FrF hat geschrieben: ↑26.09.2024, 14:13
PHOENIX hat geschrieben: ↑26.09.2024, 11:29
Die Vandemaansche Favorisierung der "Biospalter" zeigt mir aber immerhin nochmals sehr deutlich, wie weit weg die SF-Ideenwelt Dr. Kaspers von der meinigen verortet ist.
Sein Favoritenband und die Kontextromane würden es bei mir nicht mal im Ansatz ins All-Star-Portfolio der PR-Serie schaffen.
Da stellt sich sofort die Frage nach Deinen Lieblingszyklen und -romanen! Ich bin wirklich neugierig, vor allem da ich (horribile dictu, lieber PHOENIX) dem ekstatischen SoW von Wim Vandemaan sehr zugeneigt bin
Mein All Time-Favourite-Zyklus ist M 87:
Mächtige, zunächst nebulöse Gegner, die aber im Endeffekt physisch noch greifbar und letztlich sogar angreifbar sind.
Klare Strukturen: Milchstraße/Magellan-Wolken - M 87 - Vergangenheitsbezug und thematische Weiterführung aus dem
MdI-Zyklus (Old Man - Flottentender DINO-III/GOOD HOPE - Kontrafeldstrahler) - Teams mit Identifikationspotenzial für Leser (Paladin - Thunderbolt-Team um Harl Dephin, Tschai Kulu und der Todesflug der KC-21, Vivier Bontainer und sein Team, die Haluter Icho Tolot, Fancan Teik, Hisso Rillos, Pinar Alto, differenzierte und teils bekehrte Gegner wie Tro Khon, Kibosh Baiwoff, Agen Thrump, die Welt des Ewigen Lebens Monol mit der Entwicklung der KdZ aus den Okefenokees, die Geschichte der aus den Skoars gezüchteten Bestien und Uleb, letztlich die Vorgeschichte der Haluter und der Haluterkriege gegen die Lemurer, das epische Schicksal der verlassenen CREST IV, der scheinbare Tod Roi Dantons auf Uleb I etc. etc.!
Bedrohliche Entwicklungen und tödliche Raumschlachten um Terra, die letztlich der Startpunkt des Zerfalls des Solaren Imperiums waren.
Trotz vieler selbst gesammelter Erkenntnisse und mutiger Einsätze wurde den Terranern der Arsch durch die Haluter gerettet.
Die Vernichtung der Uleb erfolgte letztlich durch die Flotten der KdZ, aber technisch hätte die Terraner Nichts gehindert, die Sonne Enemy samt des Planeten Atlas und seiner Monde durch das Hyperinmestron selbst zu zerstören.
Die Zweitkonditionierten mit ihren Symboflex-Symbionten und den organischen Dolans waren der Furor schlechthin.
Wie ein einziger Dolan im Schutz des Paratrons ganze Sonnensysteme und Flotten zerstören konnte, … irre!
Die unfreiwillige Reise der CREST IV nach M 87 und die Rückkehr der Besatzung unter Zurücklassung des Schiffs im Leerraum: Ganz großes Kino!
In diesem Zyklus wurden die Haluter zu den Rettern der Menschheit und ihren stärksten Freunden auf Dauer.
Die Erkenntnisse über die Vergangenheit dieser Riesen waren konklusiv.
All das gelang Wim Vandemaan in seinen Zyklussteuerungen nie!
Weder waren sie konklusiv noch in sich logisch, konsistent schon gar nicht.
Dr. Hartmut Kasper ist ein genialer Schreiber von Pralineromanen, am besten in Schilderungen psychedelischer und parapsychedelischer Szenarien. Ein Zykluskompositeur und Großgeschichtendirigent ist er nicht. Meist gerieten seine Inszenierungen der Großstories gehörig aus dem Takt.
Pralinen kann man nicht im Übermaß genießen, ohne dass es einem schlecht wird, … und sie gestalten vor allem kein Gesamtmenü. Darum ist ein Patisseur nie Maître de Cuisine.
In der Ära Vandemaan hatte man den Pralinenmeister zum Chef de Cuisine gemacht, der alle Gänge des Menüs abstimmen und steuern sollte. Meist frönte er im Hintergrund seiner Lieblingsphilosophie des "Zeitblockuniversums".
Das mit dem Taktstock am Dirigentenpult ging bei mehreren Versuchen von Symphonieaufführungen stets schief, … musste schon prinzipiell schiefgehen!
Vandemaan-Romane sind für den ganz besonderen Moment an der Grenze zwischen noch vorstellbarer Fiktivrealität und Wahnsinn.
Diese Szenarien beherrscht der Maestro wie kein anderer der PR-Autoren. Er ist der Typ des Teufelsgeigers Paganini!
Aber es gilt: Drei bis vier Vandemaan-Bonbonieren pro Zyklus sind mehr als genug! Sonst bekommt man eine Patisserieallergie.