahr... weil offenkundig hat man sie ja nicht gebraucht...
Ich komme vom Thema ab.

Wollte nur bestätigen. Ja: In der Politk wird viel an Zahlen gebogen. Leider. Aber bestimmte Datenerhebungen können diskriminierend sein und sind deswegen rechtlich ausgeschlossen (z.B. fragen wie: wie viele Juden leben in der Stadt und was sind ihre Adresse? Die Daten existieren im Einwohnermeldeamt... man kann sie abfragen ... aber wegen der Diskriminierunggefahr, bekommt die Ratsfraktion der Partei die gefragt hat sie nicht - realer Fall). Ich wollte damit gar nicht jetzt auf die konkrete Datenerfassung hier ansprechen, sondern nur anmerken, dass nicht jede Datenerhebung diskriminierungsfrei ist.
Schon Fragestellung kann eine Diskriminierung darstellen. Umgekehrt: bei aggreggierten Daten (wie sie in der Statistik üblich sind) ist zumindest keine individuelle Diskriminierung dar. Aber auch da kann ich schon durch die Erhebung/Fragestellung gezielt manipulieren (in jede Richtung) was ja auch getan wird.

Exakte Datenerfassung - da bin ich bei dir ist wichtig und richtig. Aber d.h. für mich meistens eben zu schauen: a) welche Daten brauchen wir? zu b) welchen Zweck? und c) schauen wir dabei auch in alle Richtungen oder ist schon unsere Fragestellung einseitig?
Ich finde sehr gut, dass seit einigen Jahren die Messerdelikte gesondert ausgewiesen werden - das war nicht immer so.

Aber die Fragestellung sollte eben an sachlichen Fragen und Themen orientiert sein und nicht an politische Zielen (weder von Rechts noch von Links).

Leider werden Zahlen zu oft abgefragt um sich seine Meinung bestätigen zu lassen - statt dass man die Zahlen erhebt um sich eine Meinung erstmal zu bilden. Das führt dann dazu, dass wenn die Zahlen die Meinung nicht bestätigen vergessen oder drum herum geredet wird.

Es gab mal eine von der Bundesagentur hochoffiziell beauftragte Studie welche Maßnahmen man ergreifen kann, um die Arbeit in Jobcenter weniger belastend zu machen und vor allem die Ergebnisse zu verbessern und wie hoch die reale Arbeitsbelastung dort tatsächlich ist. Die Bundesagentur entschied wer die Studie durchführen sollte und tönte vorher groß, dass die Ergebnisse ganz wichtig seien und die zukünftige Organisation in den Jobcentern maßgeblich mitbestimmen würde. Man hätte gehört, dass Änderungen notwendig sind, und wollte sie angehen.

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass erhebliche Defizite da sind, und es nur eine Maßnahme gibt, die wirklich messbar an den Problemen etwas ändern kann (die von der Bundesagentur anerkannt wurden und Grund waren die Studie im Auftrag zu geben):
Mehr Personal.

Vorher hieß es, dass alle Teilnehmenden einen Link zum Ergebnis bekommen und man das besprechen und mit den Geschäftsführungen umsetzen wollte, was rauskommt.
Als das Ergebnis rauskam, wurde sie irgendwo im Intranet veröffentlicht... aber nichts groß diskutiert und auch nicht groß publik gemacht. Manche dachten schon, dass die abgeblasen worden sei... und nie beendet wurde. Aber ja... das Ergebnis nach wissenschaftlicher Auswertung und Zahlen passte nicht...

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 08:41
von wepe
Ich möchte daran erinnern, dass es früher bereits gesellschaftsbedrohende Messerprobleme gab. In den 1960 Jahren wussten alle Deutschen, dass man vorsichtig sein musste, wenn man einem Italiener begegnete: Die "Stilettos" waren natürlich alle bewaffnet, machten ständig nachts im Park blonde deutsche Mädchen an und hätten sofort das Messer gezogen, wenn man was gesagt hätte. Als dann nach 1961 vermehrt auch Türken und andere Gruppen angeworben wurden, trugen die Italiener plötzlich keine Messer mehr, das Problem war verschwunden. :preif:
...
Gibt es eigentlich auch Statistiken mit Baseballschlägern und Springerstiefeln? :wehe:

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 09:17
von thinman
wepe hat geschrieben: 07.09.2025, 08:41 Ich möchte daran erinnern, dass es früher bereits gesellschaftsbedrohende Messerprobleme gab. In den 1960 Jahren wussten alle Deutschen, dass man vorsichtig sein musste, wenn man einem Italiener begegnete: Die "Stilettos" waren natürlich alle bewaffnet, machten ständig nachts im Park blonde deutsche Mädchen an und hätten sofort das Messer gezogen, wenn man was gesagt hätte.
War das damals was neues? Schließlich war man ja gerade von den Italienern "verraten" worden und hat deshalb den Krieg nicht gewinnen können.
Die "Stilettos" waren natürlich alle bewaffnet, machten ständig nachts im Park blonde deutsche Mädchen an und hätten sofort das Messer gezogen, wenn man was gesagt hätte.
Das sagte man bereits den bösen Studenten und anderem fahrendem Volk nacht, und dann waren da, je nach Region des heiligen römischen Reiches natürlich noch die bösen Papisten/Calvinisten/Lutheraner und natürlich waren auch die alten Römer immer hinter den schönen blonden Germaninnen her... :pfeif:

Und ich bin jetzt mal böse und vermute, dass auch in Südostasien die Leute vor den bösen blonden Langnasen warnen, die unbedingt ihre jungen Frauen mit ähnlichen Gedanken entführen wollen.

Aber wir schweifen ab....

thinman

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 09:35
von Reinhard
Rebecca hat geschrieben: 07.09.2025, 03:50
Reinhard hat geschrieben: 06.09.2025, 19:53 Passt natürlich vielen Berufspolitikern nicht, wenn sie keine Meinung vorgeben können, sondern sie sich Fakten beugen müssen, darum ist dieses Vorgehen in der Politik weder neu noch auf dieses Themengebiet beschränkt noch überraschend.
Wollte nur bestätigen. Ja: In der Politk wird viel an Zahlen gebogen. Leider. Aber bestimmte Datenerhebungen können diskriminierend sein und sind deswegen rechtlich ausgeschlossen (z.B. fragen wie: wie viele Juden leben in der Stadt und was sind ihre Adresse? Die Daten existieren im Einwohnermeldeamt... man kann sie abfragen ... aber wegen der Diskriminierunggefahr, bekommt die Ratsfraktion der Partei die gefragt hat sie nicht - realer Fall). Ich wollte damit gar nicht jetzt auf die konkrete Datenerfassung hier ansprechen, sondern nur anmerken, dass nicht jede Datenerhebung diskriminierungsfrei ist.
Ah, schönes Beispiel. Und zwar mal ein Positives. Genau so ist sollte das gemacht werden. Die Rohdaten sind da. Dass die nicht jeder bekommt ist erst mal völlig richtig. Die strategische Finanzplanung meines Unternehmens stelle ich auch nicht jedem einzelnen Mitarbeiter zur Verfügung. Aber es mag durchaus Fälle geben bei denen ein legitimes Interesse besteht zu wissen wo wie viele Juden leben. Ich nehme jetzt mal kurz Muslime, weil das bei Juden eher nicht aktuell sein wird, aber wie viele Musslime wo in der Stadt leben, würde ich raus ziehen, wenn irgendwo eine neue Moschee geplant wird um den Bedarf beruteilen zu können. Das ist der entscheidende Punkt. Maximale (sinnvolle) Rohdatenerfassung. Herausgabe nach dem "need to know" Prinzip. Häufig ist eben zum Zeitpunkt der Datenerfassung noch nicht klar, ob oder wozu man das mal brauchen kann. Aber wenn es nicht erfasst ist, kann ich es nicht nachträglich ermitteln. Da da durchaus auch mal was mit sozialem/politischen Sprengstoff dabei sein kann muss natürlich jemand ohne Eigeninteresse beurteilen, was öffentlich zugänglich ist. Wieviele Menschen leben wo, darf jeder wissen, welche Religion haben die, na ja hängt davon ab ob es einen konkreten Anlass für die Frage gibt. Was sind die Klarnamen von denen braucht schon eine verdammt gute Begründung um darauf eine Antwort zu bekommen. Die Vornamensfrage ist da ein sehr spannender Fall, wenn du Michaela oder Fatima heißt, ist das ziemlich nichtssagend. Eine meiner Töchter hat einen eher seltenen Vornamen und wenn man ihren zweiten Vornamen auch nocht dazu nimmt, ist sie in mehr als 50 km Umkreis eindeutig identifizierbar. Da wir auch noch einen sehr seltenen Nachnamen haben ist meine eigene Vornamen-Nachnamen Kombination auf diesem Planeten genau 2-mal vorhanden. Ich habe daher eine etwas andere Meinung als ein Thomas Müller zu jeglicher Form von Klarnamenspflicht.
Schon Fragestellung kann eine Diskriminierung darstellen. Umgekehrt: bei aggreggierten Daten (wie sie in der Statistik üblich sind) ist zumindest keine individuelle Diskriminierung dar. Aber auch da kann ich schon durch die Erhebung/Fragestellung gezielt manipulieren (in jede Richtung) was ja auch getan wird.

Exakte Datenerfassung - da bin ich bei dir ist wichtig und richtig. Aber d.h. für mich meistens eben zu schauen: a) welche Daten brauchen wir? zu b) welchen Zweck? und c) schauen wir dabei auch in alle Richtungen oder ist schon unsere Fragestellung einseitig?
Ich finde sehr gut, dass seit einigen Jahren die Messerdelikte gesondert ausgewiesen werden - das war nicht immer so.
Bin ich fast der gleichen Meinung, genau die einseitige um nicht zu sagen manipulative Art der Fragestellung ist ein sehr wichtiges Thema. Wo ich anderer Meinung bin ist die Frage nach der Menge der Rohdaten. Meine Erfahrung ist, dass man nie vollumfänglich im Voraus wissen kann, was den relevant sein könnte. Darum würde ich wo auch immer, einfach alles erfassen, was ohne unverhältnismäßigen Aufwand erfasst werden kann. Die ganzen Internet-Buden machen das genau so, nur nutzen die das als Geschäftsmodell, und kaum jemand hat ein Problem damit, wenn es Behörden machen ist es plötzlich furchtbar schlimm. Daraus leite ich auch einen anderen Ansatz für die Arbeit der Datenschutzbeauftragten ab. Die fokusieren sich meiner Meinung zu sehr darauf, was nicht erfasst werden darf, können das aber bei den privaten Datenkraken gar nicht verhindern. Die eh verlorene Front würde ich zurückfahren und die freigewordenen Kapazitäten auf eine Verbesserung von sicherer Speicheurung und Zugriffsregelungen öffentlicher Daten legen.
Aber die Fragestellung sollte eben an sachlichen Fragen und Themen orientiert sein und nicht an politische Zielen (weder von Rechts noch von Links).

Leider werden Zahlen zu oft abgefragt um sich seine Meinung bestätigen zu lassen - statt dass man die Zahlen erhebt um sich eine Meinung erstmal zu bilden. Das führt dann dazu, dass wenn die Zahlen die Meinung nicht bestätigen vergessen oder drum herum geredet wird.
Das ist für mich ziemlich genau der Kern der neutralen Rohdatenerfassung. Wenn da jemand die Fragestellung/Auswertung manipuliert, kann ich das anhand der Rohdaten nachvollziehen bzw. eine Gegendarstellung erzeugen. Wenn die Daten nicht oder manipuliert erfasst wurden kann ich dass nicht.

Mal ein Beispiel. Flüchtlinge und pull-effekt.
Es gibt keine allgemeingültige Definition, was das ist/wäre.

Fragestellung an Flüchtlinge: Warum sind sie geflohen? Antworten x, y ,z. Da ist wohl kaum dabei, weil ich in Deutschland auf Staatskosten ein schönes Leben haben wollte. Eher, irgendwer wollte mich umbringen, ich habe keine Chance gesehen dort meinen Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen.... Schlußfolgerung: es gibt keinen pull effekt.

Erweiterte Fragestellung an Flüchtlinge: Als sie sich entschieden hatten zu fliehen, warum haben sie sich für das Ziel Deutschland entschieden? Da wird es dann schon interessanter. War Zufall, hatte kein konkretes Land geplant, habe Bekannte, die schon in Deutschland sind, mein Schleuser hat gesagt, dort ist es am besten, die Deutschen/Frau Merkel haben/hat gesagt wir sind dort willkommen...
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/ ... hland.html
Ist das dann jetzt der pull-effekt? Kann man drüber streiten, ob und wie groß, aber wenn ich die erweiterte Frage gar nicht erst stelle werde ich Daten über die man streiten kann noch nicht mal erfassen.
Es gab mal eine von der Bundesagentur hochoffiziell beauftragte Studie
......
Aber ja... das Ergebnis nach wissenschaftlicher Auswertung und Zahlen passte nicht...
Und genau da sollten die an der Studie beteiligten und die Medien drauf rumreiten, wenn so was passiert.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 09:38
von Guy Nelson
Gegen kriminelle Energie und Terrorismus gibt es keine absolute Sicherheit....
Ist leider so-es kann einem auch der Himmel auf den Kopf fallen :hm:
Völlig überzogene Kontrollen würden nur die verärgern bei denen die Kontrollen eigentlich unnötig sind :gruebel: Ich hab auch immer ein Schweizer Sackmesser dabei,und werde das auch beibehalten....
Wie schon gesagt,kann man auch mit Autos,Schraubenziehern,Füllfederhaltern
und sonstigem Leute umbringen.

Messeratacken gab es schon immer- nur wird das heute dank WWW viel mehr publik gemacht (hat Vor und Nachteile)

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 09:54
von Oceanlover
thinman hat geschrieben: 07.09.2025, 09:17 Und ich bin jetzt mal böse und vermute, dass auch in Südostasien die Leute vor den bösen blonden Langnasen warnen, die unbedingt ihre jungen Frauen mit ähnlichen Gedanken entführen wollen.
Nein, im Gegenteil. Ich habe seit 1997 insgesamt doch schon eine lange Zeit auf den Philippinen verbracht, habe Familie dort. Die Leute sind in der Regel ausländerfreundlich, also nett, sehr interessiert, wo man herkommt, gastfreundlich und man hat das Gefühl, dort sehr willkommen zu sein und einen hohen Stellenwert zu haben.

Um den Bogen zu Deutschland zu schlagen, also fast das genaue Gegenteil von dem, wie ein gewisser Teil unserer Bevölkerung mit Ausländern umgeht. Da ich mit einer Philippinerin verheiratet bin und zwei Kinder habe, die natürlich auch etwas asiatisch aussehen, habe ich die Diskriminierung von Leuten selber erlebt. Vor ein paar Jahren war hier sogar in der Nähe von unserem Haus eine Demo von Nazis. Zur Sicherheit hatte ich mir Urlaub genommen und konnte dann selber die Brüllerei hören: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" Gut, dass ich bei meiner Frau war. Das sind dann Augenblicke, wo man sich als Deutscher für seine "Landsleute" schämt.

Ich will das jetzt nicht weiter auswalzen, aber für den Fall, dass wir in D. eine rechtsradikale Regierung bekommen, haben wir einen Plan B.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 11:01
von Leenia
Ich sehe das Problem bei den Mitläufern und speziell bei jungen Erwachsenen, bzw. auch Jugendlichen, die sich in der „Orientierungsphase“ befinden. Sie wollen irgendwo dazugehören und sich verstanden fühlen.

Es wäre interessant, bei den Demos die Altersstruktur festzustellen.
Ebenso die Gruppendynamik. Meiner Meinung nach versagt hier die Politik. Ein Einzelner kann anders reagieren, als wenn er in einer Gruppe mitläuft.
Versteht man die Gruppendynamik, kann diese in jede Richtung manipuliert und gelenkt werden.

Die Medien sind eines der Werkzeuge. Oft wird etwas ungefiltert verbreitet und wird nicht selten unkritisch konsumiert. Ein Ansatzpunkt wäre, in den Schulen verstärkt Medienkompetenz zu unterrichten. Damit die Kinder auch lernen, zu hinterfragen, was sie über das Internet so alles serviert bekommen

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 13:02
von Gucky_Fan
Für mich ist der Verweis auf die Vergangenheit kontraproduktiv weil wir jetzt ein Problem haben das einen großen Teil der Menschen beunruhigt. Rational könnte man das erklären oder plakativ jetzt etwas unternehmen. Nur weil mich Messerkontrollen stören muss ich sue in Schulrn nicht ablehnen.

Politische Bildung wurde seit Jahrzehnten genau wie Medienkompetenz vernachlässigt. Dann müsste man aber auch den Mut haben Rechtsradikalismus Islamismus etc auch anzusprechen als Lehrkraft. Viele machen das nicht aus Angst vor fehlendem Rückhalt durch die Direktoren wegen political correctness.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 13:08
von Rebecca
Gucky_Fan hat geschrieben: 07.09.2025, 13:02 Politische Bildung wurde seit Jahrzehnten genau wie Medienkompetenz vernachlässigt. Dann müsste man aber auch den Mut haben Rechtsradikalismus Islamismus etc auch anzusprechen als Lehrkraft. Viele machen das nicht aus Angst vor fehlendem Rückhalt durch die Direktoren wegen political correctness.
"Viele machen das nicht" finde ich schwierig, weil dazu statistische Erhebungen fehlen. Anekdotische Evidenz ist anekdotisch. Mein Bruder ist Lehrer an einer weiterführenden Schule in Duisburg, da wird das regelmäßig angesprochen (in meiner Schulzeit sowieso - aber wir reden ja von heute). Auf der Berufschule, wo meine Mitbewohnerin derzeit ist, unter vielen Schulkolleg*innen mit Migrationshintergrund (hoher Männeranteil aufgrund der Art des Ausbildungsberufs - halt typischer Männerjob) ist das neben den technischen Fächern ein großes Thema, mit dem man sich auseinandersetzt von Seiten der Lehrer und zwar vollkommen angstfrei. Auch die Schule ist am Rande des Ruhrgebiets (aber nicht mehr ganz Ruhrgebiet).

Von daher stimme ich dir zu: es sollte mehr (oder besser?) angesprochen werden. Aber zu behaupten, dass es generell aus Angst nicht getan wird... dazu hätte ich gerne irgendwelche Erhebungen. Meine aktuellen (anekdotischen) Berichte aus weiterführenden Schulen, erzählen mir das Gegenteil. Aber ich höre auch, dass die Schüler*innen schwerer erreichbar sind, weil sie eben häufig auf ihre Social-Media-Quellen (TikTok) referenzieren, denen sie dann oftmals mehr trauen als dem Lehrer.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 13:33
von Gucky_Fan
Ich kenne auch beide Seiten, aber ich finde gerade die Sozialen Medien als noch einen Brandbeschleuniger in jedes Extrem. Man hätte schon vor fünf Jahren entwickeln müssen, wie man damit umgeht. Natürlich ist da eine Bringschuld der Eltern auch zu erziehen aber ich denke, Medienkompetenz müsste ein Pflichtmodul oder Pflichtfach werden..

Natürlich hätte man auch das kritische Denken von Schülern stärken müssen, ber gerade im Schulbereich ist viel zu viel Ideologie egal ob Ruhrg ebiet oder Bayern und finde den Vergleich der Erzählungen immer interessant, in was sie sich ähneln, in was sie sich unterscheiden.
Wenn allerdings eine Lehrerin aus dem Münchner Speckgürtel und ein Lehrer aus Wuppertal Barmen dasselbe sagen, finde ich das schon immer interessant.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 14:52
von wepe
Ich habe so meine Probleme mit der Aussage " gerade im Schulbereich ist viel zu viel Ideologie". Wenn ich mit Schülern (und auch bei Migrantengruppen) etwa zur Stadtgeschichte arbeite, dann transportiere ich sicherlich auch Werte, die man - ja nach persönlichen Standort - als ideologisch benennen könnte. Ich vermittel dort eindeutig demokratische Grundwerte und weise auf die Probleme anderer Wertvorstellungen (Rassenideologie, autokratische Systeme uvm) auch offensiv hin. Und es hat in 30 Jahren noch niemand geschafft, weder aus dem eigenen Arbeitsumfeld, aus der Politik noch von der pädagogischen Seite aus, mir diese Ausrichtung auf die Werte des GG auszureden oder zu gar verbieten.
Nun habe ich den Vorteil, dass ich, vom Schulbetrieb aus gesehen, ein externer Exot bin, den die nur einmal vor der Nase haben. Aber ich kenne über Jahre viele Lehrer, die sich bei mir bedankt hatten (und immer wiederkamen :-D ), weil der Museumsbesuch ein Anlass für weitere Diskussionen in den Klassen wurden.
anderes Beispiel für meine These (demokratische Werte vermitteln):
Ich glaube nicht, dass man einen KZ-Besuch ideologisch "wertfrei" hinbekommen könnte - ich jedenfalls nicht!

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 15:50
von Gucky_Fan
Ich meine mit Ideologie, dass manche gerade den Islanisus, den Rassismus, etc..gar nicht mehr ansprechen. Dann gibt es dir Engagierten und die, die echt auf einem Auge blind sind. Ich hatte gestern eine furchtbare Fortbildung und wollte dort über solche Probleme sprechen. Es war grauenhaft, die einen sahen nur Probleme, die anderen gar keine. Zielführend wäre die Mitte gewesen. Der eine Teil lässt Frauenrechte, Homosexuelle und Hass auf Juden weg im Orientierungskurs, also dem Einbürgerungstest, der andere versucht , es plakativ, dass es keine Probleme gibt. Ich hatte die Hoffnung, Lösungen zu finden und war gestern wiedermal maßlos enttäuscht.

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 18:21
von wepe
Ich verstehe, was Du meinst. Bei dem was Du schilderst, ist aber der Zustand von Sprachlosigkeit (im Sinne von kaputter Kommunikation) schon längst erreicht, da kannst Du nichts mehr reparieren.
Gibt es bei euch keine festen Regeln und Vorgaben beim Einbürgerungstest? :???:

Re: Sicherheit in Deutschland

Verfasst: 07.09.2025, 18:36
von Gucky_Fan
wepe hat geschrieben: 07.09.2025, 18:21 Ich verstehe, was Du meinst. Bei dem was Du schilderst, ist aber der Zustand von Sprachlosigkeit (im Sinne von kaputter Kommunikation) schon längst erreicht, da kannst Du nichts mehr reparieren.
Gibt es bei euch keine festen Regeln und Vorgaben beim Einbürgerungstest? :???:
Die Prüfung besteht aus 333 möglichen Multiplr ChoiceFragen, aus denen 30 ausgewählt werden. Dazu 100 Stunden Unterricht, wo 2 Stunden auf Frauenrechte und 2 Stunden auf Minderheiten verfallen. Dafür viel zu viel Weimarer Republik und Nazizeit.