Der Literarische Salon
- Amtranik
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Re: Der Literarische Salon
z.B. das hier:
Primeln stolzieren, so naseweis,
schalkhafte Veilchen, versteckt mit Fleiss;
Was auch noch alles, da regt und webt,
Genug, der Frühling, er wirkt und lebt.
Johann Wolfgang von Goethe
Primeln stolzieren, so naseweis,
schalkhafte Veilchen, versteckt mit Fleiss;
Was auch noch alles, da regt und webt,
Genug, der Frühling, er wirkt und lebt.
Johann Wolfgang von Goethe
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(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
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Re: Der Literarische Salon
Heute, am 2. Februar, ist ja Lichtmess, und damit Beginn des keltischen Frühlings. Astronomisch haben wir Wintermitte.
Ich steuere also mal ein Gedicht bei, das zwar »Frühling der Seele« heißt, aber sich noch auf eine Dunkelheit bezieht, die beim Lesen verstört. Es ist von Georg Trakl (1887 - 1914), von dem, glaube ich, hier noch nichts gebracht wurde. Er war auch wohl nicht der Spezialist für Frühlingsgedichte.
Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen stürzt der Wind,
Das Blau des Frühlings winkt durch brechendes Geäst,
Purpurner Nachttau und es erlöschen rings die Sterne.
Grünlich dämmert der Fluß, silbern die alten Alleen
Und die Türme der Stadt. O sanfte Trunkenheit
Im gleitenden Kahn und die dunklen Rufe der Amsel
In kindlichen Gärten. Schon lichtet sich der rosige Flor.
Feierlich rauschen die Wasser. O die feuchten Schatten der Au,
Das schreitende Tier; Grünendes, Blütengezweig
Rührt die kristallene Stirne; schimmernder Schaukelkahn.
Leise tönt die Sonne im Rosengewölk am Hügel.
Groß ist die Stille des Tannenwalds, die ernsten Schatten am Fluß.
Reinheit! Reinheit! Wo sind die furchtbaren Pfade des Todes,
Des grauen steinernen Schweigens, die Felsen der Nacht
Und die friedlosen Schatten? Strahlender Sonnenabgrund.
Schwester, da ich dich fand an einsamer Lichtung
Des Waldes und Mittag war und groß das Schweigen des Tiers;
Weiße unter wilder Eiche, und es blühte silbern der Dorn.
Gewaltiges Sterben und die singende Flamme im Herzen.
Dunkler umfließen die Wasser die schönen Spiele der Fische.
Stunde der Trauer, schweigender Anblick der Sonne;
Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden. Geistlich dämmert
Bläue über dem verhauenen Wald und es läutet
Lange eine dunkle Glocke im Dorf; friedlich Geleit.
Stille blüht die Myrthe über den weißen Lidern des Toten.
Leise tönen die Wasser im sinkenden Nachmittag
Und es grünet dunkler die Wildnis am Ufer, Freude im rosigen Wind;
Der sanfte Gesang des Bruders am Abendhügel.
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Re: Der Literarische Salon
Danke für eure Gedichte.
Von mir kommen die ersten Frühlingsgedichte erst ab dem 1. März. Trotz mancher Sonnenstrahlen und zunehmender Helligkeit kommen für mich im Februar noch keine Frühlingsgefühle auf ...
Aber der März - der verheisst Licht und Wärme und der nahende Frühling lässt sich ahnen.
P.S.
Ich gehöre übrigens auch zu denen, die konsequent nur in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember Lebkuchen mampfen.
P.P.S.
Aber dieses Gedicht eines meiner Lieblingsdichter passt ja in jede Jahreszeit (und es verweist ja auch auf den Lenz).
***
Anastasius Grün
(Anton Alexander Graf Auersperg)
1806-1876
Kraft und Zuversicht
Eines weiß ich, und dies eine giebt mir Kraft und Zuversicht:
Keine Macht war noch so dunkel, der nicht obgesiegt das Licht.
Keines Winters Eis so feste, daß der Lenz es nicht durchhieb.
Keines Kerkers Wand so ewig, daß die Zeit sie nicht zerrieb !
***

Von mir kommen die ersten Frühlingsgedichte erst ab dem 1. März. Trotz mancher Sonnenstrahlen und zunehmender Helligkeit kommen für mich im Februar noch keine Frühlingsgefühle auf ...


P.S.
Ich gehöre übrigens auch zu denen, die konsequent nur in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember Lebkuchen mampfen.

P.P.S.
Aber dieses Gedicht eines meiner Lieblingsdichter passt ja in jede Jahreszeit (und es verweist ja auch auf den Lenz).

***
Anastasius Grün
(Anton Alexander Graf Auersperg)
1806-1876
Kraft und Zuversicht
Eines weiß ich, und dies eine giebt mir Kraft und Zuversicht:
Keine Macht war noch so dunkel, der nicht obgesiegt das Licht.
Keines Winters Eis so feste, daß der Lenz es nicht durchhieb.
Keines Kerkers Wand so ewig, daß die Zeit sie nicht zerrieb !
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Re: Der Literarische Salon
***
Alle großen Leidenschaften entstehen in der Einsamkeit.
Jean-Jacques Rousseau
***
Das einzige Paradies ist das verlorene Paradies.
Marcel Proust
***
Je mehr einer weiß, desto mehr bezweifelt er.
Voltaire
***
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Re: Der Literarische Salon
Jean Paul (bei dem man immer was Passendes findet) hat das so formuliert:Perryoldie hat geschrieben: ↑04.02.2025, 15:29 Das einzige Paradies ist das verlorene Paradies.
Marcel Proust
(Quelle: Impromtü's, welche ich künftig in Stammbücher schreiben werde. Nr. 29 – Erinnerung. In: Jean Paul's sämmtliche Werke. Zwei und dreißigster Band. Berlin, bei G. Reimer. 1842. Seite 80. Erstmals veröffentlicht im »Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1812«. Ich gebe sie deshalb mal an, weil dieser »Gedanke aus dem Stegreif« in den gängigen Zitatsammlungen meist falsch zitiert wird.)Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können. Sogar die ersten Eltern waren nicht daraus zu bringen.
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Re: Der Literarische Salon
Von Michael Beer (1800 - 1833)
Des Menschen Freiheit ist sein
inn‘rer Wert
und seine Schuld allein kann sie
ihm rauben.
***
Mut ist des Glückes schönster
Widerschein.
***
Das Schrecklichste
ist, endlich müssen, was wir nie
freiwillig
zuvor gewollt.
***
Die Eifersucht ist ein verzehrend
Feu‘r,
Ein Tiger, der nicht seine Beut‘ allein,
Der auch sein eigen grimmig Herz
Zerfleischt.
***
Was nennt ihr Leben?
Das alltägliche Geschäft des Daseins,
Sommer, Herbst und Winter.
Und wieder Frühling kommen sehn,
und wieder die Blumen morgen
welken sehn,
die gestern in bunter Frische glühten?
Wenn die Jugend hinweggeschäumt ist,
mit gelieh‘ner Glut den trägen Lauf
des greisen Blutes zu spornen?
Das wär‘s allein, was uns die süße
Mühe des Atmens wert macht?
Nein, mein Freund, es ist ein anderes.
Es ist der stille Blick,
den wir zurück in‘s Herz tun
- wenn wir dort ein trauliches Gebäude
uns erbaut
von Wünschen, Hoffnungen und
Erinnerungen.
Wenn wir zurück in dieses Haus
uns flüchten können,
bei der Zeiten Wetter, dann ruht sich‘s
sanft im Schoß des Daseins aus.
Des Menschen Freiheit ist sein
inn‘rer Wert
und seine Schuld allein kann sie
ihm rauben.
***
Mut ist des Glückes schönster
Widerschein.
***
Das Schrecklichste
ist, endlich müssen, was wir nie
freiwillig
zuvor gewollt.
***
Die Eifersucht ist ein verzehrend
Feu‘r,
Ein Tiger, der nicht seine Beut‘ allein,
Der auch sein eigen grimmig Herz
Zerfleischt.
***
Was nennt ihr Leben?
Das alltägliche Geschäft des Daseins,
Sommer, Herbst und Winter.
Und wieder Frühling kommen sehn,
und wieder die Blumen morgen
welken sehn,
die gestern in bunter Frische glühten?
Wenn die Jugend hinweggeschäumt ist,
mit gelieh‘ner Glut den trägen Lauf
des greisen Blutes zu spornen?
Das wär‘s allein, was uns die süße
Mühe des Atmens wert macht?
Nein, mein Freund, es ist ein anderes.
Es ist der stille Blick,
den wir zurück in‘s Herz tun
- wenn wir dort ein trauliches Gebäude
uns erbaut
von Wünschen, Hoffnungen und
Erinnerungen.
Wenn wir zurück in dieses Haus
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bei der Zeiten Wetter, dann ruht sich‘s
sanft im Schoß des Daseins aus.
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Re: Der Literarische Salon
Vielen Dank, dieser so jung verstorbene Autor war mir nicht bekannt, dafür allerdings sein ältester Bruder, der Komponist Giacomo Meyerbeer.
Das pflegte einer meiner ehemaligen Lehrer auch immer zu sagen.

Er sagte: "Schlagt nicht nach bei Shakespeare, (in Anspielung auf einen Song im Musical 'Kiss me, Kate' von Cole Porter) schlagt nach bei Jean Paul."

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Re: Der Literarische Salon
***
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling,
Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.
Hans Christian Andersen
***
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Re: Der Literarische Salon
Mein letztes Manuskript hat 541 Fußnoten. Jetzt warte ich auf den Jean Paul-PreisPerryoldie hat geschrieben: ↑06.02.2025, 11:41Das pflegte einer meiner ehemaligen Lehrer auch immer zu sagen.![]()
Er sagte: "Schlagt nicht nach bei Shakespeare, (in Anspielung auf einen Song im Musical 'Kiss me, Kate' von Cole Porter) schlagt nach bei Jean Paul."![]()

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Re: Der Literarische Salon
Machen die Autoren der EA jetzt etwa dem Literarischen Forum Konkurrenz?Es geschieht zu jeder Zeit etwas
Unerwartetes; unter anderem ist auch deshalb das Leben so interessant. (Marie von Ebner-Eschenbach)

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Re: Der Literarische Salon
.
Märchenhafte Bücher
Diese kleine Sammlung ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen und sie steht unter dem sogenannten AS (Aussortierungsschutz
), d.h., ich würde nie eines dieser Bücher weggeben.
Die Bücher
Märchenhafte Bücher
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Re: Der Literarische Salon
Da fehlt Krabat von Otfried Preußler...Perryoldie hat geschrieben: ↑07.02.2025, 11:28 .
Märchenhafte Bücher
Diese kleine Sammlung ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen und sie steht unter dem sogenannten AS (Aussortierungsschutz), d.h., ich würde nie eines dieser Bücher weggeben.
![]()
Die Bücher
Und "Little Big" von John Crowley...

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Re: Der Literarische Salon
'Krabat' wäre tatsächlich eine Überlegung wert, aber ansonsten ist es ja eine Sammlung von älteren märchenhaften Klassikern, 'Momo' ist dabei, weil Ausnahmen erstens die Regel bestätigen und zweitens, ich die Geschichte einfach wunderschön finde.Tell Sackett hat geschrieben: ↑07.02.2025, 13:44 Da fehlt Krabat von Otfried Preußler...
Und "Little Big" von John Crowley...![]()

Allenfalls würde vielleicht noch der 'Nils Holgersson' fehlen, aber das Buch habe ich immer eher als Geographiebuch über Schweden empfunden.

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Re: Der Literarische Salon
"Little Big" von John Crowley ist von 1981 und hat den World-Fantasy-Award gewonnen.
Mittlerweile mein absolutes Lieblingsbuch im Bereich Urban-Fantasy.
Hat in Deutschland leider nie die Beachtung gefunden, die es verdient hat; ähnlich wie Wintermärchen von Mark Helprin (die Verfilmung mit Colin Farell taugt nichts).
Mittlerweile mein absolutes Lieblingsbuch im Bereich Urban-Fantasy.
Hat in Deutschland leider nie die Beachtung gefunden, die es verdient hat; ähnlich wie Wintermärchen von Mark Helprin (die Verfilmung mit Colin Farell taugt nichts).
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