Jein.

Wer einen Rechner hat, der Win11-fähig ist und mit Windows zufrieden ist oder Programme nutzt, die nur auf Windows zur Verfügung stehen, kann gerne auf Win11 upgraden. Man kann sich natürlich fragen, warum das dann noch nicht geschehen ist.
Wer einen Rechner hat, den MS aussperrt und sich keinen neuen kaufen will/kann, dem bleibt ja nur der Wechsel zu Linux.
Grundsätzlich würde ich aber jeden ermutigen Linux mal auszuprobieren. Einfach eine Distro auf USB-Stick brennen und dann vom Stick starten. Oder Linux in einer VM installieren. Manchmal ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner.
Puh, das wird eine längere Antwort.
Zu C64-Zeiten konnte ich mit Computern noch nichts anfangen. Mit dem Amiga hat sich das grundlegend geändert.
Der Amiga hatte eine moderne Oberfläche, da konnten für mich auch Apple MacIntosh nicht mithalten. Die Kombination DOS/Win konnte mich auch nicht überzeugen. Da die Amigas aber irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wurden, war ein Umstieg unvermeidlich. Meine "Windows-Odyssee" begann mit Win 3.1. Es folgten Win95, 98, XP, 7, 8, 10, 11. Win95 fand ich gelungen und ich trauerte nicht mehr dem Amiga nach. Auch XP und 7 nickte ich ab. Danach ging es mit der Zufriedenheit bergab. Ich habe also immer wieder mal Linux ausprobiert. Knoppix als Live-System auf CD zum Beispiel. Das erste installierte Linux (als Multi-Boot-System) war ein SUSE-Linux, ich glaube 4 oder 6. Das wollte aber nicht problemlos laufen, also blieb ich bei Windows. Macs waren/sind aus mehreren Gründen keine Alternative.
Kurz vor Corona (2019) kaufte ich einen neuen Rechner (Win10) und hatte nun einen Rechner über, um darauf ausgiebig Linux-Distros installieren und testen zu können. Nach dem Upgrade auf Win11, war der Drang "weg von Windows" riesig geworden. Ich habe dann auch ausgiebig getestet. Ubuntu und seine Ableger, Mint, Debian, Manjaro, usw. Wichtig war mir der Desktop und ich habe schnell festgestellt, dass ich mit (Vanilla-)Gnome überhaupt nichts anfangen kann. Für mich ist das der schlechteste Desktop ever. Dagegen ist Windows Gold!
Die ganzen Exoten waren nichts für mich, auch Tiling-WM nicht. Blieben zum Schluss nur Mint(Cinnamon) und eine KDE-Distro übrig.
Mint war mir dann doch zu sehr Win10, zu "old school". Debian KDE war nicht aktuell genug. Manjaro lief nicht stabil genug. Seit fast einem Jahr bin ich bei Fedora KDE und sehr zufrieden.
War der Umstieg jetzt einfach oder schwierig? Für mich war er einfach. Ich behaupte auch mal, dass jeder, der von Windows kommt und einen Windows-like Desktop (KDE/Cinnamon) nimmt, nach ein paar Tagen auch keine Probleme (mit der Bedienung (falls überhaupt)) mehr hat. Wenn man kein DAU ist und etwas Enthusiasmus mitbringt, macht der Umstieg höchstwahrscheinlich sogar Spaß.
"Schwierig" war nur, die passende Distro mit dem passenden Desktop zu finden. Für mich war das wie der Kauf eines neuen Autos. Man macht mit verschiedenen Modellen Probefahrten und nimmt das Modell, das einem am besten gefällt.
Meine Empfehlungen:
Wer nahe an Win10 bleiben will, fährt sicher mit Mint(Cinnamon) am besten. Das hatte ich auf dem alten Desktop und jetzt auf dem Laptop. Probleme habe ich damit nie gehabt.
Wer ein modernes, Win11-ähnliches, System will, ist bei KDE bestens aufgehoben. Das oft vorgebrachte Gegenargument der vielen Einstellungsmöglichkeiten, disqualifiziert für mich denjenigen, der damit argumentiert. Dass ich etwas tun KANN, bedeutet ja nicht, es tun zu MÜSSEN. Das Einzige, dass ich immer sofort umgestellt habe, war das Aussehen des Startmenus(es gibt drei Möglichkeiten).
Wer eher Richtung Mac will (warum auch immer...
