Tell Sackett hat geschrieben: ↑25.11.2024, 15:02
Lustigerweise fühle ich mich jetzt durchaus befreit.
Vielleicht war PR ja eine Droge...
In gewisser Weise … ja!
Eine Droge beherrscht und kontrolliert man nicht, sie beherrscht einen und zieht dich immer wieder weiter mit.
Wie oft in den letzten Jahren habe ich in der PR-Community gehört oder in Foren gelesen, dass man vom jeweiligen Zyklusende nicht mehr viel erwarte, und so ab den Achtzigerbänden herrschte meist offen oder verdeckt der Tenor der Hoffnung auf eine "bessere nachfolgende Großgeschichte" vor. Die Finales waren nicht spannend, unergiebig oder man verstand sie ob ihrer Verquastheit nicht wirklich.
Und doch benötigen Rhodan Guys ihren Stoff, egal wie gestreckt er ist und wie flach die Wirkkurve: "Der nächste Joint kommt sicher besser!"
Auch ich bin ein "Aficionado":
Der Begriff leitet sich vom spanischen Verb “aficionar” ab, was “Zuneigung wecken" bedeutet. Also meine Zuneigung wurde geweckt, ich wurde angefixt, bin mit Zuneigung infiziert.
Das italienische Wort Tifoso für einen Fan geht in ähnliche Infekt-Richtung:
Es ist eng mit der Infektionskrankheit Typhus (italienisch: tifo) verbunden.
Die leidenschaftliche Hingabe des Fans wird dabei mit den Symptomen einer Krankheit verglichen, die einen vorübergehenden Verlust der Selbstkontrolle und eine ansteckende Leidenschaft verursachen.
Der Begriff "Fan" wiederum leitet sich vom englischen Wort fanatic ab, das wiederum aus dem lateinischen fanaticus stammt. Fanaticus bedeutet “von der Gottheit ergriffen” oder “in rasende Begeisterung versetzt” und wurde ursprünglich im religiösen Kontext verwendet. Im 19. Jahrhundert fand das Wort fanatisch dann auch in der Politik und im Sport Anwendung.
Egal, ob die Begriffe Fan, Aficionado oder Tifoso lauten:
Alle haben irgendwie etwas mit einer Art "Ansteckung" zu tun.
Das muss man immer wissen und, ja, viele Anbieter nicht ultralebensnotwendiger Produkte oder Dienstleistungen verfolgen solche Strategien, die die "Angefixten" möglichst nicht mehr aus ihrer irgendwann einmal geweckten "Zuneigung" entlassen.
Aus jedem Tal von Langeweile und Jammer geht es angeblich bald ins jeweils nächste und "bessere”.
Entscheiden kann man nur selbst, … und für sich selbst.
Ich selbst habe lange auf den Zeitpunkt des Expokratiewechsels gewartet.
Wenn es jetzt einen echten Schwenk geben sollte - hin zu mehr Logik, Kohärenz und Konklusivität - soll es mir recht sein, wenn nicht, war es das!
Wie William Ernest Henley in "Invictus" schreibt:
"Ich bin der Meister meines Los’.
Ich bin der Käpt’n meiner Seel."