Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 06.12.2024, 14:06
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Tell Sackett hat geschrieben: ↑06.12.2024, 13:37Mir läuft es kalt den Rücken runter...Perryoldie hat geschrieben: ↑06.12.2024, 13:34 Tja, was soll ich sagen, es ist doch so: Will man einen Bücherbestand spürbar verkleinern, kommt man um schmerzhafte Schritte nicht herum, es reicht nicht, hier und da ein Buch auszusortieren, sondern man muss ganze Abteilungen schließen, so schwer es auch fällt.
(...)
Klingt wie jemand, der Körpergewicht verlieren möchte und sich gleich zu Beginn das Herz rausschneidet...![]()
Eigentlich meinte ich die Werke von Theodor Storm
Sehr wohl, MyLordPerryoldie hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:20 (...)
@ Tell, kannst Du das Bild bitte aus Deinem Zitat herausnehmen? Ebenfalls vielen Dank!![]()
Tell Sackett hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:25Perryoldie hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:20 (...)
@ Tell, kannst Du das Bild bitte aus Deinem Zitat herausnehmen? Ebenfalls vielen Dank!![]()
Sehr wohl, MyLord![]()
Immer wieder gerne.Perryoldie hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:28Tell Sackett hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:25Perryoldie hat geschrieben: ↑06.12.2024, 14:20 (...)
@ Tell, kannst Du das Bild bitte aus Deinem Zitat herausnehmen? Ebenfalls vielen Dank!![]()
Sehr wohl, MyLord![]()
Danke,
auch Dir, Alice.![]()
kad hat geschrieben: ↑05.12.2024, 00:05 Johann Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22. Sep. 1826 in Schwetzingen)
Wie heisst des Kaisers Töchterlein
Ratet aus, ratet ein!
Wie heißt des Kaisers Töchterlein?
Wie heißt das grausame Mädchen?
Einst spann es am blutigen Rädchen,
Einst schürt' es hell die Flamme an,
Zum Menschenbraten lobesam
Dann zeichnet es rote Stickerei
Auf Menschenhaut zu guter Frist!
Anjetzt es eine alte Jungfer ist,
Und doch sind ihm noch Männer treu.
Ich liebe Rätsel. Sogar im literarischen Salon sind sie willkommen.
Wer ist gemeint?
Das Gedicht gefällt mir, weil es im Gewandt eines Rätsels daherkommt. Aber unabhängig davon, finde ich es ausserordentlich. Harmlos und schrecklich. Schicksal?Perryoldie hat geschrieben: ↑08.12.2024, 13:34kad hat geschrieben: ↑05.12.2024, 00:05 Johann Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22. Sep. 1826 in Schwetzingen)
Wie heisst des Kaisers Töchterlein
Ratet aus, ratet ein!
Wie heißt des Kaisers Töchterlein?
Wie heißt das grausame Mädchen?
Einst spann es am blutigen Rädchen,
Einst schürt' es hell die Flamme an,
Zum Menschenbraten lobesam
Dann zeichnet es rote Stickerei
Auf Menschenhaut zu guter Frist!
Anjetzt es eine alte Jungfer ist,
Und doch sind ihm noch Männer treu.
Ich liebe Rätsel. Sogar im literarischen Salon sind sie willkommen.
Wer ist gemeint?
Für mich war das zu schwer, ich musste die Antwort ergoogeln, aber auch so lernt man ja etwas.
![]()
VORSICHT, der Spoiler enthält die Lösung.![]()
Sehr interessant und vermutlich auch sehr amüsantRous2 hat geschrieben: ↑06.12.2024, 12:33 In der ersten Ausgabe des ZEITmagazin von 1997 war unter dem Motto »Für ein paar Groschen Shakespeare« das Ergebnis eines Schreibwettbewerbs für Groschenroman-Verfasser nachzulesen:
Für alle, die wieder das falsche Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen: hier der Klassiker »Romeo und Julia« in fünf Varianten. Deutsche Heftromanautoren haben für das ZEITmagazin ihre Version des Klassikers aufgeschrieben, und die Gestalter der Originalcover haben sie ins Bild gesetzt.
Und so unschuldig. Daher passte es auch gut in unser Lesebuch in der Volksschule, 2. Klasse. Und natürlich lernten wir es auswendig. (Und bevor ich jetzt die Idylle etwas ankratze: Als Kind gab es für mich keinen schöneren Platz, als in dem Apfelbaum, den mein Opa für seine erste Tochter gepflanzt hatte.)
Nun die weitere Deutung. In der X-Straße hatte die Schauspielerin gewohnt, mit welcher er das letzte, beziehungsreiche Verhältnis unterhalten. Ein Wirtshaus gibt es in dieser Straße nicht. Allein, als er der Dame zuliebe einen Teil des Sommers in Wien verbrachte, war er in einem kleinen Hotel in der Nähe ab gestiegen. Beim Verlassen des Hotels sagte er dem Kutscher: „Ich bin froh, daß ich wenigstens kein Ungeziefer bekommen habe" (übrigens auch eine seiner Phobien). Der Kutscher darauf: „Wie kann man aber da absteigen! Das ist ja gar kein Hotel, eigentlich nur ein Einkehrwirtshaus."
An das Einkehrwirtshaus knüpft sich ihm sofort die Erinnerung eines Zitats:
„Bei einem Wirte wundermild,
Da war ich jüngst zu Gaste."
Der Wirt im Uhlandschen Gedichte ist aber ein Apfelbaum. Nun setzt ein zweites Zitat die Gedankenkette fort:
Faust (mit der Jungen tanzend):
Einst hatt' ich einen schönen Traum;
Da sah ich einen Apfelbaum,
Zwei schöne Äpfel glänzten dran,
Sie reizten mich, ich stieg hinan.
Die Schöne.
Der Äpfelchen begehrt ihr sehr,
Und schon vom Paradiese her.
Von Freuden fühl' ich mich bewegt,
Daß auch mein Garten solche trägt.
Es ist nicht der leiseste Zweifel möglich, was unter dem Apfelbaume und dem Äpfelchen gemeint ist. Ein schöner Busen stand auch obenan unter den Reizen, durch welche die Schauspielerin meinen Träumer gefesselt