Bundestagswahl 2025

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hz3cdv
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

Nicoletta hat geschrieben: 15.11.2024, 09:19 Kleine Einkommen sind jedoch am stärksten davon betroffen, denn 1% von Wenig ist viel im Verhältnis zu den Lebenskosten als 1% von viel.
Die nächste Regierung hat nur eine Chance wenn sie kleine und mittlere Einkommen entlastet und nicht noch belastet.
Jetzt sind wir dann wohl bei den "gefühlten Kostensteigerungen". Die haben gegenüber den wirklichen den Vorteil nicht belegt werden zu müssen. Eng verwandt mit "alternativen Fakten" und sonstigen Tools von Wagenknecht und Trump. :rolleyes:

Steuern für Reiche zu erhöhen vergrößert zwar das Gerechtigkeitsempfinden aber nicht unbedingt die Staatseinnahmen. Dafür gibt es einfach zu wenige Menschen, die in diese Kategorie fallen. Deutlich mehr Geld kommt rein, wenn man die mittleren Einkommen etwas mehr belastet, denn hier läßt die schiere Masse an Einkommen / Menschen die Staatskasse klingeln. Deshalb sind im Laufe der Zeit auch immer mehr mittlere Einkommen vor dem Steuerrecht zu Reichen geworden, so dass inzwischen schon der gutverdienende Facharbeiter den Spitzensteuersatz zahlt und nicht nur der Unternehmensvorstand und der Chefarzt.

Das heißt nicht, dass man nicht Dinge wie einen höheren Spitzensteuersatz für wirkliche Gutverdiener, höhere Erbschaftssteuer und Wiedereinführung der Vermögenssteuer in Betracht ziehen kann. Nur wird man damit keine signifikante Erhöhung der Staatseinnahmen erzielen, sondern es würde nur dem Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung dienen. Höhere Erbschaftssteuer, auch auf Familienunternehmen, hätte zudem den Nebeneffekt, dass der Entstehung von Oligarchien vorgebeugt wird. In den angelsächsischen Ländern (USA, GB) gibt es die meines Wissens nach. Im Moment verlassen wir uns in Deutschland auf den Schickedanz-Effekt, d.h. wir zählen darauf, dass irgendwann unfähige Erben der Unternehmensgründer das ganze angehäufte Vermögen wieder verlieren. Klappt manchmal (siehe Quelle), aber nicht immer. Gibt inzwischen einige Dynastien in Deutschland, wo das Geld des Gründers, dass er als Reichsarbeitsführer erwirtschaftet hat, fröhlich weiter wächst.
Reinhard
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

Nicoletta hat geschrieben: 15.11.2024, 09:19 Kleine Einkommen sind jedoch am stärksten davon betroffen, denn 1% von Wenig ist viel im Verhältnis zu den Lebenskosten als 1% von viel.
Die nächste Regierung hat nur eine Chance wenn sie kleine und mittlere Einkommen entlastet und nicht noch belastet.
Hier verlassen wir den Bereich der Fakten und kommen im Bereich der Meinung an. Deine Meinung sei dir ausdrücklich belassen. Ich sehe das deutlich anders. Wenn die Ursache darin liegt, das die Leute zu wenig Brutto haben, kann das der Staat nur begrenzt beeinflussen. Selbst wenn er es könnte, sollte er das nicht tun.

Wenn wir dennoch der Meinung sind, dass die Schere zwischen niedrigen Einkommen und hohen Einkommen zu groß ist, dann wählen bitte alle entsprechend, wir justieren das neu aus; passen z.b. unser Steuersystem an, also nicht nur die Eckpunkte, sondern das ganze mathematische Modell. Damit allein kann man Bücher füllen. Auch das Thema Bemessungsgrenzen kann man anders regeln, die Schweiz hat da ein paar ganz interessante Abweichungen zu unserem System. Und Österreich kriegt das mit der Rente auch besser hin als wir. (nicht das ich mir jetzt österreichische Verhältnisse wünsche)

Aber wir hören bitte auf jährlich an den Stellschrauben rum zu pfuschen. Das führt langfristig ausnahmslos dazu, dass die Situation noch schlechter wird. Das kann ich schon gemütliche 40 Jahre persönlich nachvollziehen. Da war das volle politisch für mich irgendwie akzeptable Spektrum beteiligt. Bei den Vorschlägen von "Die Linke" und "AFD" zieht es mir die Zehennägel hoch. Mann, kommen die Geringverdiener vom Regen in die Traufe, wenn wir die Vorschläge umsetzen. BSW lasse ich mal weg, da hab ich noch nichts gelesen was ich zu dem Thema irgendwie ernst nehmen könnte.

Und die nächste Regierung wird das Thema bestimmt nicht lösen, vermutlich noch nicht einmal ernsthaft bearbeiten. Bei dem Wahlverhalten der Geringverdiener werden deren Vertreter in weiten Teilen wohl nicht an der Regierung beteiligt sein.
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wepe
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von wepe »

Vielleicht helfen zwei Zitate aus der Titelstory der aktuellen fifty-fifty (Oktober) bei der Einschätzung der Vermögensverhältnisse in der BRD:
„In Deutschland verfügt eine kleine Minderheit von 3300 Superreichen über fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt rund 35% des Vermögens in Deutschland, die reichsten 10% über 67,3%, 40 Prozent haben keine Rücklagen.“
Auch bei diesen 10% dürften allerdings noch nicht so viele Facharbeiter mit einbezogen sein, nehme ich mal an. Und wer da behauptet, höhere Spitzensätze bei Steuern sowie Vermögenssteuern würden nicht quasi nichts bringen, der soll mir das mal erklären.
„Wer drei Wohnungen erbt, zahlt die volle Erbschaftssteuer. Wer 300 Wohnungen erbt, gilt vor dem Fiskus automatisch als Wohnungsunternehmer und braucht keine Erbschaftssteuer abzuführen.“
Da wundere ich mich nicht, wenn die Verteilungsschere in Deutschland sich immer weiter öffnet.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Gucky_Fan »

Was ärgerlich und typisch für die Arroganz der Parteien des Bundestags ist, dass bei der Wahlrechtsreform es nicht geändert wurde, dass die Kleingärten noch Stützunterschriftenn brauchen, was viele nicht schaffen werden.

Natürlich müßte die Erbschaftssteuer reformiert werden undd für viel mehr Leute gelten.
hz3cdv
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

wepe hat geschrieben: 15.11.2024, 18:23 Vielleicht helfen zwei Zitate aus der Titelstory der aktuellen fifty-fifty (Oktober) bei der Einschätzung der Vermögensverhältnisse in der BRD:
„In Deutschland verfügt eine kleine Minderheit von 3300 Superreichen über fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt rund 35% des Vermögens in Deutschland, die reichsten 10% über 67,3%, 40 Prozent haben keine Rücklagen.“
Auch bei diesen 10% dürften allerdings noch nicht so viele Facharbeiter mit einbezogen sein, nehme ich mal an. Und wer da behauptet, höhere Spitzensätze bei Steuern sowie Vermögenssteuern würden nicht quasi nichts bringen, der soll mir das mal erklären.
„Wer drei Wohnungen erbt, zahlt die volle Erbschaftssteuer. Wer 300 Wohnungen erbt, gilt vor dem Fiskus automatisch als Wohnungsunternehmer und braucht keine Erbschaftssteuer abzuführen.“
Da wundere ich mich nicht, wenn die Verteilungsschere in Deutschland sich immer weiter öffnet.
Ich bezog mich auf die Einkommenssteuer. Bei Vermögen sieht das anders aus. Da sammelt sich bei wenigen immer mehr. Siehe meine Anmerkung zum Thema Oligarchie.

Für US-Bürger gilt übrigens meines Wissen, dass sie immer den US-Steuersatz zahlen müssen. Wenn ein reicher Amerikaner sich in einer Steueroase wie der Schweiz niederlasst, müsste er dort Steuern bezahlen und die Differenz zum (höheren) US-Steuersatz dann an die USA überweisen. Einziger Ausweg: er gibt die US-Staatsbürgerschaft ab. Es gäbe also Möglichkeiten die Kühnes usw. zur Kasse zu bitten.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

Oh ja, Erbschaftssteuer; ein paar Parteien würden die am liebsten als Enteigungsinstrument nutzen, die anderen sie am liebsten ganz abschaffen. Gibt es eigentlich eine wählbare Partei, die eine Erbschaftssteuer anstrebt, die ein Wähler, der mit seiner Meinung da irgendwo in der Mitte steht ernst nehmen kann.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

Reinhard hat geschrieben: 15.11.2024, 18:59 Oh ja, Erbschaftssteuer; ein paar Parteien würden die am liebsten als Enteigungsinstrument nutzen, die anderen sie am liebsten ganz abschaffen. Gibt es eigentlich eine wählbare Partei, die eine Erbschaftssteuer anstrebt, die ein Wähler, der mit seiner Meinung da irgendwo in der Mitte steht ernst nehmen kann.
Äh. Nein.
Nicoletta
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Nicoletta »

hz3cdv hat geschrieben: 15.11.2024, 09:51
Nicoletta hat geschrieben: 15.11.2024, 09:19 Kleine Einkommen sind jedoch am stärksten davon betroffen, denn 1% von Wenig ist viel im Verhältnis zu den Lebenskosten als 1% von viel.
Die nächste Regierung hat nur eine Chance wenn sie kleine und mittlere Einkommen entlastet und nicht noch belastet.
Jetzt sind wir dann wohl bei den "gefühlten Kostensteigerungen". Die haben gegenüber den wirklichen den Vorteil nicht belegt werden zu müssen. Eng verwandt mit "alternativen Fakten" und sonstigen Tools von Wagenknecht und Trump. :rolleyes:

Steuern für Reiche zu erhöhen vergrößert zwar das Gerechtigkeitsempfinden aber nicht unbedingt die Staatseinnahmen. Dafür gibt es einfach zu wenige Menschen, die in diese Kategorie fallen. Deutlich mehr Geld kommt rein, wenn man die mittleren Einkommen etwas mehr belastet, denn hier läßt die schiere Masse an Einkommen / Menschen die Staatskasse klingeln. Deshalb sind im Laufe der Zeit auch immer mehr mittlere Einkommen vor dem Steuerrecht zu Reichen geworden, so dass inzwischen schon der gutverdienende Facharbeiter den Spitzensteuersatz zahlt und nicht nur der Unternehmensvorstand und der Chefarzt.

Das heißt nicht, dass man nicht Dinge wie einen höheren Spitzensteuersatz für wirkliche Gutverdiener, höhere Erbschaftssteuer und Wiedereinführung der Vermögenssteuer in Betracht ziehen kann. Nur wird man damit keine signifikante Erhöhung der Staatseinnahmen erzielen, sondern es würde nur dem Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung dienen. Höhere Erbschaftssteuer, auch auf Familienunternehmen, hätte zudem den Nebeneffekt, dass der Entstehung von Oligarchien vorgebeugt wird. In den angelsächsischen Ländern (USA, GB) gibt es die meines Wissens nach. Im Moment verlassen wir uns in Deutschland auf den Schickedanz-Effekt, d.h. wir zählen darauf, dass irgendwann unfähige Erben der Unternehmensgründer das ganze angehäufte Vermögen wieder verlieren. Klappt manchmal (siehe Quelle), aber nicht immer. Gibt inzwischen einige Dynastien in Deutschland, wo das Geld des Gründers, dass er als Reichsarbeitsführer erwirtschaftet hat, fröhlich weiter wächst.
Keine Ahnung was du fühlst.
Richtig ist, bzw. stimme ich dir zu das die höhere Besteuerung von hohen Einkommen nicht viel in die Steuerkasse spült, jedoch das Gerechtigkeitsempfinden für ein Demokratieverständnis positiv stimmt.

Zu diesem Ergebnis kommen teilweise auch die Wirtschaftsweisen.

Was allerdings Vermögensbesteuerung betrifft sieht das schon anders aus. Ebenso Erbschaften.

Was aber wirklich wichtig wäre ist mehr Produktivität der Wirtschaft, ein armutsfester Mindestlohn, der heute eigentlich beschlossen werden sollte, entlastung kleiner und mittlerer Einkommen, und öffentliche Investitionen in Infrastruktur um private Investitionen zu kitzeln.
* Die Radikalität der Realität ist so radikal das die Politik in ihrer Nichtradikalität nicht hinterher kommt. *
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Josiep »

Eine Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer war gut :-D als die Oma noch 120.000.- DM auf nen Konto hatte und den Enkel was vererben wollte.

Kleiner Freibetrag und auf den Rest 11% konnte jeder ausrechnen und gut war es.

Mach das jetzt mal wen die Oma ein Haus in Starnberg hat die Vila aus den 1970 er stammt und rundabout 2 Mille wert ist aber 500.000.- Renovierungkosten dazu kommen.

Alle die sich eine ordenlichen Steurberater leisten können müssen vor der Erb- und Vermögenssteuer keine Angst haben und die die ihren Kindern nur was übern Freibetrag vererben wollen haben Pech gehabt.

Deshalb sinnvoll Erb- Senkungssteuer abschaffen und niewieder Vermögenssteuer auch wen die Grundsteuerrevorm böses erähnen läst.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Josiep »

Wen es zu kompliziert wird pauschalle Steuersätze von 25% und vernünftige Freiberäge aufs ( alle ) Einkommen.

Ein Freibetrag von 18.000.- im Jahr pro Person im Haushalt und alle andereren Freibeträge und Steuerabzugsmöglichkeiten weg.

Für eine dreiköpfige Familie wären das 54.000.- da fallen schon mal die meisten AN und auch ein paar Handwerker darunder und auf den Rest 25%.

Ein Arzt müsste dann keine Schiffsbedeiligung mehr kaufen.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

Wenn Oma ein Haus am Starnberger See hat ist sie nicht wohlhabend, sonder reich. Sie gehörte aber wahrscheinlich zu denen, die noch Pech haben. Hätte sie ein Schloss in Regensburg, einen Fürstentitel und ein Firmengeflecht zu vererben gehabt, hätte man mit dem Freistaat über die Höhe der Erbschaftssteuer verhandeln können.

Und jetzt erkläre mir mal jemand, warum das in den Hochburgen des Kspitalismus geht, z.B. in den USA, und hier nicht. Sind das da alles Kommunisten?
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

Man könnte es auch so machen wie in der sozialistischen Räterepublik Schweiz, dass Rentenbeiträge auf das volle Gehalt gezahlt werden müssen, Rentenansprüche aber nur bis zu einer Höchstgrenze erworben werden.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor hz3cdv für den Beitrag:
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Nicoletta »

Josiep hat geschrieben: 15.11.2024, 20:20 Eine Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer war gut :-D als die Oma noch 120.000.- DM auf nen Konto hatte und den Enkel was vererben wollte.

Kleiner Freibetrag und auf den Rest 11% konnte jeder ausrechnen und gut war es.

Mach das jetzt mal wen die Oma ein Haus in Starnberg hat die Vila aus den 1970 er stammt und rundabout 2 Mille wert ist aber 500.000.- Renovierungkosten dazu kommen.

Alle die sich eine ordenlichen Steurberater leisten können müssen vor der Erb- und Vermögenssteuer keine Angst haben und die die ihren Kindern nur was übern Freibetrag vererben wollen haben Pech gehabt.

Deshalb sinnvoll Erb- Senkungssteuer abschaffen und niewieder Vermögenssteuer auch wen die Grundsteuerrevorm böses erähnen läst.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

Nicoletta hat geschrieben: 15.11.2024, 20:00 Was aber wirklich wichtig wäre ist mehr Produktivität der Wirtschaft, ein armutsfester Mindestlohn, der heute eigentlich beschlossen werden sollte, entlastung kleiner und mittlerer Einkommen, und öffentliche Investitionen in Infrastruktur um private Investitionen zu kitzeln.
Das hätten wir alle gerne. Ich gebe mal meine Einschätzung ab.
Mehr Produktivität.
Fast alles was zur Zeit in die Richtung läuft, basiert auf irgend einer Form von Automatisierung. Das kann der klassische Roboter in der Fertigungslinie sein. Dann gibt es Umbrüche wie die Elektrifizierung im Automobilbereich. Umfasst aber auch moderne Konstruktionstechniken, die den Fertigungsaufwand für ein Produkt deutlich verringern. Oder KI Systeme; was bei uns inzwischen im Einsatz ist, ersetzt zwar nicht direkt einen Ingenieur, macht aber einen Ingenieur bei manchen Tätigkeiten etwa so effektiv wie früher 2-3. Meines Wissens werden ähnliche Systeme derzeit auch für Juristen und Mediziner erprobt. Das wird spätestens in den dreisiger Jahren voll einschlagen. Ich sehe grad nicht dass das in die Richtung geht, wir schaffen mit den gleichen Leuten mehr Wert, sondern wir schaffen den gleichen Wert mit weniger Menschen. Da ich nicht daran glaube, dass einfach alle weniger arbeiten und die vorhandene Arbeit gleichmäßig und gerecht verteilt wird, kann das eine richtig üble Bombe für das nächste Jahrzehnt werden.
Und was unsere Politikdarsteller im Reichstag die letzten 20 Jahre abgeliefert haben, hat mehr geschadet als genutzt. Selbst eine Politik, die von Leuten betrieben würde, die sich im Gegensatz zu unserem Politkpersonal wirklich mit Wirtschaft auskennen würden könnte nicht mehr als vernünftige Bedingungen schaffen. Womit ich ja schon zufrieden wäre. Produktivität verordnen kann die Politik nicht.

Armutsfester Mindestlohn.
Ich denke, der müsste so hoch liegen, dass ein erheblicher Teil derjenigen, die davon profitieren würden dann gar keine Arbeit mehr bekommen. Wir ersetzen derzeit so viele gering qualifizierte Tätigkeiten mit Automatisierung, siehe oben, dass die Situation nicht besser werden wird. Der aktuelle Mindestlohn "funktioniert" nur, weil er so niedrig ist, dass sich das nocht nicht in vollem Ausmaß lohnt. Einfach mal über so was wie Selbstzahler Kassen im Supermarkt nachdenken, warum führt der Supermarktbetreiber die wohl ein. Das liegt nicht daran, dass er für seine Kassen kein Personal finden würde. Und die Tendenz geht ja sogar in Richtung personalfreier Supermarkt. Was machen wir mit den ganzen Leuten die bisher an den Kassen waren, welche Arbeit geben wir denen? In der Industrie werden seit ein paar Jahren massiv CoBot Systeme in der Fertigung eingeführt. Das sind relativ günstige, aber extrem sichere Roboter, die mit Menschen direkt zusammen arbeiten können und viele Tätigkeiten ausführen können, von denen man vor ein paar Jahren dachte, das kriegen wir nie automatisiert. Materialtransport findet nur noch im Museum mit menschlicher Hilfe statt, der Umstieg auf voll automatiserten Materialtransport ist bis auf wenige Exotenfälle in der Industrie bereits abgeschlossen.
Alles unter Facharbeiter mit abgeschlossener Ausbildung braucht es in vielen größeren Unternehmen eigentlich schon gar nicht mehr versuchen sich zu bewerben. Wo da die Arbeitsplätze her kommen sollen an denen für niedrig bis nicht qualifizierte Arbeiter jemand einen Mindestlohn so in Höhe von 15, 18 oder gar 20 Euro zahlen wird sehe ich einfach nicht.

Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen
die kleinen Einkommen sind eh kaum belastet; das Brutto ist einfach nur zu gering. Problem siehe vorhergehneder Absatz. Mittlere Einkommen finanzieren mit den gehobenen Einkommen diesen Staat zu einem ordentlichen Anteil, weil es von denen viele gibt und von jedem was zu holen ist. Wo kommt das Geld her wenn wir die entlasten (was mir persönlich durchaus gefallen würde).

Öffenliche Investitionen
bin ich dabei, ich denke durchaus, dass wir die im Verhältnis zu anderen Ländern niedrige Verschuldung (als Ergebnis der verhassten schwarzen null) mal ernten sollten um genau das zu tun. Und dann denke ich wieder an unser politisches Personal und bin mir so was von sicher, dass die das vergeigen werden und völlig ineffizient und an den falschen Stellen so lange Geld verbrennen bis unsere Staatsverschuldung genau so hoch wie die von Frankreich ist und wir trotzdem nicht besser da stehen als jetzt.
Oder kannst du mir, völlig unabhängig von den politischen Preferenzen, eine Partei nennen die im Führungsbereich Leute mit der Sachkompetenz haben das hin zu kriegen, ich glaube das nicht bei einer einzigen der Partein die eine Chance haben im nächsten Bundestag vertreten zu sein.
Zuletzt geändert von Reinhard am 15.11.2024, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von hz3cdv »

Mindestlohn: Ich sehe da bei Kellnern etc. noch Potential. Scheint derzeit Personalmangel zu herrschen und habe schon mehrfach erlebt, dass man sich seit Corona das Essen in Eisdielen selbst an den Tisch holen muss. Bedienung und teurer wäre mir lieber. Würde normalerweise dann woanders hin gehen. Aber wenn Du auf einer Fahrradtour in einem Dorf Pause machst und die nächste Alternative ist 10 km entfernt.
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