Tennessee hat geschrieben: ↑23.11.2024, 09:20
… Und dann bietet PR erzählerisch auch noch den "Brocken" an, dass man die Handlung über zwei Jahre verfolgen muss, um ans Ende zu gelangen.
Das hast Du schön formuliert:
"Zwei Jahre bis zum Ende",
… aber eben nicht zu sinnigen Auflösungen!
Die sieben Harry Potter-Romane umfassen insgesamt 4348 Seiten. Die fortschreitenden Erkenntnisse bleiben zum Ende im Rahmen des Phantasy-Genres letztlich schlüssig.
Ein PR-Zyklus à la Fragmente umfasst so rumschlumpf etwas über 6000 Seiten und es gibt zwar ein Ende, aber nicht den Eindruck, dass da etwas Zusammenhängendes geschrieben wurde, dem eine gewisse Logik innewohnt, in der sich aus der Gesamtgeschichte die Lösung einigermaßen schlüssig entwickelt.
Allein, wenn man sich die "Lösungen" der drei letzten Zyklen anschaut: GRAUSAM!
Mythos:
Cairaner verschwinden, Messing-Imperium verschwindet, Bleisphäre verschwindet. Alles reines Tohuwabohu.
Chaotarchen:
Unbekannter Rentnerchaotarch erscheint kurz vor Torschluss, ohne ihn wäre keine Lösung möglich, FENERIK entweicht "neutralisiert", Bull und Andere aus nicht wirklich klarer Motivation mit weg.
Fragmente:
Völlig sinnloses Ende mit dauerhafter oder zumindest längerfristiger Entsorgung einiger Figuren.
Verrückter Hauptgegner doppelt sich zum Schluss und wird im Säbelkampf bzw. von Strahlemann Alaska getötet. Die meisten Bestandteile der SI ES werden in die Domäne von Mu Sargai gebracht, wenngleich ES ursprünglich angeblich den Mutti-Plänen
entfliehen wollte. Alle Essentials der Großgeschichte bleiben unerklärt. Im Gesamt frei nach dem Motto "Heute erzähle ich Euch diese Story und morgen flunkere ich Euch was Anderes vor!".
Wer bei Harry Potter dranblieb, bekam eine Lösung und es ließ sich aus den platzierten Elementen trefflich spekulieren bzw. man hatte im Nachhinein den Aha-Effekt, wo man in seiner Rätselknobelei falsch abgebogen war.
Das hat man in Perry Rhodan seit langem nicht mehr.
Spekulationen sind sinnlos, weil es keine logischen Lösungen gibt. Viele sog. Rätsel sind reine Mystery-Droppings und die Finals sind Notenden, weil halt mit einer bestimmten Bandnummer Schluss sein muss.
Statt Logiken zu konstruieren wird ellenlang über völlige Nebendinge schwadroniert, die letztlich Null Bedeutung in der Gesamtgeschichte haben.
J.K. Rowling wusste stets, welche Hinweise und Easter Eggs sie ausgestreut hatte und ihre Schreibe führte schon antegrad oder zumindest retrograd zusammen, sie ließ ihre Rätsel nicht einfach liegen, vergaß sie oder banalisierte sie schlussendlich.
Harry Potter-Fans waren nicht nur Halloween-Freaks, nein, man rätselte über die künftige Entwicklung und konnte das begründet
und gelegentlich sogar erfolgreich tun.
Es ging nicht nur darum, irgendetwas Beliebiges mit dem Label
der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zu erzählen.
Selbst (und gerade die!) junge Leser hassen es, wenn sie verschaukelt werden und merken, dass hinter der Hauptstory überhaupt kein irgendwie sinniger Gehalt steckt.