Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Besprechungen und Infos zur Erstauflage der Perry Rhodan-Serie

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PHOENIX
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von PHOENIX »

Carrasco hat geschrieben: 02.03.2025, 10:50
PHOENIX hat geschrieben: 02.03.2025, 00:04 Das ist die eigentliche Schwierigkeit von SF, das Fremde wirklich zu fassen. Es gelingt selten, es ist extrem schwierig und die Leser wollen es auch nicht wirklich.
Ich will es, aber da gehöre ich wohl zu einer Minderheit.
Ich wollte am Beispiel dieses Romans nur einmal exemplarisch aufzeigen, wie wenig die Schilderung der Weltwahrnehmung, der
Denke und der Innensicht von evolutionär und morphologisch völlig differenten Fremdwesen wie den arachnoiden Luarrig (die vermutlich mit den Zha-Leun verwandt sind!) oder den gastropod-insektoiden Wengk-Leun "fremdartig" ist.

Im Grunde könnte es sich bei den im Setting auftretenden Aliens Znirk, ihren Gefährten Sirrgo, Fenkir und Rak sowie dem Wengk-Bürgermeister Vingad um Terraner handeln.

Das ist genau das, was ich meine!
In der Serie werden Fremdwesen mit ihrer Weltwahrnehmung, ihrem Welterleben und ihrer Denke zumeist nicht allzu fremdartig dargestellt und vermutlich ist Solches anders auch gar nicht machbar, da alle Autorinnen und Autoren natürlich Terraner sind und die Sensorik, Weltwahrnehmung und Denklogik z.B. einer Spinne unmöglich nachzuvollziehen ist.

Ich schätze mal, dass selbst ein einigermaßen konsequenter Versuch, solche Schilderungen "realistischer" anzugehen, dem Verkaufserfolg der Serie nicht zuträglich wäre und so haben wir üblicherweise halt äußerlich exotische Aliens vor uns, die terranerartig denken und letztlich auch agieren.
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Miras-Etrin
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Miras-Etrin »

Das ist wohl so.
Auch mich stört es, wenn auf fremden Welten, sogar in weit entfernten Galaxien Bewohner geschildert werden die sich wie Terraner benehmen. Jetzt wieder die Jugendlichen die mit frisierten Vehiceln rumdüsen.
Oder daß es an jedem Raumhafen des Universums Hafenspelunken mit finsteren, berauschten Gestalten gibt.
Aber was soll man sonst besser beschreiben?
Nur, wenn sich das Scenario x-mal wiederholt hat wird es schon leicht langweilig.
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Gershwin
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Gershwin »

Gerhard hat geschrieben: 01.03.2025, 14:42 Aber meine Frage ist immer noch, wer oder was sind denn jetzt die Geister der Agolei?
Lt. Kapitel 14 des Romans die Leun, aus Sicht der Luarrig Znirk.
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von spacemanspiff »

Ich finde, bei dem Kheti-Leun Alcot ist die Darstellung eines fremden Wesens hervorragend gelungen.
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PHOENIX
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von PHOENIX »

spacemanspiff hat geschrieben: 02.03.2025, 20:23 Ich finde, bei dem Kheti-Leun Alcot ist die Darstellung eines fremden Wesens hervorragend gelungen.
Jedenfalls wesentlich besser als meistens und insbes. auch relevant besser als im aktuellen Heft.
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Julian
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Julian »

PHOENIX hat geschrieben: 01.03.2025, 14:26 Ich vermute allerdings, dass dies eine Exposévorgabe war.
... oder weiß sogar das es so geschehen ist, weil es steht so auch im Roman.

Ich vermute stark zu den nachfolgenden Themen:

Vielleicht können die Leun-Flotten so schnell agieren weil sie die Kluft nutzen können oder dürfen.

Der Stern-(en)-Würfel wird aber auch einen gewissen Bereich im Vorfeld der Agolei erreichen können. Vielleicht auch nur so eine Art Fernsicht, wie bei diesen Gewächsen mit ihrer SI, deren Raumschiffe aus einem Samenkorn wachsen konnten. :gruebel:

So eine Art Fiktiv-Transmitter womit ganze Flotten bewegt werden können wäre doch mal was außergewöhnliches.

Und als Otto-Normal-Leser, der gerade noch das Prinzip eines Verbrennermotors verstanden hat ist es mir auch persönlich völlig schnuppe mit welcher Art von Antrieb und durch welches übergesponnene Kontinum der Weg erledigt wird.

Warum weit ab von der Milchstraße die dort einen Antrieb haben müssen der mal von den Druuf sozusagen ausgekungelt worden ist verstehe ich eh nicht.
Mal was Neues als immer nur der Linearraum wäre auch "schick" gewesen.

Der C.M. hat doch in einem seiner Bücher, statt Autor bei Perry zu sein, auch mal eine andere Art der Fortbewegung von Raumschiffen geschildert.

Ansonsten schreibe ich nichts zu dem Roman, muss mir erst langweilig werden um dann diesen Lückenfüller zu kaufen.

Denn die "Einzig wichtige Aussage" bisher war für mich hier, das halt Shrell nicht in Bezug auf den Ursupator Bully gelogen hat. Zumindest konnte ich das hier doch durch diese Bemerkung mitnehmen von
Gerhard hat geschrieben:
Irgendwie erschien mir der Roman eher als Lückenfüller, der zwar einiges an Aufklärung brachte, daß Shrell bisher über Bull nicht gelogen hat aber trotzdem zwischendurch seine Längen hatte. Sichu und ihr Ausbruchsversuch z.B.
Liegt es am Schreibstil oder an der Story, ich weiß es, weshalb ich keinerlei Wertung für Story u. Schreibstil geben kann. Gelangweilt hat der Roman nicht aber er ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Also gehe ich davon aus das alle meine Speku´s und Vermutungen zu Bully auch stimmen. Man möge mir das verzeihen, aber ich bin selten gewillt die Meinungen anderer zu akzeptieren, aber vor allem nicht diese, das die Leser es auch nicht wirklich wollen!.
PHOENIX hat geschrieben: 02.03.2025, 00:04 Das ist die eigentliche Schwierigkeit von SF, das Fremde wirklich zu fassen. Es gelingt selten, es ist extrem schwierig und die Leser wollen es auch nicht wirklich.
Jedem seine Meinung, aber für mich "als Leser" brauchst Du als Exil-Forum-Vielschreiber hier das nicht zu behaupten.

Weil z.B.:
Bei dem Roman von A.E. Quest ist mir eine Passage vor allem im Gedächtnis geblieben, als eine Art Raupe über den Offizier ganz gemächlich hinweg glitt.
https://www.amazon.de/Quest-Roman-Andre ... 4539&psc=1
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PHOENIX
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von PHOENIX »

Julian hat geschrieben: 03.03.2025, 09:54

Also gehe ich davon aus das alle meine Speku´s und Vermutungen zu Bully auch stimmen. Man möge mir das verzeihen, aber ich bin selten gewillt die Meinungen anderer zu akzeptieren, aber vor allem nicht diese, das die Leser es auch nicht wirklich wollen!.
PHOENIX hat geschrieben: 02.03.2025, 00:04 Das ist die eigentliche Schwierigkeit von SF, das Fremde wirklich zu fassen. Es gelingt selten, es ist extrem schwierig und die Leser wollen es auch nicht wirklich.
Jedem seine Meinung, aber für mich "als Leser" brauchst Du als Exil-Forum-Vielschreiber hier das nicht zu behaupten.

Weil z.B.:
Bei dem Roman von A.E. Quest ist mir eine Passage vor allem im Gedächtnis geblieben, als eine Art Raupe über den Offizier ganz gemächlich hinweg glitt.
https://www.amazon.de/Quest-Roman-Andre ... 4539&psc=1
Also:
Alle Deine hier häufig vorgetragenen Spekulationen zu Bull und dem Sternwürfel sind bis dato im Zyklus faktisch durch Nichts gestützt. Durch GARNICHTS! Es gibt einfach noch nichts Näheres dazu als das Gemunkel von Leun beider Parteien und den von Sichu selbst erlebten Angriff der Hiesigen auf Narrios.

Das heißt nicht, dass Du nicht rechthaben könntest, aber das könntest Du auch, wenn Du behaupten würdest, dass es am Rosenmontag 2026 9 ℃︎ in Köln hat und es am Nachmittag einen Platzregen mit Hagelkörnern auf der Domplatte gibt plus am Aschermittwoch übernächsten Jahres 2027 Robert Habeck doch noch Bundeskanzler wird.

Man kann richtig, teilrichtig oder falsch spekulieren, aber zumindest müssen gewisse Grundlagen dazu dasein.

Genausogut kann man natürlich über FENERIKs Klufttechnik zur Verschiebung von Leunflotten phantasieren, aber wie belastbar ist das? Wir wissen nur, dass vor vielen vielen Jahren Bull mal einer der Kommandanten des neutralisierten Chaoporters wurde.
Es gibt (noch?) KEINEN Beleg über die aktuelle oder ehemalige Anwesenheit FENERIKs in der Agolei. Bisher wurde nicht über den Einsatz nichtleunscher Machtmittel und Truppen im Bürgerkrieg berichtet.

Übliche Kollateral-Phänomene einer Kluftöffnung wurden beim Erscheinen der MONA-DIN im Wycosystem nicht beobachtet, ebensowenig bei der Ankunft der restlichen Sternspitzenraumer.
Auch die Innenansichten Wuranoks und die Reaktionen seiner Admiralin Foersh gehen auf Solches nicht ein.

Ich habe NICHT geschrieben, dass es bei PR keine(!) halbwegs adäquaten Innenansichten von Aliens gibt und keine(!) Leser, die das nicht möchten, aber zu 80% werden solche Wesen halt bequem "terranisiert":
Es ist doch ziemlich undenkbar, dass eine zha-leunartige Luarrig-Spinne wie Znirk oder ein schnecken-insektengemixter Wengk-Bürgermeister wie Vingad im Grunde wahrnimmt, denkt, fühlt und handelt wie ein Mensch.

Ähnliches kann man auch für den Zuit Tin behaupten, der quasi schon wie der langjährig terra-assimilierte Ilt Gucky beschrieben wird.

Deutlich besser ist das Rüberbringen des Fremdartigen z.B. mal bei dem Kheti Alcot gelungen, der die Umwelt im Wesentlichen taktil, haptisch und olfaktorisch wahrnimmt.

Es ist nicht einfach, ja eigentlich unmöglich, die Welt aus der Sicht und Logik einer Spinne oder Schnecke zu schildern, wenn man unseren Logikbegriff dabei überhaupt benutzen könnte.
Die Zeitauflösung von Facettenaugen ist eine ganz andere als die
von Menschen, die Klatsche kommt dem Insekt wie in Zeitlupe näher. Der Mensch löst noch ca. 16 - 18 Bilder/sec als dann zum Kontinuum zunächst ruckelig verschmierender Einzeleindruck auf, bei der Fliege sind es 80/sec.

So denken wir meist bei PR garnicht groß darüber nach wie stimmig es ist, dass halbstarke Spinnen ihre Mofas frisieren.
:-D
Es liest sich halt nett, aber realistisch ist da wohl garnichts, nicht mal fiktivrealistisch.

Natürlich liest sich das beiläufiger und geschmeidiger in einem Raketenheft als der Versuch einer tiefen Studie arachnoiden Welterlebens.

Zu Quest:
Quest ist nicht Perry Rhodan und der Autor Andreas Eschbach spielt üblicherweise in einer anderen Liga als die PR-Serie.
Sein Roman PR 3297 “Unter dem Himmel von Gatas” war mit Abstand das Premium-Glanzlicht des ansonsten über weite Strecken unsäglichen Fragmentezyklus.
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Gerhard
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Gerhard »

Nun, soweit ich weiß gab es nur einmal den Versuch die Entwicklung von Arachnos darzustellen, im 1600 Zyklus.
Wobei ich mich schon fragte, wie z.B. Insektoide mit Terranern kommunizieren.
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Gerhard »

Außerdem fielen mir vorhin noch die ein

https://www.perrypedia.de/wiki/Volater
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PHOENIX
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von PHOENIX »

Gerhard hat geschrieben: 03.03.2025, 17:38 Nun, soweit ich weiß gab es nur einmal den Versuch die Entwicklung von Arachnos darzustellen, im 1600 Zyklus.
Wobei ich mich schon fragte, wie z.B. Insektoide mit Terranern kommunizieren.

Ja, das waren die Arcoana mit ihren Roach-Vorfahren.
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Lazy Gun
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Lazy Gun »

Den Arcoana traure ich immer noch nach :(
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Dieter Bohn »

Joa, ... ganz nett geschrieben, aber von der Handlung her eher langweilig 😋
Im Verlagsforum als Troll Incorporation unterwegs gewesen ...
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Der 1. Roman: Der Zef'ihl, der vom Himmel fiel (als Buch & eBook)
Der 2. Roman: Der Zef'ihl, der in den Himmel stieg (als Buch & eBook)
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Richard
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Richard »

Für mich war dieser Roman, der mal die Geschichte der Agolei aus der Sicht von Shrells Gefolgsleuten darstellt, insofern interessant, als dass man mal erfährt, was man Reginald Bull bzw. seinen Truppen so vorwirft.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Bully für diese Geschehnisse verantwortlich ist bzw. kann es gut sein, dass der Gleichklang durchaus heftig negative Seiten für andere Völker inkludierte.

Solange es jetzt nicht 3, 4 solche Romane mit "Backgroundinfos" gibt passt das schon für mich und der Band an sich hat mir gut gefallen.
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Kaenen
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von Kaenen »

„Die Geister der Agolei“ von Olaf Brill

Zunächst möchte ich Herrn Brill herzlich gratulieren, der nun sein Erstlingswerk für die EA vorgelegt hat. Mögen noch viele Romane folgen. Ein großartiger Autor, der mich damals mit seinem Werk „Die Schlacht von Traversan“ nicht nur zum Atlan-Fan gemacht hat, sondern mich auch inhaltlich und stilistisch völlig begeistert hat. Auch „Adams Ruf“ kann ich wärmstens empfehlen. Mit großer Vorfreude bin ich also in seinen aktuellen Roman eingetaucht.

Nach der Achterbahnfahrt der letzten drei Romane hat dieses Werk ein paar Schritte zurück gemacht, was die Geschwindigkeit und Dichte angeht – etwas, das ich sehr begrüßt habe. Es gibt drei Punkte, die mir besonders gefallen haben, auf die ich gerne näher eingehen möchte:

Die Geschichte um Znirk: Die Erzählung beginnt bereits auf dem Cover, was ich wunderbar finde. Das lässt sich zwar nicht immer umsetzen, aber ich liebe es, wenn das Cover den ersten Moment einer Geschichte einfängt und dann vom Text weitergeführt wird. Der erste Teil der Geschichte um Znirk und ihre Freunde ist fantastisch beschrieben. Man stelle sich vor, ein Volk in unserer Realität erlebt eine Katastrophe, die von außen verursacht wurde, und gleichzeitig sind die Betroffenen, trotz heftiger Verluste, bereit, den Verursachern zu helfen. Die Güte der Luarring ist einfach rührend und schön.
Gegenwart und Vergangenheit: Dass der Roman auf zwei Zeitebenen spielt, fand ich für den Lesefluss hervorragend. In der Gegenwart werden die Auswirkungen der Vergangenheit gezeigt, und anfänglich gibt es keine Erwähnung der Luarring. Das hat mir Sorgen um Znirk und ihr Volk bereitet. Durch den ständigen Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen blieb die Spannung durchgehend erhalten.
Der Krieg: Meine Lieblingsszene war der zweite Teil der Geschichte um Znirks Volk, der den Krieg und die Zerstörung des Planeten schildert. Die Art und Weise, wie Olaf Brill diese Szenen geschrieben hat, hat apokalyptische Bilder in meinem Kopf entstehen lassen. Die Auswirkungen auf das Volk, das einfach in einen interstellaren Krieg hineingezogen wurde, sind von grauenhafter Natur. Und doch – ich wiederhole es – die Luarring helfen trotzdem, ohne Wenn und Aber. Diese Freundlichkeit inmitten der beschriebenen biblischen Katastrophe war herzzerreißend und meisterhaft dargestellt.

Ich begrüße es, wenn im Perryversum der Krieg aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird. Sei es auch nur die Auswirkung von Strahlen von Riesenraumschiffen, die aus der Sicht von normalen Menschen beschrieben wird, die vielleicht gerade aus dem Fenster ihrer Wohnung schauen. Andernfalls wirkt es etwas abgedroschen, wenn man ständig von Abschüssen liest, aber die katastrophalen Auswirkungen kaum „erlebt“.

Fazit: Olaf… Brill… Mehr!

PS: Gibt es eine Chance auf Znirks-Merchandise? Sie ist so verdammt niedlich.
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Re: Perry Rhodan 3315: Die Geister der Agolei von Olaf Brill

Beitrag von PHOENIX »

Richard hat geschrieben: 04.03.2025, 07:51
Solange es jetzt nicht 3, 4 solche Romane mit "Backgroundinfos" gibt passt das schon für mich und der Band an sich hat mir gut gefallen.
Ich persönlich fand die (natürlich mit Vorsicht zu genießenden!) Hintergrund-Infos zum Bruderkrieg der Leun aus der lokal beschränkten Sicht der Luarrig von Narrios und aus der Sicht der aus den Kriegshandlungen ausgeschiedenen und auf dem Planeten gestrandeten Wengk-Leun, die zuvor der Restauratenseite angehörten, durchaus nicht uninteressant.

Das Motiv dieser brutal geführten Auseinandersetzungen soll ja der sog. GLEICHKLANG der Leun sein, der gestört wurde oder zerfallen ist, und dessen Wiederherstellung von den Restauraten mit kriegerischen Mitteln angestrebt wird, während die Hiesigen-Seite exakt Dieses ablehnt und rigoros bekämpft.

Bull löste den Krieg angeblich nicht aus, griff aber nachträglich entscheidend ein und führte die Hiesigen dann zum Sieg.
Aktuell befindet sich die Agolei schon seit ca. 50 Jahren in der Phase weitgehend gesicherter Herrschaft der Gewinner, kleinere Widerstandsnester der Restauraten haben überlebt, werden gnadenlos weiterverfolgt, gefährden das System letztlich aber nicht wirklich.

Irgendwo an der Spitze der Hierarchie west angeblich immer noch der "Befreier" bzw. "Sternwürfel-Usurpator" Bull und Alles ist auf ihn zugeschnitten.

Die Restauraten sind ja angeblich Isolationisten, die Hiesigen das Gegenteil. Ist die Frage, wohin die Hiesigen die Isolation durchbrochen haben oder durchbrechen wollen.
Shrell selbst als oberste Restauratenanführerin ist jedenfalls mit dem Flug nach Terra dem Isolationsprinzip nicht wirklich gerecht geworden.

Zudem scheint es nichtleunsche Völker in der Agolei zu geben, die Zuarrig gehören dazu. Allerdings sind sie offenbar mit den Zha-Leun verwandt, so wie die Wyconder mit den Wükos.

Die Leun sind via Nestplaneten in die Agolei Zugewanderte, die laut Nekhnem eigentlich schon längst nicht mehr dort sein sollten. Wohin hätten sie im "Goldenen Zeitalter des existenten Gleichklangs" gehen oder verschwinden wollen / sollen, bevor die Hiesigen diesen Einmut zerstörten und sich dem Ziel des Verschwindens zunehmend erfolgreich widersetzten?

Das Ganze ähnelt der Spaltung der Ur-Ilts, deren einer Teil offenbar willig mit dem Brennenden Nichts verschmolz, während der Rest sich in Archen absetzte.

Möglicherweise ist der Sternwürfel ein ähnliches Tor, eine Passage zum "Finalen Gleichklang", jetzt von Bull zugestellt, damit der Gleichklang verunmöglicht.

Irgendsoetwas wird es wohl sein, denn irgendwie muss man ja für die Zyklusstory die Ebenen Agolei/Leun und Terra/Brennende Nichtse zusammenbandeln.
Ich denke mal, dass sowohl von Terra/Luna als auch vom Sternwürfel aus Eingänge in die Welt des Brennenden Nichts führen, die womöglich sogar mit der "untergegangen" Welt der Ur-Mausbiber identisch ist.
Vielleicht ein missglücktes, aus dem Ruder gelaufenes oder zumindest hochgefährliches Experiment mit kosmischer Relevanz, dessen Zugang in der Agolei von Bull verbarrikadiert wurde. Die Hiesigen wollten offenbar schon zuvor eh nicht am "Experiment Gleichklang" teilnehmen, dessen Ziel vermutlich im
Brennenden Nichts-Internkosmos lag.

Wer weiß, was Shrell meint als sie scharf zu Znirk sagt:"Du weißt NICHTS vom Gleichklang"?

Unmittelbar zuvor hatte die Zuarrig zur Restauratenchefin gesprochen: "War es nicht das, was euer Gleichklang ursprünglich bedeutete: dass denkende und fühlende Wesen in Frieden miteinander leben und einander helfen, wo es geht?"

NEIN, um solchen "Humanismus" und Altruismus pur geht es der leunschen Gleichklangslehre im Kern nicht, da ist viel mehr dahinter. Wahrscheinlich wissen um diesen Hard Core in der Handlungszeit nur wenige "Illuminaten der Restauraten". Und Bull natürlich! Nekhnem, der aus der Vor-Agolei-Ära stammte, wusste auch, dass die Agolei nur Zwischenziel, nicht Endziel des Gleichklangs war.

Ich kann mir jedenfalls nicht recht vorstellen, dass Bull lediglich
in einen blutigen Lokalkonflikt eingegriffen hat, die es im Perrykosmos zuhauf gibt. Warum sollte sich der Terraner für kriegerische Differenzen aus "philosophischen Weltsichten" der Leun interessiert haben und interessieren?
Das wäre als Motiv flach!

Womöglich haben die Ur-Ilts ein gefährliches Experiment begonnen und die Alten Architekten kamen mit der von irgendeiner hochstehenden Macht an sie beauftragten(!) Errichtung des Sternwürfels in dessen Kontext.

Jedenfalls erwarte ich den Binnenkosmos des Brennenden Nichts als Bindeglied zwischen den Handlungsebenen des Zyklus.
Der Weg führt vermutlich vom Solsystem wie vom agoleischen Sternwürfel aus dorthinein.
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