Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
- Gershwin
- Beiträge: 197
- Registriert: 12.07.2024, 21:26
- Hat sich bedankt: 111 Mal
- Danksagung erhalten: 85 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Was für ein Langweiler-Roman. Minimaler Handlungsfortschritt und Erkenntnisgewinn auf maximal vielen Seiten ausgewalzt. Rhodan und Dao traben auf irgendeinem Hinterwäldler-Planeten durch die Wüste, für nichts und wieder nichts. Das Eruptiv wird geheimnisvoll eingeführt, planetenweiter Schutzschirm und große Flotten, gibt dann aber kaum etwas über die Vantani preis und flieht voller Panik. Dao, Stayn, Teik und Rhodan müssen sich vorher einem Belastungstest unterziehen, in dem sie jeder für sich durch irgendwelche nicht realen Labyrinthe oder Fantasiewelten irren. Ist ja schön, wenn man rüberbringen will, dass Dao Angst vor Bedeutungslosigkeit hat, Teik vor dem Tod, dass Stayn einen Vati-Komplex hat und Rhodan Gewissenbisse wegen der vielen Tode, die er verursacht hat. Derart auf drei Dutzend Seiten maximal ausgewalzt ist das aber vor allem eins: langweilig.
Die Kartanin-Crew, die es im letzten Heft auf der JENNIFER THYRON gab, hat sich immerhin wieder in die ursprünglichen Posbis zurückverwandelt. Und schön, dass es eine kleine Hommage an Marianne Sydow (als Lehrerin Mar-Sy-D'ow) gibt. Das war es aber auch schon. Im Prinzip hätte man dieses Heft auch streichen und die mageren neuen Erkenntnisse im Vorgänger- oder Nachfolgeroman unterbringen können.
Die Kartanin-Crew, die es im letzten Heft auf der JENNIFER THYRON gab, hat sich immerhin wieder in die ursprünglichen Posbis zurückverwandelt. Und schön, dass es eine kleine Hommage an Marianne Sydow (als Lehrerin Mar-Sy-D'ow) gibt. Das war es aber auch schon. Im Prinzip hätte man dieses Heft auch streichen und die mageren neuen Erkenntnisse im Vorgänger- oder Nachfolgeroman unterbringen können.
„Du und Perry Rhodan – ihr habt ganz allein Andromeda befreit?“ „Wir hatten noch unseren Koch dabei. Aber er gehörte nicht zur kämpfenden Truppe.“
- Axo
- Beiträge: 675
- Registriert: 21.06.2024, 14:11
- Wohnort: Tief im Süden
- Hat sich bedankt: 12 Mal
- Danksagung erhalten: 185 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Das unterschreibe ich so. Fand ich ein wenig schade und werte ich eigentlich auch als Totalausfall. Bei einer Serie von gerade einmal zwölf Heften sollte so etwas nicht vorkommen. Ich hoffe auf Besserung in der zweiten Hälfte der Mini-Serie.
Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.
Erasmus von Rotterdam
Smilies, sofern sie nicht aus diesem Forum stammen, kommen von https://smilies.4-user.de
Erasmus von Rotterdam
Smilies, sofern sie nicht aus diesem Forum stammen, kommen von https://smilies.4-user.de
-
- Beiträge: 35
- Registriert: 01.07.2024, 22:59
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 12 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Was die Bedeutung des Romans für die Gesamthandlung der Miniserie angeht, sehe ich es genau so. Wobei dies ein für die Miniserien von MMT typisches Phänomen ist, dass es in der Mitte der Miniserie einen schweren Durchhänger im Handlungsbogen gibt und man im Grunde gleich von den ersten drei zu den letzten drei Romanen springen könnte. Aber vielleicht überrascht er mich ja diesmal.Gershwin hat geschrieben: ↑25.05.2025, 13:21 Die Kartanin-Crew, die es im letzten Heft auf der JENNIFER THYRON gab, hat sich immerhin wieder in die ursprünglichen Posbis zurückverwandelt. Und schön, dass es eine kleine Hommage an Marianne Sydow (als Lehrerin Mar-Sy-D'ow) gibt. Das war es aber auch schon. Im Prinzip hätte man dieses Heft auch streichen und die mageren neuen Erkenntnisse im Vorgänger- oder Nachfolgeroman unterbringen können.
Für sich allein genommen, kann man den Roman aus zwei Blickwinkeln betrachten.
A) Die Grundhandlung, dass die vier Hauptprotagonisten jeweils ein eigenes Abenteuer in einer Traumlandschaft erleben, in welcher der Herr des Schauplatzes die Hauptfiguren quasi ausspioniert und mit ihrer Vergangenheit und ihren Schwächen konfrontiert, ist etwa so originell wie eingeschlafene Füße.
B) Rein inhaltlich ist es erstaunlich, wie wenig Fehler der Gastautor hier macht und er ist der erste, der auch die Ereignisse zu Zeiten der Kosmischen Hanse nicht komplett unter den Tisch fallen lässt. Auch wenn die Kartanin in Pinwheel weiterhin keiner Erwähnung gewürdigt wurden. Was auch daran liegen könnte, dass sie tatsächlich keine Rolle spielen.
- Raketenheft Leser
- Beiträge: 163
- Registriert: 23.06.2024, 19:09
- Hat sich bedankt: 141 Mal
- Danksagung erhalten: 125 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Meine Gedanken zu Band 6 der Miniserie KARTANIN. Geschrieben von Antares Bottlinger.
Der Roman trägt den Titel DAS ERUPTIV.
Exposé-Autor ist Michael Marcus Thurner.
https://youtu.be/Cxu1qGHXGLY
Der Roman trägt den Titel DAS ERUPTIV.
Exposé-Autor ist Michael Marcus Thurner.
https://youtu.be/Cxu1qGHXGLY
Auf Youtube unterwegs als Raketenheftleser. Rezensionen, Interviews, Plaudereien
Als Heftroman-Autor unterwegs unter dem Namen Kaspar Ritter (Pseudonym)
Als Autor von Büchern über Linux unterwegs unter dem Namen Josef Moser (richtiger Name)
Als Heftroman-Autor unterwegs unter dem Namen Kaspar Ritter (Pseudonym)
Als Autor von Büchern über Linux unterwegs unter dem Namen Josef Moser (richtiger Name)
- Tennessee
- Beiträge: 625
- Registriert: 10.02.2019, 21:27
- Hat sich bedankt: 19 Mal
- Danksagung erhalten: 208 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Also,
manchmal sind die Arbeits- und Bewegungsphasen so wuchtig, dass man erst irgendwann bemerkt, wie sehr einem die Couchlümmeleien fehlen. Ganz bewusst nehme ich mir diese Zeit, um auf meiner Couch zu liegen, zu lesen, Tee zu trinken, Musik zu hören und mehr oder minder intensiv darüber zu schimpfen, was mir an Buchstaben vor den Augen rumhüpft. Antares Bottlinger durfte zum ersten Mal mit auf die Couch. "Wahre Eleganz ist einfach", zitierte ich ihm Coco Chanel und wies auf meine brandneue Teekanne, in schlichtem Design und elegantem Weiß. Ich schaute noch einmal verwirrt auf das Kresse-Monster auf dem Titelbild, linste zu meinen Gurken-Dill-Sandwiches und fragte mich sorgenvoll, ob wohl etwas aus diesem Titelbild in meinen Sandwiches gelandet sein könnte. "Two people gotta stick together", meinte Tina Turner im Hintergrund und da sie sicher nicht das Kresse-Monster und mich gemeint haben konnte, zwinkerte ich Antares Bottlinger zu, griff "das Eruptiv" und sagte dann prophetisch: "Wir werden sehen."
Und es begann nicht so wirklich erfolgreich. Zu Beginn fragte ich mich nämlich völlig verwirrt, wo sich Rhodan und Dao gerade aufhalten. Sind die schon beim Eruptiv auf dem Planeten? fragte ich mich. Oder sind die da noch nicht, aber warum sind die jetzt da, wo sie sind? Noch verwirrter wurde ich, als Dao nervös ihren Schwanz peitschen ließ. Hatte Thiessen im Report nicht vorher extra betont, dass den Kartanin ein "schön behaarter Schweif" fehle? Ich tat das, was ein weiser Leser an dieser Stelle immer tun sollte: Ich trank einen Schluck Tee und blätterte um. Gut, ein bisschen Dill blieb an der Seite kleben, aber da Dill gut riecht, störte mich das nicht. Etwas wahnhaft rutschte mir aber der Gedanke an das Titelbild ins Hirn: Alles kehrt an seinen Anfang zurück...
Letztendlich stellte sich der Romanbeginn aber wohl als unwichtig heraus, obwohl ich erneut Freude an den Sticheleien zwischen Rhodan und Dao hatte: "Dao warf Rhodan einen zufriedenen Blick zu. "Siehst du?" - Rhodan schnaubte. "Diplomatie geht anders.""
Etwas später war man aber wohl da, wo man hinwollte: Die Heimatwelt des Eruptivs. Und dafür, dass diese Spezies so geheimnisvoll und zurückgezogen ist, war es hupeneinfach, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Ratzfatz war man auch schon auf dem Heimatplanet und ratzfatz hatte man schon Kontakt mit einem Eruptiven. Die machten ihre Hilfe aber abhängig von einer Prüfung, der sich Rhodan, Dao, Stayn und Teik zu unterziehen hatten. Und nach kurzer Überlegenszeit stimmte man dieser Prüfung zu.
An dieser Stelle stöhnte ich auf ("Schon wieder?"), trank einen Schluck, verteilte wieder Dill auf dem Heft und mache das an dieser Stelle kurz: Teik musste in einer Vision gegen die Angst vor dem Tod ankämpfen, Dao gegen die Angst vor der Bedeutungslosigkeit, Stayn gegen die Angst vor... ja vor was denn? So ganz wurde das nicht deutlich. Angst vor dem Alleinsein, Angst vor der Herkunftslosigkeit? Sie sucht in ihrer Vision jedenfalls den Vater oder eine Vaterfigur.
Teiks Vision fand ich wirklich völlig langweilig. Aber dafür riechen die Passagen jetzt gut. Auch Stayn fand ich eher fade, aber es wird wohl im folgenden Roman etwas dazu kommen. Dao Vision gefiel mir schon etwas besser, wobei ich diese Passage teilweise etwas ausgewalzt fand. Auch ich möchte aber betonen, dass es sehr schön ist, dass die wohl langjährige Persona non grata (so habe ich es jedenfalls wahrgenommen), die wohl zu einer der stärksten AutorInnen der Rhodan-Historie gehörte (und noch nicht einmal mit einem TiBi geehrt wurde - *shame*shame*shame*) endlich mal ehrenvoll Erwähnung findet, auch übrigens in MMT Report zur Geschichte der Kartanin und Dao.
Rhodans Vision hat mich aber sehr angesprochen. In einer Begegnung mit Carfesch wird er mit toten Personen seiner Vergangenheit konfrontiert: u.a. mit Flipper, Manoli, Thora, Deborah, Surfat, Waringer, Salik, Mory ... Ich mochte hier, dass sich Bottlinger die Zeit nahm, bestimmt auch für Neulinge, ein wenig Perryversum zu erzählen. Es hatte ein bisschen einen, für mich aber nur schwer begründ- und greifbar, listenhaften Charakter, vielleicht weil da sicher auch viel Recherchearbeit dahintersteckte, aber man bemerkte an dieser Stelle schon das Bemühen für die Erzählwelt Perry Rhodan. Und diese Begegnung mit Carfesch steigerte sich dann auch zu Rhodans Gedankengang, dass all diese Personen für seine Visionen oder für ihn gestorben seien, er aber noch lebe, um dann die wichtigste Frage zu erreichen: War es das wert? "Hat es sich ausgezahlt?" fragte Carfesch.
Bei Taureks schmutzigen Unterhosen, das fand ich doch mal gut! Das war eine Frage, die ich als Leser dem Rhodan auch mal stellen wollen würde. Hat es sich gelohnt? Bist du zufrieden? - Und ein bisschen schummeln Bottliner und Thurner an dieser Stelle. Natürlich hätten sich diese Personen freiwillig geopfert, wären freiwillig gestorben. Nie hätte es einen Todesbefehl gegeben. Und er, Rhodan selbst, wäre für die freien Entscheidungen der Personen nicht verantwortlich zu machen, auch wenn sie ihn quälten.
Da war ich dann doch wieder ein bisschen enttäuscht. Statt zu einer tieferen Schuld- und Vergebensdebatte, wird diese Vision dann doch nur zu einem Schaustück von Rhodans Selbstkasteiung. Und ja, auch das ist mitfühlend, zeigt aber auch, dass Rhodan letztendlich doch von wirklich harten Moralentscheidungen verschont bleibt. Was man ja auch aktuell in der EA wieder lesen kann. Dennoch: Trotz meiner kleinen Nörgelei, war das die beste Passage in dem ganze Roman. Gut, sie duftet weniger schön als andere, man kann als Autor nun aber auch nicht alles haben! Da muss man jetzt auch mal mit dem Mut zur Lücke leben!
Am Ende war ich aber wieder am Anfang. Rhodan und seine Getreuen bestehen die Prüfung, mehr oder minder gut, und das Eruptiv vermerkt dann, ja, dass es ihnen nicht helfen wird, weil.... und jetzt kommt es: Die geheimnisvollen, rätselhaften und ziemlich mächtige Wesenheit hat Angst. Sie fürchtet sich vor den Vantani und anstatt dem fürchterlichen Gegner in einer Allianz (für ein Kollektivwesen keine abwegige Idee) entgegenzutreten, sagt das Kollektiv, dass sie nichts tun könnten und ratzfatz sind sie weg und ich frage mich völlig verwirrt, warum es den ganzen Bohei gebraucht hat, um am Ende bloß den Namen "Koimbra" raus zu würgen und sich mir nicht dir nichts aus dem Staub zu machen. Häh?
Das Heft zerfiel am Ende zu einer Ansammlung von Dillblättern, so verwirrte mich das. Ganz eindeutig lag der Schwerpunkt dieses Heftes auf der Charakterisierung der vier Hauptpersonen. Es gibt "Mütter" und "Dominanzen" und "Koimbra" und irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Kresse-Monster auf dem Tibi größer geworden ist. Ganz bestimmt.
Ich sollte weniger Cocktails trinken.
lg
Ten.
manchmal sind die Arbeits- und Bewegungsphasen so wuchtig, dass man erst irgendwann bemerkt, wie sehr einem die Couchlümmeleien fehlen. Ganz bewusst nehme ich mir diese Zeit, um auf meiner Couch zu liegen, zu lesen, Tee zu trinken, Musik zu hören und mehr oder minder intensiv darüber zu schimpfen, was mir an Buchstaben vor den Augen rumhüpft. Antares Bottlinger durfte zum ersten Mal mit auf die Couch. "Wahre Eleganz ist einfach", zitierte ich ihm Coco Chanel und wies auf meine brandneue Teekanne, in schlichtem Design und elegantem Weiß. Ich schaute noch einmal verwirrt auf das Kresse-Monster auf dem Titelbild, linste zu meinen Gurken-Dill-Sandwiches und fragte mich sorgenvoll, ob wohl etwas aus diesem Titelbild in meinen Sandwiches gelandet sein könnte. "Two people gotta stick together", meinte Tina Turner im Hintergrund und da sie sicher nicht das Kresse-Monster und mich gemeint haben konnte, zwinkerte ich Antares Bottlinger zu, griff "das Eruptiv" und sagte dann prophetisch: "Wir werden sehen."
Und es begann nicht so wirklich erfolgreich. Zu Beginn fragte ich mich nämlich völlig verwirrt, wo sich Rhodan und Dao gerade aufhalten. Sind die schon beim Eruptiv auf dem Planeten? fragte ich mich. Oder sind die da noch nicht, aber warum sind die jetzt da, wo sie sind? Noch verwirrter wurde ich, als Dao nervös ihren Schwanz peitschen ließ. Hatte Thiessen im Report nicht vorher extra betont, dass den Kartanin ein "schön behaarter Schweif" fehle? Ich tat das, was ein weiser Leser an dieser Stelle immer tun sollte: Ich trank einen Schluck Tee und blätterte um. Gut, ein bisschen Dill blieb an der Seite kleben, aber da Dill gut riecht, störte mich das nicht. Etwas wahnhaft rutschte mir aber der Gedanke an das Titelbild ins Hirn: Alles kehrt an seinen Anfang zurück...
Letztendlich stellte sich der Romanbeginn aber wohl als unwichtig heraus, obwohl ich erneut Freude an den Sticheleien zwischen Rhodan und Dao hatte: "Dao warf Rhodan einen zufriedenen Blick zu. "Siehst du?" - Rhodan schnaubte. "Diplomatie geht anders.""
Etwas später war man aber wohl da, wo man hinwollte: Die Heimatwelt des Eruptivs. Und dafür, dass diese Spezies so geheimnisvoll und zurückgezogen ist, war es hupeneinfach, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Ratzfatz war man auch schon auf dem Heimatplanet und ratzfatz hatte man schon Kontakt mit einem Eruptiven. Die machten ihre Hilfe aber abhängig von einer Prüfung, der sich Rhodan, Dao, Stayn und Teik zu unterziehen hatten. Und nach kurzer Überlegenszeit stimmte man dieser Prüfung zu.
An dieser Stelle stöhnte ich auf ("Schon wieder?"), trank einen Schluck, verteilte wieder Dill auf dem Heft und mache das an dieser Stelle kurz: Teik musste in einer Vision gegen die Angst vor dem Tod ankämpfen, Dao gegen die Angst vor der Bedeutungslosigkeit, Stayn gegen die Angst vor... ja vor was denn? So ganz wurde das nicht deutlich. Angst vor dem Alleinsein, Angst vor der Herkunftslosigkeit? Sie sucht in ihrer Vision jedenfalls den Vater oder eine Vaterfigur.
Teiks Vision fand ich wirklich völlig langweilig. Aber dafür riechen die Passagen jetzt gut. Auch Stayn fand ich eher fade, aber es wird wohl im folgenden Roman etwas dazu kommen. Dao Vision gefiel mir schon etwas besser, wobei ich diese Passage teilweise etwas ausgewalzt fand. Auch ich möchte aber betonen, dass es sehr schön ist, dass die wohl langjährige Persona non grata (so habe ich es jedenfalls wahrgenommen), die wohl zu einer der stärksten AutorInnen der Rhodan-Historie gehörte (und noch nicht einmal mit einem TiBi geehrt wurde - *shame*shame*shame*) endlich mal ehrenvoll Erwähnung findet, auch übrigens in MMT Report zur Geschichte der Kartanin und Dao.
Rhodans Vision hat mich aber sehr angesprochen. In einer Begegnung mit Carfesch wird er mit toten Personen seiner Vergangenheit konfrontiert: u.a. mit Flipper, Manoli, Thora, Deborah, Surfat, Waringer, Salik, Mory ... Ich mochte hier, dass sich Bottlinger die Zeit nahm, bestimmt auch für Neulinge, ein wenig Perryversum zu erzählen. Es hatte ein bisschen einen, für mich aber nur schwer begründ- und greifbar, listenhaften Charakter, vielleicht weil da sicher auch viel Recherchearbeit dahintersteckte, aber man bemerkte an dieser Stelle schon das Bemühen für die Erzählwelt Perry Rhodan. Und diese Begegnung mit Carfesch steigerte sich dann auch zu Rhodans Gedankengang, dass all diese Personen für seine Visionen oder für ihn gestorben seien, er aber noch lebe, um dann die wichtigste Frage zu erreichen: War es das wert? "Hat es sich ausgezahlt?" fragte Carfesch.
Bei Taureks schmutzigen Unterhosen, das fand ich doch mal gut! Das war eine Frage, die ich als Leser dem Rhodan auch mal stellen wollen würde. Hat es sich gelohnt? Bist du zufrieden? - Und ein bisschen schummeln Bottliner und Thurner an dieser Stelle. Natürlich hätten sich diese Personen freiwillig geopfert, wären freiwillig gestorben. Nie hätte es einen Todesbefehl gegeben. Und er, Rhodan selbst, wäre für die freien Entscheidungen der Personen nicht verantwortlich zu machen, auch wenn sie ihn quälten.
Da war ich dann doch wieder ein bisschen enttäuscht. Statt zu einer tieferen Schuld- und Vergebensdebatte, wird diese Vision dann doch nur zu einem Schaustück von Rhodans Selbstkasteiung. Und ja, auch das ist mitfühlend, zeigt aber auch, dass Rhodan letztendlich doch von wirklich harten Moralentscheidungen verschont bleibt. Was man ja auch aktuell in der EA wieder lesen kann. Dennoch: Trotz meiner kleinen Nörgelei, war das die beste Passage in dem ganze Roman. Gut, sie duftet weniger schön als andere, man kann als Autor nun aber auch nicht alles haben! Da muss man jetzt auch mal mit dem Mut zur Lücke leben!
Am Ende war ich aber wieder am Anfang. Rhodan und seine Getreuen bestehen die Prüfung, mehr oder minder gut, und das Eruptiv vermerkt dann, ja, dass es ihnen nicht helfen wird, weil.... und jetzt kommt es: Die geheimnisvollen, rätselhaften und ziemlich mächtige Wesenheit hat Angst. Sie fürchtet sich vor den Vantani und anstatt dem fürchterlichen Gegner in einer Allianz (für ein Kollektivwesen keine abwegige Idee) entgegenzutreten, sagt das Kollektiv, dass sie nichts tun könnten und ratzfatz sind sie weg und ich frage mich völlig verwirrt, warum es den ganzen Bohei gebraucht hat, um am Ende bloß den Namen "Koimbra" raus zu würgen und sich mir nicht dir nichts aus dem Staub zu machen. Häh?
Das Heft zerfiel am Ende zu einer Ansammlung von Dillblättern, so verwirrte mich das. Ganz eindeutig lag der Schwerpunkt dieses Heftes auf der Charakterisierung der vier Hauptpersonen. Es gibt "Mütter" und "Dominanzen" und "Koimbra" und irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Kresse-Monster auf dem Tibi größer geworden ist. Ganz bestimmt.
Ich sollte weniger Cocktails trinken.
lg
Ten.
"Die Nacht schuf tausend Ungeheuer - doch tausendfacher war mein Mut!"
-
- Beiträge: 69
- Registriert: 14.11.2024, 11:59
- Hat sich bedankt: 10 Mal
- Danksagung erhalten: 4 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
1/1
Klar, es passiert nicht viel, aber der Roman machte Spaß, ist sehr gut geschrieben. Und nun ja, bisher war jede MMT Miniserie alles in einem nur so mittelmäßig. Von daher ...
Klar, es passiert nicht viel, aber der Roman machte Spaß, ist sehr gut geschrieben. Und nun ja, bisher war jede MMT Miniserie alles in einem nur so mittelmäßig. Von daher ...
- wepe
- Beiträge: 486
- Registriert: 16.08.2015, 00:02
- Wohnort: Duisburg
- Hat sich bedankt: 137 Mal
- Danksagung erhalten: 100 Mal
Re: Kartanin Band 6 : Das Eruptiv
Die Prüfungen waren mit viel PR-Wissen geschrieben - das war aber auch das einzig Erwähnenswerte in einem Roman, der die Gesamtstory so gut wie nicht vorangebracht hat. Und ein möglicherweise interessantes Kollektivwesen rollt vor Angst aus der Story davon ...
Schreibstil gut; Inhalt enttäuschend - Schwamm drüber!

Schreibstil gut; Inhalt enttäuschend - Schwamm drüber!

"Don't panic!" Aufmacher auf dem intergalaktischen Reisehandbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“