Mania hat geschrieben: ↑30.01.2023, 18:44
Ich stecke jetzt auch nicht ultra tief in der Materie drin aber dass Rowling transfeindliche Äusserungen macht, zumindest aber transphobe ist soweit eigentlich unbestritten.
Ist das unbestritten? Also wenn ich mal deine Links anschaue, kann ich da nichts transphobes oder gar transfeindliches finden. Zumindest nicht, wenn ich mir ihre Originalzitate angucke. Ich denke, da ist sehr viel nur konstruiert. Insgesamt hat Rowling nichts gegen Transgender, jeder soll glücklich werden wie er will. Sie hat insbesondere überhaupt nichts gegen die Transition Frau->Mann. Und bei der Transition Mann->Frau geht es ihr darum, Schutzzonen von Frauen zu erhalten.
Mania hat geschrieben: ↑30.01.2023, 18:44
Auch wenn man ein paar Sachen davon sicherlich relativieren kann bei genauerem hinsehen
Ja genau.
Mania hat geschrieben: ↑30.01.2023, 18:44
Man könnte sie auch als "TERF" bezeichnen (Trans-Exclusionary Radical Feminism), da der Grundtenor ja oft ist: "Ich habe ja nichts gegen Transfrauen, aber es sind halt keine Frauen".
Sorry, wo sagt sie Transfrauen sind keine Frauen? Kann da nichts finden. Und der Begriff "TERF" scheint mir so wie so problematisch. Jede Frau, die nicht zu 100 Prozent für eine möglichst einfache Geschlechtsänderung ist, sei nicht nur eine Feministin, sondern auch gleich noch eine radikale Feministin? Ich halte Rowling weder für eine Feministin und schon gar nicht für eine radikale Feministin.
Mania hat geschrieben: ↑30.01.2023, 18:44
Das ist eine Meinung die man erstmal haben kann. Rowling wird damit allerdings auch politisch aktiv und macht Stimmung gegen entsprechende transinklusive Gesetze und macht sich spätestens damit die LGBTQ Community zum Feind.
Sie hat sich vor allem gegen die aktuelle Gesetzesänderung in Schottland ausgesprochen, den "Gender Recognition Reform Bill". Und das ist absolut legitim.
Ums kurz zu sagen, da geht es darum, möglichst einfach den Personenstand zu ändern. Jetzt nicht nur für diejenigen Transgender, die eine medizinische Geschlechtsumwandlung hinter sich gebracht haben, sondern auch für diejenigen, die ihre Transition nur psychologisch vollzogen haben. Kurz: Frauen mit Penis. Und eine solche Frau mit Penis begegnet dir dann in der Frauenumkleidekabine, in Frauentoiletten oder in Frauenhäusern. Für Rowling und viele Frauenrechtsorganisation werden damit Schutzzonen für Frauen aufgegeben.
Und was LGBTQ angeht: es gibt nicht wenige Homosexuelle, die meinen, dass sie durch Hinzufügen immer neuer Minderheiten unsichtbar gemacht werden sollen. Wir sind mittlerweile übrigens schon bei LGBTQIA+.
Sie schreibt also: "Ich stehe solidarisch mit @ForWomenScot und alle Frauen, die vor dem schottischen Parlament protestieren und sprechen." Absolut legitim. Ich kann auch nicht erkennen, warum es transphob oder transfeindlich sein soll, wenn man eine Personenstandsänderung nicht ganz so einfach haben will und sich mit Gegnern dieser Vereinfachung solidarisiert.
Ich zitiere mal daraus: "Der Verweis auf inhaftierte Frauen erklärt sich durch eine frühe Stellungnahme Rowlings. Sie hatte kritisiert, dass es in Schottland künftig Sexualstraftäter*innen überlassen wird, mit welchem Geschlecht sie sich identifizieren. So könnten "biologische Männer", die Frauen vergewaltigt haben, in Frauengefängnisse kommen. Laut Trans-Aktivist*innen handle es sich dabei um Panikmache, um trans Menschen pauschal als Sexualstraftäter*innen darzustellen."
Warum soll es sofort Panikmache sein, wenn man befürchtet, dass sich Sexualstraftäter als Frau deklarieren könnten, um in ein Frauengefängnis zu kommen? Hatte da jemand kein wirkliches Gegenargument zur Hand? Bereits einen Monat nach Verabschiedung dieses Gesetzes haben wir übrigens schon zwei Fälle in Schottland, wo augenscheinlich genau das passiert ist.
Wer da mal genauer liesst, gehts ihr hier darum, dass eine Hormonbehandlung nicht immer reibungslos verläuft und Betroffene dann viel zu schnell lebenslang Psychopharmaka bekommen. Offenbar hat sie selbst Probleme mit Zwangsstörungen, Depressionen und Angstzuständen und spricht da aus Erfahrung.
Habs mir durchgelesen. Wo siehst Du da einen "Kracher ála 'die machen unsere Kinder trans'"? Sie tritt lediglich dafür ein, dass man Kinder nicht leichtfertig irreversiblen medizinischen Eingriffen unterziehen sollte. Und da hat sie völlig recht.
Ich weiss zwar nicht, ob Rowling sich irgendwo doch noch transphob geäussert haben mag. Stecke da ja auch nicht drin. So weit ich mich hier mit ihr beschäftigt habe, kann ich ihr im Groben sogar zustimmen. Meine Position ist mindestens ähnlich und nein, ich halte mich nicht für transphob.
Insgesamt gibt es ein paar woke Ansichten, die meiner Meinung nach über das Ziel hinausschiessen. Zum Beispiel:
- Transgendergesetzgebung, wenn Schutzzonen für Frauen beschnitten werden.
- Body Positivity, wenn Adipositas keine Krankheit mehr ist.
- Oder wenn sich in einer Umfrage 90 Prozent der Leute gegen das Gendern aussprechen und daraus gefolgert wird, man müsse mehr Aufklärungsarbeit leisten...