Reinhard hat geschrieben: ↑20.11.2024, 11:12
Das mag für die ersten, die jetzt Energiespeicher hinstellen funktionieren (so lange die Preisschwankungen an der Börse hoch sind). Da wir genau diese Preisschwankungen aber reduzieren wollen freue ich mich darauf, dass mir mal wer eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zu so einem System zeigt wenn das großflächig ausgebaut ist. Ähnliches gilt übrigens auch für die Idee mit billigen Strom Wasserstoff herzustellen, den gegebenenfalls umzuwandeln und dann zu verwenden. Die Umwandlungsverluste sind so hoch dass das nur funktioniert wenn wir hohe Strompreisschwankungen haben.
Da könnte tatsächlich sogar die Ammoniakverstromung von importiertem Ammoniak besser abschneiden.
Grundsätzlich teile ich deine Gedanken.
Allerdings teile ich die Annahme Energie müsse "billig" sein nicht.
Dies vor allem deshalb nicht, weil Energie auch bei der Nutzung von Öl und Gas nie "billig" war.
Unsere auf billiger Energie beruhende Wirtschaftsmodell und der damit zusammenhängende Wohlstand,
sind nur deshalb möglich, weil wir die tatsächlichen Kosten für die Nutzung der fossilen Energien erfolgreich "externalisiert" haben.
Ähnlich wie beim Umweltschutz lief (bzw. läuft) hier im Grunde über Jahrzehnte ein Subventionsprogramm aus der Zukunft.
Die Bewohner dieser uns subventionierenden Zukunft sind aber keine anonymen Irgendwer mehr, sondern unser Kinder, Enkel und Urenkel.
Wenn wir also nicht wollen, dass die unsere Zeche zahlen und keine neuen Trottel finden,
die uns die meisten Kosten abnehmen, werden wir auch keine "billige" Energie mehr haben.
Unser Wohlstand ist dann aber nicht wie bisher, was wir uns ungestraft nehmen, sondern was wir uns tatsächlich leisten können.
Der aktuelle Ammoniak-Hype zielt für mich eindeutig nicht in Richtung "innovative Problemslösung"
sondern vielmehr Prolongierung des fossilen Nehmer-Systems in einem neuen Kleidchen.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... z-100.html
In Namibia will eine deutsche Firma in einem Joint Venture künftig grünen Wasserstoff produzieren.
Das soll das Land im Süden Afrikas voranbringen - und hier die Energiewende.
Das kleine Städtchen Lüderitz ...
Nicht ganz vergessen sollte man dabei auch, dass sich Ammoniak ziemlich billig aus Erdgas herstellen läßt,
wovon auch in Namibia jede Menge gefördert wird.
Vielleicht sollte man, nur am Anfang versteht sich, nur damit die Kosten am Boden bleiben,
als wirklich nur für kurze Zeit bis es dann so richtig läuft, nicht nur grünes Ammoniak in Betracht ziehen,
sondern auch das blaue oder gar graue, weil die Wirtschaft und der Wohlstand und überhaupt
kommt dann eh die CSS-Revolution ums Eck und alles ist gut.
Nichts gegen Ammoniak, gegen Wasserstoff, gegen E-Fuels ider andere sinvolle Ideen(*) für kleine Anwendungsnischen,
aber diese Kuhtreibereien sind für mich meist reine Vernebelungsaktionen der eigentlich intendierten
maximalen Geschäftemacherei mit minimalem Wirkungsgrad ohne jegliche Rücksicht auf zukünftige Generationen.
(*) Atomstrom ausgenommen.
Physik ist keine grüne Ideologie.