Der Literarische Salon

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Perryoldie
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Rous2 hat geschrieben: 01.07.2025, 16:35 ... Die Bücherleidenschaft des Don Quixotte wird übrigens so beschrieben:

... Es heißt, dass er so einen Grad der Besessenheit erreicht hatte, dass er mehrere Grundstücke verkaufte, um Romane zu kaufen, und das mit solchem Erfolg, dass er sein ganzes Haus damit füllte.

Muss ich hier irgendwo schon mal gelesen haben... :preif:
Also, ich kann nicht gemeint sein :nein: :-D , ich habe ja nur mal eine 50²-Wohnung mit Tausenden von Büchern, Comic, Magazinen etc. angefüllt, mehr nicht :innocent: . Wäre ich allerdings reich, wäre ich heute vermutlich der Besitzer der größten Privatbibliothek der Welt ... :-))

Amtranik hat geschrieben: 02.07.2025, 19:36
Perryoldie hat geschrieben: 01.07.2025, 08:36 Kennt jemand das Werk? [ Amadís de Gaula - Amadís von Gallien ]
Tatsächlich noch nie davon gehört, obwohl ich mich in früheren Jahren mal sehr für den Sagenkreis um Artus und Gral interessiert habe… :gruebel: Danke Perryoldie :yes:
Gern geschehen. :-)

Früher hatte ich eine größere MM&S Sammlung (Märchen, Mythen & Sagen), heute ist es nur noch ein Fach , aber ich denke, der Amadis wird da noch hineinpassen. :-D
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Tell Sackett
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Tell Sackett »

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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Rous2 hat geschrieben: 01.07.2025, 16:35Die Bücherleidenschaft des Don Quixotte wird übrigens so beschrieben:
Il en vint mesine à tel point d'entestement, qu'on dit qu'il vendit plusieurs pièces de terre pour acheter des Romans, & sit si bien qu'il en remplit fa maison.
(Es heißt, dass er so einen Grad der Besessenheit erreicht hatte, dass er mehrere Grundstücke verkaufte, um Romane zu kaufen, und das mit solchem Erfolg, dass er sein ganzes Haus damit füllte.)
Arturo Pérez-Reverte (ein Spanier, der den Don Quijote wohl gut kennt) beschreibt in seinem Buch „Der Club Dumas“ auch einen besessenen Büchernarren, Fargas, der in seiner Quinta da Soledade (Villa der Einsamkeit) residiert. Das ganze Haus ist heruntergekommen, die meisten Möbel verkauft, nur die wertvollen Bücher liegen gestapelt am Boden und werden gehegt und gepflegt…
Fargas sagt: „Ich glaube, Sie wissen, was es heisst, ein leidenschaftlicher Büchersammler zu sein - aber ich bin kein Bibliophiler, ich bin ein Bibliomane. Allein der Gedanke, meine Bibliothek auflösen zu müssen, bereitet mir unsägliche Qualen.“ Fargas spricht hier zu Lucas Corso, ein Bücherjäger, der bei Fargas ein okkultes Buch sucht, das von Luzifer persönlich stammen soll: Die neun Pforten ins Reich der Schatten.
El Club Dumas wurde übrigens 1999 von Roman Polański unter dem Titel Die neun Pforten verfilmt. Der Film ist gar nicht übel - das Buch ist eine Wucht! :yes:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Tell Sackett »

Amtranik hat geschrieben: 03.07.2025, 17:50
Arturo Pérez-Reverte (ein Spanier, der den Don Quijote wohl gut kennt) beschreibt in seinem Buch „Der Club Dumas“ auch einen besessenen Büchernarren, Fargas(...)
Von dem Autoren kenne ich nur die Alatriste Romane.
Die sind sowohl als Kinofilm, wie auch als Serie zu haben... :yes:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Einen weiteren Bibliomanen beschreibt Elias Canetti in seinem Erstlingswerk 'Die Blendung'.

"Der Roman 'Die Blendung' ist das 1936 veröffentlichte Erstlingswerk des deutschsprachigen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Elias Canetti.

Hauptfigur ist der „größte lebende Sinologe“ und Büchersammler Peter Kien, der in einer Vier-Zimmer-Wohnung mit seiner 25.000 Bände umfassenden Bibliothek haust. Kien widmet sein Leben der Wissenschaft und dem Sammeln von Büchern. In seiner riesigen Bibliothek führt er ein groteskes Höhlenleben, eigensinnig und verschroben."


Der Roman ist sehr gut geschrieben und lässt sich sehr gut lesen.

"Warnhinweis" :-D , wer das Buch noch nicht kennt, sollte sich auf keinen Fall vorab über den Inhalt informieren. :nein:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »


***




"Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel… und das Beste ist,
du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."

Walt Disney

***


"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

Heinrich Heine

***


"Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seine Böden
und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken."

Hermann Hesse

***


"Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen.
Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat."

Helen Hayes

***


"Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele."

Cicero

***


"Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen,
ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden."

Carl Peter Fröhling

***


"Lesen stärkt die Seele"

Voltaire

***


"Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler."

Philippe Dijan

***


"Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten."

Aldous Huxley

***


"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie."

James Daniel




***
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Gucky_Fan »

Das schlimme ist dass ich mir durchs Lesen immer neue Bücher kaufe :-) danke
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Perryoldie hat geschrieben: 04.07.2025, 15:10 Einen weiteren Bibliomanen beschreibt Elias Canetti in seinem Erstlingswerk 'Die Blendung'.
Ein Buchhändler in Zürich berichtet über Canettis Besuche in seinem Geschäft: (Minute 3.40)

https://youtu.be/jl9uh9ij034?si=vimbbWQfl14TQxqG

:-D

Canetti war selber ein Büchernarr…
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »

Die Blendung und auch die autobiographischen Werke waren ein Vergnügen.

Masse und Macht hat mich an die Grenzen gebracht. Eine Spur zu schwierig für mich ….., aber trotzdem toll.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Und weil es so schön in die Sommerzeit passt (auch wenn ich persönlich im Juli die Gegend meide wie der Teufel das Weihwasser):

1860 veröffentlichte Paul Heyse sein »Italienisches Liederbuch«. Es basiert zum Teil auf handschriftlichen Aufzeichnungen von Franz Kugler, der mit ihm befreundet war, zum Teil auf anderen Sammlungen.
Das folgende »Lied von Sorrent« ist darin allerdings noch nicht enthalten, erst in einer später veröffentlichten Gedichtsammlung.
Es ist eine eigene Dichtung, basierend auf einer italienischen Melodie.
Lied von Sorrent

Wie die Tage so golden verfliegen,
Wie die Nacht sich so selig verträumt,
Wo am Felsen mit Wogen und Wiegen
Die gelandete Welle verschäumt,

Wo sich Blumen und Früchte gesellen,
Daß das Herz dir in Staunen entbrennt –
O du schimmernde Blüte der Wellen,
Sei gegrüßt, du mein schönes Sorrent!

Und die Nacht, wenn so süß Luisella
Ihre lachenden Lieder uns singt
Und der Wirbel der Lust, Tarantella,
Wie ein Flämmchen im Sturme sie schwingt.

An der Bucht sich die Gärten erhellen
Unterm leuchtenden Nachtfirmament –
O du schimmernde Blüte der Wellen,
Sei gegrüßt, du mein schönes Sorrent!

Hier entrinnst du der Sorgen Getriebe,
Und es trägt dich auf Händen die Lust,
Und sogar das Gedächtnis der Liebe,
Hier beschleicht es gelinder die Brust.

Und du tauchst in die heilenden Quellen,
In des heiligen Meers Element –
O du schimmernde Blüte der Wellen,
Sei gegrüßt, du mein schönes Sorrent!

Auch der tobenden Stürme Getümmel,
Hier belebt es nur Blüten zuhauf,
Und es lösen die Wetter am Himmel
In ein fruchtbar Geriesel sich auf.

Wenn die Früchte, die herbstlichen, schwellen,
Ach, wie weit, ach, wie bin ich getrennt!
Dann ade, o du Blüte der Wellen,
Dann ade, du mein schönes Sorrent!
Paul Heyse 1852/53. Zur Melodie: Sto cresenno no bello cardillo (Neapolitanischer Dialekt; wörtlich: Ich zog einen schönen Stieglitz auf)

Ein anderer großer Liebhaber von Sorrent war Giambattista De Curtis, der oft dort die Sommer verbrachte. Zusammen mit seinem Bruder Ernesto schrieb er das Lied
Torna a Surriento

Vide 'o mare quant'è bello!
Spira tantu sentimento,
Comme tu a chi tiene mente,
Ca scetato 'o faje sunnà.

Guarda, guà chistu ciardino;
Siente, siè 'sti sciure 'arancio:
'Nu prufumo accussì fino
Dinto 'o core se ne va.

E tu dice: "Io parto, addio!"
T'alluntane da 'stu core.
Da 'sta terra de ll'ammore
Tiene 'o core 'e nun turnà?

Ma nun me lassà,
Nun darme 'stu turmiento!
Torna a Surriento,
Famme campà!

Vide 'o mare de Surriento,
Che tesore tene 'nfunno:
Chi ha girato tutt' 'o munno,
Nun ll'ha visto comm'a ccà!

Guarda attuorno, 'sti Ssirene
Ca te guardano 'ncantate
E te vonno tantu bbene,
Te vulessero vasà!

E tu dice: "Io parto, addio!"
T'alluntane da 'stu core.
Da 'sta terra de ll'ammore
Tiene 'o core 'e nun turnà?

Ma nun me lassà,
Nun darme 'stu turmiento!
Torna a Surriento,
Famme campà!
Ernesto De Curtis (Musik) und Giambattista De Curtis (Text, in neapolitanischem Dialekt, 1894/1902

Ernesto hielt sich 1920 in den Vereinigten Staaten auf. Ob bei der Gelegenheit die folgende kürzere (Amerikaner mögen keine langen Texte) Fassung mit einer Übersetzung der ersten vier Verse entstand, weiß ich nicht:
Sunlight dances on the sea
Tender thoughts occur to me
I have often seen your eyes
In the nighttime when I dream

When I pass a garden fair
And the scent is in the air
In my mind a dream awakes
And my heart begins to break

But you said goodbye to me
Now all I can do is grieve
Can it be that you forgot?
Darling forget me not!

Please don't say farewell
And leave this heart that's broken
Come back to Surriento
So I can mend
Jedenfalls ist das heute ein Jazz-Standard, den ich gerne von Chris Connor oder einer ihrer Kolleginnen höre.
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