Politik im Exil - Politische Diskussionen

Was da gerade stattfindet, ist im Grunde eine Art Putsch von oben, um seine Macht dauerhaft und unangefochten zu etablieren. Gelingt es, werden sich die USA mehr und mehr den Verhältnissen in Russland oder China annähern - das Ganze kann aber auch sehr schnell in eine Art Bürgerkrieg ausarten; dass sich Trump noch von Gerichten bremsen lässt, glaube ich nicht. Ein Bürgerkrieg, in einem Land mit Atomwaffen - ebenfalls ein Alptraum.

Auf NTV gibt es recht gute knackige Kommentare und Einschätzungen der aktuellen Entwicklungen, z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=QkxbkMy0Y7g
https://www.youtube.com/watch?v=_COElEdkp3I

US-Minister Kennedy Jr. entlässt gesamtes Impfgremium von Seuchenbehörde
https://www.spiegel.de/ausland/usa-robe ... e322cb3676

Günther

Ich finde mit Los Angeles hat er den Rubicon überschritten. Jetzt wäre es an der Zeit, dass die demokratisch geführten Bundesstaaten sich erheben..

Gucky_Fan hat geschrieben: ↑10.06.2025, 08:11 Ich finde mit Los Angeles hat er den Rubicon überschritten. Jetzt wäre es an der Zeit, dass die demokratisch geführten Bundesstaaten sich erheben..

Tja, das ist wohl genau das, was Trump bis zum Herbst erreichen will.
Kriegsrecht in den USA, Aussetzen von Wahlen, Notstandgesetzgebung.

Die Frage ist aber wer stärker ist. Es müsste einfach mehr Demonstrationen und Widerstand geben. Hätten die Demokraten nicht so vor Trumps Einführung versagt, gäbe es das Problem nicht.

Also das "Hätti-Wari" (wurde hier in *.at durch den ehemaligen Formel 1 Piloten Gerhard Berger bekannt) kann man sich aktuell sparen, da zurückzusehen und zu jammern bringt nichts.
Vielmehr müssten sich die Demokraten oder eben die Bevölkerungsteile, denen die aktuelle Politik von Trump nicht zusagt, tatsächlich organisieren und sich gemeinsam was unternehmen.

Vor allem müssen mal die Streitkräfte sich darüber klar werden wofür sie gerade genutzt werden. Die Nationalgarde setzt sich ja größtenteils aus Bewohnern des jeweiligen Staates zusammen. Die müssen sich schon die Frage gefallen lassen warum sie im Zweifelsfall gegen Bürger oder Polizei des eigenen Staates vorgehen. Bei den Marines liegt das anders, die können von sonst noch wo herkommen. Aber für beide gilt, kann doch nicht sein, dass da nur MAGA Typen in den Streitkräften sind. Dieses Mitläufertum in den bewaffneten Einheiten stört mich in allen autokratischen Gesellschaften. Habe noch keine Autokratie gesehen in der die Herrschenden selbst mit der Waffe in der Hand ihre Macht durchgesetzt haben.

Faszinierend finde ich immer wieder, wie Trump seine Maßnahmen in der Öffentlichkeit rüberbringt.
Er malt ein düsteres Bild von den Zuständen in Kalifornien.
Zur Zeit gibt es kaum einen Indikator, der zeigen könnte, inwieweit das verfängt oder verfangen könnte.

Andere Zeit - andere Sitten.

https://www.youtube.com/watch?v=SboRijh ... DU&index=1

Jefferson Airplane Volunteers

Damals gab es offensichtlich eine Bewegung, eine weitreichend Staaten übergreifende Bewegung, die sich gegen das Establishment in Bewegung setzte. Und die damalige Zeit und die damaligen Themen waren auf ihrer Seite.

Gelandet oder gestrandet sind sie aktuell aber im Amerika 2025.

Totaler Wahnsinn:

„Es wäre eine großartige Sache“:

Trump befürwortet mögliche Festnahme von Kaliforniens Gouverneur Newsom

So schlimm eine gewaltsame Ausschaltung seiner Gegner und Militär auf der Straße schon seien mögen, das ist noch nicht das Ende der Story. Das kann auch sehr schnell noch sehr viel schlimmer werden.

https://www.theguardian.com/us-news/202 ... s-protests

Trump mobilisiert weitere 2000 Nationalgardisten...

Eisrose hat geschrieben: ↑10.06.2025, 11:55 Aber so langsam glaube ich, dass es auch sehr schnell noch sehr viel schlimmer werden kann. So schlimm eine gewaltsame Ausschaltung seiner Gegner und Militär auf der Straße seien mögen, das ist noch nicht das Ende der Story.

Ja, das sehe ich auch so. Was wir im Moment erleben, dürfte nur der Anfang sein. Es war aus meiner Sicht nie die Frage, ob etwas wie aktuell passieren wird, sondern lediglich wann. Ich frage mich, wie das Spiel weitergehen wird, wenn der Großteil der Amerikaner merkt, wen sie da an die Spitze gewählt haben. Im Moment dürften die meisten Trump Anhänger noch der Meinung sein, es sei positiv, dass endlich mal jemand durchgreift.

Bin mal neugierig, ob im übernächsten Herbst die midterm elections noch problemlos stattfinden werden - und wenn ja, wie sie ausgehen.

Wir waren drei Mal in den USA in Urlaub und haben ein fantastischen Land mit tollen Menschen kennengelernt. Jetzt kriegen uns keine 10 Pferde mehr dahin.

Ich frage mich bei der Loyalität der Streitkräfte schon, ob sie alle bedingungslos zu Trump stehen. Sollte er den Gouverneur verhaften lassen, müssen sich die Demokraten wehren.

Gucky_Fan hat geschrieben: ↑10.06.2025, 12:43 Ich frage mich bei der Loyalität der Streitkräfte schon, ob sie alle bedingungslos zu Trump stehen. Sollte er den Gouverneur verhaften lassen, müssen sich die Demokraten wehren.

Bis vor kurzem Stand noch eine Statue in Westpoint (der Militärakademie der Vereinigten Staaten) von einem ihrer besten Schüler, der 1861 loyaler zu seinem Staat als zu den Verein igten Staaten war - im letzten Jahrzehnt haben liberale Kräfte erfolgreich darauf gedrungen, dass Robert E. Lee aus der militärischen Infrastruktur getilgt wird.

Die Frage ist jetzt leider, ob dieser Geist auch jetzt noch vorhanen ist, nachdem ein eher dem Konföderalem Ideal nacheifernde und Bugout MacArthur idealisere Aufmerksamskeithure die Macht ergriffen hat.

Wer weiß, ob die ersten Schüsse des nächsten Bürgerkriegs nicht schon in Kalifornien gefallen sind.

thinman

Wenn man auf X schaut, geniesst Trump die volle Unterstützung seiner Anhänger. Da wird 100prozentige Zustimmung zur Verhaftung von Newsome skandiert. Und Trump solle noch mehr Militär senden. Was ist nur aus den USA geworden? Ich bezweifle, dass man diese USA noch als Teil des Westens bezeichnen kann.

Auch Salasar war Teil des Westens.

thinman