Gerhard hat geschrieben: ↑20.01.2025, 03:21
Der Roman war manchmal etwas schwierig zu lesen aber das ist nichts Neues für mich bei Wim, denn deshalb mag ich seine Romane.
Vandemaan ist der Dadaist in der historischen Expokratengalerie
in Rastatt.
In der Regel endeten seine Großgeschichten in Sackgassen oder im kausal-logischen Nirwana.
Einzelgeschichten von Wim sind gelegentlich gut bis faszinierend zu lesen, allerdings nur in gehörigem Zeitabstand, wenn man sich "in the mood" befindet und im Hintergrund Rastafari-Musik von Bob Marley läuft. Ein paar Räucherstäbchen im Raum kommen dabei auch ganz gut, zusätzlicher Weihrauch erhöht das Transzendenzlevel.
Wenn man sich derart in seinem Diwan eingerichtet hat und der Raum passend abgedunkelt ist, kann man anfangen, die Hirnneuronen mit den Zeichenfolgen des "Turms von Mu Sargai" in Resonanz vibrieren zu lassen. Einzelne Didgeridoo-Gewitter mögen für eine eskalierende Synchronisation der Alpha-Wellen sorgen.
Eines muss a priori klar sein:
Nach einem Vandemaan-Roman ist man in der Regel bestenfalls so schlau wie vorher, meist zerfließt aber Alles.
Im vorliegenden Heft wird wie im gesamten Fragmentezyklus kaum Etwas erklärt, lose Fäden werden nicht zusammengeführt.
Gut, Stätter findet sein Ende und Rhodan wird samt dem vereinten Terraniafragment in die Jetztzeit der Serienhandlung zurückgerissen, mehr passiert konkret nicht.
Alles Andere ist Psychedelie-Farbrausch.
Was das Ganze sollte, kein Mensch weiß es.
Ein "ES-Zukunftsfragment" gab es nie, denn Stätter trug es immer (!) in sich. Warum das Vergangenheitsfragment aus dem Dolan-Memorial nur in ferner Zukunft mit dem Stätter-Fragment verschmelzen konnte, blieb so unklar wie der passende Temporalrücksturz Rhodans auf die LEUCHTKRAFT.
Die Ansagen Mu Sargais blieben schwurbelig. Nichts zu ihren ehemaligen und künftigen Plänen mit ES und Nichts zum Wieso des Widerstands der SI, was zur ES-Zerlegung geführt hatte.
Von nicht vorhandenen Anknüpfungen an die Rätsel der sog. "vertikalen Zeitbotschaft" aus PR 3210 ganz zu schweigen.
Wer bei Wim nach Sinn fragt, ist von vornherein falsch!
Der Expokrat zelebriert viel lieber den prickelnden Ahoi-Brauseschuss als dass er ein sättigendes, halbwegs stimmig geschlossenes Menü serviert.
In Romanen brilliert Vandemaan in der Regel und brennt ein buntes Feuerwerk ab, nur darf man am besten nicht weiter fragen, warum da eigentlich geböllert wurde.
Wer nach logischem Sinn sucht, ist bei Wim garantiert am falschen Mann.
Spurenleserei ist für Fans sinnlos und "Geheimnisse" sind reine "Clickbaits" ins Nichts.
Wer glaubt, aus mysteriös inszenierten Begebenheiten
im Basar in Kathmandu Irgendetwas für den späteren Gipfelsturm am Everest herauslesen zu können, ist mit Wim auf der falschen Expedition. Für Ersteres wird man nie Lösung und Hintergründe erfahren und für den Gipfelsturm ist die Bedeutung
exakt Null.
Wenn ich mich nicht irre, gab es keinen anderen PR-Expokraten, der in seiner Amtszeit so viele mehr oder weniger schräge Mysterydroppings streute, die späterhin nie wieder belastet wurden. In riesigen und langwierig installierten Bühnenaufbauten kam es meist zu einem Mausgeburtabspann.
Warum dafür in der Allianz-Arena gespielt wurde und nicht auf einem Kreisliga-Acker, erschloss sich eigentlich nie.
Ich bin gespannt, in welchem Roman in PHOENIX wir wieder mal die Vandemaansche Räucherstäbchen aufstecken dürfen und passend schwerer Patchouli-Tee eingegossen werden kann!
