Bundestagswahl 2021
- Eisrose
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Re: Bundestagswahl 2021
Mal noch eine kleine Überlegung, für diejenigen, die einem Kanzlerkandidaten Habeck (oder Söder) nachtrauern:
Ich glaube, Habeck hätte in der Tat besser abgeschnitten als Baerbock, aber lange nicht so gut, wie hier manche denken. Sicherlich hätte man auch Habeck massiv angegriffen und diskreditiert. Und wenn ihr mal Umfragen mit Wahlergebnissen vergleicht, haben wir oft die Situation, dass die CDU zu schwach und die Grünen zu stark beurteilt werden.
Will heissen: bei Habeck gegen Laschet (und gegen Scholz) hätte ich ein Ergebnis von um die 20 Prozent für die Grünen erwartet. Das hätte nicht gegen Laschet gereicht. Allerdings hätte es dann auch nicht für die SPD gereicht. Ziemlich sicher wären die Grünen dann stärker als die SPD geworden aber eben auch schwächer als die CDU. Im Ergebnis hätten wir dann jetzt Jamaika mit einem Kanzler Laschet.
Und will heissen bei Habeck gegen Söder (und gegen Scholz) hätte ich ebenfalls ein Ergebnis von um die 20 Prozent für die Grünen erwartet, allerdings auch 30 Prozent für die Union und die SPD wäre vollständig abgekackt. Im Ergebnis hätten wir dann Schwarz-Grün mit einem Kanzler Söder.
Will insgesamt heissen: Irgendwie ist die aktuelle Konstellation also die einzige Möglichkeit gewesen, wie eine schwarze Kanzlerschaft verhindert werden konnte. Und machen wir uns nichts vor, mit der aktuellen CDU hätte es keine Veränderungen gegeben.
Die Ampel ist eine Chance. Hoffen wir, dass das klappt.
Nur mal so...
Ich glaube, Habeck hätte in der Tat besser abgeschnitten als Baerbock, aber lange nicht so gut, wie hier manche denken. Sicherlich hätte man auch Habeck massiv angegriffen und diskreditiert. Und wenn ihr mal Umfragen mit Wahlergebnissen vergleicht, haben wir oft die Situation, dass die CDU zu schwach und die Grünen zu stark beurteilt werden.
Will heissen: bei Habeck gegen Laschet (und gegen Scholz) hätte ich ein Ergebnis von um die 20 Prozent für die Grünen erwartet. Das hätte nicht gegen Laschet gereicht. Allerdings hätte es dann auch nicht für die SPD gereicht. Ziemlich sicher wären die Grünen dann stärker als die SPD geworden aber eben auch schwächer als die CDU. Im Ergebnis hätten wir dann jetzt Jamaika mit einem Kanzler Laschet.
Und will heissen bei Habeck gegen Söder (und gegen Scholz) hätte ich ebenfalls ein Ergebnis von um die 20 Prozent für die Grünen erwartet, allerdings auch 30 Prozent für die Union und die SPD wäre vollständig abgekackt. Im Ergebnis hätten wir dann Schwarz-Grün mit einem Kanzler Söder.
Will insgesamt heissen: Irgendwie ist die aktuelle Konstellation also die einzige Möglichkeit gewesen, wie eine schwarze Kanzlerschaft verhindert werden konnte. Und machen wir uns nichts vor, mit der aktuellen CDU hätte es keine Veränderungen gegeben.
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Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Bundestagswahl 2021
Hier ist übrigens jemand der gleichen Meinung:
Und noch einer:Kubicki: Jamaika-Bündnis wird unwahrscheinlicher
Im Interview betont der FDP-Politiker außerdem, dass er nicht glaubt, dass Armin Laschet (CDU) "diese Woche überstehen wird".
Es wird Zeit dieses Trauerspiel zu beenden.Karl Lauterbach: Es ist unklar, wie @ArminLaschet noch eine Woche überstehen kann. #Jamaika wird sehr unwahrscheinlich.
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Re: Bundestagswahl 2021
Ich weiß ja nicht wie dein Stimmzettel aussah, aber ich hatte keine Option einen Kanzler zu wählen.

Und hey, damit hätten wir wenigstens europäische Verhältnisse (von der Leyen).
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Re: Bundestagswahl 2021
Trotzdem haben drei der stärksten Parteien Kanzlerkandidaten aufgestellt. Und natürlich wurden die damit auch gewählt, und es wäre eine bemerkenswerte Ignoranz des Wählerwillens, wenn dann jemand ganz anderes zum Kanzler gemacht würde.
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Re: Bundestagswahl 2021
Da bin ich ja ein wenig anders davor. Ich wähle eine Partei wegen ihres Programms und nicht wegen des aus ihrer Sicht vermeintlich besten Kanzlers. Und diese Personalisierung ist doch genau der Grund warum der Wahlkampf so erbärmlich und inhaltsleer war. Wahlkampf ist doch kein Gladiatorenkampf. Der sollte doch ein Wettstreit der Ideen sein.
Davon ab hielt und halte ich keinen der drei für geeignet.
Und sollte es Scholz werden, ist das erste woran ich ihn messen werde, die Umsetzung der Entschuldung der Kommunen.
Wer einen Kanzler statt einer Partei will, der soll zurück zur Monarchie. Gerne als Wahlmonarchie.
Davon ab hielt und halte ich keinen der drei für geeignet.
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Re: Bundestagswahl 2021
Bei vielen spielt die Person des Spitzenkandidaten dennoch eine große Rolle - und das ist auch nachvollziehbar, weil man keine Dullis auf dem Chefsessel haben möchte.
Am Beispiel Baerbock konnte man sehen, was das im Positiven oder Negativen ausmacht.
Und ich bleibe dabei: Wenn nun aus einer unterlegenen Partei wie der CDU mit Hilfe kleiner Parteien ein Merz oder Söder zum Kanzler gekürt würde, der gar nicht als Kanzlerkandidat nominiert war, wäre das eine Verfälschung des Wählerwillens. Deshalb wird die FDP zumindest erst mal so tun, als würde sie es ernsthaft mit der SPD versuchen. Aus der Geschichte wissen wir aber, wie wackelig das sein kann.
(Und Parteiprogramme haben unsere letzten Kanzler ja gerne auch mal ignoriert - Papier ist halt geduldig)
Am Beispiel Baerbock konnte man sehen, was das im Positiven oder Negativen ausmacht.
Und ich bleibe dabei: Wenn nun aus einer unterlegenen Partei wie der CDU mit Hilfe kleiner Parteien ein Merz oder Söder zum Kanzler gekürt würde, der gar nicht als Kanzlerkandidat nominiert war, wäre das eine Verfälschung des Wählerwillens. Deshalb wird die FDP zumindest erst mal so tun, als würde sie es ernsthaft mit der SPD versuchen. Aus der Geschichte wissen wir aber, wie wackelig das sein kann.
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Re: Bundestagswahl 2021
So weit ich sehe, habt ihr aber keine "Kanzlerwahl".
Der "Wählerwille" hinsichtlich einer bestimmten Person kann also nur indirekt aus dem Ankreuzen einer anderen Person (Erstimme) oder
einer Partei (Zweitstimme) abgeleitet werden oder durch Umfragen ermittelt werden.
Gleiches gilt natürlich für vom Wähler gewollte oder nicht gewollte Koalitionen.
Bei uns ist es z.B. so, dass das Wahlmotiv "Spitzenkandidat" nicht bei allen Parteien gleich stark gewichtet ist,
oder gar an forderster Stelle stünde.
Hier die Auswertung unserer Nationalratswahl 2019
https://orf.at/stories/3138987/
Ich denke also nicht, dass Grüne vor allem deshalb die Grünen gewählt haben, damit Baerbock Kanzlerin wird.
Gut mögliche also, dass in einer RGF Koalition z.B. Habeck Vizekanzler wird und Baerbock ein Klimaministerium (mit Veto-Recht) übernimmt.

PS.:
Unter obigem Link auch ziemlich "erhellend" die Antworten der Wähler nach Parteien beim Punkt:
„Die Demokratie ist besser als jede andere Regierungsform.“
Nur 27% der FPÖ-Wahler stimmt dem sehr zu und 5% stimmen dem gar nicht zu.

Physik ist keine grüne Ideologie.
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Re: Bundestagswahl 2021
Wieso spannend? Irgendwo müssen die SPD-Stimmen ja herkommen. Und wenn man Scholz für besser als Laschet hält, ist das die logische Konsequenz eines inhaltsleeren Wahlkampfs.
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Re: Bundestagswahl 2021
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Re: Bundestagswahl 2021
Die SPD fand ich im Gegensatz zur Union allerdings alles andere als inhaltsleer. Unabhängig vom Kandidaten. Deren programmatischen Linksruck begrüße ich außerordentlich und um so erstaunlicher finde ich diese Wählerwanderung. Es scheint mir so als suchten die "echten" Konservativen eine neue Heimat.