Raketenheft Leser hat geschrieben: ↑21.10.2024, 08:39
PHOENIX hat geschrieben: ↑21.10.2024, 08:31
Warten wir mal auf die Erklärung der Sinngebung der Form, die mich zumindest nicht an die Einfachheit und Klarheit des Bauhausstils (form follows function) erinnert und nicht dem Prinzip folgt, dass konstruktiv nicht (mehr) Existentes auch nicht defekt gehen kann.
Siehe z.B. die Entwicklungslinie von Raptor-1-Triebwerken bis hin zu Raptor-3.
Ich habe es so verstanden, dass ästhetische Gesichtspunkte bei der Formgebung eine große Rolle gespielt haben. "Verena, konstruiere mal ein schönes Raumschiff, das zum Namen PHOENIX passt."
Es fiel auch der Satz: "Der PHOENIX soll auf dem Titelbild klasse aussehen!"
Na ja, ich empfinde die Morphologie des PHOENIX-Bootchens als
zu "barock", das ist nicht die Formsprache etwa eines Dieter Rams, des bedeutenden deutschen Industriedesigners, der vor allem für seine langjährige Tätigkeit bei der Firma Braun bekannt ist. Dieser prägte mit seinem funktionalistischen Designansatz und seiner Philosophie “Weniger, aber besser” maßgeblich die Ästhetik und Kultur des 20. Jahrhunderts.
Die zehn Prinzipien des guten Designs nach Dieter Rams:
1. Gutes Design ist innovativ: Es nutzt neue technologische Möglichkeiten, entwickelt sich aber immer im Einklang mit der Technologie und nie als Selbstzweck.
2. Gutes Design macht ein Produkt brauchbar: Es betont die Nützlichkeit eines Produkts und lässt alles weg, was davon ablenken könnte.
3. Gutes Design ist ästhetisch: Die ästhetische Qualität eines Produkts ist integraler Bestandteil seiner Nützlichkeit, da Produkte, die wir täglich benutzen, unser Wohlbefinden beeinflussen.
4. Gutes Design macht ein Produkt verständlich: Es verdeutlicht die Struktur des Produkts und macht es im besten Fall selbsterklärend.
5. Gutes Design ist unaufdringlich: Produkte, die einem Zweck dienen, sind wie Werkzeuge. Sie sollten neutral und zurückhaltend gestaltet sein, um Raum für den Selbstausdruck des Benutzers zu lassen.
6. Gutes Design ist ehrlich: Es macht ein Produkt nicht innovativer, leistungsfähiger oder wertvoller, als es tatsächlich ist. Es versucht nicht, den Verbraucher mit Versprechungen zu manipulieren, die nicht eingehalten werden können.
7. Gutes Design ist langlebig: Es vermeidet, modisch zu sein, und erscheint daher nie veraltet. Auch in der heutigen Wegwerfgesellschaft hält es viele Jahre.
8. Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail: Nichts darf dem Zufall überlassen werden. Sorgfalt und Genauigkeit im Designprozess zeigen Respekt gegenüber dem Benutzer.
9. Gutes Design ist umweltfreundlich: Design leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt. Es schont Ressourcen und minimiert physische und visuelle Verschmutzung während des gesamten Lebenszyklus des Produkts.
10. Gutes Design ist so wenig Design wie möglich: Weniger, aber besser - weil es sich auf die wesentlichen Aspekte konzentriert und die Produkte nicht mit Unwesentlichem belastet wird.
Diese Prinzipien spiegeln Rams’ Designphilosophie “Weniger, aber besser” wider und betonen die Wichtigkeit von Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit im Design. Sie sind nicht nur auf physische Produkte anwendbar, sondern können auch auf digitale Produkte und andere Designbereiche übertragen werden.
Jonathan Ive, inspiriert von Dieter Rams’ Prinzipien, revolutionierte Apples Produktdesign und trug damit maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei.
Er war führend an der Gestaltung ikonischer Produkte wie iMac, iPod, iPhone und iPad beteiligt.
Ive übernahm viele von Rams’ Designprinzipien, insbesondere dessen Philosophie “Weniger, aber besser”.
Vieles aus der Apple-Welt ist an Rams' klares Braun-Design angelehnt. Nicht nur Geräte und UI-Software-Design, nein auch die Apple-Stores und der Ufo-Stil des Apple-Park in Cupertino.