Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

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nanograinger
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von nanograinger »

Günther Drach hat geschrieben: 01.08.2024, 07:09 Ich habe damals (PR 2729) Orest Athapillys Liebesnacht (Wortwahl Perrypedia(*)) mit Toio Zindher durchaus als Vergewaltigung empfunden. Sie selbst offenbar auch -- da sie ihn danach tätlich angriff.
...
Orest Athapilly fand ich eine schön gestaltete Grenzgängerfigur, bei der ich mir nie sicher bin, ob ich sie mögen oder verachten soll (du bist da offenbar auf der Verachtungsseite).

In den Romanen ist die offizielle Haltung zu Athapilly sehr klar. Seine Fähigkeit ist für ihn nicht kontrollierbar, also trifft ihn keine direkte Schuld an den Reaktionen seiner Gegenüber. Der Fall mit Toio Zindher geht eigentlich auf Guckys Kappe, denn Gucky wusste um die "Emoter"-Fähigkeit Athapillys und setzte ihn bewusst auf Toio an.

Athapilly verliebte sich offenbar in Toio, wobei wiederum nicht klar ist, ob er entsprechende Gefühle von Toio spiegelte. Aufgrund seiner Gabe ist die Klärung von Ursache und Wirkung letztlich nicht möglich. Und er hat die Affäre mit Toio fast mit dem Leben bezahlt.

Im Großen und Ganzen ging Athapilly wohl durchaus verantwortlich mit seiner Fähigkeit um, sonst hätte er den Job des TIPI-Chefs nicht bekommen. Und schließlich wurde sogar ein Ultraschlachtschiff nach ihm benannt. (Band 3126).

Wenn wir schon über Grenzgängys und Seitenwechslys reden, dann wäre Toio Zindher-Bull ein viel besseres Studienbeispiel, insbesondere was die Reaktionen der Lesys dazu angeht (sorry Myller, bis dahin mit den Silberbänden kommst, musst du noch ein paar Jahrzehnte lesen).
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Günther Drach
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Günther Drach »

nanograinger hat geschrieben: 01.08.2024, 12:01
Günther Drach hat geschrieben: 01.08.2024, 07:09 Ich habe damals (PR 2729) Orest Athapillys Liebesnacht (Wortwahl Perrypedia(*)) mit Toio Zindher durchaus als Vergewaltigung empfunden. Sie selbst offenbar auch -- da sie ihn danach tätlich angriff.
...
Orest Athapilly fand ich eine schön gestaltete Grenzgängerfigur, bei der ich mir nie sicher bin, ob ich sie mögen oder verachten soll (du bist da offenbar auf der Verachtungsseite).

In den Romanen ist die offizielle Haltung zu Athapilly sehr klar. Seine Fähigkeit ist für ihn nicht kontrollierbar, also trifft ihn keine direkte Schuld an den Reaktionen seiner Gegenüber. Der Fall mit Toio Zindher geht eigentlich auf Guckys Kappe, denn Gucky wusste um die "Emoter"-Fähigkeit Athapillys und setzte ihn bewusst auf Toio an.
Nun, Gucky hat sich in 2729 selbst grenzwertig verhalten. Er hat Toio ja damit gedroht, ihr die Psifähigkeit zu rauben (und ihren Tod damit in Kauf zu nehmen), falls diese ihnen bei der Suche nach Rhodan mittels ihres Talents nicht helfen würde. D.h. im Endeffekt, er hat eine Gefangene gefoltert (da gibt's diese nette Szene, in der er seine Hand nur Zentimeter über ihrer schweben lässt, in seinem damaligen Zustand als Psi-Dieb hätte die Berührung den Transfer ihres Psis und ihren Tod bedeutet).
Athapilly verliebte sich offenbar in Toio, wobei wiederum nicht klar ist, ob er entsprechende Gefühle von Toio spiegelte. Aufgrund seiner Gabe ist die Klärung von Ursache und Wirkung letztlich nicht möglich. Und er hat die Affäre mit Toio fast mit dem Leben bezahlt.
Toio befand sich als Gefangene auf der DEIGHTON. Er selbst wusste um seine Psifähigkeit -- ob er sie nun bewußt einsetzen konnte oder nicht --, sie zunächst nicht. Also mir erscheint ein Typ, der in dieser Situation Sex mit der eventuell Beeinflussten hat, extrem ... nun ja, zwielichtig. Und sein damaliges Handeln verantwortungslos, ja verabscheuungswürdig. Mit seiner Position und Stellung eigentlich nicht vereinbar. Meine Meinung.
Mich würde z.B. auch interessieren, ob er allen Personen, mit denen er Kontakt hatte, immer vorher mitteilte, dass deren Verhalten ihm ggü von ihm unbewusst manipuliert sein könnte.

Egal, "Grenzgängerfigur" trifft es eigentlich gut.
Ich mag eigentlich Typen, die in Grauzonen fallen. Weshalb mir auch Toio auch recht gut gefiel und ich keinerlei Probleme mit der Beziehung Zindher/Bull hatte.
Im Großen und Ganzen ging Athapilly wohl durchaus verantwortlich mit seiner Fähigkeit um, sonst hätte er den Job des TIPI-Chefs nicht bekommen. Und schließlich wurde sogar ein Ultraschlachtschiff nach ihm benannt. (Band 3126).
Iirc haben sie sogar einen Schlchtkreuzer nach Gregor Tropnow benannt (Band 2897), lange bevor alles dem Vergessen anheim fiel.

Apropos Boyt Margor. Ich fand eigentlich die Skrupellosigkeit, mit der damals Valdo Susper als Lockvogel für diesen geopfert wurde, schon bedenklich (PR 902).
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fenny
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von fenny »

Myller hat geschrieben: 31.07.2024, 13:12 Wobei das Thema "Seitenwechsel" in der gesamten Fiktion ein Vernachlässigtes ist. Vielleicht kennt ja jemand hier den Anime "Dragon Ball". Da taucht irgendwann ein Bösewicht auf, der durchs All reist und einen Planeten nach dem anderen entvölkert, weil er Spaß am Kämpfen hat. Die Guten besiegen ihn schließlich. Und wenig später ist er Mitglied im Team "Gut". Seine vergangenen Verbrechen? Joah, lass mal Fünfe gerade sein, eh >_
Bei Dragon Ball war es doch ein Charakteristikum von Son Goku, dass er seine besiegten Gegner nicht getötet und oftmals zu Freunden gemacht hat. Fast alle seine Freunde haben eine irgendwie zwielichtige Vergangenheit, einer war Straßenräuber, einer Trickbetrüger; Piccolo mit seiner gespaltenen Persönlichkeit ist sicher noch ein Sonderfall, und Vegeta war nie wirklich handzahm. Sein Meister ist ein alter Lustmolch, der jedes junge weibliche Wesen angrabscht, das in seine Nähe kommt; und dann gab es noch diese Frau mit der Jekyll-und-Hyde-Persönlichkeit.
Aber nur Son Goku hat ein reines Herz und kann auf seiner Wolke reiten.

Aber: Der angerichtete Schaden kann mit Hilfe der Dragon Balls ja immer wieder rückgängig gemacht werden, also sämtliche Opfer von Piccolo oder Freezer oder sonstwem können ins Leben zurückgerufen werden, zerstörte Planeten wiederhergestellt werden, am Ende sogar vernichtete Universen.
Und selbst Totsein ist nicht ganz so schlimm, denn das Jenseits ist eigentlich auch ganz nett, da gibt es sogar Kampfturniere. Ich kann mich erinnern, dass ein Bösewicht (ich glaube es war Freezer) nach einem seiner Tode nicht in die "Hölle" geschickt wurde, weil es ihm dort zu gut gefallen hätte, sondern seine Strafe bestand darin im "Paradies" gefangen zu sein.

Eigentlich hätte man auch den Planeten der Saiyajin wieder erstehen lassen können, komisch dass man darauf nie gekommen ist.
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nanograinger
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von nanograinger »

Günther Drach hat geschrieben: 01.08.2024, 14:08 Iirc haben sie sogar einen Schlchtkreuzer nach Gregor Tropnow benannt (Band 2897), lange bevor alles dem Vergessen anheim fiel.
Ja, das war ein ziemlicher Fehlgriff, auch wenn die GREGOR TROPNOW schließlich von der RAS TSCHUBAI selbst vernichtet wurde (quasi eine Bestrafung des Namens). Aber gleichzeitig Beiboote der RT nach Ralph Sikeron und Gregor Tropnow zu benennen, das war schon schräg.

Aber meines Erachtens nicht die seltsamste Wahl für Raumschiffsnamen in der Serie. In Band 1065 (Silberband 127) gibt es drei STAR-Kreuzer der LFT mit Namen TOSER-BAN, REGNAL-ORTON, und NEVIS-LATAN ! :nein:
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Myller
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Myller »

Ich kenne diesen Charakter ja noch nicht, aber wenn er ein Permanent-Suggestor ist, der seine Kräfte nicht beeinflussen kann, müsste er ja sein Leben lang Single bleiben; andernfalls wird da immer Beeinflussung mit im Spiel sein. Andererseits gibt es doch Technologie, Psi-Kräfte zu neutralisieren. Wäre das nichts für ihn gewesen? Naja.

Klingt aber spannend und ehrlich gesagt richtig interessant. Wenn man sich das mal vorstellt: Egal, mit wem man redet, man zwingt ihm immer den eigenen Willen auf und merkt es noch nichtmal. Eigentlich ist man damit immer ein Außenseiter, weil man nie weiß, wie andere wirklich zu einem stehen.
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Richard
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Richard »

nanograinger hat geschrieben: 01.08.2024, 21:55
Aber meines Erachtens nicht die seltsamste Wahl für Raumschiffsnamen in der Serie. In Band 1065 (Silberband 127) gibt es drei STAR-Kreuzer der LFT mit Namen TOSER-BAN, REGNAL-ORTON, und NEVIS-LATAN ! :nein:
Jep; wäre so aehnlich als hätten die Siegermächte des WWII mal Schlachtschiffe oder so was auf die Art nach diversen NS Größen benannt ...

Da zu dem genannten Zeitraum noch genügend Leute im Autorenteam dabei waren, die auch am MDI Zyklus mitgeschrieben haben, ist das noch eine Stufe seltsamer.
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von nanograinger »

Myller hat geschrieben: 01.08.2024, 23:54 Ich kenne diesen Charakter ja noch nicht, aber wenn er ein Permanent-Suggestor ist, der seine Kräfte nicht beeinflussen kann, müsste er ja sein Leben lang Single bleiben; andernfalls wird da immer Beeinflussung mit im Spiel sein. Andererseits gibt es doch Technologie, Psi-Kräfte zu neutralisieren. Wäre das nichts für ihn gewesen? Naja.

Klingt aber spannend und ehrlich gesagt richtig interessant. Wenn man sich das mal vorstellt: Egal, mit wem man redet, man zwingt ihm immer den eigenen Willen auf und merkt es noch nichtmal. Eigentlich ist man damit immer ein Außenseiter, weil man nie weiß, wie andere wirklich zu einem stehen.
Von Zwang ist im Falle Athapilly nie die Rede. Er ist auch kein Suggestor, er kann niemanden dazu bringen bspw. eine Maschine einzuschalten, wenn die Person das nicht will. Athapilly spiegelte Gefühle wider, sowohl positive als auch negative. Das ist im Prinzip nicht viel anders, also die meisten Menschen tun: Wenn dich jemand anlächelt, dann lächelst du (meistens) zurück. Inzwischen gibt es Vermutungen, dass dies auch mit Spiegelneuronen zusammenhängen könnte.

Athapilly war sich seiner unkontrollierbaren Fähigkeit bewusst. Sicherlich nutzte sie ihm manchmal, aber er wie du schreibst, ist sie gerade im privaten Bereich eine zweischneidige Sache. Bei der Affäre mit Toio Zindher vermischte sich Privates mit Geschäftlichem, das ist meistens keine gute Idee und entsprechend ging es auch aus (ich habe nochmals nachgelesen: Athapilly wurde bei der Attacke von Zindher nicht lebensgefährlich verletzt, allerdings wird sie auch schnell paralysiert.)
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Markhor de Lapal »

Richard hat geschrieben: 02.08.2024, 08:08
nanograinger hat geschrieben: 01.08.2024, 21:55
Aber meines Erachtens nicht die seltsamste Wahl für Raumschiffsnamen in der Serie. In Band 1065 (Silberband 127) gibt es drei STAR-Kreuzer der LFT mit Namen TOSER-BAN, REGNAL-ORTON, und NEVIS-LATAN ! :nein:
Jep; wäre so aehnlich als hätten die Siegermächte des WWII mal Schlachtschiffe oder so was auf die Art nach diversen NS Größen benannt ...

Da zu dem genannten Zeitraum noch genügend Leute im Autorenteam dabei waren, die auch am MDI Zyklus mitgeschrieben haben, ist das noch eine Stufe seltsamer.
Autoren sind dafür nicht verantwortlich zu machen! Sie geben nur eine Geschichte wieder. 1600 Jahre nach dem Ende der MDI hat ein kleiner Bürokrat in der Abteilung für Namensgebung in der Flotte der LFT einen falschen Datensatz ausgegraben. Der Autor schildert lediglich die Auswirkungen eines menschlichen Versagens.
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich denke manche Moralentscheidung muss man auch aus der Entstehungszeit der Werke sehen. Ich finde ja das ganze Konstrukt des SImp aus heutiger Sicht problematisch, damals war das doch recht modern.
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nanograinger
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von nanograinger »

Ein Imperium mit Kolonien war vielleicht 1861 "modern", aber nicht 1961. ;)
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Myller »

Also es liegt aber schon auch an den Autoren teilweise ;D

Habe eben Band 139 beendet und im Nachwort schreibt der Herr, der den Silberband zusammengsestellt hat, zur Wandlung Vishnas Folgendes über die bevorstehende Reaktion der nun aus den Mini-Erden befreiten Menschen: "Aber wären Ameisen, die wir vom Tassenrand verscheuchen, uns nachtragend?"

Naja. Menschen sind eben keine Ameisen. Da macht er es sich moralisch sehr einfach und ich bin gespannt, ob da nach drauf eingegangen wird, wie die Menschheit reagiert, jetzt wo Vishna überstanden ist. Bei den 7 Plagen durch den grauen Korridor sind Milliarden Menschen getötet worden, ein einfaches "Schwamm drüber" wäre irgendwie verstören ;D
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Markhor de Lapal »

Myller hat geschrieben: 13.08.2024, 23:57 Also es liegt aber schon auch an den Autoren teilweise ;D

Habe eben Band 139 beendet und im Nachwort schreibt der Herr, der den Silberband zusammengsestellt hat, zur Wandlung Vishnas Folgendes über die bevorstehende Reaktion der nun aus den Mini-Erden befreiten Menschen: "Aber wären Ameisen, die wir vom Tassenrand verscheuchen, uns nachtragend?"

Naja. Menschen sind eben keine Ameisen. Da macht er es sich moralisch sehr einfach und ich bin gespannt, ob da nach drauf eingegangen wird, wie die Menschheit reagiert, jetzt wo Vishna überstanden ist. Bei den 7 Plagen durch den grauen Korridor sind Milliarden Menschen getötet worden, ein einfaches "Schwamm drüber" wäre irgendwie verstören ;D
Doch, genau das geschieht. Den Opfern wird kaum gedacht. M.E. war es Uwe Anton, der erst in den 2600er Heften das Dolan-Memorial einführte, in Erinnerung daran, dass beim Angriff der Dolans ebenfalls ein Großteil der Menschheit ausradiert wurde. Früher verschwendeten die Autoren keine Zeile an so etwas. Wobei letzteres weniger fragwürdige Moral als vielmehr etwas mit Mitgefühl, Aufarbeitung eines furchtbaren Geschehens, etc. zu tun hat.
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von PHOENIX »

Myller hat geschrieben: 13.08.2024, 23:57 Also es liegt aber schon auch an den Autoren teilweise ;D

"Aber wären Ameisen, die wir vom Tassenrand verscheuchen, uns nachtragend?"

Naja. Menschen sind eben keine Ameisen. Bei den 7 Plagen durch den grauen Korridor sind Milliarden Menschen getötet worden, ein einfaches "Schwamm drüber" wäre irgendwie verstören ;D
Solches kommt bei Perry Rhodan immer wieder vor.

Einfachstes Beispiel: Der THOREGON-Großzyklus mit riesigen Opferzahlen aus dem zur Täuschung der SI THOREGON inszenierten Kampf zwischen dem in Doppelagentenrolle tätigen ES und der für die Kosmokraten agierenden Kosmischen Fabrik MATERIA. Galaktische Flotten kämpften an der ES-Seite. Danach erfolgte der Racheschlag des Dieners der Materie Ramihyn gegen das Solsystem und die Erde (Der Tod auf Terra).

ES war über das inszenierte Fake voll im Bilde, die Kosmokraten auch:
Die einzigen Idioten waren die Galaktiker und letztlich auch die beteiligten Materiediener und ein Cairol-Roboter, der seine Existenz einbüßte.

Ob das Geschehen so drastisch realistisch wie geschehen geplant war, ist unklar.
Klar hingegen ist, dass durchaus große Opferzahlen von vornherein Bestandteil des Täuschungsplans waren.
Das Ganze lief aus dem Ruder, weil sowohl die Galaktiker dies aus Informationsmangel für eine für ES existenzbedrohliche echte Auseinandersetzung halten mussten und sie sich entsprechend gegen MATERIA positionierten als auch, weil die Akteure der Kosmischen Fabriken offenbar vom beabsichtigten "realistischen Fake" nichts oder nicht genügend wussten.

Kurzum, das Ganze endete in einem tödlichen Großdesaster!

Nie gab es dazu ein Signal des Bedauerns von Seiten von ES oder der Kosmokraten, auf terranischer Seite galten Beide weiterhin als "die Guten", die "Ameisen" agierten von sich aus weiterhin durchaus eifrig für die völlig rücksichtsfreien Herrschaften der Etagen über ihnen, von denen meist nicht mal der leiseste Hauch von Dankbarkeit für geleistete Dienste kommt.
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Myller »

PHOENIX hat geschrieben: 14.08.2024, 08:01 .....

Nie gab es dazu ein Signal des Bedauerns von Seiten von ES oder der Kosmokraten, auf terranischer Seite galten Beide weiterhin als "die Guten", die "Ameisen" agierten von sich aus weiterhin durchaus eifrig für die völlig rücksichtsfreien Herrschaften der Etagen über ihnen, von denen meist nicht mal der leiseste Hauch von Dankbarkeit für geleistete Dienste kommt.
Bitte mal nur eine spoilerfreie Ja/Nein-Antwort: Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich: Kommt irgendwann der Augenblick, an dem die Terraner/Perry Rhodan ES eine ZURECHT negativere Haltng einnehmen?
Zuletzt geändert von Richard am 16.08.2024, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entsorgt ....
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Re: Perry Rhodan-Geschichte teils mit fragwürdiger Moral? (Stand: Silberband 137)

Beitrag von Markhor de Lapal »

Myller hat geschrieben: 16.08.2024, 22:41 ...
Bitte mal nur eine spoilerfreie Ja/Nein-Antwort: Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich: Kommt irgendwann der Augenblick, an dem die Terraner/Perry Rhodan ES eine ZURECHT negativere Haltng einnehmen?
Nun ja, Du müsstest definieren, was eine "negativere(re)" Haltung ist, als Dir bisher bekannt. Es gibt m.W. (oder ich habs vergessen) keinen Aufstand, kein eindeutiges "Nein" und kein "ich mache nicht mehr mit" seitens des Titelhelden. Und wenn doch, ist das nach ein paar Heften zu den Akten gelegt. Natürlich werden kritische Stimmen eingebaut und hi und da "belasten" Zweifel den Helden. Und wenn die Menschheit anfänglich gegen seine Pläne ist, gar Widerstand droht, hält Perry eine seiner Reden und alles ist vergeben und vergessen. Letztlich enden auch viele Zyklen so. Zurück auf Anfang, als wäre nichts gewesen.
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