Zu Band 828: Der wesentliche Grund für diesen Roman ist die Einführung der Figur des Mutoghman Scerp, der erste Neu-Arkonide, der es zu etwas bringen sollte.
In dem Zusammenhang: So wie ich es verstehe, weiß bisher nur die Führungsspitze des NEI und Anson Argyris vom keloskischen Plan zum Sturz der Larenherrschaft. Erst nach diesem Roman informiert Anson Argyris die GAVÖK.
Re: Klassiker - BARDIOC (800-867)
Verfasst: 11.09.2025, 12:25
von Baptist Ziergiebel
Noch zur Halutertrilogie von Francis, 824 - 825. Ich muß sagen, ich war positiv überrascht. Von der Machart her waren Romane und Grundhandlung zwar konventionell, 824 mit seinem roten Monsternebel in der Nebenstory auch ein typischer Francis, aber alle durchweg spannend geschrieben und mit Überraschungen und neuen Erkenntnissen versehen. Was Francis wirklich gut gelungen ist, ist die Darstellung der rabiaten Wucht, der Urgewalt, welche die außer Rand und Band geratenen Haluter verkörpern. So intensiv habe ich das selten gelesen, Kompliment. Auch Tekeners und Thyrons Verhältnis zueinander, sowie ihr Überlebenskampf waren gut eingefügt. Ich glaube zwar nicht, dass selbst diese beiden Ausnahmekönner und- kämpfer, selbst mit den fiesesten Dagortricks einem Haluter ernsthaft einen Schmerzenslaut entlocken können, wie mehrfach geschrieben, aber das soll jetzt keine große Rolle spielen. Ist ja nicht allzu oft, dass ich einen Francisroman lobe.
Das Bestienerbe ist anscheinend doch nicht so "schnell" totzukriegen, ganz im Gegenteil. Mit 17000 "überwüchsigen" und dazu auffallend aggressiven Exemplaren gibt es sogar fast ein zusätzliches Fünftel oben auf die normalen 100000 drauf. Ein brisanter Sachverhalt, bei dem die Normhaluter gut daran tun, ihn vor dem Rest der Milchstraße geheim zuhalten. Man stelle sich vor, die Nachricht von deren Existenz würde etwa bei Tefrodern, Arkoniden oder in M87 bekannt werden. Da würden bei dem ein oder anderen wohl wieder einige Urängste hervortreten, um so mehr, da die Deportierten wohl drauf und dran waren, eine Flotte zu bauen und in die Milchtrasse einzufallen. Nachdem die Laren nun immer schwächer werden, die nächste Plage....
Re: Klassiker - BARDIOC (800-867)
Verfasst: 11.09.2025, 12:30
von Baptist Ziergiebel
Nach knapp über einem Viertelhundert Heften mal ein kleines Zwischenfazit meinerseits. Nachdem Superintelligenzen vorher gar nicht bekannt waren oder zumindest nur ganz dezent thematisiert wurden, nun eine Schwemme: mit ES, Kaiserin von Therm und BARDIOC tummeln sich nun gleich drei in der Handlung. So recht ausgegoren scheint mir aber das Konzept bzw. die Vorstellung davon noch nicht zu sein. Die Autoren bemühen sich zwar eifrig, die nahezu unbegreifliche Macht dieser Entitäten zu betonen, aber man soll ja an Taten und nicht an Worten messen. Und da können BARDIOC und die Kaiserin noch nicht so recht auftrumpfen. Beide sind sehr auf ihre Hilfsvölker angewiesen, die Gedankenmanipulation beider ist fast ein Witz, da leicht zu kontern, die Inkarnationen von BARDIOC sind unfähige Pfeifen usw. Gegen den Eindruck der gottgleichen Macht etwa der Laren bei deren Einführung stinken beide auf jeden Fall ab.
Die Handlung um die Konzepte gefällt mir hingegen recht gut. Die Idee dahinter sowie die Hinführung durch das sich Übernehmen von ES finde ich recht originell. Zumal sie in einem sich drastisch ändernden Umfeld der Milchtrasse zum Teil platziert ist, wo der politische Umbruch regelrecht spürbar ist.
Die Varben waren ein interessantes Volk, die Handlung dort jedoch etwas zu lang gezogen und mit einem mir unverständlichen Ende versehen bzw. spiegelt es anscheinend die deutliche Inkompetenz der bardiocschen Inkarnationen wieder. Keine Ahnung, was nun die Falle für die SOL gewesen sein soll, die gemächlich herantrottende Hulkooflotte etwa? Das "klebrige Gravonetz", in dem sich die SOL verfängt eher nicht, da dies ja nicht beabsichtigt war, sondern Folge eines Unfalls und auch die Hulkoos beeinträchtigte...
Von den Autoren haben mir bisher Vlcek und Kneifel am besten gefallen, am wenigsten Mahr und Francis, wobei dieser mit seiner Halutertrilogie wieder Boden gut macht. Schlechtester und bester Roman lagen eng beieinander: machte 808 - Chaos auf Lumasuntra von Francis seinem Namen wirklich alle Ehre, war 809 - Mensch aus dem Nichts von Kneifel faszinierend geschrieben und rundum gelungen.