Nett, dass du mich rüber gezogen hast und danke für dieses ausführliche posting. Das ist mir jetzt aber zu viel, was du da geschrieben hast, um mich da durchzuhangeln.Laurin hat geschrieben: ↑23.11.2024, 02:16 wie war das denn damals, als die Serie startete? Die hat ja damals tatsächlich viele junge Leser begeistert - aber ohne sich bei denen mit gleichaltrigen Helden anzubiedern. Mercant, Addams - damals schon alte Knacker. Und die Titelbilder von Jonny Bruck zeigten erfahrene Gesichter und keine Teenager.(...)offe ich.

Kommt mir irgendwie bekannt vor, neige selber dazu..

Du hast zunächst einfach mal recht. Als die Serie startete, gab es so etwas nicht. Für einen Jugendlichen war Rhodan alt, trotzdem hat es funktionier, wie es bei May ja auch funktionierte.
Es ist von daher wirklich die Frage, ob es solcher Rollenmodelle wirklich braucht.
Ich stelle das mal zurück.
Was nun den frühen Rhodan angeht, der war insofern ein Rollenmodell, weil er ein Rebell war, der auf seine eigene Abenteuerreise ging. Rebell ist für Jugendliche schon mal immer gut; und Abenteuerreise ist nun einmal ein klassisches Muster.
Wie du aber selber schreibt, ist die Serie alt geworden, ist die Hauptfigur alt geworden. Das macht die Identifikation schwierig.
Das scheinen die Macher auch gesehen zu haben, zumindest kam mir Roi Danton wieder ein rebellischer Held. Aufmüpfig gegen den Vater und dabei erfolgreich. Das passte schon.
Spätere Kinder von Rhodan scheinen auch dazu da gewesen sein, eine solche Funktion zu übernehmen.
Keine Ahnung, ob das funktioniert hat.
Wir haben aber in anderen Kosmen ähnliche Entwicklungen. Enterprise kam noch ohne so etwas aus, Next Generation dann schon nicht mehr und DS 9, da hatte Sisko auch eine Sohn.
Keine Ahnung, wie erfolgreich das war.
Ich sehe da aber das Problem, dass diese Figuren eben auch älter werden, was die Identifikation für neue Leser/Zuschauer schwierig macht.
Ein letztlich unlösbares Problem.
Wenn man nun zwangsläufig in diese Situation tappt, und wenn es gleichzeitig genug Beispiel gibt, wo Geschichten/Serien funktioniert haben, ohne das auf solche Mittel zugegriffen wurde, dann stellt sich die Frage, warum man das macht. In der Serie hat man es ja auch oft genug nicht gemacht. Man hat es wohl nicht für nötig gehalten.
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so genau. Zeitgeist? Streben nach politischer Korrektheit? Vielleich einfach nur der Glaube, dass es besser sei, alle Zielgruppen zu bedienen. Vielleicht, weil es wirklich etwas bringt?
In diesem ganz spezielen Fall, dieser Serie und diesem Zyklus, bei dem wir ja bisher nur aufgrund von Indizien zu bestimmten Schlüssen kommen können, fände ich zumindest es ausgesprochen positiv, wenn es den Machern gelänge, einen zusätzlichen Erzählstrang zu etablieren, die neben der Fortführung der Rhodanschen Abenteuerreise stünde. Schon alleine deshalb, weil ich so etwas die den Piratenrhodan nicht wieder haben möchte.
Wenn damit auch noch Jungleser gewonnen werden, warum nicht.
Aber ehrlich gesagt, ich bin sehr skeptisch, was die Versuche angeht, Leser zu gewinnen, in dem man Figuren bastelt, die für bestimmte Zielgruppen als Rollenmodell funktionieren können.