Laurin hat geschrieben: ↑06.10.2022, 22:13
Laurin hat geschrieben: ↑02.10.2022, 15:44
...
Soweit ich das mitbekommen habe, war ja eine Voraussetzung, dass wir einigermaßen unbeschadet über den Winter kommen, dass wir ca. 20% weniger Gas verbrauchen als im Vorjahr. Das klappt aber noch nicht so richtig:
Die Bundesnetzagentur vom 29.9.22:
... Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre. ...
https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... bis%202021).
Und er ist immer noch zu hoch - ca. 10% mehr als in den Vorjahren:
Die Haushalte in Deutschland haben trotz der Energiekrise in der vergangenen Woche mehr Gas verbraucht. Die Lage könne "sehr ernst" werden, so die Bundesnetzagentur.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... r-100.html
Lagebericht Bundesnetzagentur vom 6.10.22
Das sieht nicht gut aus ...
Na ja, der Satz:
... Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre. ...
sagt ja bloß aus, dass der Verbrauch in der einen Woche höher war, als der "durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre", wobei auch noch ein bisschen
unklar bleibt, was hier womit verglichen wird.
Anzunehmen ist auf Grund der nächsten Formulierung "Zwar war die letzte Woche kälter als die Vorjahreswochen ", dass hier der jeweilige Verbrauch in der gleichen Kalenderwochen in den Vorjahren gemeint ist.
Geht man dann zu den Details
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fac ... start.html
kann man unter "Gasverbrauch Haushalte und Gewerbe" sehen, dass mit Ausnhame von April jeder Montasverbruch unter den Werten
der beiden Vorjahre lag.
Insbesondere der von mir soeben auf die Schnelle ausgetüftelte Vergleichs-Heizlastkoeffizient(VHLK*) vom September ist mit 2,54(**) Giffi
deutlich niedriger als die Vergleichswerte der Vorjahre mit 3,21 bzw. 3,32 Gf und beweist somit eine Einsparung von genau 22,2052%
Da kann sich die Industrie mit einer Einsparung von ca. 20% mal ein Beispiel nehmen.
(*)
Vergleichs-Heizlastkoeffizient (VHLK) mit Einheit Giffi (Gf) =
(durchschittlicher Tages-Energieverbrauch je Monat- Minimum des jeweiligen Jahres)/(Wohlfühltemperatur22-Durchschnittstemp)²
Unter Verwendung der hier herunterladbaren Daten
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fac ... SLP_M.html
berechnet sich dieser wie folgt
VHLK 2018-2021 2021 2022
Jan 4,67 4,37 5,02
Feb 4,60 4,60 5,38
Mrz 4,78 4,80 4,60
Apr 4,70 4,44 4,64
Mai 4,44 4,70 4,38
Jun 2,42 1,66 6,87
Jul 0,37 - 4,64
Aug - 1,66 -
Sep 3,21 3,32 2,54
Okt 5,19 4,90 --
Nov 4,89 4,73 --
Dez 4,80 4,73 --
(**)
Da der MInimalwert 2022 mit 172 deutlich niedriger ist als in den Vorjahren (242 bzw. 207)
und somit für 2022 auch weniger Grundlast in Abzug kommt, dürfte dieser sogar noch niedriger ausfallen.
Die Einsparung wird damit realistisch bei gut 25% liegen.
Ich würde sage, das sieht gar nicht so schlecht aus.
