Wahlumfragen

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Darmok
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Darmok »

Gucky_Fan hat geschrieben: 27.07.2025, 11:18 Den Haushalt hätte man vor der Sommerpause verabschieden müssen , die Richterwahl hätte professionell laufen müssen
Einerseits ja, andererseits bin ich ganz froh, dass durch diese Diskussion ein wenig mehr Transparenz ausgelöst wurde.
Denn seien wir ehrlich: Vorher hat die breite Öffentlichkeit ja nicht wirklich erfahren, was da für Leute vorgeschlagen und dann ins Bundesverfassungsgericht berufen wurden.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Gucky_Fan »

Gut das kann ich nachvollziehen. Dass der Haushalt verschoben wurde, kann ich wirklich nicht verstehen.
Mir scheint Schwarzrot hat in großen Teilen den Ernst der Lage nicht begriffen.
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Darmok
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Darmok »

Ich glaube, das ist das Grundproblem, dass Berufspolitiker dem Alltag des Normalbürgers entkoppelt sind und dadurch der Eine den jeweils Anderen in grundlegenden Dingen nicht mehr wirklich verstehen / dessen Positionen nachvollziehen kann.

Und das führt m.E. dann erst dazu, dass sich Leute aus Frust Parteien zuwenden, die sie unter normalen Umständen nie auf die Idee kämen zu wählen.

Wenn Bürgerinnen und Bürger zufrieden sind, wählen sie auch keine extremen Parteien.
Wichtig wäre, dass die Politik nach Wahlen auch das einlöst, was sie vor den Wahlen zugesagt hatte - und nicht kurz nach den Wahlen diese Themen abschwächt oder gar das Gegenteil beschließt.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Laurin »

ganerc hat geschrieben: 27.07.2025, 11:04
Gucky_Fan hat geschrieben: 26.07.2025, 13:28 .................
Ich frage mich echt wie stark Politik, Gesellschaft und Schulen Versagen konnten, dass das passiert.
Wenn dir das so "ekelhaft" ist, dann frage dich selbst was du tust um das zu ändern.

Es sind niemals "Die da!" sondern es sind immer Wir!
...
Das ist glaube ich der entscheidende Punkt - für uns alle. Was TUN wir wirklich selbst, außer vom bequemen Sofa aus zu meckern?

Gucky_Fan hat geschrieben: 27.07.2025, 11:18 ...
Wenigstens etwas im Bau- oder Sozialbereich hätte gemacht werden müssen. Ich sehe es ja an mir, wie sehr die Verachtung steigt.
...
'Verachtung' für die, die sich Politik überhaupt noch antun, statt sich selber mal zu beteiligen? Demokratische Prozesse sind halt mühsam - und wenn die Menschen wollen, dass sich etwas zum Positiven ändert (was ja leider jeder anders definiert), müsste die Mehrheit der Bevölkerung vielleicht auch mal was anderes als schwarz-Konservativ oder blaubraun-Gestrig wählen. Ganz unschuldig sind Rot/Rot/Grün allerdings auch nicht - zu Zeiten als sie Mehrheiten gehabt hätten, haben sie diese links liegen gelassen und nicht genutzt.

Allerdings ist das Wählen auch nur die halbe Miete, es braucht schon aktive Menschen die sich in der Politik engagieren.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Nicoletta »

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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Darmok »

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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich denke aber dass nach den Scheitern der Ampel wirklich Teilen der Politik noch nicht bewusst ist wie ernst die Lage ist. Ich hatte ja Hoffnung, dass sich etwas bessert und hoffe dass sich die Koalition nch der Sommerpause wieder beruhigt hat. Ja dass die Ampel völlig versagt ist meine ich schon. Statt Heizungsgesetz und Cannabis hätte man Migration oder Sozialsysteme angehen müssen als man die Mehrheit hatte.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Darmok »

Wäre das Regierungssystem von beispielsweise Großbritannien (also mit Oberhaus/Unterhaus, Premierminister etc.) nicht das bessere System?

Politisches System des Vereinigten Königreichs – Wikipedia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Politis ... 6nigreichs

Das ist ja defacto (Conservative Party und die Labour Party) ein Zweiparteiensystem. Und wenn ich mir unser System mit den vielen Parteien ansehe, weiß ich nicht, ob das auf Dauer das Ideale für eine Demokratie ist.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Nicoletta »

Darmok hat geschrieben: 27.07.2025, 15:17 Wäre das Regierungssystem von beispielsweise Großbritannien (also mit Oberhaus/Unterhaus, Premierminister etc.) nicht das bessere System?

Politisches System des Vereinigten Königreichs – Wikipedia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Politis ... 6nigreichs

Das ist ja defacto (Conservative Party und die Labour Party) ein Zweiparteiensystem. Und wenn ich mir unser System mit den vielen Parteien ansehe, weiß ich nicht, ob das auf Dauer das Ideale für eine Demokratie ist.
Für England passt das wohl ;)
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Reinhard »

Darmok hat geschrieben: 27.07.2025, 15:17 Wäre das Regierungssystem von beispielsweise Großbritannien (also mit Oberhaus/Unterhaus, Premierminister etc.) nicht das bessere System?

Politisches System des Vereinigten Königreichs – Wikipedia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Politis ... 6nigreichs

Das ist ja defacto (Conservative Party und die Labour Party) ein Zweiparteiensystem. Und wenn ich mir unser System mit den vielen Parteien ansehe, weiß ich nicht, ob das auf Dauer das Ideale für eine Demokratie ist.
Ein Mehrheitswahlsystem hat den Vorteil, der meistens klaren und deutlichen Mehrheiten. Das erleichtert klare Entscheidungen und die Umsetzung des eigenen Programms. Für alle die dieses Programm nicht so prickelnd finden geht es da aber schon los mit den Problemen. Man braucht also funktionierende Checks and Ballances und wie gut die funktionieren, wenn sie darauf basieren, dass sich auch die Mehrheitspartei an gewisse Regeln, Sitten und Anstand hält führen uns die USA gerade vor. Durch das dabei eben fast zwangsweise entstehende Zwei-Parteien-System sind die Risiken unflexibel und polarisierend zu werden praktisch in das System eingeprägt. Wenn man eine Gesellschaft hat, die diese beiden Risiken vermeiden kann mag das Mehrheitswahlsystem besser sein als unser Primär Verhältniswahlrecht. Wenn ich mir aber anschaue wie die Afd agiert, könnte ich Fantasy-Deutschland entwerfen in dem in der Vergangenheit die SPD und die CDU/CSU abwechselnd alleine regiert hätten weil die FDP schon vor über 50 Jahren untergegangen wäre und die Grünen oder die Linke nie die Chance gehabt hätten eigenstädig zu werden und bestenfalls als Strömungen in der SPD existieren würden. Die Union wäre die letzten 10 Jahre von der AfD unterwandert und übernommen worden und wir hätten Verhältnisse wie in den USA. Darauf kann ich gut verzichten.

Das unser System auch nicht perfekt ist mag sein, aber wenn Parteien nicht mit einer Koalition aus mehr als 2 Parteien klar kommen müssen die das entweder lernen oder die Wähler eben mal Parteien abstrafen, die das nicht können. Irgendwie sehe ich den Effekt im Ergebnis der letzten Bundestagswahl schon zu Teilen realisiert. Ich zumindest finde es gut, dass sich bei uns die Grünen etablieren konnten und der politische Druck bezüglich Umwelschutz deutlich früher etabliert wurde als in den meisten Ländern mit Zwei-Parteien-System. Auch dass sich eine Linke als alternative zur SPD etablieren konnte finde in prinzipiell gut. Hat der Wähler die alternative zwischen klassischer Sozialdemokratie (ok zumindest in der Theorie) und eher sozialistischen Programmpunkten. Ich fand auch eine AfD zur Zeit ihrer Gründung nicht so verkehrt. Das die sich so unterwandern haben lassen verstehe ich nicht, die hatten mit den Piraten kurz zuvor eine gute Blaupause, dass man sich gegen Karrierristen und feindliche Übernahmen schützen muss. Wie das geht hat ja das BSW ganz gut gezeigt. Die meisten dieser Neugründungen sind für mich unwählbar, aber ich finde das gut, dass durch sie Druck auf die existierenden Parteien ausgeübt wird sich dem Wandel der Zeit anzupassen oder ersetzt zu werden.

Wer im klassischen links-rechts Schema verfangen ist, für den mögen zwei Parteien ausreichen. Ich finde es aber sehr gut in einem System zu leben in dem Parteien nicht zwangsweise zur Polarisierung gezwungen sind um zu überleben.
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