Nicoletta hat geschrieben: ↑23.09.2024, 12:44
Eisrose hat geschrieben: ↑23.09.2024, 11:52
[...]Diesen Sommer habe ich des Öfteren an Flüssen und Kanälen migrantisch aussehende Personen gesehen, die nackt waren und (scheinbar) ihr Geschäft verrichteten. Inzwischen habe ich rausbekommen, dass die sich da wohl gewaschen haben. Warum das? Gibts keine Duschen in Flüchtlingsunterkünften?
Das können jetzt natürlich Einzelfälle sein, die nicht wirklich permanent vorkommen und nicht exemplarisch sind. Nur bei allen Fakten, die man vielleicht dagegen halten will: wir haben mittlerweile jedenfalls so viel Migration, dass viele Menschen solche Erlebnisse haben. Und das macht was mit den Menschen.
Du fühlst dich mulmig weil migrantisch aussehnde Menschen unter uns sind und sich waschen?
In der Lolonialzeit war das in der Kolonie nichts Besonderes. Menschen aus den Kolonien wurde es schwer gemacht in das Land der Kolonialherren einreisen zu dürfen, oder als Bedienstete / Sklaven.
Die Kolonialzeit ist schon lange vorbei und nun erlebst du auch das Ende des Postkolianalismus.
Wie mulmig ...
Also Menschen, die ein Verhalten an dem Tag legen, das nicht der gängigen Norm entspricht, wo sie sich aufhalten. Und insbesondere das nackte Duschen in der Öffentlichkeit (und ja das ist auch gegeben, wenn man das auf einem privaten Grundstück macht, das öffentlich einsehbar ist), verstößt klar gegen die gesetzlichen Regelungen hier (es gibt einen Grund, warum es ausgewiesene FKK-Strände gibt und das nicht einfach überall erlaubt ist).
Menschen, die gegen die Rechtsordnung öffentlich verstoßen, wo es viele sehen... (ganz gleich ob es Migranten, Deutsche, Amerikaner oder Russen sind), wecken den Eindruck, dass unsere Rechtsordnung, deren Akzeptanz unsere Sicherheit mitgarantiert (denn daraus ergibt sich auch das Gewaltmonopol des Staates), ausgehölt und geschwächt wird.
Das erzeugt Unsicherheit, weil man den Eindruck hat, dass das was unser Miteinander und unseren Schutz regelt, von den Menschen nicht angenommen bzw. ignoriert wird.
Dabei darf einem mulmig werden... ging mir jedes Mal so, wenn ich mit einer Menge Fußballfans in Gelsenkirchen unterwegs war in einer Bahn und es innerhalb dieser Gruppe eine weitere Gruppe gab, die dann der Meinung waren ihre sogenannte "dritte" Halbzeit mit der Polizei austragen zu müssen nach dem Spiel und sich darauf schon gefreut haben.
Systematischer, offenener Verstoß, wo der Eindruck erweckt wird, das muss man nicht einmal verheimlichen, gegen unsere Rechtsordnung führt dazu, dass Leute, die auf dem System als Sicherheit vertrauen sich "MULMIG" fühlen.
Und das ist noch freundlich ausgedrückt. Und das sollte man respektieren und entsprechend auch damit umgehen. Unsere Rechts-, und Gesellschaftsordnung ist kein unterdrückendes Kolonialsystem.... und es auch nur ansatzweise in diese Richtung zu drängen empfinde ich als extrem unpassend!
Was ist als nächstes, weil wir (in einem anderen Rechtssystem mit einer anderen Gesellschaft) mal Kolonialismus betrieben haben ist unser heutiges Rechtssystem und unsere heutige Gesellschaft nichts wert und wir sollen es ignorieren, wenn die Regeln (ob durch Absicht oder Unwissen) mit Füßen getreten werden?
Wir sollen uns dabei nicht mulmig fühlen? Es darf uns nicht unwohl dabei sein, wenn wir glauben, dass dadurch der Schutz durch unsere Gesetzes-, und Gesellschaftsordnung ausgehöhlt wird?