Perryoldie hat geschrieben: ↑06.03.2025, 10:38Arthur Rimbaud
(1854 -1891)
Das trunkene Schiff
Und weil es in diesem Forum auch um SF geht: Hundert Jahre später veröffentlichte Cordwainer Smith die Erzählung »Drunk Boat«, in der Artyr Rambo »as the drunkboat myself« den »Raum hoch 3« auf der Suche nach seiner Liebe durchquert. Kongeniale Nachdichtung!
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 07.03.2025, 12:20
von Perryoldie
Rous2 hat geschrieben: ↑07.03.2025, 11:43
... Cordwainer Smith die Erzählung »Drunk Boat«, in der Artyr Rambo »as the drunkboat myself« den »Raum hoch 3« auf der Suche nach seiner Liebe durchquert ...
Sehr interessant, das war mir noch nicht bekannt, danke . Ich recherchierte mal nach deutschen Ausgaben:
Drunkboat (Original, 1963), liegt auf Deutsch vor:
- Rauschboot - Übersetzt von Dagmar Türck-Wagner. In: Thomas Landfinder (d.i. Jürgen vom Scheidt) (Hrsg.): Liebe 2002. (Bärmeier & Nikel, 1971)
- Das trunkene Schiff. Übersetzt von Rudolf Hermstein. In: Herren im All. (Insel, 1973)
- Das trunkene Schiff. Übersetzt von Thomas Ziegler. In: Instrumentalität der Menschheit. (Moewig, 1982)
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 09.03.2025, 11:27
von Perryoldie
***
Joseph von Eichendorff
(Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff)
(1788-1857)
Frühe
Im Osten graut's, der Nebel fällt,
Wer weiß, wie bald sich's rühret!
Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt,
Von allem nichts verspüret.
Nur eine frühe Lerche steigt,
Es hat ihr was geträumet
Vom Lichte, wenn noch alles schweigt,
Das kaum die Höhen säumet.
***
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 09.03.2025, 13:49
von Perryoldie
.
Weitere Zitate & Aphorismen zum Thema Zeit.
***
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher,
aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.
George Orwell
***
Man verliert die meiste Zeit damit,
dass man Zeit gewinnen will.
John Steinbeck
***
Die zwei größten Tyrannen der Erde:
Der Zufall und die Zeit.
Johann Gottfried von Herder
***
Für die, deren Zeit gekommen ist,
ist es nie zu spät.
Bertholt Brecht
***
Pünktlichkeit ist die Kunst, richtig abzuschätzen,
um wie viel der andere sich verspäten wird.
Bob Hope
***
Die Jugend wäre eine schönere Zeit,
wenn sie erst später im Leben käme.
Charlie Chaplin
***
Es gibt eine Zeit für die Arbeit.
Und es gibt eine Zeit für die Liebe.
Mehr Zeit hat man nicht.
Coco Chanel
***
Der Mensch ist so ängstlich wegen der Zukunft,
dass er die Gegenwart nicht genießt;
dass Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart lebt;
er lebt, als würde er nie sterben
und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt.
Dalai Lama
***
Die Zeit heilt alle Wunden.
Voltaire
***
Ist die Zeit das Kostbarste unter allem,
so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.
Benjamin Franklin
***
Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will.
Leonardo da Vinci
***
Gewöhnliche Menschen überlegen nur, wie sie ihre Zeit verbringen.
Ein intelligenter Mensch versucht, sie zu nutzen.
Arthur Schopenhauer
***
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 10.03.2025, 03:35
von Larsaf
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Denn er wird niemals alt
Die Hölle wird nicht kalt
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Heute ist schon beinah' mor-or-or-or-gen
-Barry Ryan (1972)
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 10.03.2025, 06:11
von kad
***
“time is the longest distance between two places.”
***
- Tennessee Williams, The Glass Menagerie (1944)
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 10.03.2025, 10:17
von Perryoldie
***
Ferdinand Groß
(1812-1885)
So wild im Sturm
So wild im Sturm die Lebensreise
Hinflutet sonder Ruh' und Rast,
Manchmal erklingen hör' ich's leise:
Du hast mich nie im Ernst gehaßt.
Die Menschen nur so klug und weise,
Sie löschen gern, was heilig brennt.
Manchmal erklingen hör' ich's leise:
Wir sind von Fremden nur getrennt.
Und trägt ein Traum im Strahlengleise
Die Seele hoch, vom Gram betrübt,
Manchmal erklingen hör' ich's leise:
Du hast mich dennoch still geliebt.
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Denn er wird niemals alt
Die Hölle wird nicht kalt
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Heute ist schon beinah' mor-or-or-or-gen
-Barry Ryan (1972)
Stammt das vom britischen Sänger Barry Ryan? (Interpret von Eloise…)
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 11.03.2025, 10:18
von Amtranik
Von William Blake (1757 - 1827)
Was ist der Preis der Erfahrung? Wird sie erkauft von den Menschen
Für ein Lied? Oder Weisheit für einen Tanz auf der Strasse?
Nein; sie wird erkauft um den Preis alles dessen, was einer besitzt:
Sein Haus, seine Frau, seine Kinder: Verkauft wird die Weisheit
Auf verlassenem Markt, wo keiner kommt zu kaufen, und auf
Verwüstetem Feld, wo der Landmann vergeblich pflügt um sein
Brot.
…
Gott sei Dank ward ich nie in die Schule gebracht,
Wo mit Prügeln aus Kindern Narren man macht.
…
Blake hatte eines Nachts in seinem Haus eine verstörende Begegnung mit einem riesigen Floh. Daraus entstand das Tempera-Gemälde
„Geist eines Flohs“. Der Floh sieht aber nicht sehr insektenhaft aus; eher wie ein monströser Mensch… Heute würde man wohl sagen, Blake hat in jener dunklen Stunde einfach zu tief ins Sherry-Glas geschaut, oder er hatte eine Vision, oder…oder es war eine Begegnung der dritten Art…
Quelle: William Blake - Dichter, Maler, Visionär - von Peter Ackroyd. Albrecht Knaus Verlag 1995
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Denn er wird niemals alt
Die Hölle wird nicht kalt
Zeit macht nur vor dem Teufel Halt
Heute ist schon beinah' mor-or-or-or-gen
Barry Ryan (1972)
Stammt das vom britischen Sänger Barry Ryan? (Interpret von Eloise…)
Ja . Komponiert wurde der Song (und auch Eloise) von Barrys Zwillingsbruder Paul, der Text der englischen Version stammt von W.McKeller, der Text der deutschen Version von Miriam Frances. Der Song erschien 1971, allerdings erst im Dezember, weshalb auch häufig 1972 als Erscheinungsjahr angegeben wird.
Die englische Version:
Die deutsche Version:
P.S. Miriam Frances, deren Namen ich auch gerade zum ersten mal las, war offensichtlich sehr produktiv.
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 11.03.2025, 10:59
von Perryoldie
Amtranik hat geschrieben: ↑11.03.2025, 10:18
Von William Blake (1757 - 1827) [...]
Blake hatte eines Nachts in seinem Haus eine verstörende Begegnung mit einem riesigen Floh. Daraus entstand das Tempera-Gemälde „Geist eines Flohs“. Der Floh sieht aber nicht sehr insektenhaft aus; eher wie ein monströser Mensch… Heute würde man wohl sagen, Blake hat in jener dunklen Stunde einfach zu tief ins Sherry-Glas geschaut, oder er hatte eine Vision, oder…oder es war eine Begegnung der dritten Art…
Quelle: William Blake - Dichter, Maler, Visionär - von Peter Ackroyd. Albrecht Knaus Verlag 1995
Danke, das Bild war mir nicht bekannt. Da ich jetzt doch neugierig war, suchte und fand ich es (sowie einen Beitrag) auf der englischsprachigen Wikipedia.
Das Bild ist gemeinfrei:
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 11.03.2025, 11:08
von Perryoldie
***
Gottfried Keller
(1819-1890)
Hoffnung
Hoffnung hintergehet zwar,
Aber nur was wankelmüthig;
Hoffnung zeigt sich immerdar
Treugesinnten Herzen gütig!
Hoffnung senket ihren Grund
In das Herz, nicht in den Mund.
Bleibe nicht am Boden heften,
Frisch gewagt und frisch hinaus!
Kopf und Arm mit heitern Kräften,
Überall sind wir zu Haus;
Wo wir uns der Sonne freuen,
Sind wir jede Sorge los.
Daß wir uns in ihr zerstreuen,
Darum ist die Welt so groß.
***
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 13.03.2025, 11:17
von Amtranik
Yamanoue no Okura, ein berühmter Waka-Dichter der Nara-Zeit (710-794) in Japan, schrieb in dieser Zeit das „Chōka“, ein Dialog zweier armer Männer. Eine Strophe daraus:
Yononaka wo/Ushi to yasashi to/Omoe domo/Tobitachi kanetsu/Tori ni shi arane ba.
Ich fühle das Leben ist/sorgenvoll und unerträglich/jedoch/kann ich nicht entfliehen/da ich kein Vogel bin.
Ein „Tanka“ (kurzes Lied) von Ki No Tsurayuki:
In einem Gasthaus
am Fuss der
Frühlingsberge
schlief ich die Nacht
durch -
selbst im Traume
schwebten
unablässig Blüten
nieder