Re: Energiekrise: Insolvenzen und Schließungen
Verfasst: 09.09.2022, 11:13
Die Lieferkettenprobleme aufgrund von Corona sind seit 2019 "temporär" und dass ein Ende absehbar ist entzieht sich zumindest meinem Horizont.
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Kannst ja schon mal anfangen den Speicherplatz für das Forum größer zu machen.Laurin hat geschrieben: ↑09.09.2022, 10:53 In der Regel kommen bei Insolvenzen eine Reihe von Gründen zusammen. Das Unternehmen nennt hier verschiedene:
https://www.automobil-industrie.vogel.d ... 1e09e09d4/Als Gründe für die finanzielle Schieflage nennt das Unternehmen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.
Lieferengpässe bei bestimmten Komponenten und die daraus resultierenden stark schwankenden Abrufe hätten zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt (- 13 % von 2019 auf 2021). Zudem drücken die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise die Margen.
Lieferkettenprobleme wegen Corona sind (hoffentlich) temporär - aber die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise scheinen sich zu manifestieren, wenn nicht gar noch weiter zu steigen, und können oft nicht weiter gegeben werden.
(Und ja, das wird wohl ein langer Thread, da uns viele Pleiten bevorstehen)
Und sollte denmächst ein Aludosenhersteller ein Problem damit bekommen, genügend billige Dosen herzustellen,Mieter haben kaum Zugang zu Solarenergie vom eigenen Dach, dabei ist das Potenzial gewaltig. Die meisten Dachflächen sind ungenutzt.
Spannender finde ich den auf dein Zitat folgenden Satz:Eisrose hat geschrieben: ↑29.10.2022, 15:11 Nein, noch keine Insolvenz. Aber BASF will sich hier in Deutschland verkleinern und Leute entlassen, dafür Teile der Produktion nach China verlegen. Dort ist es halt billiger. Oder wie es der BASF-Chef ausdrückt: Die Deutschen sollten mal "vom China-Bashing wegkommen"...
https://www.heise.de/tp/features/Hohe-E ... 22045.html
P.S. Passt natürlich auch in den China oder Zukunftsthread...
P.P.S. Wenn Deutschland nicht gegensteuert, flieht die Industrie ins Ausland
Und die deutsche Bundesregierung solle eine umfassendere "Resilienzstrategie" entwickeln.
Du gehtst folgenden Prämissen aus:Eisrose hat geschrieben: ↑31.10.2022, 13:46 Natürlich werden erhebliche Teile der Industrie aus Deutschland abwandern, wenn die Energie dauerhaft teurer bleibt. Das kann man nicht verhindern. Aber es sind halt nicht nur Insolvenzen und Schliessungen, sondern es wird auch schleichend passieren, mit der Verlagerung von Standorten. Nicht, dass der immense Wohlstandsverlust, der uns bevorsteht, noch jemandem auffällt...
Ja natürlich. Wenn Energie überall teuer wäre, wäre ja alles irgendwo noch in Ordnung.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 a) Engerie ist in DE nicht "teuer" sondern "teurer" als anderswo.
Bezeichnen wir es doch als das, was es ist: Langzeitfolgekosten ist nämlich nur ein anderes Wort für Umweltzerstörung. Ja, das ist ein Problem unseres ganzen Wirtschaftens. Bin gespannt, ob wir da als Menschheit weiter voran kommen. Nur gibt es da ein paar Schwellen- und Entwicklungsländer, die auch noch was vom Kuchen abhaben wollen und dabei einen Scheiss auf die Umwelt geben...giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 a) Dass "billige" fossile Energie nicht wirklich billig ist, wenn man die Langzeitfolgekosten mitkalkuliert, dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben.
Bis 2050 alle Bohrlöcher zu? Glaube ich nicht mal im Ansatz. Nicht mal in Europa machen da alle mit. Und der Rest der Welt auf keinen Fall.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 Der Preisschub in der EU ist aktuell zwar von anderen Auslösern getriggert, gibt aber schon mal die Linie vor, was für Energiepriese in Hinblick
auf CO2 Neutralistät zu erwarten wären, wenn nicht ausreichend kostengünstige CO2-neutrale Energiequellen erschlossen werden.
Das betrifft aber weder DE noch die EU alleine.
Ich geh davon aus, dass die Bohrlöcher nach 2050 sukzessive verschlossen werden und/oder die Nutzung von fossiler Energie weltweit
durch zwingend erforderliche CO2-Abscheidung so teuer wird, dass diese nur noch dort eingesetzt werden wird, wo es unbedingt erforderlich ist.
Das trifft für die von Dir gewählten Beispiel vielleicht zu. Nicht aber auf China und Indien. Und auch nicht auf Südafrika oder Brasilien. Und in China und Indien spielt in Zukunft die Musik.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 b) 2050 klingt weit weg, ist aber für Produktionsverlagerungen schon im "bilanziellen" Zeitraum und somit
in Amortisationsbetrachtungen einzubeziehen.
Davon abgesehen, dass für solche Verlagerungen nicht nur Energiekosten eine Rolle spielen, sondern
auch die politische Stabilität, sonstige Infrastruktur und die Versorgungssicherheit mit Fachkräften vor Ort.
Gänge es nur um Energie, wäre wohl die Sahelzone (Mauritanien, Mlai, Niger, Chad, Sudan) zu bevorzugen.
Da gibts Öl und Sonne genug.
Leider mangelt es an allem anderen, was eine "billige" Produkton dort ermöglichen würde.
Das kann für Europa stimmen. Bei der USA bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Wenn die Konkurrenz bekommen, ist denen ihre Wirtschaft wichtiger und den Trump-Faktor gibt es obendrauf. Und da wir ja einen nicht-westlichen von China geführten Wirtschaftsraum geradezu forcieren, weiss ich nicht, ob wir in Zukunft noch so viel Einfluss auf die Weltwirtschaft haben werden.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 c) Mit Hilfe von fossilen Energien geschaffene "billige" Produkte werden in den nächsten Jahren in den
großen Märkten (EU, USA, Japan) massiv mit Einfuhrzöllen belegt werden.
Alles andere wäre in Hinblick auf CO2-Neutralität völlig absurd.
Eisrose hat geschrieben: ↑02.11.2022, 10:54Bis 2050 alle Bohrlöcher zu?giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 ...
Ich geh davon aus, dass die Bohrlöcher nach 2050 sukzessive verschlossen werden ...
Deshalb ja auch noch c)Das trifft für die von Dir gewählten Beispiel vielleicht zu. Nicht aber auf China und Indien. Und auch nicht auf Südafrika oder Brasilien. Und in China und Indien spielt in Zukunft die Musik.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 b) 2050 klingt weit weg, ist aber für Produktionsverlagerungen schon im "bilanziellen" Zeitraum und somit
in Amortisationsbetrachtungen einzubeziehen.
Davon abgesehen, dass für solche Verlagerungen nicht nur Energiekosten eine Rolle spielen, sondern
auch die politische Stabilität, sonstige Infrastruktur und die Versorgungssicherheit mit Fachkräften vor Ort.
Gänge es nur um Energie, wäre wohl die Sahelzone (Mauritanien, Mlai, Niger, Chad, Sudan) zu bevorzugen.
Da gibts Öl und Sonne genug.
Leider mangelt es an allem anderen, was eine "billige" Produkton dort ermöglichen würde.
Da ebendieser Import von in China oder Indien oder sonstwo "billig" gefertigten Produkten in die USA ebendiese Konkurrenz wäre,Das kann für Europa stimmen. Bei der USA bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Wenn die Konkurrenz bekommen, ist denen ihre Wirtschaft wichtiger und den Trump-Faktor gibt es obendrauf. Und da wir ja einen nicht-westlichen von China geführten Wirtschaftsraum geradezu forcieren, weiss ich nicht, ob wir in Zukunft noch so viel Einfluss auf die Weltwirtschaft haben werden.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 09:12 c) Mit Hilfe von fossilen Energien geschaffene "billige" Produkte werden in den nächsten Jahren in den
großen Märkten (EU, USA, Japan) massiv mit Einfuhrzöllen belegt werden.
Alles andere wäre in Hinblick auf CO2-Neutralität völlig absurd.
Die USA werden den "Pfad zur CO2-Neutralität" tatsächlich nicht beschreiten. Vielleicht ist Konkurrenzfähigkeit ein Zusatzargument. Vor allem ist das aber eine Frage der Identität - ja: Identität! Manche politische Positionen definieren die Lager. Die Ablehnung der Klimapolitik gehört dazu. Wenn die Republikaner wieder an die Macht kommen, schert sich niemand mehr ums Klima. Im Gegenteil, dann wird die Öl- und Gasförderung forciert.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 13:04
Es sei denn, du meinst damit, dass die USA selbst den Pfad zur CO2-Neutralität nicht beschreiten werden,
um konkurrenzfähig zu bleiben.
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Ja das mag sein.Eisrose hat geschrieben: ↑03.11.2022, 12:53Die USA werden den "Pfad zur CO2-Neutralität" tatsächlich nicht beschreiten. Vielleicht ist Konkurrenzfähigkeit ein Zusatzargument. Vor allem ist das aber eine Frage der Identität - ja: Identität! Manche politische Positionen definieren die Lager. Die Ablehnung der Klimapolitik gehört dazu. Wenn die Republikaner wieder an die Macht kommen, schert sich niemand mehr ums Klima. Im Gegenteil, dann wird die Öl- und Gasförderung forciert.giffi marauder hat geschrieben: ↑02.11.2022, 13:04
Es sei denn, du meinst damit, dass die USA selbst den Pfad zur CO2-Neutralität nicht beschreiten werden,
um konkurrenzfähig zu bleiben.
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Ich denke nicht, dass die Republikaner der Ukraine den Geldhahn abdrehen werden.Wir werden einen Vorgeschmack schon in den nächsten Wochen sehen. Wenn die Republikaner in den Midterms das Repräsentantenhaus gewinnen, werden sie eine Totalopposition fahren. Jedenfalls haben sie das angekündigt. Dann gibts für nichts mehr Geld - übrigens auch keins mehr für die Ukraine.
Explizit würden sie das wahrscheinlich tatsächlich nicht tun, weil es auch bei den Republikanern noch eine Mehrheit zur Unterstützung der Ukraine gibt. Obwohl sich die Stimmen mehren, dass man die Ukraine nicht weiter unterstützen soll.giffi marauder hat geschrieben: ↑03.11.2022, 13:35 Ich denke nicht, dass die Republikaner der Ukraine den Geldhahn abdrehen werden.
Das so wie so. Bin gespannt, wie wir Europäer reagieren.giffi marauder hat geschrieben: ↑03.11.2022, 13:35 Sehr wahrscheinlich werden sie aber ihr Partner dafür verstärkt zur Kasse bitten.![]()