Der Literarische Salon

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Rous2
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Re: Bewaffneter Friede

Beitrag von Rous2 »

Verhandlung auf Augenhöhe nennt man das, glaube ich. :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Wiegenlied

Singet leise, leise, leise,
Singt ein flüsternd Wiegenlied,
Von dem Monde lernt die Weise,
Der so still am Himmel zieht.

Singt ein Lied so süß gelinde,
Wie die Quellen auf den Kieseln,
Wie die Bienen um die Linde
Summen, murmeln, flüstern, rieseln.


Clemens Brentano (1778-1842)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Heute summten – bei 15 Grad – tatsächlich ein paar Insekten herum. Aber hilft nix, Weihnachten steht vor der Tür. Und da meine versprochene Geschichte noch nicht fertig ist, ein Lesetipp als Antidot:
Charlotte MacLeod, MORD IN STILLER NACHT, DuMont Buchverlag, Köln 2000, ISBN eBook 978-3-8321-8899-3.
Beinhaltet zwei Erzählungen zur season, die eine gute Abwechslung zu süßen Naschereien bieten. In der ersten treten recht schräge und wahrscheinlich eher nicht für ein Krippenspiel geeignete Gestalten auf – eine davon alsbald waagerecht –, und zwei schrullige, aber nicht doofe Professoren machen sich auf die Suche nach dem Mörder...

(Und einer der beiden hat »einen vergnüglichen Altherren-Geschmack für Verse«.)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Rous2 hat geschrieben: 09.12.2025, 19:43 ... Charlotte MacLeod ...
Ich erinnere mich, dass ich vor langer Zeit mal zwei Bücher der Autorin las (DuMonts Kriminal-Bibliothek), die mir recht gut gefielen. :yes:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »


***


Joseph Carl Bernard
(1781-1850)



Diese treue Liebe


Ja, ich weiß es, diese treue Liebe
Hegt umsonst mein wundes Herz!
Wenn mir nur die kleinste Hoffnung bliebe,
Reich belohnet wär' mein Schmerz!

Aber auch die Hoffnung ist vergebens,
Kenn' ich doch ihr grausam Spiel!
Trotz der Treue meines Strebens
Fliehet ewig mich das Ziel!

Dennoch lieb' ich, dennoch hoff' ich, immer
Ohne Liebe, ohne Hoffnung treu;
Lassen kann ich diese Liebe nimmer!
Mit ihr bricht das Herz entzwei!


***

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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Amtranik hat geschrieben: 08.12.2025, 21:20 [...] Clemens Brentano (1778-1842)

Da musste ich wieder an zwei schöne Bücher denken, die ich einst besaß: 'Achim von Arnim/Clemens Brentano: Freundschaftsbriefe'

Erschienen im Januar 1998 in der 'Anderen Bibliothek', herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger im Eichborn Verlag/Frankfurt.

KLICK

Wenn ich mich recht erinnere, war leider die Schrift sehr klein und die Zeilen standen sehr dicht beieinander und es gab nur wenig Absätze, sodaß ich die Bücher letztendlich leider nicht las. Vielleicht finde ich ja mal eine augenfreundliche Ausgabe. :-)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »


***


Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Georg Christoph Lichtenberg



***
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 10.12.2025, 08:09 Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.
Ich kannte bisher nur die Version »Rentner haben niemals Zeit«. :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Das kann ich für mich bestätigen. :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Oldie BG hat geschrieben: 09.12.2025, 20:42 Da musste ich wieder an zwei schöne Bücher denken, die ich einst besaß: 'Achim von Arnim/Clemens Brentano: Freundschaftsbriefe'

Erschienen im Januar 1998 in der 'Anderen Bibliothek', herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger im Eichborn Verlag
Das Schriftbild der Bücher „Die Andere Bibliothek“ mag nicht sehr Augenfreundlich sein; liegt vielleicht daran, dass die Bücher noch richtig nach alter Schule hergestellt werden: auf der Condor-Schnellpresse und mit Monotype-Metall-Lettern. (Das steht übrigens auf dem Umschlag meines Parzival, Eichborn Verlag 1993)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Rous2 hat geschrieben: 10.12.2025, 09:50
Oldie BG hat geschrieben: 10.12.2025, 08:09 Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.
Ich kannte bisher nur die Version »Rentner haben niemals Zeit«. :-D
Ist bei mir bald soweit :preif: und ich nehme mir fest vor, alles dafür zu tun, um nicht einer von diesen gehetzten Pensionären zu werden!
(Habe aber auch schon Stimmen gehört, die behaupten, dem kannst du nicht entrinnen…) :unsure:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Klage

Schlaf und Tod, die düstern Adler
Umrauschen nachtlang dieses Haupt:
Des Menschen goldnes Bildnis
Verschlänge die eisige Woge
Der Ewigkeit. An schaurigen Riffen
Zerschellt der purpurne Leib.
Und es klagt die dunkle Stimme
Über dem Meer,
Schwester stürmischer Schwermut
Sieh ein ängstlicher Kahn versinkt
Unter Sternen,
Dem schweigenden Antlitz der Nacht.


Georg Trakl (1887 - 1914)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Georg Trakl - ein Leben mit Drogen und Alkohol. Sein Ende war tragisch… :(

Georg Trakl - Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Trakl
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Kaum jemand hat das Schlachten im Krieg (in diesem Fall die erste Schlacht von Gródek im September 1914) so verstörend in Worte gesetzt wie Trakl – auch wenn er »nur« den Anfang des Kriegs erlebte. Man sieht ihn vor sich im Blut besudelten Kittel (»der purpurne Leib«) in den »Gruben von Gródek«. Das hätten auch weniger physisch und psychisch belastete junge Menschen schwer ertragen. Ich wusste eher von den Gemetzeln zwischen den Gräbe(r)n von Douamont (bei Verdun), von denen mir mein Opa, der dort ein Bein verlor, erzählte. Um die Bilder zu verarbeiten, hat er ja dann noch eine zweite Fassung des Gedichtes erstellt und schließlich »Gródek«, das erst posthum veröffentlicht wurde.
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