Der öffentliche Politik-Bereich hat vorerst nur diesen einen übergreifenden Themen-Bereich und ist noch im Test-Modus. Die politischen Diskussionen finden ganz überwiegend im nicht-öffentlichen Bereich statt, der erst nach Registrierung und Anmeldung sichtbar wird.
Undercover-Reporter decken eine israelische Gruppe auf, die sich brüstet weltweit Wahlen manipulieren zu können. Als Beleg für ihre Möglichkeiten übernehmen sie mal eben den Telegram-Account eines Politikberaters. Das ZDF berichtet:
Eine israelische Firma bietet gegen Geld Desinformationskampagnen an – weltweit. Gemeinsame Recherchen von ZDF, "Spiegel" und "Zeit" mit "Forbidden Stories" enthüllen das Ausmaß.
Ich würde ja davon ausgehen, dass die aufgedeckte israelische 'Firma' keinesfalls die einzige ist, die so etwas weltweit macht und auf kriminelle Weise Einfluss nimmt. Insofern sind solche Aktivitäten tatsächlich eine Bedrohung für die Demokratie. Man denke da nur an Cambridge Analytica im Zusammenhang mit Facebook und der Trump Wahl.
Laurin hat geschrieben: ↑16.02.2023, 15:07
Undercover-Reporter decken eine israelische Gruppe auf, die sich brüstet weltweit Wahlen manipulieren zu können. Als Beleg für ihre Möglichkeiten übernehmen sie mal eben den Telegram-Account eines Politikberaters. Das ZDF berichtet:
Eine israelische Firma bietet gegen Geld Desinformationskampagnen an – weltweit. Gemeinsame Recherchen von ZDF, "Spiegel" und "Zeit" mit "Forbidden Stories" enthüllen das Ausmaß.
Ich würde ja davon ausgehen, dass die aufgedeckte israelische 'Firma' keinesfalls die einzige ist, die so etwas weltweit macht und auf kriminelle Weise Einfluss nimmt. Insofern sind solche Aktivitäten tatsächlich eine Bedrohung für die Demokratie. Man denke da nur an Cambridge Analytica im Zusammenhang mit Facebook und der Trump Wahl.
Antwort: Mehr als hundert Journalisten haben sich unter der Koordination von Forbidden Stories zusammengetan, um zum Hauptthema von Lankeshs Arbeit zu recherchieren: zu Desinformation und Onlinekampagnen. Die Recherchen legen eine Schattenindustrie offen, auf deren Dienste Unternehmen, Regierungen und Politiker setzen. Dubiose Firmen hacken E-Mails von Politikern und deren Beratern; manipulieren Wahlkämpfe und attackieren kritische Journalistinnen. "Storykillers" wird einige dieser Machenschaften offenlegen und die Methoden der Cybermanipulateure rekonstruieren.
Ich war ein paar Wochen nach der Bundestagswahl 2013 auf einer fünftägigen Tagung in Baden, bei der ich abends beim Schoppen einen Teilnehmer kennen lernte, der seit ein paar Jahrzehnten als internationaler Wahlbeobachter schon in allen Kontinenten war. Ich fragte ihn, welche Länder die saubersten Wahlen durchführen würden. Seine Antwort war, viele afrikanische Länder. Dort sei es oft üblich, dass ein Mitarbeiter den Wahlzettel vor sich offen hinhält, ein anderer ihn fotografiert und ein dritter noch als Zeuge dabei stehe. Die Ergebnisse werden dann digitalisiert. Manipulationen seien da kaum möglich. Wo Deutschland im Ranking stehe, wollte ich wissen. Seine Antwort war: „Von dort kommt das meiste Geld, mit dem wir Wahlbeobachter bezahlt werden.“ Ich erzählte ihm von einem Vorfall bei der gerade abgelaufenen Wahl in einem Bremer Wahlbezirk. Er sagte, genau dort sei er in cognito gewesen. Kein Wahlhelfer hatte den Mut gehabt, das zu melden, vermutlich, weil man Schiss hatte, Ärger zu bekommen. Welche Parteien denn die meisten Wahlbezirke mit den großen Unregelmäßigkeiten dominieren würden. Er meinte, Bremen sei schon mal ein SPD Bezirk gewesen. Von den 11 großen Unregelmäßigkeiten seien 10 in SPD Bezirken geschehen. Das sei aber nicht immer vorsätzliche Manipulation, sondern oft einfach nur das Nichteinhalten der Vorschriften, zu frühes Auszählen usw.
Ich habe auch eine Story anzubieten. Kommunalwahlen aus dem letzten Jahrtausend in Ba-Wü.
Wahllokal war meine Ex-Grundschule. Fand ich durchaus prickelnd.
BaWü war damals chronisch schwarz und der Bürgermeister BetonSPD. Um 18:01 lief ein FDP-Kandidat auf und wollte seine Stimme abgeben. Vom Wahlleiter kam ein klares No. Ich musste schmunzeln. Dann als Beobachter die Auszählung verfolgt; wobei das auch heutige noch gültige Kommunalwahlrecht überaus flexibel ist und die Stimmenauszählung höchst kompliziert. Kumulieren und panaschieren ist erlaubt. Heißt - bis zu 3 Stimmen pro Kandidat und die Stimmen, die man verteilen darf, können auf verschiedene Listen verteilt werden, so dass die Wahlscheine erst einmal nach den Meiststimmen eingeordnet wurden.
Vom Hörensagen gibt es Geschichten, dass, wenn die Auszählung mit den Stimmen partout in Einklang gebracht werden können, auch schon mal ein Machtwort gesprochen wird; nach etlichen Fehlversuchen beim Durchzählen.
Im Übrigen ist es wirklich interessanter, mal Öffentlichkeit bei der Auszählung zu sein, als den daran anschließenden Zirkus um Hochrechnungen vor dem Fernseher zu verfolgen. Dann heißt es alea iacta est - du = Kreuzmacher bist draußen.
Die Stimmauszählung im Wahllokal ist nur vorläufig, später wird sowieso alles noch mal nachgezählt.
Es gibt schon Regeln, die eine Manipulation ausschließen sollen, so müssen z. B. immer mindestens zwei Personen im Wahllokal anwesend sein, die Auszählung wird gemeinsam vorgenommen und ist im Prinzip öffentlich, das heißt man kann dabei zusehen, wenn man möchte. Trotzdem wäre es natürlich möglich, dass Wahlhelfer mit genügend krimineller Energie und gemeinsamen Interessen, Wahlzettel vernichten und durch selbst ausgefüllte ersetzen. Aber hundertprozentige Sicherheit dürfte kaum herstellbar sein.
Kriminelle Energie.
Nach meiner Erfahrung als wiederholter freiwilliger Auszählbeobachter wäre da aber schon gewaltige kriminelle Energie notwendig, um Wahlzettel zu manipulieren. Da habe ich eher Bedenken bei elektronischer Stimmabgabe. Weil noch nicht erlebt.
Soll es auch keineswegs.
Mein Vertrauen in verfestigte AfD-Strukturen hält sich in Grenzen.
Welche Zahlen auch kommen bei der Stimmenauszählung; sie sollen mathematisch korrekt hinterlegt sein.