Ja, Verlaine darf hier nicht fehlen. Und das ist auch gleich sein vielleicht berühmtestes Gedicht. (Die Anfangsverse werden in praktisch jeder französischen Grammatik oder jedem Wörterbuch zitiert – im Robert zum Beispiel beim Wort ciel, Himmel.)
Wobei leider durch die Übersetzung viel von der Melodie verlorengeht, die Hans Scholl in einem Brief an seine Schwester Sophie rühmte:
(Wir wissen ja, wie Hans die Frage im letzten Vers beantwortet hat.)Statt dessen hätte ich Dir lieber von meiner gestrigen Wanderung am Ammersee erzählt, von Muscheln, die das Wasser an den Strand geworfen, von bunten Steinen, dem Nebel über dem Moor und dem Aufglimmen des blassen Abendsterns. [...]
Manch schönes Wort bleibt in unserem Munde verschlossen, weil das Unheil drohend über uns liegt. Als ich nach Hause gekommen war, blätterte ich in einer Zeitschrift und fand dieses Gedicht von Verlaine:
ciel est par-dessus le toit, si bleu, si calme!
Un arbre, par-dessus le toit, berce sa palme.
La cloche, dans le ciel qu'on voit, doucement tinte;
Un oiseau sur l'arbre, qu'on voit chante sa plainte.
Mon Dieu, mon Dieu, la vie est là, simple et tranquille,
Cette paisible rumeur-là vient de la ville.
Qu'as-tu fait, ô toi que voilà pleurant sans cesse,
Dis, qu'as-tu fait, toi que voilà, de ta jeunesse?
Das ist Musik! Schöner als Rilke.
Viele Grüße!
Hans