[Open Source] RechnungsPilot - Buchhaltung für Selbstständige, von Anfang an community-driven 🚀

[Nicoletta]

Ich starte ein Open-Source-Projekt für Buchhaltungssoftware speziell für deutsche Selbstständige/Freiberufler. Offline-first, datenschutzfreundlich, einfach zu bedienen. Suche Feedback, Beta-Tester und Contributors!


Hey Leute!

Ich arbeite gerade an **RechnungsPilot** - einer Open-Source-Alternative zu teuren Buchhaltungstools wie Lexoffice & Co.


**Das Problem:**

Die meisten Buchhaltungstools für Selbstständige sind entweder teuer (Abo-Modelle), closed source (deine Daten woanders), zu kompliziert, brauchen Zeit für die Konfiguration und individueller Anpassung, oder sind nicht für deutsche Steuervorschriften gemacht.

**Die Lösung:**

Eine Software die:

- Komplett kostenlos & Open Source (AGPL-3.0)
- Offline-first (Daten bleiben lokal)
- Für deutsche Steuervorschriften (EÜR, UStVA, §19 UStG, DATEV)
- Einfach zu bedienen (auch ohne Buchhaltungs-Kenntnisse)
- Desktop-App für Win/Mac/Linux + Mobile PWA
- Community-driven entwickelt

**Features (geplant):**

- Rechnungserfassung (PDF, OCR, ZUGFeRD/XRechnung)
- Kassenbuch (GoBD-konform)
- Bank-Import & automatischer Abgleich
- Rechnungen schreiben
- Steuerexporte (EÜR, UStVA, EAR, EKS)
- DATEV-Schnittstelle

**Besonderheit:** Auch für Selbstständige mit Transferleistungen (ALG II/Bürgergeld) - EKS-Export für die Arbeitsagentur inklusive!

**Status:** Konzeptphase - Du kannst das Projekt von Anfang an mitgestalten!

**Repo:** https://github.com/nicolettas-muggelbude/RechnungsPilot

**Wie du helfen kannst:**

- Feedback geben (Was brauchst du in einer Buchhaltungssoftware?)
- Beta-Tester werden (später)
- Code/Docs beitragen
- Projekt teilen


Ich freue mich über jeden Input!

[Leenia]

Hallo Nicoletta,

da hast Du Dir ein großes Projekt vorgenommen ...

Es kommt darauf an, welche Selbstständigen Du ansprechen möchtest und welche Faktoren mitspielen.
- muss er eine Bilanz erstellen?
- reicht eine Gewinnermittlung?
- wie umfangreich ist die Buchhaltung? Wieviele Buchungssätze sind es im Monat?
- Erfassung von Kreditoren und Debitoren?
- die DATEV-Schnittstelle hast Du ja schon angesprochen
- was wichtig ist, ist eine leichte Bedienbarkeit des Programms und die Erfassung der Daten
- Auswertungen, wie BWA und Vorjahresvergleich, usw.
- was noch dazu kommt, sind die Updates bei steuerlichen Änderungen, und die müssen zügig verfügbar sein
Bestimmt habe ich noch einiges vergessen, hier aufzuzählen.

Lexware fand ich immer etwas sperrig in der Erfassung. DATEV lässt sich den Komfort kosten, aber man hat alles im Paket, oder erweitert es nach Bedarf.

Ich war lange Zeit als Steuerfachgehilfin tätig und weiß, dass Mandant nicht gleich Mandant ist.
Immer mehr Mandanten erstellten die Buchhaltung selbst, über verschiedene Buchhaltungs-Programme, um dann die Daten für die Abschlusserstellung dem Steuerbüro zu überlassen.

Dies hieß für mich, zuerst die Buchungssätze sichten. Es gab Mandanten, die tatsächlich recht ordentlich buchten, aber auch bei manchen waren viele Korrekturbuchungen notwendig. Dabei dachte ich oft: Es wäre besser gewesen, sie hätten die Finger davon gelassen. So von dieser Seite betrachtet.

Es ist ein schönes Projekt, was Du vorhast. Hmmm, ich würde versuchen einzelne Module zu programmieren.

Lieben Gruß
Leenia

[Wulfman]

*puh* Da hast Du Dir wirklich einiges vorgenommen. Ich bin ja ein Selbstständiger und nutze "Lexware Buchhaltung". Ein Abomodell und die Software hat ihren Preis innerhalb von ein paar Jahren verdoppelt oder so. Aber es sind halt trotzdem "nur" 33,20 Euro im Monat und man kann es voll absetzen.

Wenn man ohnehin so wenig wie möglich mit dem ganzen Steuerkram zu tun haben möchte, ist man einfach nur froh, dass man es geschafft hat sich ohne Steuerberater durchzuboxen und will nix mehr an dem "Running System" verändern und sich auf etwas neues komplexes und rechtlich relevantes einlassen, selbst wenn es kostenlos wäre. Was wenn Du / Community irgendwann einfach den Support einstellst, dann muss ich mich wieder umstellen. So meine "Denke", aber kann sein, dass andere das ganz anders sehen.

Achja vergessen: Ich mag so WENIG Zeit wie möglich mit dem Steuerthema verbringen, deswegen habe ich auch keine Lust mich da einzubringen oder die Entwicklung zu verfolgen oder so. Das hat nichts mit Dir zu tun.

[Leenia]

Willkommen im Club, Wulfman,

ich stand sozusagen auf der anderen Seite, und musste dem Mandanten erklären, dass er doch bitte die Unterlagen für die Buchhaltung bringen möge.
Entweder monatlich oder quartalsweise, wenn eine Umsatzsteuer-Voranmeldung für ihn zu übermitteln war.

Lexware ist die bekannteste Buchhaltungssoftware, mit diversen Modulen, die man noch "dazubuchen" kann.
Stimmt, mit der Zeit ist das Programm ziemlich teuer geworden, weil es auch die steuerlichen Anforderungen erfüllen muss.
Aber man ist auf der sicheren Seite, wenn man einen Support braucht. Oder ich muss doch mal die Hotline anrufen.

Sehe es mit den Computerspielen von damals. Listing abgetippt, wo jemand allein ein Spiel programmiert hat. Stichwort Basic.
Jetzt unmöglich und es müsste ein ganzes Team ran.

Warum nutzen die meisten Steuerberater DATEV? Weil sie Programme bekommen, die immer wieder verbessert/angepasst und supportet werden.

Als "kleiner" Admin nutzte ich früher oft die Gelegenheit für die Vorabinstallationen, um einen Einblick zu bekommen, wie die Technik abläuft.
Und da war das Programmpaket weitgehend ausgereift. Nur das Laufzeitverhalten, sprich: Wie lange dauert die Installation und kommen dabei noch Bugs vor?

Erläutere es nur, weil sich die Zeit geändert hat, um ein Programm, in diesem Umfang neu aufbauen zu wollen. Und man wird nie fertig damit.

Lieben Gruß
Leenia

[Clark Flipper]

Da ich die letzten 20 Jahre in der Entwicklung eine Software für Landwirtschaftlich Buchhaltung gearbeitet habe,
Hut ab, für mich ist das nichts mehr, aber ohne einen Steuerberater der Fachlich mindestens unterstützt,
und dem Einbau dem Elster wird das eigentlich unmöglich. Sorry.

Beim ELSTER-Herstellertreffen gab es im letzten Jahrzehnt immer Entwickler welche mit ähnlichen Ansätzen erschienen,
und an der Bürokratie und der Arbeitsweise des deutschen Finanzsystems kapitulieren mussten. Logik gibt es da nicht.

Trotzdem möchte ich dich nicht demotivieren und wünsche dir gutes Gelingen mit einen Tipp: Nutze mindestens 4 Stellen hinter dem Komma.

[Eric Manoli]

... Tipp: Nutze mindestens 4 Stellen hinter dem Komma.

Es lebe der Rundungsfehler!

[Clark Flipper]

Teile und herrsche.
Der Bund rundet doch nicht, der schneidet ab.

[Nicoletta]

*puh* Da hast Du Dir wirklich einiges vorgenommen. Ich bin ja ein Selbstständiger und nutze "Lexware Buchhaltung". Ein Abomodell und die Software hat ihren Preis innerhalb von ein paar Jahren verdoppelt oder so. Aber es sind halt trotzdem "nur" 33,20 Euro im Monat und man kann es voll absetzen.

Wenn man ohnehin so wenig wie möglich mit dem ganzen Steuerkram zu tun haben möchte, ist man einfach nur froh, dass man es geschafft hat sich ohne Steuerberater durchzuboxen und will nix mehr an dem "Running System" verändern und sich auf etwas neues komplexes und rechtlich relevantes einlassen, selbst wenn es kostenlos wäre. Was wenn Du / Community irgendwann einfach den Support einstellst, dann muss ich mich wieder umstellen. So meine "Denke", aber kann sein, dass andere das ganz anders sehen.

Achja vergessen: Ich mag so WENIG Zeit wie möglich mit dem Steuerthema verbringen, deswegen habe ich auch keine Lust mich da einzubringen oder die Entwicklung zu verfolgen oder so. Das hat nichts mit Dir zu tun.

Vielen Dank für deine Frage.
Ich kann das sehr gut verstehen das man bei dem bleibt was funktioniert.

Zu deiner Frage. Es ist ein OpenSource Projekt. Ich lege sehr viel Wert auf eine sehr gute Dokumentation. Sie README.md. Auch der Code wird sehr detailiert dokumentiert sein. So ist jede/r in der Lage das Projekt weiterzuführen. Vielleicht wird es auch forks geben.

[Nicoletta]

Hallo Nicoletta,

da hast Du Dir ein großes Projekt vorgenommen ...

Es kommt darauf an, welche Selbstständigen Du ansprechen möchtest und welche Faktoren mitspielen.
- muss er eine Bilanz erstellen?
- reicht eine Gewinnermittlung?
- wie umfangreich ist die Buchhaltung? Wieviele Buchungssätze sind es im Monat?
- Erfassung von Kreditoren und Debitoren?
- die DATEV-Schnittstelle hast Du ja schon angesprochen
- was wichtig ist, ist eine leichte Bedienbarkeit des Programms und die Erfassung der Daten
- Auswertungen, wie BWA und Vorjahresvergleich, usw.
- was noch dazu kommt, sind die Updates bei steuerlichen Änderungen, und die müssen zügig verfügbar sein
Bestimmt habe ich noch einiges vergessen, hier aufzuzählen.

Lexware fand ich immer etwas sperrig in der Erfassung. DATEV lässt sich den Komfort kosten, aber man hat alles im Paket, oder erweitert es nach Bedarf.

Ich war lange Zeit als Steuerfachgehilfin tätig und weiß, dass Mandant nicht gleich Mandant ist.
Immer mehr Mandanten erstellten die Buchhaltung selbst, über verschiedene Buchhaltungs-Programme, um dann die Daten für die Abschlusserstellung dem Steuerbüro zu überlassen.

Dies hieß für mich, zuerst die Buchungssätze sichten. Es gab Mandanten, die tatsächlich recht ordentlich buchten, aber auch bei manchen waren viele Korrekturbuchungen notwendig. Dabei dachte ich oft: Es wäre besser gewesen, sie hätten die Finger davon gelassen. So von dieser Seite betrachtet.

Es ist ein schönes Projekt, was Du vorhast. Hmmm, ich würde versuchen einzelne Module zu programmieren.

Lieben Gruß
Leenia

Moin Leenia,

vielen Dank für dein Interesse an dem Projekt.
Wenn du über den Link zum Repository kommst findest du dort eine README.md in dem du Vision, Projektentwicklunf und Projektstand erfährst. Bisher ist das Projekt noch in einer sehr frühen Projektphase. Es gibt noch sehr viele Fragen zu klären. Mit deinen Wissen und Erfahrung bist du herzlich Willkommen mitzuwirken.

Viele Grüße
Nicoletta

[Nicoletta]

Da ich die letzten 20 Jahre in der Entwicklung eine Software für Landwirtschaftlich Buchhaltung gearbeitet habe,
Hut ab, für mich ist das nichts mehr, aber ohne einen Steuerberater der Fachlich mindestens unterstützt,
und dem Einbau dem Elster wird das eigentlich unmöglich. Sorry.

Beim ELSTER-Herstellertreffen gab es im letzten Jahrzehnt immer Entwickler welche mit ähnlichen Ansätzen erschienen,
und an der Bürokratie und der Arbeitsweise des deutschen Finanzsystems kapitulieren mussten. Logik gibt es da nicht.

Trotzdem möchte ich dich nicht demotivieren und wünsche dir gutes Gelingen mit einen Tipp: Nutze mindestens 4 Stellen hinter dem Komma.

Lieben Dank für deinen Tipp. In der tat wird in betriebswirtschaftlichen und Finanzdingen 4 Stellen hinter dem Komma bei Zwischenrechnungen gerechnet und das Ergebnis auf zwei Stellen abgeschnitten, nicht gerundet.

Warum macht man das?
Diese Methode ist zwar auch um +- 1Cent ungenau, jedoch gleicht es sich in komplexen Berechnungen aus.

[Nicoletta]

Umfrage: Kundenstamm in Version 1.0 - Ja oder Nein?

Hallo Community!

Ich brauche euer Feedback für eine wichtige Architektur-Entscheidung in RechnungsPilot:

Soll Version 1.0 bereits einen Kundenstamm haben?
Hintergrund

So funktioniert's:

RechnungsPilot öffnet LibreOffice/HTML-Vorlagen
Du erstellst Rechnungen (mit Kundendaten)
RechnungsPilot importiert die Rechnung (PDF/XRechnung)
Bei Export (UStVA, ZM, DATEV) werden Daten validiert

Die Frage:

Sollen Kundendaten separat gespeichert werden (Kundenstamm)?
Oder sollen sie nur direkt in der Rechnung erfasst werden?

Detailierte Entscheidungshilfe:
https://github.com/nicolettas-muggelbud ... -oder-nein

[Leenia]

Hallo Nicoletta,

überlege mal laut ...

Kundenstamm ist ähnlich, wie bei einer Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung.

Entweder ich lege diverse A bis Z an und ordne dort meine Kunden und Lieferer zu. Oder ich lege explizit für jeden Kunden/Lieferer ein Konto an.
Die Entscheidung ist meist: Wie umfangreich tätige ich meine Geschäfte mit einem bestimmten Kunden/Lieferer.

Der Vorteil ist, wenn ich für jeden Kunden/Lieferer ein Konto anlege, dass ich sofort eine bessere Übersicht habe, ob das Konto schon ausgeglichen ist.
Ist zwar ein Ausflug in die Buchhaltung, aber vielleicht verständlicher.

Ich würde versuchen, eine Schnittstelle zu kreieren, dass ich bei der Rechnungsschreibung die Adressen/Daten vom Kunden/Lieferer aus einer Datenbank anwählen kann, und sie dementsprechend ins Rechnungsformular überträgt.

Ebenso, dass der Unternehmer seine Tätigkeiten, die immer wieder vorkommen, selbst anlegen kann.
Dies gilt ebenso für den Warenbestand mit den EK-Preis und VK-Preis, der natürlich gepflegt werden muss. So hat er gleich eine permanente Inventur und hat die Übersicht, was wieder zu bestellen ist. Könnte auch für einen "kleinen" Handwerker recht sinnvoll sein.
Sogar wichtig, wenn der Unternehmer bilanzierungspflichtig ist und am Ende des Wirtschaftsjahres einen Inventurbestand braucht.
Das Anlegen dauert natürlich, aber dann dürfte es dem Unternehmer einiges an Zeit sparen und er behält die Übersicht.

Kenne es auch so, dass es eine Rechnungsvorlage gibt und die immer wieder angepasst wird. Meist ein Word-Dokument.
Jetzt gibt es ja die Regelung, dass die Rechnungen nicht mehr veränderbar sein dürfen und durchlaufende Rechnungsnummern haben müssen.
Stimmt eine Rechnung aus irgendwelchen Gründen nicht, muss die alte Rechnung storniert werden und der Kunde bekommt eine neue Rechnung.

Vielleicht helfen Dir meine Überlegungen beim Entwickeln des Programms.

Lieben Gruß
Leenia

[Nicoletta]

Lieben Dank Leenia,

Du scheinst vom Fach zu sein. Vielleicht magst du dir mal die claude.md anschauen. Deine Expertise wäre sehr wertvoll. Insbesondere auf die Zielgruppe orientiert.

In der detailierten Entscheidungshilfe hatte ich auch auf eine Hybridlösung hingewiesen.
Kundendaten können in eine Datenbank geschrieben, muss aber nicht.

Vor und Nachteile sind beschrieben und gegeneinder gesetzt.

Die nächste Frage ist in der Tat die Notwendigkeit eines Artikelstamms, bzw. Dienstleistungen.

Viele Grüße
Nicole

[Clark Flipper]

Also ohne Datenbank kannst du Buchungen nicht festschreiben, das musst du aber können.

[Leenia]

Also ohne Datenbank kannst du Buchungen nicht festschreiben, das musst du aber können.

Stimmt, und dies wird meistens, wenn die Umsatzsteuer-Voranmeldung an das Finanzamt übermittelt wird.
Zum Beispiel bei Lexware, ist das sogar Voraussetzung, sonst geht nix.
Allerspätestens, wenn die Abschlüsse, wie die Gewinnermittlung oder die Bilanz elektronisch zum Finanzamt muss.

Wenn der Unternehmer geprüft wird, kann der Prüfer ganz genau das Datum der Festschreibung auslesen. Und auch noch mehr ...
Ein Finanzbeamter hat mal etwas aus dem Nähkästchen geplaudert ...