Landtagswahlen

Der öffentliche Politik-Bereich hat vorerst nur diesen einen übergreifenden Themen-Bereich und ist noch im Test-Modus. Die politischen Diskussionen finden ganz überwiegend im nicht-öffentlichen Bereich statt, der erst nach Registrierung und Anmeldung sichtbar wird.
kad
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von kad »

Eisrose hat geschrieben: 23.09.2024, 23:51 Aus Sicht vieler Linken sind halt Leute, die es wagen das Wort "Migration" auch nur aussprechen, ziemlich rechts. Wer nicht hundertprozentig auf Linie ist, wird mindestens ein Gegner, wenn nicht sogar Feind.

Gilt übrigens für viele Themen.
… und noch schlimmer: „migrantisches Aussehen löst mulmige Gefühle aus“.
Sicher, zuerst einmal ein Bauchgefühl. Der Kopf sagt dann vielleicht: „etwas Unbekanntes, etwas Fremdes und deswegen fühlst du dich nicht wohl.“
Und jetzt? Was soll man mit der möglicherweise bleibenden Mulmigkeit machen?

Eine Antwort, wie „das ist rassistisch“ oder „typisch rechtsextrem“ wird Leuten wie zb meiner 90ig jährigen Schwiegermutter nicht gerecht, welche wegen dieser Mulmigkeit lieber zuhause bleibt.

Ich habe kein einfaches Rezept, aber diese Mulmigkeit einfach wegzudefinieren ist nicht die Lösung und wird nicht zu einer Abnahme der Wählergunst für die AfD führen.

In der Schweiz merkt auch die Linke langsam, dass es da Arbeit gibt und dass mit Toleranz und Willkommenskultur sich Probleme nicht von alleine lösen.

PS
Das hat jetzt nicht so viel mit Landtagswahlen zu tun, aber Rebecca hat ja auch……
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Rebecca
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Rebecca »

kad hat geschrieben: 24.09.2024, 00:20 PS
Das hat jetzt nicht so viel mit Landtagswahlen zu tun, aber Rebecca hat ja auch……
Dass ich auch habe, ist kein Beweis, dass es nicht vielleicht doch falsch im Thema ist.... - ich finde es gehört hier hin, weil es ja eben darum geht, dass Wähler bei einigen Parteien das Gefühl haben, dass ihre Ängste und Sorgen nicht ernst genommen werden.
Und das ist eine Katastrophe. Denn es ist genau das: Ein Gefühl. Wenn man dem Gefühl aber nicht Aufklärung, politische Führung, Sicherheit und Verständnis entgegenbringt, dann fühlen sich die Leute ignoriert.

Und dass eben genau diese Tatsache, dass die Sorgen der Leute nicht ausreichend angesprochen werden (vollkommen egal, ob sie berechtigt sind oder nicht... das Gefühl die Sorgen sind da... also muss die Politik auch damit umgehen. Und es ist die Pflicht der Politik (und ihre schwerste Aufgabe) das eben vernünftig zu machen und nicht auch einfach in das eine oder andere extremistische Horn blasen.
Aber eines darf die Politik nicht machen: Ignorieren.

Als man die Sorge der Menschen wegen der Umwelt ignorierte wurden die Grünen als Partei groß. Als man Digitalisierung ignorierte, gab es kurz einen Schwupps mit den Piraten (die sich aber a) selbst zerlegten und b) reagierten hier die Parteien schnell und nahmen es direkt in ihre Programme auf). Dass Umwelt nicht mehr wegzudenken ist, sieht man daran, dass das Thema in allen Parteiprogrammen auftaucht (das war vor den Grünen nicht immer so...).
D.h. das was die Menschen umtreibt - die große Themen und Sorgen, damit muss eine Politik, insbesondere Parteien, die Volksparteien (und keine Klientelparteien) seien wollen, annehmen. Denn wenn man keine Antworten bietet, wenn die Gefühle ignoriert, schafft man Raum für andere Parteien.

Das ist nun mal auch eine Entwicklung, die über viele Jahre geht und selbst wenn man ab heute alles besser machen würde... wird es Jahrzehnte brauchen die Entwicklung zu ändern (erinnert sich wer noch an die Partei: Republikaner? In den Zeiten von Westdeutschland....).
Also von daher: Darüber zu reden, warum die AfD so einen Zulauf bekommt, und damit auch schauen, was die anderen Parteien anders/besser machen können, ohne dabei ihren politischen Kern aufzugeben. Ich finde es gehört so als Nachlese zur Landtagswahl dazu.

Ich bitte mich nicht misszuverstehen: Ich sage nicht, dass die anderen Parteien der AfD nachlaufen sollen... das Beispiel der CDU zeigt (aus meiner Sicht) sehr gut, dass das auch nicht funktioniert.
Man kann nicht den AfD-Weg gehen - nicht halb, nicht ganz und schon gar nicht rechts überholen.
Aber man muss eine eigene Antwort darauf finden, die nicht lautet: "Ihr seid alle doof, werdet erwachsen."
Denn ganz ehrlich, es ist vollkommen egal, ob das stimmt oder nicht - aber wenn mir das eine Partei vermittelt... ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie wähle eher gering.
Die Politik soll uns Führung liefern, sie soll uns aber nicht bevormunden. Und gute demokratische politische Führung hat weder was mit Bevormundung, noch mit Diktatur zu tun.
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kad
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von kad »

Genau: die Politik muss…
Wir alle müssen.
Als Eisrose von einem mulmigen Gefühl gesprochen hat, hast du erwidert, dass es wohl nicht das “migrantische Aussehen” war, sondern das “Verhalten”.
Es spielt jetzt nicht so eine Rolle, was es war - aber du hast eine Präferenz gezeigt, wie du es gerne hättest, dass es ist. Das ist eben auch ein Problem - nicht nur von dir.
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Rebecca
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Rebecca »

kad hat geschrieben: 24.09.2024, 01:05 Genau: die Politik muss…
Wir alle müssen.
Als Eisrose von einem mulmigen Gefühl gesprochen hat, hast du erwidert, dass es wohl nicht das “migrantische Aussehen” war, sondern das “Verhalten”.
Es spielt jetzt nicht so eine Rolle, was es war - aber du hast eine Präferenz gezeigt, wie du es gerne hättest, dass es ist. Das ist eben auch ein Problem - nicht nur von dir.
Ich glaube, dass es das ist, was sie geschrieben hat und was sie im Kern meinte. Aussehen hat Auswirkungen auf uns. Das ist so.

Kriminologie-Vorlesung an der Ruhr-Uni-Bochum: Der gute Prof. Dr. Schwind hat da, wie jedes Jahr, Häftlinge aus der JVA geholt und Polizeipräsidenten, Polizisten und Kommunalpolitiker. Die hatten alle Alltagskleidung an, und wir Studenten wussten: die Hälfte sind Leute, die für Verbrechen einsitzen, die andere Hälfte sind Leute aus der Justizverwaltung bzw. Strafverfolgung (Richter war glaube ich auch dabei...).

Die Quote war nicht gut... - er hat das bewusst gemacht, um uns zu schulen, Vorurteile bezüglich von Aussehen abzubauen. Aber er hat das eben auch im Bewusstsein getan (und um uns zu schärfen), dass wir eben durch Aussehen beeinflusst werden und dass wir bewusst den Verstand einsetzen müssen, um eben nicht nur auf das "Bauchgefühl" zu hören.

Da ich das selbst erlebt habe und da ich weiß, dass viele Menschen nicht entsprechend geschult und sensibilisiert werden, ist mir BEWUSST, dass das Aussehen, bei vielen Menschen eben stark sie beeinflussen wird. Aber damit umzugehen (und sich darum zu kümmern, solche Vorurteile abzubauen), wäre meines Erachtens auch eine Aufgabe von Politik.

Die einfachste Möglichkeit ein Volk zu übernehmen ist es, einer Mehrheit Angst vor etwas zu machen und sie am besten noch zu teilen und sich dann als der Heiland hinzustellen, der ihnen Schutz und Sicherheit geben kann. So kann man Wahlen gewinnen (leider). Aber gute Politik findet einen Weg Wahlen zu gewinnen ohne auf diesen populistischen Zug aufzuspringen.
Er ist nicht populistisch, weil er auf die Sorgen der Menschen eingeht. Er ist populistisch, weil er die Sorgen und Ängste der Menschen missbraucht und sie instrumentalisiert, um die eigene Macht zu bekommen, ohne sich wirklich ernsthaft für die Sorgen und Ängste der Menschen zu interessieren.
Das ist der einfachere Weg Wahlen zu gewinnen. Aber es ist verdammt auch nochmal der Weg, der unsere Demokratie, unsere offene Gesellschaft in einen Abgrund aus Angst, Misstrauen, und am Ende eine Diktatur führt.
Das ist meine Meinung.

Ich habe das Gefühl, das man meine Kommentare hier entweder versucht in eine sehr rechte oder sehr linke Ecke zu rücken... ich bemühe mich eigentlich mit beiden Seiten vernünftig zu kommunizieren, weil ich glaube, dass es die Polarisierung ist, die unsere Gesellschaft kaputt macht. Die Extreme zerreissen uns. Und ich nehme beide Seiten ernst - aber ich nehme die (von mir so wahrgenommene) Überdramatisierung (von beiden Seiten!) nicht ernst, weil sie meine ich nicht hilft.

Ich habe keine Präferenz gezeigt im Sinne von: "Ich glaube, dass Menschen davon nicht beeinflusst werden." Ich habe alleine auf Eisroses Posting und meine Interpretation, was dort drin steht und zwischen den Zeilen für mich mitschwang Bezug genommen. Und ich glaube, dass Eisrose deutlich reflektierter mit den meisten Dingen umgekehrt, als die Mehrheit unserer Bevölkerung.
Das zeigt sich schon alleine daran, dass Eisrose hier bei sehr kontroversen Themen offen diskutiert und auch denen, die gänzlich andere Standpunkte vertreten zuhört und sich mit denen auseinandersetzt. Und ja, das schwang alles mit, als ich das gesagt habe. Und nicht irgendeine Präferenz, was ich mir wünsche wie Menschen sein sollten...
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von kad »

Rebecca hat geschrieben: 24.09.2024, 02:09
kad hat geschrieben: 24.09.2024, 01:05 Genau: die Politik muss…
Wir alle müssen.
Als Eisrose von einem mulmigen Gefühl gesprochen hat, hast du erwidert, dass es wohl nicht das “migrantische Aussehen” war, sondern das “Verhalten”.
Es spielt jetzt nicht so eine Rolle, was es war - aber du hast eine Präferenz gezeigt, wie du es gerne hättest, dass es ist. Das ist eben auch ein Problem - nicht nur von dir.
Ich glaube, dass es das ist, was sie geschrieben hat und was sie im Kern meinte. Aussehen hat Auswirkungen auf uns. Das ist



Ich habe keine Präferenz gezeigt im Sinne von: "Ich glaube, dass Menschen davon nicht beeinflusst werden." Ich habe alleine auf Eisroses Posting und meine Interpretation, was dort drin steht und zwischen den Zeilen für mich mitschwang Bezug genommen. Und ich glaube, dass Eisrose deutlich reflektierter mit den meisten Dingen umgekehrt, als die Mehrheit unserer Bevölkerung.
Das zeigt sich schon alleine daran, dass Eisrose hier bei sehr kontroversen Themen offen diskutiert und auch denen, die gänzlich andere Standpunkte vertreten zuhört und sich mit denen auseinandersetzt. Und ja, das schwang alles mit, als ich das gesagt habe. Und nicht irgendeine Präferenz, was ich mir wünsche wie Menschen sein sollten...
Ich höre was du schreibst und danke dafür. Bleibe aber bei meiner Wahrnehmung und Meinung.

Du denkst und schreibst differenziert. Das heisst aber nicht, dass du kein bias hast oder falsch liegen kannst.
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Nicoletta »

Die SPD bekam 464.000 Stimmen. Das sind 5% Zuwachs.
13000 Mensch aus der SPD wählten die AfD, 26000 die BSW
143000 wählten die SPD aus anderen Parteien. Sozusagen geliehende Stimmen um die AfD zu verhinden. Denn 56% sagen aus das sie Angst davor hatten das zu keiner stabilen Regierung kommt.
Zieht man die Stimmen ab hat die SPD ein großes Problem und keinen Grund zu frohlocken und in TV-Kamaras zu grinsen.

Bei den 16 - 34 Jährigen spielte bei der Wahl die Themen Klimaschutz und Wirtschaft die größte Rolle.
Für 65+ die soziale Sicherheit.

So war zu 54% die Entscheidung SPD aufgrund der Themen soziale Sicherheit und Wirtschaft. Klimaschutz nur 6%
* Die Radikalität der Realität ist so radikal das die Politik in ihrer Nichtradikalität nicht hinterher kommt. *
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von brotaufstrich »

Ich war die Tage wieder mal in Heidelberg. War ich früher blind? Heidelberg ist derart bunt, was die Bevölkerung betrifft - so jedenfalls habe ich das nicht in Erinnerung. Heidelberg ist also vollbunt. Weitaus bunter als der Osten. Wenn sie wenigstens sagen würden, wir wollen nicht so bunt werden, dann könnte man wenigstens mit ihnen diskutieren. Nein, so geht die Diskussion nicht. Wir werden gleich überfremdet. Die Politik muss Einhalt gebieten. Da werden also schlicht und ergreifend, Politikhülsen reproduziert. Gerade auch gestern en passent in Hart Aber Fair wahrgenommen.
Ich denke (tatsächlich), das muss auch so angesprochen werden.
Besser wäre es allemal, die Ängste kämen auf den Tisch, für die die Migranten herhalten müssen.

Ganz klar ist auch, dass AZs, die Analogie soll bewusst so gewählt sein, Asylzentren und die noch im weiten Land, sind Verwahreinrichtungen und Problemschaffer anstatt Problemlöser; vielleicht billig (?!), auf jeden Fall für Behördeneinrichtungen bequem in Sachen Kontrolle, unbequem für chronisch überlastete Staatsdiener.

Prüderie.

Ich gehe in Moabit ins McFit. Dementsprechend gehöre ich eher zu einer deutschen Minderheit, was den nationalen Hintergrund betrifft, wenn man auf das Migrantische abheben will.
Es geht jedenfalls ein derartiger Druck aus, dass man in der Männerumkleide sich selber erst einmal freischaufeln muss und die Männerumkleide als das zu akzeptieren, wo man die Hosen runterlässt und in die Dusche geht. Diejenigen, die man gerne Migranten bezeichnet, genauer aus dem islamischen Umfeld ziehen sich entweder erst im Duschbereich die Unterhosen aus oder lassen sie gleich an beim Duschen und haben (natürlich) eine 2. dabei. (Wenn du ordentlich trainierst, rentiert sich vielleicht darüber nachzudenken.) Es ist für mich überhaupt nicht vorstellbar, dass aus diesem Kulturbereich eine öffentliche Nacktkultur besteht. Ansonsten dürften sich Männlein und Weiblein wohl nicht groß im Sportstudio unterscheiden, was eine ausgiebige Nutzung der Spiegel betrifft.

Der Osten Deutschlands - so gilt es irgendwie - ist in Sachen Prüderie mit weitaus mehr Laissez-faire ausgestattet als der Westen; vielleicht bin ich ADFC-geschädigt. Prüderie stellt eher deutsche Leid- als Leitkultur dar. Aber auf jeden Fall ein sensibles Thema, das nicht platt abgehandelt werden sollte, sondern besprochen. Dabei ist der Ruf nach dem Gesetzbuch für mich wenig hilfreich.

Wenn ich nun Menschen mit migrantischen Aussehen bei öffentlichen Waschgeschäften wahrnehmen täte, täte ich mir erst selber fragen, ob ich ein Problem habe - siehe oben.

Und noch einmal bunt. Zuletzt war ich wegen regelmäßiger Krankenbesuche des Öfteren im Krankenhaus. In was für einer Welt leben wir denn? Jedenfalls hier im Westen (Berlin Heidelberg) kannst du die Gesundheitsversorgung einstampfen ohne migrantische Menschen. Keine Ahnung, ob im Osten blonde deutsche Pfleger und Schwestern ihren Dienst tun wie die Ärzteschaft, ich glaube nicht. Und die Liste ist lang, schaut man auf andere Bereiche.

In den Sprechschablonen der AfD kommt das natürlich nicht vor. Gerade das erspart aber auch nicht das eigene Nachdenken über dieses Absurdistan.
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Eisrose
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Eisrose »

Rebecca hat geschrieben: 24.09.2024, 02:09 Ich habe keine Präferenz gezeigt im Sinne von: "Ich glaube, dass Menschen davon nicht beeinflusst werden." Ich habe alleine auf Eisroses Posting und meine Interpretation, was dort drin steht und zwischen den Zeilen für mich mitschwang Bezug genommen. Und ich glaube, dass Eisrose deutlich reflektierter mit den meisten Dingen umgekehrt, als die Mehrheit unserer Bevölkerung.
Das zeigt sich schon alleine daran, dass Eisrose hier bei sehr kontroversen Themen offen diskutiert und auch denen, die gänzlich andere Standpunkte vertreten zuhört und sich mit denen auseinandersetzt. Und ja, das schwang alles mit, als ich das gesagt habe. Und nicht irgendeine Präferenz, was ich mir wünsche wie Menschen sein sollten...
Ich hoffe jedenfalls, dass ich reflektiert mit den Dingen umgehe. Ich habe mal einen alten Post von mir aus dem Jahre 2018 herausgesucht, wo ich Drogendealer quasi zur Hilfspolizei befördert habe, die die Welt sicherer machen. Diese Drogendealer waren natürlich auch "migrantisch aussehende" Personen, die ich damals mangels Begegnungshäufigkeit aber noch nicht als solche wahrgenommen habe:
Eisrose hat geschrieben: 05.09.2018, 13:40
In der Tat habe ich mich dort nicht bedroht gefühlt. Ich hab hier schon irgendwann mal gepostet, dass ich eigentlich fast täglich, über den S+U Bahnhof Rathaus Steglitz gehe. Die Gegend gehört zu den Top 10 der gefährlichsten Orte in Berlin. Hätte ich das allerdings nicht gelesen, wäre mir das niemals in den Sinn gekommen. Mir ist da nicht ein einziges Mal irgendwas Gefährliches aufgefallen.

Und der Görli führt die Liste der gefährlichsten Orte sogar an. Das heisst aber nicht, dass es dort wirklich gefährlich ist. Die Kriminalitätsrate wird dort natürlich signifikant höher als woanders sein. Trotzdem muss man wahrscheinlich 100 Mal quer durch den Görli gehen, bevor man mal schräg angemacht wird. Und mehrere 1000 Mal, bevor man Opfer von Kleinkriminalität wird, sagen wir eines Taschendiebstahls. Und Opfer von schwerer Kriminaltät zu werden, ist dort im Prinzip genauso unwahrscheinlich, wie an anderen Orten auch, auch wenn die Wahrscheinlichkeit am Görli statistisch etwas höher sein wird.

Das einzige, wo ich dir recht gebe, ist das gegen Drogenhändler dort scheinbar nicht vorgegangen wird. Die sieht man dort und in umliegenden Parks durchaus häufig. Angst muss man von denen aber nicht haben, die beachten dich definitiv überhaupt nicht. Und wenn ich sehr sarkastisch wäre, müsste ich sogar sagen, die machen die Gegend sicherer. Denn ich glaube nicht, dass die andere Kleinkriminelle in der Nähe dulden würden...
Das alles würde ich heute aber völlig anders bewerten. Am Bahnhof Rathaus Steglitz achte ich heute auf Abstand und wenn ich auf den Bus warten muss darauf, dass niemand hinter mir steht. Über den Görli wage ich mich definitiv überhaupt nicht mehr und mache einen grossen Bogen. Und Drogendealer quatschen Dich heute (teils aggressiv) an, das war früher überhaupt nicht so. Ich bin mir dabei sicher, dass ich nicht ängstlicher geworden bin, sondern dass sich die äusseren Bedingungen verändert haben.
Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich denke man hätte die Ostländer auch anders zusammenlegen sollen, notfalls auch gegen deren Willen. Wäre Brandenburg und Berlin ein Land, würde das vieles ändern
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Graf Maunzy »

Historiker Kowalczuk: "Deswegen ihre Affinität zur blutrünstigen Diktatur Putins"

Gegen wen richtet sich die Wut?

Gegen den Westen, er wird nicht nur abgelehnt, der Westen wird regelrecht gehasst. Denn er wird für alles, was tatsächlich oder angeblich falsch läuft, haftbar gemacht. Diese Einstellung ist weitverbreitet, sie hat etwa die Hälfte bis zwei Drittel der ostdeutschen Bevölkerung erfasst. Das müssen wir an dieser Stelle einfach mal zur Kenntnis nehmen. Die drei jüngsten Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sind ein Beleg für diesen Befund: Alle Stimmen für radikale Parteien zusammengerechnet – AfD, BSW, Linkspartei und einige rechtsextreme Parteien – ergeben eine deprimierend hohe Zustimmung zum Extremismus. In ihrer Zielsetzung sind sich diese auch ziemlich einig.
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Nicoletta »

Gucky_Fan hat geschrieben: 24.09.2024, 14:10 Ich denke man hätte die Ostländer auch anders zusammenlegen sollen, notfalls auch gegen deren Willen. Wäre Brandenburg und Berlin ein Land, würde das vieles ändern
Gab es in der DDR Bundesländer?
* Die Radikalität der Realität ist so radikal das die Politik in ihrer Nichtradikalität nicht hinterher kommt. *
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Troh.Klaus »

Nicoletta hat geschrieben: 28.09.2024, 19:13
Gucky_Fan hat geschrieben: 24.09.2024, 14:10 Ich denke man hätte die Ostländer auch anders zusammenlegen sollen, notfalls auch gegen deren Willen. Wäre Brandenburg und Berlin ein Land, würde das vieles ändern
Gab es in der DDR Bundesländer?
De jure ja, zumindest bis 1952.
https://de.wikipedia.org/wiki/Land_(DDR)
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Eisrose »

Bevor das an einem Tag wie heute untergeht:
Regierungsbildung in Sachsen:

Sondierung zwischen CDU, BSW und SPD gescheitert

In Sachsen wird es keine "Brombeer"-Koalition geben. Das Bündnis Sahra Wagenknecht erklärte, die Sondierung mit CDU und SPD sei ergebnislos abgebrochen worden. Für Ministerpräsident Kretschmer kommt der Abbruch überraschend.

Die Sondierung für eine Regierungskoalition aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD in Sachsen ist gescheitert.
Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von Eisrose »

Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Landtagswahlen

Beitrag von wepe »

Eisrose hat geschrieben: 27.11.2024, 11:59 Hamburg!!!
Jaja, hübsche Werte! :-D Deshalb wollte Scholz ja BT-Wahlen im März, hinter die Hamburg-Wahl, legen. :P hätte, hätte Fahrradklingel ...
"Don't panic!" Aufmacher auf dem intergalaktischen Reisehandbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“
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