Ich glaube, man sollte hier nicht zwei Dinge miteinander vermischen.Bertron Wohnaz hat geschrieben: ↑20.10.2025, 08:39 [...]
Ja, da spricht vieles für. Als arkonidischer [...] Etwas, dass auf Arkon schon vor Jahrtausenden Standard war.
a) Die Adaption fremder Technik in terranische Entwicklungen ist ja selbst bei den Terranern unstrittig. Ohne die Arkoniden wäre der terranische Aufstieg nicht möglich gewesen. Dass die Terraner dies anerkennen macht ja z.B. die berühmte Crest-Statue in Terrania deutlich. Und dieser wurde ja auch mehrfach als eines der bedeutendsten Lebewesen für die terranische Geschichte hervorgehoben. Es gibt ja sogar Historiker, die sagen, dass ohne Crest eine Weiterentwicklung der Menschheit zu einem weltraumfahrenden Volk nicht stattgefunden hätte und rücken den Arkoniden in einen ähnlichen Stellenwert wie Rhodan himself.
b) Soziologische, sozialpsychologische oder auch kybernetische Zusammenhänge haben aber nichts mit Technikadaption zu tun. In der jüngeren Vergangenheit gab es ja ein Paradebeispiel, mit welcher Widersprüchlichkeit die Terraner mit dem Thema organischem vs. künstlichem Leben umgehen: die Ylanten. Eine Roboterzivilisation, die von sich aus sagt, dass sie menschliches, also organisches Leben, nicht nur kennenlernen sondern auch simulieren und selbst erleben will, müsste vor dem Hintergrund der o.g. Macht- oder Autoritätsbedürfnisse geradezu ein explosives Phänomen sein. Dennoch gab es zum einen die Bestrebungen der Terraner, die Zivilisation der Ylanten als eigenständige Lebens- und Zivilisationsform anzuerkennen und zugleich großes Misstrauen gegenüber den großen Machtmitteln, die den Ylanten zur Verfügung standen. Die Ereignisse um die Kastellane auf Luna oder um den Club der Lichtträger befeuerten dies auch noch. Bisher hat sich dafür der Begriff des Thoran-Varel-Paradoxons gebildet, nach dem Soziologen Avery Thoran und dem Kybernetikpsychologen Mevis Varel, der halt diesen Widerspruch zwischen An- und Aberkennungsprozessen zu greifen versucht.
Aber ich stimme dir zu, dass es überraschend ist, dass die Terraner solche Zusammenhänge sehr spät oder auch sehr zögerlich für sich selbst in Bezug setzen. Ob das Hybris ist, weiß ich nicht. Der Naivität stünde ich nicht unbedingt ablehnend gegenüber.