PHOENIX hat geschrieben: ↑14.12.2025, 22:17
Bertron Wohnaz hat geschrieben: ↑14.12.2025, 20:21
Vielleicht sollte man den ganze KI-Teil einfach mal als Ironisierung des derzeitigen KI-Hype betrachten.
Für mich der aussagekräftigste Satz des PR-Bandes - und möglicherweise Offenbarung des Blicks des Autors auf seine Leser - ist folgender (ich habe ihn bereits anfangs im Thread komplett zitiert!):
"Ach, diese Hochhäuser, diese Mechanismen!
Wüsste ich, dass meine Leser sachverständig sind für die Gesetze der Natur und deren Bewirtschaftung, dass sie von Wissenschaften und Handhabungen zu hören verlangten, würde ich ihnen von diesen Flaschenzügen erzählen …"
So oder so ähnlich ist der Impetus des Vandemaan-Romans.
Und was hast du dagegen? Sprachlich ist das völlig korrekt und es dient der Charakterisierung einer Figur in diesem Roman. Das ist eben auch ein literarisches Stillmittel, dass man einer Figur eine bestimmte Sprach zuordnet.
Daraus ist ja nicht zu schließen, dass der Autor da seine Meinung oder seine Person darstellt.
Nur weil jemand als Ich-Erzähler einen Serienmörder schildert, heißt das ja nicht, dass er Morde gutheißt und schon gar nicht, dass er ein Serienmörder ist.
Okay, es ist bekannt, dass es gerade bei Ich-Erzählungen immer wieder Gleichsetzungen von Autor und Ich-Erzähler gibt - aber in diesem Falle?
Es ist doch klar, dass da nicht Wim Vandemaan erzählt sondern Wim Vandemaan da eine Figur erzählen lässt. Das ist schon ein Unterschied.
Okay, ich habe den Text nach den ersten eineinhalb Seiten auch erst einmal etwas konsterniert beiseite gelegt, weil das eigentümlich schlicht und naiv war. Dann wurde mir klar, dass das eben eine reichlich unreflektiert vor sich hin plappernde KI sein sollte. Das mache unsere derzeitigen KIs auch. Auf Basis von statistischen Gesetzmäßigkeiten unreflektiert vor sich hin plappern.
Damit hatte ich also zwei miteinander verbundene Lesemodelle. Zum einen die Schilderung einer KI, die in ihrer sozioemotionalen Entwicklung doch noch etwas, naja ist und zum anderen, darunter liegend, eine Ironisierung bestehender Verhältnisse.
Mir haben diese Lesemodelle geholfen.
Trotzdem ist der Band nicht gut, nur okay, weil Wim Vandemaan einfach überzogen hat, einfach zu dich aufgetragen.
Noch einmal ein Wort zum vermutlichen weiteren erlauf.
Wir haben derzeit folgende möglichen Erzählstränge: Perry und Sich, Atlan auf der HELIOS, Adams und Monkey verbunden mit Jasper und Freunde. Ob es da eine Trennung gibt, mal sehen. Dann noch Icho Tolot und eben Bull und Gucky. Zwei Stränge, die zusammengefasst werden sollen.
Ich gehe mal davon aus, dass es weitergeht, wie gehabt. Sechs bis acht Bände in der Milchstraße, dann wieder Bull, der jetzt einen kleine Fortschritt machen wird.
Mit Guckys Auftauchen rechne ich nicht vor Mitte des Zyklus.
