Der aktuelle Band macht mit faszinierendem
Titelbild und düsterem Titel auf.
Auf den betroffenen Welten nimmt das Leiden unter dem Weltenbrand immer stärker zu, selbst der Resident der Liga Freier Galaktiker, Hekener Sharoun, hat sich in seiner Verzweiflung bereits heimlich eine Pille besorgt, die seinem Leiden final ein Ende bereiten soll. Am Neptun kulminiert derweil die Lage, nachdem Auswertungen und Berechnungen ergeben haben, dass in drei bis vier Tagen der Moralische Kode der das Universum durchzieht, durch den Weltenbrand so geschädigt sein wird, dass dieser irreversibel sein wird. Zumindest die Milchstraße wäre dann verloren.
Die Unsterblichen auf der RAS TSCHUBAI wollen dies auf jeden Fall verhindern, und dazu die von Atlan erbeutete Proto-Eiris auf dem Kunstplaneten Wanderer (der derzeit in der Neptun-Atmosphäre treibt) gegen den Weltenbrand umprogrammieren und von dort aus irgendwie verteilen lassen. Dazu werden zwei Aura-Träger notwendig sein. Atlans Ritteraura wurde dazu von den Gemeni kopiert, und nachdem die Übertragung auf Perry Rhodan scheiterte, schließlich erfolgreich auf Rhodan II (der von Wanderer stammt) übertragen. Nun muss man aber erst mal nach Wanderer gelangen - derzeit wird der Kunstplanet aber von unberechenbar fluktuierenden sechsdimensionalen Feldern umgehen, die jedes Raumschiff dass damit in Kontakt kommt, unrettbar in dem Hyperraum reißen würden.
Derweil die Riege der Unsterblichen noch verzweifelt nach einer Lösung sucht, strandet ausgerechnet in Reichweite der Wachflotte am Neptun ein schrottreifer kleiner Raumer mit Triebwerk-Schaden. Vom nächstgelegenen 500m-Schlachtkreuzer setzt daher die frischgebackene Kommandantin Ebelde ein Inspektionskommando über, welches den gestrandeten Raumer überprüfen soll. Der verwahrloste Kapitän dieses Schiffes behauptet, von einer Gruppe schöner Frauen angeheuert worden zu sein, um sie vor dem Weltenbrand nach Andromeda zu retten - und geifert sich schon einen, bei der Aussicht auf die lange gemeinsame Reise mit den schönen Damen.
Als sich die Kommandantin Ebelde bei ihrer Inspektion dann gegen den Widerstand des Skippers schließlich Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft, in dem die Frauen untergebracht sind, schauen sie vierundzwanzig ebenmäßige alabasterfarbene Schönheiten aus ihren tiefdunklen Augen an - allesamt die für ihre ungeheure Kampfstärke berüchtigten 'Aggregate' ...
Die darauf folgende dramatische Entwicklung möchte ich hier aber nicht vorwegnehmen.
Bei dem vorliegenden Heft handelt es sich um den ersten Teil des Doppelbandes, der das Finale des Genesis-Zyklus einleitet, und zumindest der erste Teil hält was er verspricht. Der Autor versteht es, eine dramatische Spannung zu erzeugen, der man sich nicht mehr entziehen kann - und auf deren Höhepunkt man fieserweise mit Cliffhanger zum nächsten Band alleine gelassen wird, als Homunk (einer der Boten von ES) unerträglich zu schreien anfängt ...
Ich muss gestehen, dass sich mir da alle Nackenhaare sträubten.
Die Handlung ist ansonsten schlüssig, allerdings warum nun Wanderer zur Umprogrammierung und Verteilung der Proto-Eiris benötigt wird, wurde mir nicht gänzlich klar - da es vor einigen Bänden ursprünglich mal hieß. dass sich die Chefwissenschaftlerin Sichu Dorksteiger an einem geheimen Ort damit befassen sollte (da fehlt mir irgendwas - geht das nur mir so?).
Schmunzeln musste ich, als die hohe Geschwindigkeit während einer Fahrt mittels Hpertrans-Progressor mit dem 'Hecksog' des vorauseilenden Objekts erklärt wurde, dessen 'Windschatten' man quasi ausgenutzt habe - das war dann doch ein wenig dicke aufgetragen.
Schön übrigens, dass das Unsterblichen-Paar Lua Virtanen und Vogel Ziellos. die wir bereits von Atlans Reise mit der ATLANC in die jenzeitigen Lande kennen, wieder eine zentrale Rolle spielen. Ob dieser Zyklus allerdings zu einem guten Ende führt, muss angesichts der dramatischen Zuspitzungen ernsthaft bezweifelt werden.
Hochspannend ist es aber alle mal, und gut geschrieben auch. Daher: Lese-Empfehlung!
