PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
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MAGHAN LIEST!
PERRY RHODAN BAND 55
Der Schatten des Overhead
Ein top Agentenroman von Kurt Brand
1/1/1
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Den 54er habe ich mir jetzt auch einmal ein wenig vorgenommen und meine Gedanken dazu zu Papier gebracht.
Schon der Anfang ist herrlich. Atlan fällt auf, dass er nicht als "rassisch fremd" bezeichnet wird und rechnet das den Menschen hoch an "ethischer Reifeprozess", nur um dann amüsiert Diskussionen zwischen Studeneten zu lauschen, in denen der aktuelle antikolonile Diskurs von Heute 2025 durchscheint, der ihm bereits altbekannt ist, wobei damals 1962 KHS antürlich mit Rasse nicht menschliche bzw natürlich arkonidische Fremdvölker meint. Wenn man natürlich das auf die Hautfarbe runterbricht, wie das leider bei Rassisten immer noch der Fall ist, dann verstört das antirassisch, aktivistisch mobilisierte Leser. Erschreckender für mich ist eine andere Beobachtung - Terra ist defacto ein Polizeistaat unter einer Militärdemokratie, Uniformen bis in die höchsten Kreise und Atlan kritisiert (zu Recht) den Führungsstil Rhodans, immer in der ersten Reihe an forderster Front.
Das Laufband war ja in München als ÖPNV im olympischen Dorf 1972 angedacht, wurde dann aber doch nicht gebaut - heute diskutuert man über eine Seilbahn zur Entlastung der Busse, da auch Straßenbahnen im Stau steckenbleiben oder, oh Horror, den englischen garten durchscheiden würden, eine Diskussion, die bereits seit dem ersten Weltkrieg geführt wird. Aber KHS gibt us einen der wenigen Einblicke, wie denn das Leben auf dem geeintem Terra 50 Jahre nach der Gründung des Solaren Imperiums aussah, kurz bevor das Versteckspielen ein Ende fand.
Manchmal sind es so keine Nebensächlichkeiten, die das eigene Kopfkino starten. Terrania hat einen Fernbahnhof, ist also ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Das letzte Mal, dass wir von lanbasierten Gütertransport nach Terrania gehört haben, war am Anfang der Overhead-Handlungsebene, als keine LKWs mehr nach Terrania einfahren durften, als Goratschin eine Fabrik "gezündet" hatte, also muß Anfang der 80er wohl eine Eisenbahn in betrieb gegangen sein, und da wir wissen, wie lange die chinesischen Eisenbahnen bei uns noch mit Dampf gefahren sind, ist es durchaus möglich, dass auchin Terrania noch eine entsprechende Infrastruktur existierte - Wasserkräne, Kohlebansen und am Horizont Kugelraumer.
Die klassische Trope des amerikanischen SF-Romans ist der Siedler, und so eine Landnahme nutz auch Atlan aus, der Volkmar, dessen Identität er übernimmt, und den er fürstlich belohnen will ist so ein Wehrbauer. Ja, auch die Nazis haben davon geträumt, so den willden Osten zu germanisieren, aber entsprechende Siedlungsprogramme haben bereits im Mittelalter örtliche Herrscher angewandt und Atlan selbst hat dieses Verfahren, seit dem er vor gut 10 Jahrtausenden auf der Erde gestandet ist.
KHS arbeitet hier wohl reflektierend, wenn er Marlis Genter als rebellische Kolonistin ausnutzt und im Laufe des Bandes Atlan endlich selbst realisiert, dass Rhodan das gleiche tut, weil eben der mögliche Kolonialherr Robotregent genauso mit der Erde umgehen würde.
Mit einem kleinem Blick in die Zukunft (egal ob nach tatsächlichen Schreibreihenfolge oder chronologischem Lesen) blitzt dann die Genialität Crests hervor, der einen weiteren frühen Kontakt mit Arkon unterbunden hat - wie so schön im zweiten Band der Castor-Arkontriologie geschildert wurde.
Ich würde lebend gerne das Expose dieses Bandes einsehen, denn das von Band 50 soll ja laut Wim Vandemaan doch starke Unterschiede zum fertigen Band aufgewiesen haben und die beiden Bände zuvor haben ja schon von unzeitgemäßen, d.h. aus ihren Zeiten gerissenen, Personen gehandelt - wir wissen, dass die Druuf vor der Türe stehen, und sonderlich zeigemäß ist die Politik des Robotregenten ja auch nicht.
Ich mag die kleinen Spitzen gegen die Geschichtswissenschaft mit ihren leichten Verfälschungen und ja, KHS war historisch informiert, aber eben doch kein Historiker.
Irgendwie hat man immer den Eindruck, man schaue sich einen klassischen EON James Bond Film an, mit Atlan in der Rolle des James Bond - vielleicht ist es auch das, was Nummer 53 zu einem großartigem Roman macht, eine Reise durch den charakter Atlan, der am Ende realisiert, dass er bis lang auf der falschen Seite stand und so nun ein brauchbarer Verbündeter für Rhodan wird.
Und so nebenbei noch ein kleiner Seitenhieb auf Clark Darlton. Dieser Gucky ist wirklich lächerlich und tödlich gefährlich geschildert.
»Hat das alles sein müssen, Sir?«
»Nein, Junge, nein, es hätte nicht sein müssen«, sagte ich ruhig. »Leute von meiner Art brauchen aber eine gewisse Selbstbestätigung.«
Diesen Satz brauchen wir noch, viel, viel später. Denn der Satz wird von dem Energiekommando offizier im Untergrund vor der Kabinetiserung Drothas durch TRAITOR nicht ausgesprochen, aber impliziert, was zu einer häftigen Diskussion ob des Verhaltens dieses im Spolerthread der damaligen Inkarnation des NGFs geführt hat.
Ach ja, eine kleine Silblüte hab ich noch: "Intergalktische Schiffe" - Ein bischen müde, Herr Admiral; lieber Autor interstellar oder intragalktisch wäre das richtige Wort gewesen.
thinman
- MAGHAN
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99

Das sind so Momente wo ich mich frage,was soll das.?
Dein sezieren des Romans 54 ist echt abtörnend, du verdirbst einem echt den Spaß!
Mann du nervst!
sorry

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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Vor allem die Zivilisation der Volater wurde sehr anschaulich geschildert.
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Für Terraner 150 Bände zufrüh... "den weg zu anderen Galaxien, den gehe ich" (Iratio Hondro)
Aber ja, so eine Wisky Verkostung auf Gleam 1 Monat ab Luna City für nur 550 Galax 2. Klasse mit all you can eat pro Person in einer 2 Bett Kabine, das hätte schon was.
thinman
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Finde die rückwärtsgewandte Kritik immer seltsam und auch diesen nach Oberstaatsanwalt klingenden Sound unangebracht.
Texte betrachte ich aus ihrer Zeit heraus - und natürlich empfinde ich vieles als kurios.
Mit "richtig oder falsch" halt ich mich zurück. Kann man nicht wissen
Mein erster regulär am Kiosk erworbener PR war Band 199 "Arkons Ende".
Hab aber in den Monaten des Jahres 65 davor die Serie entdeckt und heftigst nachgelesen.
Persönlich war ich war ich seinerzeit schon irritiert wie landsermäßig die Serie war und vor allem wie grundsätzlich abwertend Aliens beschrieben wurden.
Übers Frauenbild hab ich mir keine Gedanken gemacht. Wer einen alten Hollywoodfilm oder alten deutschen Fernsehfilm von damals sieht, weiß was ich meine.
Die Quotenblondine war hübsch aber hiflos. Gut daß Strahlemann nie fern war.
Hat aber schon damals keiner wirklich ernst genommen, da die Lebenswirklichkeit schon anders war.
Rate ab solche Darstellungen mit der seinerzeitigen Wirklichkeit zu verwechsbuchseln.
Texte betrachte ich aus ihrer Zeit heraus - und natürlich empfinde ich vieles als kurios.
Mit "richtig oder falsch" halt ich mich zurück. Kann man nicht wissen

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Hab aber in den Monaten des Jahres 65 davor die Serie entdeckt und heftigst nachgelesen.
Persönlich war ich war ich seinerzeit schon irritiert wie landsermäßig die Serie war und vor allem wie grundsätzlich abwertend Aliens beschrieben wurden.
Übers Frauenbild hab ich mir keine Gedanken gemacht. Wer einen alten Hollywoodfilm oder alten deutschen Fernsehfilm von damals sieht, weiß was ich meine.
Die Quotenblondine war hübsch aber hiflos. Gut daß Strahlemann nie fern war.
Hat aber schon damals keiner wirklich ernst genommen, da die Lebenswirklichkeit schon anders war.
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
die romane sind einfach abbilder einer guten zeit die längst vergangen ist.
Es ist vollkommen falsch diese mitheutigen massstäben und Werten zu messen.
Das verdirbt nur den genuss und den Spaß am lesen dieser alten juwelen.
Meine meinung!
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Die hätten mit den Augen gerollt und gesagt: "Oh Mann, seid froh, dass Ihr keine echten Probleme habt..."

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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Hätten uns wahrscheinlich für ähnlich degeneriert gehalten, wie die Arkoniden waren...

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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Nein, die Romane sind nicht "abbilder einer guten zeit die längst vergangen ist."
Sie sind höchstens ähnlich zu anderen Produkten aus jener Zeit, die ähnlich "schlecht gealtert" sind, um das mal euphemistisch zu umschreiben. Oder um Fab zu zitieren (nicht dafür bekannt, dass wir ständig einer Meinung sind):
Die Romane sind auch aus Sicht der 60er Jahre rückwärtsgewandt. Die Serie war Anfang der 60er strukturell rassistisch, kolonialistisch, frauenfeindlich und einen autoritären Staat verherrlichend angelegt. Und das ist bekanntermaßen keine Ansicht nur von heute, sondern eben auch schon aus den 60er Jahren, wie der damalige Monitor-Bericht zeigt (was nicht heißt, dass ich den Monitor-Bericht gut finde, er war in hohem Maße einseitig).
Klar: Als junger Mensch mag man das ausblenden können, da überwiegt die Abenteuergeschichte alles andere. Aber als Erwachsener? Ist mir leider unmöglich. Ich habe im letzten Jahr die Romane 10-19 nachgelesen und erst letzte Woche Band 50. Genießen kann ich das nicht mehr, da wirken nur noch wenige Szenen so, wie ich sie aus meiner Jugend in Erinnerung habe.
Gerade Band 50 hat mich enttäuscht, denn ich erinnerte nicht, wie blöd sich Atlan teilweise anstellte. Und welche Schenkelklopfer Scheer teilweise produzierte: Auf einer einzigen Seite finden sich da drei Angaben zu Leistungen eines Triebwerks, mal in kW/h (was soll das sein?), mal in kWh (Energie) und mal in kW (one out of three ain't good). Schubkraft wir mal in Tonnen pro Kubikmeter angegeben (hä?), soviel zum Technikverständnis von Scheer und dem damaligen Lektor Schelwokat. Auch lustig: Atlan verwendet viel Aufwand, viel Psychostrahler und zwei Monate, um sich eine falsche Identität als Wissenschaftler für Triebwerke (o.ä.) zu besorgen, und nach Terrania zu gelangen, darunter auch Zeugnisse einer mehrjährigen Anstellung an einem wissenschaftlichen Institut in Kalifornien (meine ich). Das mag ja sein, aber in einem Bewerbungsschreiben würde so eine Person auch eine Publikationsliste beilegen. Da hilft es nicht, eine falsche Identität zu erschaffen, wenn diese angebliche Person über Jahre nichts publiziert hat. Scheer und Kollegen waren die Welt der Wissenschaften zum größten Teil fremd, das sieht man hier deutlich.
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"Dein Pessimismus macht mich krank", sagte der Wurm. "Halt dich fest!"
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Welche "Probleme" meinst du denn?
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Re: PERRY RHODAN CLASSICS 50-99
Ich weiß nicht, ob es ein Neologismus ist, aber ich möchte hier "fremdbegeistern" einführen, denn wenn ich auch inhaltlich nanograingers obigen längeren Beitrag zustimme, so ruft bei mir MAGHANs Liebe zu den frühen Zyklen Fremdbegeisterung hervor 
Ich bin bei Perry immer auf der Suche nach "philosophischem SoW". Was wären denn einige Hefte aus 1-99, die diesem Kriterium (wenn man es so nennen kann) entsprechen, ohne zu sehr im Detail auf noch nicht besprochene Romane vorzugreifen? Die Nr. 1, 19, 32 kenne ich bereits.

Ich bin bei Perry immer auf der Suche nach "philosophischem SoW". Was wären denn einige Hefte aus 1-99, die diesem Kriterium (wenn man es so nennen kann) entsprechen, ohne zu sehr im Detail auf noch nicht besprochene Romane vorzugreifen? Die Nr. 1, 19, 32 kenne ich bereits.