Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
Band 3312 - Willkommen in der Agolei von Oliver Fröhlich
“Most people do not listen with the intent to understand; they listen with the intent to reply.” —Stephen R. Covey.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3312 - Willkommen in der Agolei von Oliver Fröhlich
Zwar mögen Ilts und Yuits in ihrer Physiognomie nahezu identisch sein, doch das ändert nichts an den individuellen Charakteristika Guckys. Perry und Atlan kennen Gucky seit mehr als 3000 Jahren. Sie wissen genau, wie Gucky aussieht: sein Gang, seine Gestik, Mimik, Körperhaltung, der Farbton seines Fells, seine Stimme sowie anatomische Merkmale wie Körpergröße, die Form der Ohren, die Länge und Breite der Schnauze und die Augenpartie. Meiner Meinung nach bräuchten Atlan und Perry maximal fünf Sekunden, um einen falschen Gucky zu erkennen – schließlich handelt es sich hier nicht um einen Gestaltwandler.
Theoretisch wäre es zwar möglich, mit ausreichend zeitlichem Vorlauf, chirurgischen Mitteln, künstlichen Pigmenten und technischen Hilfsmitteln wie einem Stimmmodulator einen Doppelgänger Guckys zu erschaffen. Doch dies wäre ein enormer Aufwand, verbunden mit einer langen Rekonvaleszenz des Behandelten, insbesondere aufgrund der notwendigen Gesichtsoperationen. Wann soll das alles geschehen sein? Erst nach dem Empfang von Guckys Hyperfunknachricht – oder schon vorher?
Dass die Sternenspitze über Guckys Zellaktivator informiert ist, erscheint mir hingegen schlüssig. Der Generalstab der Sternenspitze hat vermutlich Zugang zu den Datenbanken von Bullys Schiff, dem terranischen OXTORNE-Kreuzer STERNENRUF, oder das Ganze beruht auf einer mündlichen Aussage Bullys.
Abgesehen von der Doppelgänger-Handlung finde ich das neue Werk von Oliver Fröhlich jedoch durchaus gelungen.
Ein solider Roman von Oliver Fröhlich. Der erste Teil dieses Doppelbands schildert die vorsichtigen Schritte unserer Helden in der Agolei. Dass ein alter Bekannter, nämlich Wuranok, eine recht bedeutsame Rolle spielt, hat mir gut gefallen. Der Wechsel der Perspektiven zwischen Jägern und Gejagten wirkte sich positiv auf die Spannung aus. Eigentlich gibt es nur einen Punkt, der mir nicht zugesagt hat: der falsche Gucky.
Zwar mögen Ilts und Yuits in ihrer Physiognomie nahezu identisch sein, doch das ändert nichts an den individuellen Charakteristika Guckys. Perry und Atlan kennen Gucky seit mehr als 3000 Jahren. Sie wissen genau, wie Gucky aussieht: sein Gang, seine Gestik, Mimik, Körperhaltung, der Farbton seines Fells, seine Stimme sowie anatomische Merkmale wie Körpergröße, die Form der Ohren, die Länge und Breite der Schnauze und die Augenpartie. Meiner Meinung nach bräuchten Atlan und Perry maximal fünf Sekunden, um einen falschen Gucky zu erkennen – schließlich handelt es sich hier nicht um einen Gestaltwandler.
Theoretisch wäre es zwar möglich, mit ausreichend zeitlichem Vorlauf, chirurgischen Mitteln, künstlichen Pigmenten und technischen Hilfsmitteln wie einem Stimmmodulator einen Doppelgänger Guckys zu erschaffen. Doch dies wäre ein enormer Aufwand, verbunden mit einer langen Rekonvaleszenz des Behandelten, insbesondere aufgrund der notwendigen Gesichtsoperationen. Wann soll das alles geschehen sein? Erst nach dem Empfang von Guckys Hyperfunknachricht – oder schon vorher?
Dass die Sternenspitze über Guckys Zellaktivator informiert ist, erscheint mir hingegen schlüssig. Der Generalstab der Sternenspitze hat vermutlich Zugang zu den Datenbanken von Bullys Schiff, dem terranischen OXTORNE-Kreuzer STERNENRUF, oder das Ganze beruht auf einer mündlichen Aussage Bullys.
Abgesehen von der Doppelgänger-Handlung finde ich das neue Werk von Oliver Fröhlich jedoch durchaus gelungen.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3312 - Willkommen in der Agolei von Oliver Fröhlich
Natürlich denkt man, Atlan und Perry müßten den falschen Gucky sofort erkennen, aber dafür waren wohl die ganzen Verletzungen und Verbrennungen - auch im Gesicht - gedacht. Und Atlan war ja von Anfang an skeptisch, was ja auch geschrieben wurde. Und, zu dem Zeitpunkt, wissen die Personen auf dem PHÖNIX auch noch nichts von den Yuits.
Im Roman steht außerdem, dass Atlan und Perry sich miteinander unterhielten, während der falsche Gucky behandelt wurde. Es ist durchaus möglich, dass sie ihn da bereits als falschen Gucky erkannt aber noch nichts gesagt haben, um erstmal mehr Informationen zu sammeln.
Die Frage, die sich stellt, ist doch, ob Gucky erstens diese Nachricht, oder eine unverfälschte Version davon, gesendet hat, ob er zweitens Canephor je verlassen hat, und ober er drittens in Gefangenschaft der Leun geraten oder noch auf freiem Fuß ist.
Wobei sich dann auch die Frage stellt, ob Reginald Bull Gucky etwas antun würde, falls es überhaupt der echte Reginald Bull ist, um den es geht.
Für mich der bisher spannendste Roman des neuen Zyklus. Solche Bergungsaktionen finden bei PR ja immer wieder statt, hier fand ich sie aber packend geschildert, Prallfeld hin oder her. Ich habe sogar schon die Leseprobe des nächsten Bandes gelesen, was ich normalerweise nicht tue.
Natürlich denkt man, Atlan und Perry müßten den falschen Gucky sofort erkennen, aber dafür waren wohl die ganzen Verletzungen und Verbrennungen - auch im Gesicht - gedacht. Und Atlan war ja von Anfang an skeptisch, was ja auch geschrieben wurde. Und, zu dem Zeitpunkt, wissen die Personen auf dem PHÖNIX auch noch nichts von den Yuits.
Im Roman steht außerdem, dass Atlan und Perry sich miteinander unterhielten, während der falsche Gucky behandelt wurde. Es ist durchaus möglich, dass sie ihn da bereits als falschen Gucky erkannt aber noch nichts gesagt haben, um erstmal mehr Informationen zu sammeln.
Die Frage, die sich stellt, ist doch, ob Gucky erstens diese Nachricht, oder eine unverfälschte Version davon, gesendet hat, ob er zweitens Canephor je verlassen hat, und ober er drittens in Gefangenschaft der Leun geraten oder noch auf freiem Fuß ist.
Wobei sich dann auch die Frage stellt, ob Reginald Bull Gucky etwas antun würde, falls es überhaupt der echte Reginald Bull ist, um den es geht.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3312 - Willkommen in der Agolei von Oliver Fröhlich
Das TiBi, nun gut, geht halt so, zeigt aber eine Szene aus dem Roman, was mir wiederum gefällt.
Die Story ansich auch gut, der Schreibstil ebenfalls.
DenTitel des Romans fasse ich eher satirisch auf, als wenn es heißen würde Willkommen daheim.
Die Sache mit dem Prallfeldschirm hat mich allerdings auch gewundert, warum er z.B. nicht bei einstürzenden Häusern funktionieren soll aber, und das steht nicht im Roman, wurde aber immer so beschrieben, als Sicherheitsschutz bei Abstürzen vom Balkon z.B.
Allgemein kann ich für mich sagen, daß es wieder lohnt zu lesen, nachdem ich seit Band 2700 ausgestiegen war und nur sporadisch las bzw. hörte.
Nun habe ich mir diesen und den nächsten mal gekauft. Den nächsten bin ich gerade am Lesen.
Das TiBi, nun gut, geht halt so, zeigt aber eine Szene aus dem Roman, was mir wiederum gefällt.
Die Story ansich auch gut, der Schreibstil ebenfalls.
DenTitel des Romans fasse ich eher satirisch auf, als wenn es heißen würde Willkommen daheim.
Die Sache mit dem Prallfeldschirm hat mich allerdings auch gewundert, warum er z.B. nicht bei einstürzenden Häusern funktionieren soll aber, und das steht nicht im Roman, wurde aber immer so beschrieben, als Sicherheitsschutz bei Abstürzen vom Balkon z.B.
Allgemein kann ich für mich sagen, daß es wieder lohnt zu lesen, nachdem ich seit Band 2700 ausgestiegen war und nur sporadisch las bzw. hörte.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
Band 3313 - Der Singuläre von Oliver Fröhlich
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3313 - Der Singuläre von Oliver Fröhlich
Nekhnem
Dieser Teil nervte mich genau so, wie die Phoenix-KI mich bisher genervt hat.
Wuranok
Auf 10 Beinen steht er sicher, auf 9 nicht?
Egal, nicht weiter drüber nachdenken. Ich finde diesen Doppelroman von OF etwas schwächer als den Vorgänger von MAH. Stilistisch tun sich beide nichts. Die Romane waren flüssig und ohne Stil-Stolperer zu lesen.
Leider bekamen wir in der ersten Hälfte des Romans mal wieder eine "Geschichte von Früher" erzählt, die dort endete, wo der Vorgängerroman endete. Viele Worte für nichts...
Nekhnem
Dieser Teil nervte mich genau so, wie die Phoenix-KI mich bisher genervt hat.
Wuranok
Auf 10 Beinen steht er sicher, auf 9 nicht?
Egal, nicht weiter drüber nachdenken. Ich finde diesen Doppelroman von OF etwas schwächer als den Vorgänger von MAH. Stilistisch tun sich beide nichts. Die Romane waren flüssig und ohne Stil-Stolperer zu lesen.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3313 - Der Singuläre von Oliver Fröhlich
Der Autor versteht es meisterhaft, ein emotionales Geflecht zu schaffen, in dem aus Feinden Freunde werden und die Grenzen individueller Leistungsfähigkeit erweitert werden.
In einer Szene reflektiert Tin über die glorreiche Vergangenheit der Yuits – möglicherweise eine Anspielung auf den Ritter der Tiefe Vaikan von Vaniloon.
Zudem wird enthüllt, wie das positronische Bewusstsein Nekhnem von der Sternspitze instrumentalisiert wurde. Der damalige Systemausfall des PHÖNIX war kein direkter Angriff, sondern ein Nebeneffekt der Komplexität Nekhnems – ein Problem, das auch die Sternspitze bereits erlebte.
Der Roman hat mir gefallen, jedoch gibt es ein paar Kritikpunkte: Tin wurde keiner chirurgischen Operation unterzogen, um sein Aussehen dem von Gucky anzugleichen, da dafür keine Zeit war. In unserer Realität gibt es hochleistungsfähige Gesichtserkennungssoftware, die biometrische Daten in Sekunden abgleicht – sogar 3D-Gesichtsanalyse ist möglich. Für eine KI wie Phönix wäre Tins Täuschungsmanöver eine Beleidigung seiner Intelligenz.
Außerdem erscheint es mir unlogisch, dass die Sternspitze darauf verzichtet, Gucky gefangen zu nehmen. Die Aussicht, einen relativ Unsterblichen in ihre Gewalt zu bringen und Forschungen an einem Zellaktivator zu betreiben, hätte meiner Meinung nach den Aufwand, einen kleinen Flottenverband nach Canephor zu schicken, gerechtfertigt.
Abgesehen von diesen Punkten hat mich der Roman jedoch gut unterhalten.
Ein gelungener zweiter Teil dieses Doppelbands von Oliver Fröhlich. Wir erfahren viel über den Yuit Tin, der große Ambitionen innerhalb der Sternspitze hegt.
Der Autor versteht es meisterhaft, ein emotionales Geflecht zu schaffen, in dem aus Feinden Freunde werden und die Grenzen individueller Leistungsfähigkeit erweitert werden.
In einer Szene reflektiert Tin über die glorreiche Vergangenheit der Yuits – möglicherweise eine Anspielung auf den Ritter der Tiefe Vaikan von Vaniloon.
Zudem wird enthüllt, wie das positronische Bewusstsein Nekhnem von der Sternspitze instrumentalisiert wurde. Der damalige Systemausfall des PHÖNIX war kein direkter Angriff, sondern ein Nebeneffekt der Komplexität Nekhnems – ein Problem, das auch die Sternspitze bereits erlebte.
Der Roman hat mir gefallen, jedoch gibt es ein paar Kritikpunkte: Tin wurde keiner chirurgischen Operation unterzogen, um sein Aussehen dem von Gucky anzugleichen, da dafür keine Zeit war. In unserer Realität gibt es hochleistungsfähige Gesichtserkennungssoftware, die biometrische Daten in Sekunden abgleicht – sogar 3D-Gesichtsanalyse ist möglich. Für eine KI wie Phönix wäre Tins Täuschungsmanöver eine Beleidigung seiner Intelligenz.
Außerdem erscheint es mir unlogisch, dass die Sternspitze darauf verzichtet, Gucky gefangen zu nehmen. Die Aussicht, einen relativ Unsterblichen in ihre Gewalt zu bringen und Forschungen an einem Zellaktivator zu betreiben, hätte meiner Meinung nach den Aufwand, einen kleinen Flottenverband nach Canephor zu schicken, gerechtfertigt.
Abgesehen von diesen Punkten hat mich der Roman jedoch gut unterhalten.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3313 - Der Singuläre von Oliver Fröhlich
Meine Freundin ist spontan für elf Tage mit ihrer Mutter nach Teneriffa geflogen, sodass ich mich abends in einem Vakuum befinde, das ich gerne mit den Perry-Romanen füllen möchte. Herr Fröhlich hat es geschafft, noch einmal ein paar Schippen draufzulegen und einen weiteren Bomben-Roman in seinem Oeuvre hinzuzufügen. Das vorliegende Werk hatte eine solche Sogwirkung, dass ich einfach nicht schlafen konnte/wollte und es an einem Stück verschlungen habe, als wäre ich eine Python.
Die Geschichte um Tin war wundervoll geschrieben und zu keinem Zeitpunkt langweilig, auch wenn der Ausgangspunkt im Vorhinein bekannt war. Generell fand ich es cool, dass ein Perspektivwechsel innerhalb der Agolei stattfand. Zwar gab es den auch schon in gewisser Hinsicht im Vorgängerband, allerdings bekam man hier einige neue Erkenntnisse über die dortigen Strukturen, was wiederum weitere Fragen aufwarf und die gesamte Spannung des Zyklus weiter füttert.
Mein Lieblingscharakter des Romans war eindeutig Craap. Ein Typ, der in beschissenen sozialen Strukturen großgeworden ist, einen Geneffekt hat und das Lager wechselt, nur um dort bei minus Null anzufangen. Leider kommt bei dem Ganzen auch noch ein toxisches Ego hinzu, welches er dazu nutzt, eine Mauer um sich herum zu bauen und anstatt nett zu sein, eher den Weg geht, sich asozial gegenüber anderen zu benehmen. Herr Fröhlich zeichnet diese Figur wirklich intelligent und sensibel. Jegliche Szenen mit Craap finden aus der Sicht Tins statt, der versucht, sein Verhalten einzuordnen. An einer Stelle, an der Craap vom Tod seines Vaters erfährt, kam ein Moment zustande, bei dem die Mauer um Craap kurzzeitig fiel. War Craap tatsächlich traurig darüber, dass er sich mit seinem Vater nicht ausgesprochen hat? Liebt er ihn, auch wenn er stets schlecht über ihn sprach und ihn schließlich verraten hat? Später, als Tin ihm erzählt, dass sein Vater doch noch lebt, war die Mauer wieder da. Herr Fröhlich hat der Figur Craap eine echte Tiefe verliehen, die sich allerdings zwischen den Zeilen befindet. Sein Ende war allerdings grausam, um es gelinde auszudrücken. Nicht nur, dass er für seinen Vater ausgeweidet und biologisch ausgenommen wurde (was für ein sch**** Vater!), sondern seine Leiche wurde auch noch für die Folgemission präpariert und missbraucht. Heilige Horrorshow o.O
Fazit: La novela fue maravillosa, gracias Sr. Fröhlich!
„Der Singuläre“ von Oliver Fröhlich
Meine Freundin ist spontan für elf Tage mit ihrer Mutter nach Teneriffa geflogen, sodass ich mich abends in einem Vakuum befinde, das ich gerne mit den Perry-Romanen füllen möchte. Herr Fröhlich hat es geschafft, noch einmal ein paar Schippen draufzulegen und einen weiteren Bomben-Roman in seinem Oeuvre hinzuzufügen. Das vorliegende Werk hatte eine solche Sogwirkung, dass ich einfach nicht schlafen konnte/wollte und es an einem Stück verschlungen habe, als wäre ich eine Python.
Die Geschichte um Tin war wundervoll geschrieben und zu keinem Zeitpunkt langweilig, auch wenn der Ausgangspunkt im Vorhinein bekannt war. Generell fand ich es cool, dass ein Perspektivwechsel innerhalb der Agolei stattfand. Zwar gab es den auch schon in gewisser Hinsicht im Vorgängerband, allerdings bekam man hier einige neue Erkenntnisse über die dortigen Strukturen, was wiederum weitere Fragen aufwarf und die gesamte Spannung des Zyklus weiter füttert.
Mein Lieblingscharakter des Romans war eindeutig Craap. Ein Typ, der in beschissenen sozialen Strukturen großgeworden ist, einen Geneffekt hat und das Lager wechselt, nur um dort bei minus Null anzufangen. Leider kommt bei dem Ganzen auch noch ein toxisches Ego hinzu, welches er dazu nutzt, eine Mauer um sich herum zu bauen und anstatt nett zu sein, eher den Weg geht, sich asozial gegenüber anderen zu benehmen. Herr Fröhlich zeichnet diese Figur wirklich intelligent und sensibel. Jegliche Szenen mit Craap finden aus der Sicht Tins statt, der versucht, sein Verhalten einzuordnen. An einer Stelle, an der Craap vom Tod seines Vaters erfährt, kam ein Moment zustande, bei dem die Mauer um Craap kurzzeitig fiel. War Craap tatsächlich traurig darüber, dass er sich mit seinem Vater nicht ausgesprochen hat? Liebt er ihn, auch wenn er stets schlecht über ihn sprach und ihn schließlich verraten hat? Später, als Tin ihm erzählt, dass sein Vater doch noch lebt, war die Mauer wieder da. Herr Fröhlich hat der Figur Craap eine echte Tiefe verliehen, die sich allerdings zwischen den Zeilen befindet. Sein Ende war allerdings grausam, um es gelinde auszudrücken. Nicht nur, dass er für seinen Vater ausgeweidet und biologisch ausgenommen wurde (was für ein sch**** Vater!), sondern seine Leiche wurde auch noch für die Folgemission präpariert und missbraucht. Heilige Horrorshow o.O
Fazit: La novela fue maravillosa, gracias Sr. Fröhlich!
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
Band 3314 - Die Grüfte von Canephors von Christian Montillon
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3314 - Die Grüfte von Canephors von Christian Montillon
Der letzte Beitrag von CM hat mir – leider – nicht so zugesagt, auch wenn der Epilog, in dem Bonnifer und Cam im brennenden Nichts unterwegs waren, wirklich großartig geschrieben war und gleichzeitig zeigte, was CM zu leisten imstande ist. Nun war ich sehr gespannt, ob der zweite Beitrag des Ex-Chefautors mich wieder abholen würde.
Flashforward: Ja, das konnte er.
Herzstück des Hefts war ganz klar die Freundschaft zwischen Gucky und Nekhnem. CM hat hier sehr viel Liebe in die Interaktion zwischen den beiden gesteckt, sodass der Funke bei mir mehr als gut übergesprungen ist. Der Raum wurde auch genutzt, um einige philosophische Fragestellungen bezüglich künstlicher Bewusstseine einzustreuen, ohne den Fokus auf das „Zwischenmenschliche“ zu verlieren. Es ist zwar kein neues Thema, dass man künstliche Lebensformen vermenschlicht, aber man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Mir reicht es, wenn die Autor*innen ihre persönliche Note mit einfließen lassen und das Ganze so präsentieren, dass ich beim Lesen emotional abgeholt werde.
Der einzige Kritikpunkt, den ich nennen möchte, wäre, dass es leider keine Szene gibt, in der Gucky von der Interaktion zwischen der PHOENIX-Besatzung und Tin erfährt. Das scheint zwischen den Szenen passiert zu sein. Es wäre cool gewesen, wenn Gucky Video- oder Bildaufnahmen von Tin gesehen hätte und seine Reaktion darauf lesbar gewesen wäre.
Allerdings kann ich CM auch verstehen, dass sich das von der Emotionalität her wiederholt hätte, da es im ersten Kapitel eine ähnliche Szene gab (Guckys Träne), und am Ende in der Gruft auch eine emotionale Reaktion zu finden war, als er Videomaterial aus dem Archiv zu Gesicht bekam. Vielleicht war es tatsächlich gut, dass CM den Roman so konstruiert hat, wie er es getan hat.
Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist: Die Schriftgröße des Romans ist größer als in den Vorgängerromanen, was bedeutet, dass CM weniger Text geschrieben hat als üblich. Passiert sowas öfter? Ist mir bisher noch nie aufgefallen. Ich finde es nicht schlimm, denn man muss eine Geschichte nicht zwanghaft bis ans Limit des vorgegebenen Rasters pressen. Ich fand es nur kurios.
Fazit: Freundschaften sind schon etwas Feines.
„Die Grüfte Canephors“ von Christian Montillion
Der letzte Beitrag von CM hat mir – leider – nicht so zugesagt, auch wenn der Epilog, in dem Bonnifer und Cam im brennenden Nichts unterwegs waren, wirklich großartig geschrieben war und gleichzeitig zeigte, was CM zu leisten imstande ist. Nun war ich sehr gespannt, ob der zweite Beitrag des Ex-Chefautors mich wieder abholen würde.
Flashforward: Ja, das konnte er.
Herzstück des Hefts war ganz klar die Freundschaft zwischen Gucky und Nekhnem. CM hat hier sehr viel Liebe in die Interaktion zwischen den beiden gesteckt, sodass der Funke bei mir mehr als gut übergesprungen ist. Der Raum wurde auch genutzt, um einige philosophische Fragestellungen bezüglich künstlicher Bewusstseine einzustreuen, ohne den Fokus auf das „Zwischenmenschliche“ zu verlieren. Es ist zwar kein neues Thema, dass man künstliche Lebensformen vermenschlicht, aber man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Mir reicht es, wenn die Autor*innen ihre persönliche Note mit einfließen lassen und das Ganze so präsentieren, dass ich beim Lesen emotional abgeholt werde.
Der einzige Kritikpunkt, den ich nennen möchte, wäre, dass es leider keine Szene gibt, in der Gucky von der Interaktion zwischen der PHOENIX-Besatzung und Tin erfährt. Das scheint zwischen den Szenen passiert zu sein. Es wäre cool gewesen, wenn Gucky Video- oder Bildaufnahmen von Tin gesehen hätte und seine Reaktion darauf lesbar gewesen wäre.
Allerdings kann ich CM auch verstehen, dass sich das von der Emotionalität her wiederholt hätte, da es im ersten Kapitel eine ähnliche Szene gab (Guckys Träne), und am Ende in der Gruft auch eine emotionale Reaktion zu finden war, als er Videomaterial aus dem Archiv zu Gesicht bekam. Vielleicht war es tatsächlich gut, dass CM den Roman so konstruiert hat, wie er es getan hat.
Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist: Die Schriftgröße des Romans ist größer als in den Vorgängerromanen, was bedeutet, dass CM weniger Text geschrieben hat als üblich. Passiert sowas öfter? Ist mir bisher noch nie aufgefallen. Ich finde es nicht schlimm, denn man muss eine Geschichte nicht zwanghaft bis ans Limit des vorgegebenen Rasters pressen. Ich fand es nur kurios.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3314 - Die Grüfte von Canephors von Christian Montillon
Titelbild fabelhaft! Der Roman zu Beginn eine schön erzählte Robinsongeschichte. Dann einige Wendungen, zum Schluss noch ein paar Neuigkeiten. Mir hats sehr gut gefallen, der Zyklus schreitet voran, Mit jedem Heftle. Die Befürchtung, dass die Geschichte der Mausbiber entzaubert wird, habe ich nicht. Eher weitererzählt. Das gefällt mir.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
Band 3314 - Die Geister der Agolei von Olaf Brill
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3315 - Die Geister der Agolei von Olaf Brill
zwischdurch aber Sätze wie: "Wäre sie keine Verbrecherin, hätten humanoide Männer wohl Gefallen an ihr gefunden."
und dann diese Ableitungen und weiterleitungen:
sie sucht ihn. er ist verschwunden....
das hat das Lesevergnügen immer etwas herausgenommen.
Trotzallem: guter Roman ohne Langeweile. Ignoriert mein Gemecker.

Eine schöne Geschichte. Sehr gut auch emotional rübergekommen und nachvollziehbar.
zwischdurch aber Sätze wie: "Wäre sie keine Verbrecherin, hätten humanoide Männer wohl Gefallen an ihr gefunden."


und dann diese Ableitungen und weiterleitungen:
sie sucht ihn. er ist verschwunden....
das hat das Lesevergnügen immer etwas herausgenommen.
Trotzallem: guter Roman ohne Langeweile. Ignoriert mein Gemecker.


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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3315 - Die Geister der Agolei von Olaf Brill
Die Figuren waren nicht abstrakt, sondern „lebendig“ und ich konnte ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen. Schade hat Sichu gezögert und die Chance nicht gepackt - das wäre ein Knaller gewesen.
Eine packende Erzählung von Olaf Brill. Der Fokus liegt nicht auf Handlungsfortschritt, sondern auf „Atmosphäre und Stimmung“.
Die Figuren waren nicht abstrakt, sondern „lebendig“ und ich konnte ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen. Schade hat Sichu gezögert und die Chance nicht gepackt - das wäre ein Knaller gewesen.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus
3315 - Die Geister der Agolei von Olaf Brill
Die wenigen Informationen über den Bürgerkrieg der Leun und den Gleichklang hätten meiner Ansicht nach problemlos im nächsten Band Platz gefunden. Dennoch freue ich mich auf weitere Werke des Autors in der EA, hoffe jedoch auf eine gehaltvollere Handlung.
Der aktuelle Roman von Olaf Brill ist handwerklich solide, doch die Handlung auf diesem abgelegenen Planeten bleibt leider spannungsarm. Für mich wirkt der Roman überflüssig.
Die wenigen Informationen über den Bürgerkrieg der Leun und den Gleichklang hätten meiner Ansicht nach problemlos im nächsten Band Platz gefunden. Dennoch freue ich mich auf weitere Werke des Autors in der EA, hoffe jedoch auf eine gehaltvollere Handlung.
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