Baptist Ziergiebel hat geschrieben: ↑27.08.2024, 23:19
Was sich für mich im Lauf der Jahre als Eindruck der Exposé-Fabrik Montillion/Vandemaan entwickelte, ist eine falsch verstandende Auffassung von sog.
worldbuilding. In großem Maßstab wurde das rhodansche Universum zwar um zahlreiche extrauniversale Räume erweitert, temporal bis in´s Extrem gestreckt, Chaotarchen und Kosmokraten gaben ihre Stelldichein, bis hin zu diesem Unsinn von wegen "Transkosmokrat" namens Thez und Scherung, Dinge, die allerdings nicht überzeugend zu schildern sind.
Im Gegenzug erschien das nahe galaktische Umfeld, nach dem Treiben der Onryonen und des Tribunals, zunehmend seltsam kulissenhaft und unfertig. Besonders negativ deutlich wurde es mir, als die Kastellane auftraten. Die LFG, ein angeblich riesiges Staatengebilde mit 15000 Welten, reduzierte sich hier auf eine einige Planeten große, dysfunktionale Mischung aus Korruption und "soziale-Medien-Politik". Ähnlich unterwältigend das Galaktikum, welches nur ein Schatten seines früheren Selbst ist.
Den Eindruck teile ich... nur "Unsinn" hätte ich in Anführungszeichen gesetzt. Aber ja, ich fand es auch nicht nötig jetzt noch irgendwas jenseits von Kosmokraten und dann noch einen ganzen anderen Weg usw. zu schildern. Da hätte ich doch eher lieber mehr von dem was schon ist erfahren, als noch was anderes Jenzeitiges einzuführen...
Soynte Abil sehe ich immer noch als große Chance an, mit der Hoffnung, sie irgendwann als rhodansches Gegenstück zu erleben.
Ich würde begrüßen, wenn sie etwas wird, was Atlan in der Vergangenheit mal war, aber heute kaum ist. Ein Gegenpol, der zwar in grob die gleiche Richtung streitet, aber eben zu ganz anderen Mitteln bereit ist und dann immer wieder mal Zugeständnisse macht (das wäre der Unterschied zu Bostich) und eben auch jahrtausende Erfahrung hat, so dass PR nicht seinen "Ich habe mehr Erfahrung darin"-Joker immer ziehen kann.
Ich erinnere mich (grob) an die Anfangszeit mit Atlan (kenne ich nur aus den Silberbänden). Dort war Atlan mehr als einmal anderer Meinung als Perry und hat anfangs sogar mal durchaus bei der Abwägung der Interessen von Arkoniden und Terranern auch den Arkoniden den Vorrang eingeräumt, da er sich für die verantwortlich sah und es eben nicht immer einen fairen Ausgleich geben kann.
Atlan ist mit der Zeit doch sehr... perrysiert worden... Bostich war mir zu antagonistisch später in den Zielen und Monkey... naja der ist Agent und kein Politiker, der Sternenreiche lenkt... - Soynte könnte ein Char werden die grundsätzlich ähnliche Ziele verfolgt für die lokale Gruppe wie Perry... aber eben auch mal härter durchgreift... auch bei Sachen, die den Terraner nutzen mögen und wo unser Perry (der gute Moralist

) zaudert.
Einfach um zu zeigen, dass es da durchaus einen Meinungsvielfalt gibt und die auch mal verfolgt wird. Vielleicht auch mal eben die Einsicht von Perry, dass es das eine oder andere mal richtiger gewesen wäre, vorsichtiger zu sein... oder eben um des Friedens Willen dann auch mal für den Krieg zu rüsten... (selbst MU SARGAI baut uns da eine Kosmozitadelle hin...) - man kann ja beides machen verhandeln UND vorbereitet sein, für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern.
Und da könnte ein Perry der 100 % auf Verhandlung setzt, vielleicht sehen, dass eine Machtpolitikerin wie Sonyte auch im Interesse der Lokalen Gruppe vielleicht mal Recht hat, wenn sie schon für den anderen Fall gerüstet hat.
Ich bin wirklich gespannt, was für Figuren und welche Figurenentwicklungen wir bei BCH bekommen.