Natürlich "darf" man das auch anders sehen. Man "darf" auch glauben, dass die AfD die Interessen der Schwachen und Arbeiter im Blick hat, oder dass die Grünen sich für Umwelt einsetzen, oder dass die Erde keine Scheibe ist, oder dass Gott existiert bzw. respektive nicht.
Das ist alles erlaubt. Natürlich. Und ich wollte mit den Beispielen deine Meinung auch nicht schlecht machen oder so. Deswegen habe ich bewusst Beispiele gewählt, die ich mehr oder weniger unterschreiben würde und welche, die ich nicht unterschreiben würde.
Aber ich zumindest wäre dir dankbar, dass wenn du das betonen willst von XY-Frauen sprichst und nicht das "männlich" betonst, indem von "männlichen Frauen" (das macht Bild.de derzeit) oder "biologischen/genetischen Männern" sprichst. Deswegen hatte ich ja auch XY-Frauen vorgeschlagen für den Fall, dass das wichtig ist.
Denn die möglichen Auswirkungen im Frauensport lassen sich doch sicher auch diskutieren ohne immer wieder "männlich" einzubringen. Es geht doch um die Leistungsgruppen zu trennen und nicht darum politisch zu diskutieren was Mann und was Frau ist, oder habe ich da deine Intention falsch verstanden?
Ich ergänze ein Beispiel, um vielleicht zu verdeutlichen, wie es eben wirkt (auch wenn man es vielleicht nicht beabsichtigt):
Sagt man XY-Frauen an bestimmten Sportarten teilnehmen zu lassen, wo auch XX-Frauen teilnehmen - dann unterteilt man die Gruppe der "Frauen" in zwei die aber klar Frauen sind, aber mit möglicherweise stark unterschiedlichen Leistungsmerkmalen. Immer noch Frauen. Insofern respektvoll und man kann über das Leistungsthema reden.
Sagt man "biologische/genetische Männer" spricht man den XY-Frauen direkt das "Frausein" ab und statt über tatsächliche Leistungsfähigkeit zu reden schiebt man es direkt auf die dialektische Ebene und sagt: "Männer gehören nicht in den Frauenbereich". Kurzum: Man spricht den XY-Frauen dann das "Frausein" ab.
Zusammenfassend: Wollen wir über das Frausein / Mannsein von Transmenschen reden - oder wollen wir davon reden, dass es Frauen mit besonderen biologischen Merkmalen (z.B. XY-Chromosome) gibt, die möglicherweise unfaire Vorteile verschaffen (wie gesagt, dass selbst bei XX-Frauen biologisch unfaire Vorteile existieren nach den Statuten der Verbände in verschiedenen Sportarten ist ja gegeben).
Über mögliche Unfairness und wie man diese wiederrum fair und allgemein regeln kann ohne Leute unnötig auszuschließen. Darüber können wir gerne sprechen... ich persönlich möchte nur keine Strohmann-Debatte wo es eigentlich um das Mannsein/Frausein von Transmenschen ganz unabhängig davon geht.