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Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 12:04
von Eisrose
giffi marauder hat geschrieben: 23.09.2024, 11:41 Da E-Autos tendentiell schwerer werden (größere Batterien für größere Reichweite) wird der Strombedarf pro 100km
in nächster Zeit eher nicht niedriger werden.
Ich glaube nicht, dass E-Autos tendenziell schwerer werden. Aus China werden bald kleine E-Flitzer nach Europa kommen. Es ist eher das Problem, dass Europa dem nichts entgegenzusetzen hat.
giffi marauder hat geschrieben: 23.09.2024, 11:41 Ach ja eine Kilowattstunde sind 3.600.000 Joule (Masse*Gravitation*Höhe).
Um 1kg 1 Meter hoch zu heben benötigt man 9,81 Joule.
Ein kWh ist sotmit die Menge Engerie die man benötigt um 367 Tonnen 1 m anzuheben.
Ich finde folgendes Beispiel eindrucksvoll:

Wie teuer ist die Energie, um einen Eimer mit 10 Liter Wasser auf den Mount Everest zu heben?

10 kg * 9,81 N/kg * 8848 m = 867989 J = 0,24 kWh

Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh würde es also 9 Cent kosten, einen Eimer mit 10 Litern Wasser auf den Mount Everest zu heben. Es steckt schon sehr viel Kraft in einer kWh.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 12:49
von Nicoletta
Ein 2t Fahrzeug verbraucht eher an die 20Kwh / 100km

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 12:52
von Nicoletta
Eisrose hat geschrieben: 23.09.2024, 12:04
giffi marauder hat geschrieben: 23.09.2024, 11:41 Da E-Autos tendentiell schwerer werden (größere Batterien für größere Reichweite) wird der Strombedarf pro 100km
in nächster Zeit eher nicht niedriger werden.
Ich glaube nicht, dass E-Autos tendenziell schwerer werden. Aus China werden bald kleine E-Flitzer nach Europa kommen. Es ist eher das Problem, dass Europa dem nichts entgegenzusetzen hat.
giffi marauder hat geschrieben: 23.09.2024, 11:41 Ach ja eine Kilowattstunde sind 3.600.000 Joule (Masse*Gravitation*Höhe).
Um 1kg 1 Meter hoch zu heben benötigt man 9,81 Joule.
Ein kWh ist sotmit die Menge Engerie die man benötigt um 367 Tonnen 1 m anzuheben.
Ich finde folgendes Beispiel eindrucksvoll:

Wie teuer ist die Energie, um einen Eimer mit 10 Liter Wasser auf den Mount Everest zu heben?

10 kg * 9,81 N/kg * 8848 m = 867989 J = 0,24 kWh

Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh würde es also 9 Cent kosten, einen Eimer mit 10 Litern Wasser auf den Mount Everest zu heben. Es steckt schon sehr viel Kraft in einer kWh.
Ja es kommen dieses Jahr vom Konzern Stellantis E-Kleinwagen auf der Smartplattform wie der C3. Auch der R5 soll noch dieses Jahr erscheinen. Jedoch ändert es nicht den individuellen Mobilitätsanspruch, sondern nur die Akzeptanz für E-Autos.
Im übrigen werden in der Neuanschaffung mehr E-Trucks angeschafft als Verbrenner.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 16:36
von George
giffi marauder hat geschrieben: 23.09.2024, 11:41 https://www.musterhaushalt.de/durchschn ... verbrauch/
Der statistische Musterhaushalt verbraucht in DE ca. 3000 kWh Strom pro Jahr.
Das wären dann 57,7 kWh pro Woche.
Ein E-Autos so zwischen 15 und 20 kWh auf 100 km.
Das wäre dann so ca. 300 bis 400 km pro Woche.

Da E-Autos tendentiell schwerer werden (größere Batterien für größere Reichweite) wird der Strombedarf pro 100km
in nächster Zeit eher nicht niedriger werden.
Zusätzlich sinkt mit abnhemender "Reichweitenangst" (größere Batterien, schnellere Ladezeiten, mehr Ladestationen)
die Notwendigkeit zum sparsamen Fahren.

Ach ja eine Kilowattstunde sind 3.600.000 Joule (Masse*Gravitation*Höhe).
Um 1kg 1 Meter hoch zu heben benötigt man 9,81 Joule.
Ein kWh ist sotmit die Menge Engerie die man benötigt um 367 Tonnen 1 m anzuheben.

Um ein E-Auto mit 2 Tonnen 100km vorwärts zu bewegen benötigt man somit
die gleiche Menge Energie (15kWh) wie dieses um 2.700 m anzuheben.
Ein Auto fährt in Deutschland rund 12000 km/Jahr, also 1000 km/Monat, also rund 30 km pro Tag. Das kann man durchaus mit dem E-Fahrrad schaffen.

Unter der Regierung Merkel gab es das Ziel, 1 Million E-Autos in 2020 zu erreichen. Das hat nicht geklappt. Aber bei den E-Fahrrädern schon. Die verbrauchen weniger Platz und Energie. Eine gute Sache.

Die Verbrenner dagegen verbrauchen etwa 7 Liter Sprit pro 100 km. Das sind rund 70 kWh/100 km. Dazu kommen für Herstellung und Transport dieser Menge noch mal rund 40 kWh. Man kann also sagen, ein Verbrenner braucht rund 100 kWh/100 km. Damit ist er insgesamt um den Faktor 5 schlechter als ein E-Auto.

Wenn also die Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden, wird der Energieverbrauch nicht steigen. Er wird sinken.

Für eine Million E-Autos braucht man im Jahr 1 bis 2 Terawattstunden (TWh). Fazit: Um den Strom für E-Autos muss man sich keinen großen Kopf machen. Im Gegenteil. Der gleichzeitige Ausbau der Erneuerbaren und das Hochfahren der E-Autos ergänzen sich ideal. Das Überangebot an Strom wird von den E-Autos geschluckt und so das Speicherproblem entschärft.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 17:07
von Nicoletta
E-Autos werden dann auch Zwischenspeicher sein können. Die genehmigung dafür ist entweder schon durch, oder kurz davor.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 17:53
von giffi marauder
Nicoletta hat geschrieben: 23.09.2024, 17:07 E-Autos werden dann auch Zwischenspeicher sein können. Die genehmigung dafür ist entweder schon durch, oder kurz davor.
Ich glaube da ist noch einiges offen. :gruebel:
Erst hat man auf der technischen Seite drauf "vergessen" (obwohl in Japan schon Standard),
dann ist durch das Gewirxe von Entnahmetarifen, Einspeisetarifen samt zugehöriger Abrechnungsmodalitäten
völlig unklar, wer hier was bezahlt oder bekommt.
Zusätzlich verschärft wird dies dadurch, dass Lastmanagement eigentlich Sache der Netzbetreiber ist,
die dann wohl auch die Speicherleistung entlohnen müssten, wohingegen der verspeicherte Strom
vom Stromlieferanten gekauft werden müsste.
:preif:

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 23.09.2024, 21:31
von George
10 Millionen E-Autos mit jeweils einer Batterie von 100 kWh ergeben 1 TWh. Das ist ungefähr die Speichergröße, die für 100% Erneuerbare gebraucht wird.

Die Autobatterien können nach der mobilen Nutzung mit 80% Kapazität immer noch als stationäre Speicher verwendet werden. Erstaunlicherweise löst sich das Speicherproblem so quasi von selbst.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 24.09.2024, 08:41
von kad
George hat geschrieben: 23.09.2024, 21:31 10 Millionen E-Autos mit jeweils einer Batterie von 100 kWh ergeben 1 TWh. Das ist ungefähr die Speichergröße, die für 100% Erneuerbare gebraucht wird.

Die Autobatterien können nach der mobilen Nutzung mit 80% Kapazität immer noch als stationäre Speicher verwendet werden. Erstaunlicherweise löst sich das Speicherproblem so quasi von selbst.
Mag schon so einfach sein wie du schreibst.
Es gibt Quellen, die Probleme sehen. Bezüglich Bereitstellung von nötigen Speicherkapazitäten und Abhängigkeiten.
Zum Beispiel

https://www.spektrum.de/news/erneuerba ... ft/2122689

Kernenergie hat andere Abhängigkeiten, aber kann in einem durchdachten Strommix einen wichtigen Beitrag leisten (ich weiss in Deutschland nicht). Was eine einseitige Abhängigkeit für Folgen haben kann, haben wir kürzlich erfahren.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 03.10.2024, 14:02
von kad
Deutschlands Strommix gehört zu den schmutzigsten un Europa. Man beachte auch Frankreich.
021FBFB2-6118-479E-A112-2B49B3D22592.jpeg
021FBFB2-6118-479E-A112-2B49B3D22592.jpeg (113.67 KiB) 723 mal betrachtet

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 03.10.2024, 14:20
von Nicoletta
Deine Interpretation ist schräg. Die "Schmutzigsten" sind sehr dunkel markiert.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 04.10.2024, 16:59
von George
kad hat geschrieben: 03.10.2024, 14:02 Deutschlands Strommix gehört zu den schmutzigsten un Europa. Man beachte auch Frankreich.
Die Frage ist doch, was war die Ausgangslage, wo sind wir, und wo wollen wir hin. Man sieht in den Grafiken eine deutliche Verbesserung - trotz Ausstiegs aus der Kernkraft. Oder gerade deswegen? Jedenfalls gibt es den behaupteten Anstieg der Kohleverbrennung wegen des Endes der AKWs nicht. Allerdings muss Deutschland seine Kraftwerke hochfahren, wenn Frankreich mal wieder Probleme mit den AKWs hat. Die Dinger sind eine tickende Zeitbombe.

https://de.statista.com/statistik/daten ... rankreich/
https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1990/

Wir könnten natürlich schon viel weiter sein. Aber die Regierungszeit Merkel war in dieser Hinsicht nicht so dolle. In anderen Bereichen wohl auch nicht. Deswegen laufen die Leute nicht zur CDU, sondern zu AfD und BSW.

Wir haben die Solarindustrie an China verloren. Und jetzt folgen E-Autos und WKAs. Anstatt das Land zu modernisieren, krallt man sich an überholter Technik fest.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 04.10.2024, 19:01
von kad
(Grosse) CO2 Emissionen sind katastrophal für das Klima. Ich hoffe, da stimmen wir überein. Und da gehört nicht nur Stromerzeugung dazu, ich weiss.
Bezüglich Stromerzeugung hat Deutschland seine Entscheide getroffen. Und das Ergebnis im August ist oben dargestellt. Auch für Frankreich.
Wir werden sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt, insbesondere da der Strombedarf auch in Deutschland zunimmt. Können Windkraftwerke und Solaranlagen in der gewünschten Weise ausgebaut werden? Und der Strom von Norden nach Süden transportiert werden?
Ich habe meine Zweifel. Du nicht. Ok.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 04.10.2024, 23:53
von Fab
Da wir uns gerade mit Zahlen bewerfen :-D mach ich auch mal mit.

Seit dem Referenzjahr 1990 ist der CO2-Ausstoß Deutschlands um ca. 43% gesunken.
CO2 aus Kraftstoffverbrennung 1971-2015 ca. - 22,4%

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 05.10.2024, 00:54
von kad
Ja, Deutschland hat reduziert. Trotzdem, schauen wir noch die absoluten Zahlen an.
CO2 Emission pro Kopf.

In der wiki Liste kann man Deutschland finden (7.7 Tonnen CO2 pro Kopf pro Jahr). Weiter unten in der Liste findet man zb Frankreich (4.3 Tonnen CO2 pro Kopf pro Jahr).



https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_de ... n_pro_Kopf

Für neuere EU Zahlen, folgender Link

https://www.umweltbundesamt.de/daten/k ... erursacher

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 05.10.2024, 21:13
von Troh.Klaus
George hat geschrieben: 04.10.2024, 16:59 Die Frage ist doch, was war die Ausgangslage, wo sind wir, und wo wollen wir hin. Man sieht in den Grafiken eine deutliche Verbesserung - trotz Ausstiegs aus der Kernkraft. Oder gerade deswegen?
Welcher Effekt könnte denn das bewerkstelligen? AKWs tragen jedenfalls nur marginal zu unserer CO2-Bilanz bei.