kad hat geschrieben: ↑19.11.2024, 10:27
Viel war davon aber nicht zu merken.
Ja, sicher. Der fehlende Strom wurde einfach aus fossilen Quellen produziert……
Mit der starken und klaren Tendenz, dass dies vom Gesamtvolumen (und somit CO2 Ausstoß) immer weniger wird,
sehe ich darin kein wirkliches Problem.
Aber natürlich müssen diese Kraftwerke lauffähig bleiben um im Bedarfsfall einzuspringen.
Das ist aber weniger eine technische als eine logistische bzw. finanzielle Problematik.
Betriebswirtschaftlich wird das dann mit sinkender Stromproduktion/Jahr
für die Betreiber immer schwieriger darstellbar.
Eine Aufrechnung der Stillstandskosten auf die immer kleiner werdende Megawatt-Stunden-Jahresleistung,
womöglich auch noch in Kombination mit der Merrit-Order-Preisfindung, wäre ziemlicher Unfug.
Hier würde sich imho anbieten, diese als strategische Reserve zu betrachten und in Staatsbesitz überzuführen.
Den Kosten für diese fossilen Last-Reserven stehen dann die Kosten für große Speichern gegenüber, da ja auch diese
dafür gedacht sind Überbrückungs- und Spitzenlast zu liefern.
Je weniger rentabel fossile Reserven umso rentabler werden die Speicher.
Nimmt man dann noch intelligentes (auch preisgesteuertes) Lastmanagement sehe ich da keine allzugroßen Probleme.
Atomreaktoren sind da weder problemlösend noch notwendig.
Schon gar nicht im niedrigstelligen %-Bereich wie bisher bzw. der in zwei bis drei Jahrzehnten nur erreichbar wäre.
Selbst die hartgesottenen A-Strom Befürworter gehen nicht davon aus, dass hier realistisch ähnliche Zuwachsraten erreichbar wären
wie aus erneuerbaren Quellen.
Und falls doch, droht eben dadurch neues Ungemach:
https://www.catf.us/de/2023/07/2022-fre ... gy-europe/
Allerdings wurden Frankreichs nukleare Beiträge im Jahr 2022 durch längere Wartungsabschaltungen und wetterbedingte Stromabschaltungen unterbrochen, was zu einer rekordverdächtig niedrigen nuklearen Verfügbarkeit in Frankreich führte. Am Tiefpunkt lag Frankreichs nukleare Verfügbarkeit etwa einen Monat lang bei 40 % der maximalen Kapazität.
Ich denke dass, sich für diese Phasen den Begriff "Strahlungsflaute" anbieten würde.
Der Artikel ist übrigends durchwegs positiv gestimmt, gleitet am Schluss allerdings ins Irrationale ab:
Die Dekarbonisierung eines europäischen Stromnetzes, das sich bis Mitte des Jahrhunderts möglicherweise verdoppeln oder verdreifachen muss, erfordert ein Portfolio von Optionen.
Abgesehen davon, dass der Satz eigentlich Unsinn ist (nicht das Stromnetz ist zu dekarbonisieren und auch diese Dekarbonisierung ist nicht zu verdoppeln oder zu verdreifachen, sondern der Gesamtstromverbrauch wird sich verdoppeln und dessen Produktion ist so gut wie zur Gänze zu dekarbonisieren), bleibt dann doch aussen vor, wieviele zusätzliche Kernkraftkapazität nach Meinung des Autors in diesen 25 Jahren errichttbar wären.
