Fab hat geschrieben: ↑07.08.2025, 17:35
brotaufstrich hat geschrieben: ↑30.07.2025, 17:56
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Oder das europäische Kapital ist verhandlungsbedingt in einer unkomfortableren Verhandlungsposition als das US-amerikanische Kapital.
Und auch deshalb werden wir mehr und länger und flexibler für Lohn ran müssen.
Man muss nicht alles linksradikal begründen.
Manchmal ist es schlicht ganz einfach.
Die USA sitzen schlicht am längeren Hebel. Weil sie
a) Europa gegenüber ein recht einseitiges Handelsdefizit haben und
b) Europa den atomaren Schutzschirm geben.
Drum traut sich E auch nicht wirklich an die Digitalkonzerne ran.
Wenn du meinst, auf meinen Beitrag ein Etikette aufkleben zu müssen, nun denn.
Letztlich beschreibst du in anderen Worten, ähnliches wie ich.
Ich habe aber auch den Aspekt im Auge, dass die Unternehmen, um im Konkurrenzkampf zu bestehen, ihre Unternehmen verschlanken und fordern, dass ihnen Auflagen gestrichen werden und die Lohnbestandteile, die verbrämt Lohnnebenkosten genannt werden und die wir nie zu sehen bekommen, sind ja auch in der Diskussion. Bei den Renten hat sich die Rentenversicherung bekanntlich schon von der Parität der Beteiligung an den Krankenversicherungsbeiträgen verabschiedet.
Trotzdem beinhalten die Zölle auch weitere Aspekte. Es ist ein gewaltsamer Eingriff/Diktat einer Seite der Vertragspartner. Obskurer Weise gerade der Schuldner, der dem Gläubiger diktiert, was er behalten darf. Dieser Aspekt macht natürlich keine Freunde und wird ganz natürlich dafür sorgen, dass die transatlantische Freundschaft ihre Risse bekommt.
Ob die USA sich etwas gutes antun mit den Zöllen? Im 19. Jahrhundert schützten m. W. die USA ihre Stahlindustrie vor dem britischen Kapital durch Zölle. Zweck war, dass die USA eine eigene Stahlindustrie aufbauen konnte. Heute ist die Lage ganz anders gestrickt. Die Autoindustrie z. B. bekommt ihre Bestandteile aus Mexico und weiß der Geier noch woher. Heißt - es darf bezweifelt werden, dass amerikanische Autos wieder made in USA werden. Dürfte für die Kundschaft unbezahlbar sein. Lt Börsenschalte sollen bis in den Oktober die entstandenen Unkosten ca 70/30 Verbraucher/Unternehmen geschichtet sein und danach 8 bis 10 Anteile Unternehmen und 90 Prozent die Kundschaft.
Schon jetzt wird die deutsch-amerikanische Freundschaft teuer. Und bekanntlich werden Unliebsamkeiten mit Zöllen bestraft - Beispiel Brasilien. Da Trump willkürlich handelt, schwebt diese Willkür stehts weiter über dem internationalen Handel. Die Internetriesen dürften weiterhin Geschäfte in Euroland machen, ohne zur Kasse gebeten zu werden.
Insgesamt ist in Sachen Zoll weder die Tinte benutzt und somit auch noch nicht trocken.
Die Willkür der Zölle leiten auch willkürliche Zeiten ein.