Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Allgemeine Themen zur Perry Rhodan-Serie
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RBB
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von RBB »

Myller hat geschrieben: 18.05.2025, 02:03 Schade, weil es ja durchaus interessant gewesen wäre zu sehen, wie die Terraner MIT mächtigen Mutanten Schwierigkeiten angehen. Und was für Gegner sich bieten, die dem entgegentreten können.
Ja, das wäre in der Tat eine Möglichkeit gewesen, die Serie zu konzipieren. Aber, wie du schon schreibst: Mächtige Mutanten erfordern ebenso mächtige Gegner. Sollten die genauso übernatürliche Fähigkeiten haben, ist die Gefahr, dass die Handlung in unvorstellbar Abstruse abgleitet, viel zu groß.

Da sehe ich es als besser an, Gucky & Co. nur dosiert einzusetzen. Aber das ist nur meine ureigene nichtswürdige Meinung. Andere mögen zu ganz anderen Schlüssen kommen.
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Gucky_Fan
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Gucky_Fan »

Interessant wäre mal ein Artikel zur Stellung der Mutanten und der Mutantenkräfte im Laufe der Zeit. Meistens sind ja Einschätzungen subjektiv.
Gucky sollte man da gesondert sehen.
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Tennessee
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Tennessee »

RBB hat geschrieben: 17.05.2025, 19:35
Tennessee hat geschrieben: 17.05.2025, 11:24 1) Die Hyperimpedanz
Unter einem Leserbrief stand mal (muss wohl AE gewesen sein), dass man einfach verhindern wollte, dass jemand am Samstagnachmittag mal eben so ans Ende des Universums fliegen kann - denn da wäre es ohne HI wohl drauf hinaus gelaufen. Mit dem erzählerischen Umwegen hast du aus meiner Sicht vollkommen recht. Wobei ich mich frage, warum es denn sein muss, dass man 200 Mio. LJ oder so weit weg muss. Etwas näher hätte es wohl auch getan.
[...]
An diese Anmerkung kann ich mich auch noch erinnern. Und grundsätzlich kann ich die (erzählerische) Idee hinter der Hyperimpedanz auch gut nachvollziehen. Ich finde nur, dass sich letztendlich nicht sehr viel verändert hat. Ob ich nun mit einem Raumschiff oder z.B. mit dem Polyport-System am Samstagnachmittag irgendwo zum Tee bin, macht für mich keinen Unterschied. Ob ich 2 Wochen Reisezeit ohne Erzählung bekomme (RAS in Chaotarchen) oder 10 Jahr Reisezeit ohne Erzählung (MAGELLAN in Fragmente), macht auch keinen Unterschied. Abgesehen davon, dass vielleicht die Zahlen der Reisedauer größer geworden sind, ist die erzählte Spannung eher weniger gestiegen. Es macht halt alles nur komplizierter.

Bzgl. der "Fern"reisen sage ich das ja auch schon seit Jahr und Tag, dass ich es schöner fände, wenn die PR-Serie sich wieder stärker auf die Lokale Gruppe konzentrieren würde. Dass sich auch dort gute Geschichten erzählen lassen, zeigt derzeit (im Großen und Ganzen) die Kartanin-Mini-Serie.

Das führt mich aber zu einem anderen Punkt der "Entscheidungen", die ich nicht so ganz günstig finde. (Ich möchte nicht "Fehl"entscheidungen sagen, denn ich denke mir schon, dass sich bei solchen Entscheidungen was gedacht wurde...)

2) Inhaltliches Serienverständnis vs. schriftstellerisches Serienverständnis
Zunächst: Ich finde, dass die AutorInnen heutzutage viel bewusster und tiefer schreiben, als das oft früher der Fall war. Ob ich das für die PR-Serie immer so passend finde, weiß ich gerade nicht. Mein Eindruck ist aber, dass sehr viel Wert auf schriftstellerische Konzepte zur PR-Serie gelegt wird. CM & WV wollten Geschichten in der Breite erzählen, insgesamt ist das Konzept der "Heldenreise" grundlegend, BCH möchte stärker mit Charakterentscheidungen (meine Worte) arbeiten, es gab den Prinzip der "Big Five", es wurde Aabenteuerliches à la Karl May angesprochen... Das alles sind Gedanken zu der Art und Weise wie Perry Rhodan, auch konzeptionell, geschrieben werden soll.

Es fehlt allerdings m.E. eine Ausformung, was Perry Rhodan denn inhaltlich definiert. Ich vermisse irgendwie eine Art von "Verortung". Wofür steht Perry Rhodan als Person, aber auch als Serie? Gibt es höhere Prinzipien oder Werte, die durch Rhodan als Person oder als Serie vertreten oder (im passenden Rahmen natürlich) auch diskutiert werden. Als Ritter der Tiefe stand Rhodan für evolutionäres Leben im Universum ein, bis er dann herausfand, dass die KK auch nur mit Wasser kochen und bei weitem nicht die Guten sind. Als Bote von Thoregon vertrat er den Gedanken von Unabhängigkeit von den Hohen Mächten und von Selbstbestimmung, bis er dann erfuhr, dass die Organisation, der er zugehörte, nur sich selbst dienen wollte.
Aktuell, mit San, wird ein Gedanke vorgestellt, den ich richtig gut finde: interkulturelle und völkerübergreifende Zusammenarbeit. Aber statt Rhodan daran auch aktiv arbeitet, erzählt die Perry Rhodan Serie von Schwarzen Nichtsen und fernen Völkern und davon, dass Rhodan sein "Herzensprojekt" immer verschieben muss.

Ich finde es toll (und interessant), dass man sich sehr stark überlegt, wie und mit welchen schriftstellerischen Konzepten man die Perry Rhodan Serie schreiben will, aber mir kommt in den letzten Jahren immer stärker der Gedanke auf, dass man so gar keine Idee davon hat, wo man die Serie Perry Rhodan außerhalb des persönlichen Wertekanons der Hauptfigur inhaltlich verorten will...
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PHOENIX
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von PHOENIX »

Tennessee hat geschrieben: 18.05.2025, 12:34
Das führt mich aber zu einem anderen Punkt der "Entscheidungen", die ich nicht so ganz günstig finde. (Ich möchte nicht "Fehl"entscheidungen sagen, denn ich denke mir schon, dass sich bei solchen Entscheidungen was gedacht wurde...)
Nun, man darf "Fehl"entscheidungen schon Fehlentscheidungen nennen, auch wenn "sich etwas dabei gedacht wurde".

Eine Fehlentscheidung kann auch nach sog. bestem Wissen und Gewissen oder mit anderem Hintergrund getroffen werden.

Eine Fehlentscheidung entpuppt sich manchmal erst nachträglich als solche, oft genug aber ist sie mit einigermaßen wachem Verstand schon a priori als kommendes Unglück zu identifizieren.

Wir alle kennen das aus dem Privaten, aber insbesondere auch aus Unternehmen und Politik.
Fehlentscheidungen können passieren, das Schlimmste aber ist, darin zu perseverieren, selbst wenn die Parameter der Realität schon längst gegen den eingeschlagenen Weg sprechen.

Du benennst völlig korrekt das Thema der Hyperimpedanzerhöhung. Wenn man das als Reduzierungsfaktor will, dann muss man nicht alle Naselang Abenteuerschauplätze in elenden Entfernungen inszenieren, die nur mit exotischen Hilfsmitteln, aber nicht aus eigener Kraft überwunden werden können. Dann reist man halt "nur" nach Andromeda, WLM oder im Extremfall nach Gruelfin oder Larhaaton. Dazu braucht man keine Eiris-Brücke, Teletrans-Weiche, 6D-Konverse, kein Allerorten oder Polyport-Netz und auch keine Shod-Spiegel oder Wyconder-Aggregate, keine LEUCHTKRAFT und keine RA.

Ja, man hatte die RT als Einzelexemplar, die aber auch erst durch die ES-Eiris-Dotierung vernünftigen Wachflug ermöglichte und deren massiv reduziert beschriebener letzter Einsatz nach Spaphu und zurück so mit die sinnloseste Fernflug-Expedition "aus eigener Kraft" war. Schade um die expliziten technischen Ausarbeitungen von Gregor Sedlag, Gregor Paulmann und Verena Themsen zur runderneuerten TSCHUBAI. Sie blieben handlungsbezogen quasi bedeutungslos im Fragmentezyklus.
Ganze vier Hefte widmete man dem Ausflug des Großraumers und bis auf das veränderte Ogygia und die etwas erwachsenere ANANSI kam zum renovierten Schiff eigentlich NICHTS vor.

Man muss wissen was man will! Entweder verzichtet man auf Fernstschauplätze in jedem Zyklus oder eben nicht.
Da jedesmal auf "Wunderwege" zu setzen, ist "sehr gottvertrauensvoll".

Wie wäre das Rhodan-Trio von Spaphu wieder in vertraute Gefilde zurückgekommen, wenn es nicht die LEUCHTKRAFT oder die sehr vage Hoffnung auf ein Erscheinen der RT gegeben hätte?

Mit der RA direkt jedenfalls nicht! Bestenfalls hätte man den Rückweg über die 6D-Konverse nach Morschaztas nehmen können und von dort mit der RA nach Hause. Allesamt bis auf die RT keine terranischen Eigenmittel, sondern "übergeordnete Wunderwege".

Eine viel serienrealistischere Expedition war die der MAGELLAN nach Gruelfin oder die WLM-Reise Guckys.
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Tennessee
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Tennessee »

PHOENIX hat geschrieben: 18.05.2025, 15:29
Tennessee hat geschrieben: 18.05.2025, 12:34
Das führt mich aber zu einem anderen Punkt der "Entscheidungen", die ich nicht so ganz günstig finde. (Ich möchte nicht "Fehl"entscheidungen sagen, denn ich denke mir schon, dass sich bei solchen Entscheidungen was gedacht wurde...)
[...]

Du benennst völlig [...] , sondern "übergeordnete Wunderwege".

Eine viel serienrealistischere Expedition war die der MAGELLAN nach Gruelfin oder die WLM-Reise Guckys.
Ich stimme dir da zu. Das sehe ich ähnlich. Ergänzen möchte ich aber, dass die MAGELLAN-Reise sicherlich realistischer, aber vor dem Hintergrund, dass die Hyperimpedanz auch erzählerisch (d.i. inhaltlich) einen Mehrwert anbieten sollte darin letztendlich nicht erfolgreich war. Meines Erachtens hatte Robert Corvus mit Hilke Silent-Brown (das war die Siganesin, nicht wahr?) diesbezüglich einen schönen Ansatz gebracht, als er sie sagen ließ, dass sie und ihre Familie auf der MAGELLAN bleiben würden, weil dies mittlerweile eine Form der Heimat für sie sei. Das wurde dann nicht weiter ausgeführt (bzw. vorher nicht ausführlicher erwähnt), wäre aber etwas, wo ich Fernreise durch Hyperimpedanz als Mehrwert sehen würde. Bei der SOL und den Solanern gab es solche Fernelemente und auch die Reise zur Großen Leere mit der BASIS hatte immerhin einen Band, in dem episodenhaft die Reise in die Ferne erzählt wurde.
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Flossensauger »

Die Hyperimpedanz war ein notwendige und richtige Entscheidung, leider konnten weder Expokratur noch Autorenteam damit vollumfänglich umgehen und es ging viel zu schnell zum "immer weiter, immer höher" zurück.

Die Folgen hätten viel länger und viel dramatischer beschrieben werden können. Einzelne Schiffe, die stranden, per Dilatationsflug unterwegs sind, ein "Sammler" der sich bedient (kann, aber muss nicht zwingend "böse" sein), neue Siedlungen, alte Siedlungen, die plötzlich abseits stehen. (Im "Archen" Zxklus gibt es so tolle einzelne Romane!) Diy-Lösungen an Technik, der grüne-Teiber Antrieb aus der Bastei Terranauten Serie. Ein anderes Universum wo die Hyperkonstante im Gegenzug gehoben wird (eigentlich doch ein Traum für den damals noch frischen Leo Lukas)... .

Ideen gibt es viel, ich habe noch so einige. Ob die alle gut sind und auf wohlgefallen stossen ist was anderes. Nur probieren/machen hätte man es tun sollen.
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Flossensauger »

Und, wie sehr ich den Metagrav-Antrieb vermisse!

Einfach dem Esel eine Karotte an einem Stab vor die Nase halten, damit er weitertrottet. In den Hyperraum dann einfach durch ein selbstgezeichnetes Loch, wie in alten, guten Zeichentrickfilmen, wenn sich Paulchen Panther vor Inspektor Cluseo verstecken musste.

Liest sich vielleicht nicht so, aber ich fand ihn immer als den charmantesten Raumschiffsantrieb überhaupt. Selbst wenn Erfinder Kurt Mahr mir mal vorrechnete, das selbst eine sehr niedrige Beschleunigung der BASIS mit diesem Antrieb mal eben das gesamte Sol-System zerfetzen täte.
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von thinman »

Flossensauger hat geschrieben: 18.05.2025, 19:00 Und, wie sehr ich den Metagrav-Antrieb vermisse!
(...) Selbst wenn Erfinder Kurt Mahr mir mal vorrechnete, das selbst eine sehr niedrige Beschleunigung der BASIS mit diesem Antrieb mal eben das gesamte Sol-System zerfetzen täte.
Da hat er halt eine Kleinigkeit außenvorgelassen. Seit Band 1 kennen wir den Antigravlift, künsliche Gravitation ist schon immer ein Bestandteil des Perryversums und mir sind keine Stellen bekannt, wo über Gebäuden und Bunkern plötzlich Gegenstände auf den Boden knallen davon fliegen. Das Schwerefeld, daß ein Metagrav erzeugt wirkt nur auf das Schiff, nicht um es herum. Der Vergleich mit dem gespanntem Tischtuch und dem hereingefrücktem Finger hinkt insofern, dass das Tischtuch eben nur ein kleines Segment ist, das aus dem großem herausgenommen, schräggestellt und dann am neuem Ort wieder "verklebt" wird und so wird dank 5D-Handwedelei das Problem der Kollateralschäden wie zerstörte Sonnensysteme vermieden.

Ich hoffe, ich klinge jetzt nicht wie Reimer Castor :-D

thinman
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Re: Top 10 der Redaktions- oder Expokratenfehlentscheidungen

Beitrag von Flossensauger »

thinman hat geschrieben: 18.05.2025, 19:32 Ich hoffe, ich klinge jetzt nicht wie Reimer Castor :-D
Spittoks, ich sage nur: Spittoks!
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