PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Besprechungen und Infos zur Erstauflage der Perry Rhodan-Serie

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kad
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von kad »

Wahrscheinlicher ist jedoch, das ich nur zu blöde bin das ganze Konstrukt logisch zu durchdringen.
Das glaube ich nicht.
Der Ansatz von CM/WV ist anders. Und offensichtlich konnten sie damit viele (zumindest in diesem Forum) nicht erreichen. Das muss/kann ich akzeptieren. Und ich verstehe auch die Kritikpunkte.
Ich selber hatte ein anderes Erleben der erzählten Geschichten. Ein Positives.
Wieso? Ich bin ja, so hoffe ich immer, nicht völlig unlogisch. Wieso finde ich dann etwas, das von mir durchaus geschätzten Foristen völlig anders gesehen wird, gut?
Geschmacksache? Das glaube ich eher nicht.
Ich finde das Perryversum toll. Und will Vergnügen haben. Und lese mit Toleranz gegenüber einer Erzählweise, die dem Leser einiges abverlangt. Es ist wie mit vieler, grosser Literatur: ohne einen grossen Einsatz, erschliesst sie sich einem nicht.
Damit will ich nicht sagen, andere seien zu faul. Nur, dass es für mich selber so funktioniert hat. Und da bin ich sehr froh. Sonst würde ich anderes Lesen. Es gibt viele Alternativen.
Die geballte Ladung an Kritik von Foristen, welche mit CM/VW nichts anzufangen wussten, schmälert meine Freude hier mitzumachen doch um einiges. Auch weil Bertron Wohnaz für einmal Recht hatte. Negative Kritik zu äussern ist einfacher als Positive. Letzteres wird hier als Lobhudelei gebrandmarkt, ersteres mit „ich habe eine Meinung“ als intellektuelle Sonderleistung ausgezeichnet.
Der neue Zyklus wird an dieser Dynamik nichts ändern.
Aber wir alle haben die Möglichkeit zu wählen.
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fenny
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von fenny »

Ich habe es jetzt auch gelesen.
Dieser Band hat mir besser gefallen, als die Abschlußbände der letzten beiden Zyklen, und ich fand ihn im großen und ganzen ok. Ich hatte nicht mehr erwartet, alles wurde einigermaßen abgeschlossen und reiner Tisch gemacht. Der RAS TSCHUBAI weine ich keine Träne nach, irgendwie bin ich mit dem Schiff nie so recht warm geworden.

Aber im Detail hatte ich dann doch Probleme damit:

Punkt 1:
Mehrmals wurde PosKoor erwähnt, und zwar so, als hätten die Galaktiker verlustreich gegen PosKoor gekämpft und als habe Damar Feyerlant sich im Kampf gegen PosKoor geopfert, und als sei somit dessen Schöpfer indirekt schuld an Damars Tod. Im letzten Band hatte ich jedoch einen vollkommen anderen Eindruck. Ich hatte das so verstanden, dass PosKoor noch gar nicht in Betrieb genommen worden war; zerstört wurde er nicht durch die Galaktiker, sondern durch Maccao, der auf einmal die bescheuerte Idee hatte, Atlan zu kidnappen, und Damar hat sich nicht geopfert, um PosKoor zu zerstören, sondern wollte ihn sogar retten. Irgendwie scheint hier der Anschluß nicht so recht geklappt zu haben.

Punkt 2:
Am Ende dieses Zyklus haben wir eine ganze Reihe von Personen, Parteien und offenen Fragen. Aber statt diese zum Thema zu machen, werden plötzlich noch neue Elemente eingebracht, dieses komische Phantom (oder kam das schonmal vor?), das Intelligenzwesen der WERKSTATT und dieser Verdoppelungstransmitter. Dadurch wurden manche Dinge gar nicht mehr oder nur am Rande erwähnt und manche Fragen blieben offen. Dass die Blaugoldraumer offenbar ebenfalls in der Yodorsphäre verblieben sind, erfährt man nebenbei durch einen Satz, dass Alaska Vetris Molaud seinen ZA zurückgegeben hat, kann man nur vermuten, da letzterer sonst gestorben wäre, und was mit den vom schwarzen Sternensand Befallenen passiert, insbesondere mit der Anführerin der Kosmokarawane, bleibt völlig offen. Ebenso was mit der RA wird, vermutlich ebenfalls ins "Haus von ES" integriert.

Punkt 3:
Dass sich Alaska mit dem Anzug der Verheißung und Gry dem Heddu stellen, paßt schon, da die beiden wahrscheinlich unangreifbar sind. Auch die Sache mit dem Cappinfragment ist aufgrund der Lichtempfindlichkeit Kmossens folgerichtig, wenn auch nicht gerade neu. Aber das Säbelduell(!) zwischen Perry und Kmossen B wirkt wie ein schlechter Witz. Wenn Perry wenigstens eine Wunderwaffe von Mu Sargai im Haus der Chimären gefunden hätte, dann ginge das ja noch. Dass Kmossen überhaupt plötzlich Perry als Hauptgegner ansieht ist nur wenig sinnvoller als damals bei KOLTOROC, dessen Hauptgegner ja eigentlich der Nukleus war. Noch besser wäre es gewesen, Shema Ghessow einzubeziehen, sie hätte z. B. Kmossen in eine Hyperraumenklave ziehen und ihn dort lassen oder in den Hyperraum werfen können. Das führt mich direkt zu

Punkt 4:
Shema Ghessow, die ja eigentlich eine Hauptfigur in diesem Zyklus war, wird hier recht lieblos entsorgt. Selbst Farye Sepheroa, die im Zyklus kaum vorgekommen ist, bekommt eine Abschiedsszene spendiert. Gut, sie ist halt Perrys Enkelin, insofern vielleicht verständlich, aber doch irgendwie ärgerlich. Die Szene selbst mochte ich übrigens, so etwas kommt ja meist zu kurz. So entsteht aber für meinen Geschmack eine Unwucht, in der Nebensächliches berichtet wird, Hauptsächliches aber untergeht.

Nun ich freue mich jetzt auf den neuen Zyklus, hoffe auf eine bessere Dramaturgie, nachvollziehbare Motive der Protagonisten und eine bessere Rolle für Atlan, als in den letzten beiden Zyklen.
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PHOENIX
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von PHOENIX »

kad hat geschrieben: 10.11.2024, 19:53
Es ist wie mit vieler, grosser Literatur: ohne einen grossen Einsatz, erschliesst sie sich einem nicht.
Na ja, Perry Rhodan als große Literatur, deren Zugang man sich mit großem (intellektuellem!) Einsatz erkämpfen muss, das geht mir doch deutlich zu weit.
Wir haben hier nicht Arno Schmidts "Zettels Traum" oder Ähnliches vor uns, sondern Gebrauchsliteratur für zwischendurch, was gute Romane nicht ausschließt.
kad hat geschrieben: 10.11.2024, 19:53 Negative Kritik zu äussern ist einfacher als Positive. Letzteres wird hier als Lobhudelei gebrandmarkt, ersteres mit „ich habe eine Meinung“ als intellektuelle Sonderleistung ausgezeichnet.
Nein, es ist keine bösartig negative Kritik, sondern das schlichte Benennen von banalen Defiziten an vielen Ecken und Enden.

Wenn ich einen Zyklus konzipiere, muss einigermaßen klar sein, wo ich hinwill und es muss Plan B und C geben, was ich mache, falls meine Story A verfrüht auffliegt.

Wenn ich neue Geheimnisse und Mysterien anteasere, dann schaue ich, ob es einen (möglichen) Konnekt zur Serienvergangenheit gibt, die ich damit ausbaue oder neu interpretiere. Wenn nicht, dann entscheide ich, was rein irreführendes Namedropping bleiben kann (z.B. Archäo- und Paläoversen) und was ich mit welchen Zwischenschritten und in welcher Reihenfolge wann und in welchem Kontext auflöse. Das kann auch im Folgezyklus sein.
Das Schlimmste ist dieses völlige Vergessen oder Wegwerfen von
Mystery Drops oder sonstigen Paradigmen.
Lato verschleuderte keinen Gedanken mehr an seinen Freund Poquandar, bei dem er bleiben wollte. Emmzu-Pflanze
"Lichtesser" perdu! :-D
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von kad »

Gebrauchsliteratur für zwischendurch
Wenn du das so siehst. Ok.
Für andere.
https://www.politik-im-exil.de/viewtop ... 58#p118158

PS
Lato verschleuderte keinen Gedanken mehr an seinen Freund Poquandar, bei dem er bleiben wollte.
Von wo weisst du das? Steht im Roman, dass er keinen Gedanken mehr aufwendet? Wo bleibt deine Phantasie?
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von GrauerLord »

Lieber @nanograinger, es liegt mir völlig fern, WV oder einen anderen Autor der Lüge zu bezichtigen. Ich habe zwar seit x Jahren im inzwischen geschlossenen Forum mitgelesen; da mich die Vehemenz des Streits im Spoiler-Thread aber immer abgeschreckt hat (um es mal vorsichtig zu sagen) war ich aktiv lediglich im Atlan-Bereich unterwegs. Falls es also valide Äußerungen zur Zyklusplanung gab, wie du sie anführst, habe ich das wohl nicht mitbekommen.

Dein Verweis auf den MdI-Zyklus taugt meines Erachtens allerdings nicht. Klar, der Gegner taucht auf und wird besiegt. Auch der Schwarm taucht auf und zieht ab, die Erde wird versetzt und kehrt zurück usw. usf. Der Unterschied zur jetzigen Situation ist aber doch, dass trotz des schlichten Ansatzes jedesmal große Themen eingeführt wurden, die Bestand hatten (teilweise bis heute!) und den Serienkosmos dauerhaft bereichert haben. Etwa die Erste Menschheit, Haluter und Bestien, die Hohen Mächte hinter dem Schwarm, die schrittweise entdeckte Welt der Superintelligenzen. Was bleibt denn von diesem Zyklus zurück? Die Suche nach der TEZENDIA wohl eher nicht, wohl kaum das Sorgorenland und der Kamerad Maccao wohl auch nicht. Ich finde, dass die Zyklen der Spannungsliteratur geschuldet immer schon eine klare Voraussehbarkeit hatten was das Ende anbelangt. Auf dem Weg der letzten Jahre ist aber die Bereicherung des Kanons durch Dinge, die auch mal bleiben, m.E. vergessen worden. Des Zyklus sinkt in sich zusammen wie ein Soufflee, hinterlässt kurze Zeit einen gewissen Geschmack - und ist dann ohne jeden Widerhall verpufft. Das ist aber nur meine Meinung, sonst nichts.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von Lakardon »

GrauerLord hat geschrieben: 11.11.2024, 08:16 Auf dem Weg der letzten Jahre ist aber die Bereicherung des Kanons durch Dinge, die auch mal bleiben, m.E. vergessen worden. Des Zyklus sinkt in sich zusammen wie ein Soufflee, hinterlässt kurze Zeit einen gewissen Geschmack - und ist dann ohne jeden Widerhall verpufft.
Ein leider treffender Vergleich. Wenn ich an die Feldhoff-Ära zurück denke, dann fällt mir sofort die Terminale Kolonne TRAITOR ein. Dieses gewaltige Machtinstrument der Chaotarchen wurde von RF sehr ausdifferenziert geschildert. Ähnliches gilt für die kosmokratischen Machtstrukturen wie "Kosmische Fabriken" und die "Diener der Materie". Oder auch der Werftplanet "Evolux".

All das sind für mich "Filetstücke" der Serie, die unter anderem auch als Rahmen für spätere Mini-Serien wie SOL I+II dienten.

Was wird mir von der Ära von CM/WV in Erinnerung bleiben? Ganz klar, das Thez-Desaster. Und die Entsorgung des Polyport-Systems. Ausserdem noch das Fiasko Projekt von San*, welches sie gleich zu Beginn ihrer Arbeit ins Spiel gebracht hatten und was letzten Endes nur ein Rohrkrepierer war.

Das einzige, was mir in positiver Erinnerung bleiben wird, ist das Thema "Chaoporter". Zwar hatte auch dieser Themenkomplex für mich seine konzeptionellen Schwächen, aber diese chaotarchischen Machtinstrumente werden vielleicht irgendwann noch einmal Bedeutung erlangen.

* Der neue Expokrat will anscheinend das PvS in Angriff nehmen. Hoffentlich kommt da was vernünftiges bei raus.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von nanograinger »

GrauerLord hat geschrieben: 11.11.2024, 08:16...
Dein Verweis auf den MdI-Zyklus taugt meines Erachtens allerdings nicht. ...
Ich verstehe (hoffentlich), was du meinst. Aber ich stimme dir nur in Grenzen zu.

Sicher ist es so, dass vom Fragmente-Zyklus nichts einer Bedeutung eingeführt wurde, wie die Einführung der ersten Menschheit im MdI-Zyklus. Es wurde zwar die Vergangenheit Gruelfins beleuchtet, aber da Gruelfin und die Cappins nun nicht im Zentrum der Seriengeschichte steht, hat das deutlich geringere Bedeutung. Spaphu/Anderversum oder spezifisch die Sorgoren/das Sorgorenland werden alleine aufgrund der Entfernung künftig eher selten Thema sein, aber das heißt nicht, dass diese Geschichte nicht bleibt. Denn zuvor wussten wir bspw. von den Sorgoren praktisch gar nichts, wir kannten nur einzelne Vertreter. Ob die "Perforierung" des Universums in Spaphu (und vielleicht auch in WLM, das deutlich erreichbarer ist), eine Rolle spielen wird, wird man sehen. Ich würde mich nicht wundern, wenn WLM künftig wieder im Rahmen des Projekts von San angebunden wird. Allerorten ist ebenfalls nicht aus dem Spiel (aber war in diesem Zyklus auch nicht neu).

Aber auch wenn dies eigentlich der falsche Thread für solche Diskussionen ist, möchte ich noch zwei Dinge betonen. Zum einen würde ich die Bedeutung der Re-Genese von ES nicht unterbewerten (wie das manche hier tun). Zur Erinnerung: Als die CM/WV begannen, war ES und Atlan faktisch aus der Serie weg. CM/WV haben sie beide zurückgeholt. Bei Atlan war das sicher nur eine Frage der Zeit, bei ES keineswegs (ES hätte Jahrmillionen damit verbringen können, sich nach der Teilung von TALIN zu heilen). Nach der Scherung war ES Schicksal völlig ungewiss, manche hier meinten (wie man sieht fälschlicherweise), dass ES nur im Thezversum verblieben sei. Mit diesem Zyklus ist diese "existentielle" Ungewissheit nun beendet, ES wird wieder existieren (lediglich die "Essenz" bleibt vorerst offen). Für mich war dieses Ende ganz am Anfang des Zyklus vorhersehbar, aber im Verlauf des Zyklus wurden mehr und mehr Zweifel gesät, ob das auch klappen würde (und vielleicht auch gar nicht klappen sollte), insbesondere nachdem Stätter auf den Plan trat. Die Beschreibung des Zyklus als "man sucht Fragmente und baut sie dann zusammen" ist in hohem Maße trivialisierend (das war es, was ich mit meinem vorigen Postung zu dem Thema ausdrücken wollte).

Zum anderen, und das wurde schon mehrfach angesprochen, ist es eben eine Tatsache, dass es im Laufe des Zyklus klar wurde, dass CM/WV ab dem kommenden Zyklus nicht mehr die Serie steuern würden. Es ist offen, was das letztlich für den Fragmente-Zyklus bedeutete, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden eben keine Dinge mehr eingeführt, die für BCHs geplante Zyklen von Bedeutung sein werden.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von PHOENIX »

kad hat geschrieben: 10.11.2024, 23:37

PS
Lato verschleuderte keinen Gedanken mehr an seinen Freund Poquandar, bei dem er bleiben wollte.
Von wo weisst du das? Steht im Roman, dass er keinen Gedanken mehr aufwendet? Wo bleibt deine Phantasie?
Es gibt im Zyklus als Band 3275 einen Roman, der "Abschied im fremden Universum" heißt und zum Ende hin den Abschied von Poquandar schildert, der im kontrachonen Universum bei den Louwhanen bzw. auf dem transuniversalen Forschungsraumschiff TEZEMDIA verbleiben will. Antanas Lato schließt sich der Begehr seines inzwischen guten Freundes und geistigen Milchbruders an, will zuvor aber noch seine geliebte Emmzu-Pflanze "Lichtesser" von Bord der RA abholen, die dort in seiner Abwesenheit von Shema Ghessow betreut worden war.

Das wird ausführlich im genannten Band thematisiert.

Danach wird in PR 3277 in Rhodans Zeitbotschaft an Alaska der Rückflug der LEUCHTKRAFT in Terras Vergangenheit mitgeteilt.
Zu Lato selbst Nichts.

Die Emmzu-Pflanze wurde ein Heft zuvor an Bord der RA nochmal ins Spiel gebracht.

Dann heißt es in PR 3288 knapp: Lato betreute an Bord der LEUCHTKRAFT 3000 Jahre das ES-Fragment aus Spaphu.

Danach folgen ab PR 3290 die Ereignisse im Wega-System mit Beanspruchung der Führung SHARIKALs und der Ersatz des echten Lato durch Maccao. In PR 3298 fliegt das auf und in PR 3299 schließt sich Lato den abziehenden Tassparen an. Warum er das tut, bleibt unklar, denn er hat dort keinen Geistesbruder wie Poquandar. Dass die Flottenchefin Parpandum Sinntala weiterhin
Trägerin der vom Schwarzen Sternensand abgeleiteten
Kmossenschen Neuronalkonstrukte ist, wenngleich der befehlsgebende Heddu einen Doubledeath erlitten hat, ist ebenfalls kein Thema mehr.
Lapidar heißt es: "Zuletzt war die Kosmokarawane der Tassparen abgezogen. Antanas Lato war mit den Tassparen in unbekannte Fernen aufgebrochen, ein Mann, den viele zuletzt sehr schätzen gelernt hatten."
Mehr nicht!

Und noch ein Schnipsel, der aufs Tableau gepfeffert wird:
"Damar Feyerlant, von dem Gerüchte wissen wollten, dass sein Schicksal sich im Kampf gegen den Club der Lichtträger erfüllt habe, sei ihrem (Shemas!) Wunsch gefolgt, den Einzug in die Yodor-Sphäre zu wagen."

Wie und wo stand in PR 3298, dass Feyerlant überlebt habe?
Atlan philosophiert über seinen Tod:
"Die letzte Aufnahme meines Freundes stammt von einem Putzroboter, den wir geborgen haben. Ein Infrarotbild, das man stark filtern muss, um etwas anderes als grelles Rot darauf zu erkennen. Damar wirkt nachdenklich, in sich gekehrt, wie so oft, eine Hand flach an eine Wand gedrückt.
Das liegt einen Monat zurück, unsere Chronik verzeichnet Damars Tod am 14. Oktober 2098 NGZ. … Aber Damar ist nun tot. Eine Endgültigkeit, vor der auch ein Zellaktivator machtlos bleibt."


Und zuvor heißt es: "Damar war bereit, ins Unbekannte zu gehen. Vielleicht würde er auch Shema treffen, im Anderwo, im Anderwann, und sie würden einander auf andere und umfassendere Weise verstehen, als es ihnen in diesem Leben gelungen war. Wo es keine Erfahrungswerte gab, war alles möglich.
Er drückte eine Hand gegen eine Wand.
Der SERUN maß eine Temperatur von achthundert Grad Celsius; ohne das normalenergetische Prallfeld, das die kühle Luft um seinen Kopf erhielt, wäre er bereits tot gewesen.
Alle Geschichten sind wahr.
Damar vertraute."


In PR 3299 dann spielt Damars mögliches Überleben bis auf die Bemerkung, dass Shema ihn zum gemeinsamen Einzug in die Yodorsphäre überredet habe, keinerlei Rolle.
Im Gegenteil: Im Beginn des Romans trauert die mit der RT zurückgekehrte Shema um Damar.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von kad »

Danke.
Du schreibst viel, aber mir entgeht der Zusammenhang zu meiner Bemerkung
Von wo weisst du das? Steht im Roman, dass er keinen Gedanken mehr aufwendet? Wo bleibt deine Phantasie?
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von PHOENIX »

kad hat geschrieben: 11.11.2024, 11:39 Danke.
Du schreibst viel, aber mir entgeht der Zusammenhang zu meiner Bemerkung
Von wo weisst du das? Steht im Roman, dass er keinen Gedanken mehr aufwendet? Wo bleibt deine Phantasie?
Schenk Dir das!
Ich brauche keine Serien-Gebrauchsliteratur, wo ich mir über knapp zwei Jahre langstreckig verfolgte Dinge letztlich komplett selbst zusammenreimen muss.

Das ist ja so wie "Was hat der Pfarrer mit seiner langen Predigt überhaupt gemeint?"

Wo kommt Feyerlant plötzlich wieder lebend her und was interessiert Lato an den Tassparen?
Beide sind einfach entsorgt, sonst Nichts!

Bei Vandemaan lohnte es sich keinen Moment über kommende Handlungsentwicklung mitzuspekulieren!
Alles endete blind in Sackgassen.
Das machte Alles kaputt.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von FrF »

PHOENIX hat geschrieben: 10.11.2024, 23:27
kad hat geschrieben: 10.11.2024, 19:53
Es ist wie mit vieler, grosser Literatur: ohne einen grossen Einsatz, erschliesst sie sich einem nicht.
Na ja, Perry Rhodan als große Literatur, deren Zugang man sich mit großem (intellektuellem!) Einsatz erkämpfen muss, das geht mir doch deutlich zu weit.
Ich bin hier ganz bei kad und muss schmunzeln, weil ein Superfan wie PHOENIX, der mit beeindruckendem Aufwand detaillierte Textexegese unternimmt, anscheinend weniger Zutrauen in PR hat als zB ich als relativ unauffälliger Bewunderer der Serie. Perry at its best transzendiert die Heftroman-Form, ansonsten würde ich (um kad zu paraphrasieren) eine andere Lektüre wählen!

Edit: Tennessee fasst im Thread Best of Chaotarchen-Zyklus anhand von drei seiner Lieblingshefte sehr schön zusammen, was die Serie zu leisten imstande ist:

viewtopic.php?p=116536#p116536
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von PHOENIX »

FrF hat geschrieben: 11.11.2024, 13:43
… als zB ich als relativ unauffälliger Bewunderer der Serie. Perry at its best transzendiert die Heftroman-Form, ansonsten würde ich (um kad zu paraphrasieren) eine andere Lektüre wählen!
:-D :-D :-D

Aha, die transzendierte Heftromanform!

Nun, ich bin ein ziemlich einfacher Leser, der kad nicht "paraphrasieren" muss, sondern eine Roman- und Seriengestaltung für seine Cents erwartet, die einigermaßen einer Logik folgt, soweit diese bei einer fiktiven Zukunftsgeschichte prinzipiell möglich ist.

Ich bin nicht bei "Alle Geschichten sind wahr" wie RC in PR 3298
formulierte.
Für mich bedeutet eine solche Sentenz, dass Alles beliebig und pures Geschwurbel ist.

Das hat hohe Ähnlichkeit zu dem Aphorismus, dessen Urheber ich leider nicht mehr weiß, der sagt: "Und wenn Ihr mir nicht glaubt, lüg' ich Euch morgen halt 'was Anderes vor!".

In PR 3298 stirbt Damar Feyerlant mit höchster Wahrscheinlichkeit, er wird betrauert und ein Todestag wird festgelegt. Die Trauer wird in PR 3299 fortgeführt, auch und gerade von Shema Ghessow, und zum Schluss wird beiläufig erwähnt, dass Shema Damar überzeugen konnte, mit ihr in die Yodorsphäre überzusiedeln.

Ich weiß nicht, worauf Du stehst, ich stehe auf eine solche "Transzendenz von Heftromanen" nicht.
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von Oceanlover »

Für mich war das ein relativ guter Abschlussroman für einen Zyklus mit Romanen, von denen ich sehr viele gern gelesen habe und auch einigen der Spitzenklasse (zum Beispiel den letzten von Wim). Für die gute Lesezeit ein Dank an alle Macher!

Die beiden Expokraten hatten sich im letzten Band die Handlung geschickt untereinander aufgeteilt und sie war spannend, das Heft also keinesfalls ein dröger, langweiliger Erklär-Roman, wie es sie in der Vergangenheit schon gegeben hat. Damit habe ich gern die Fragmente verabschiedet, bin froh, dass der Kmossen endlich weg ist und freue mich, wenn wir in wenigen Tagen in das Raumschiff PHOENIX als Leser einchecken und dort spannende Abenteuer erleben werden!
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von nanograinger »

PHOENIX hat geschrieben: 11.11.2024, 11:13 "Damar Feyerlant, von dem Gerüchte wissen wollten, dass sein Schicksal sich im Kampf gegen den Club der Lichtträger erfüllt habe, sei ihrem (Shemas!) Wunsch gefolgt, den Einzug in die Yodor-Sphäre zu wagen."

Wie und wo stand in PR 3298, dass Feyerlant überlebt habe? ...
Nirgends. Aber in diesem Zitat ist explizit von "Gerüchten" die Rede, und die Verbform "sei" deutet darauf hin, dass hier nur Hörensagen berichtet wird. Insofern gelten bzgl. Shema und Damar die Aussagen früher im Roman, als Shema bspw. Dominic Zinn nicht einfach im Hyperraum verwehen lässt, um sich an ihm wg. Damar zu rächen...

Es könnte aber auch sein, dass beim zitierten Satz schlicht Shema und Damar mit Farye und Donn Yaradua "verwechselt" wurden. Denn im Gegensatz zu Shema und Damar waren Farye und Donn ein echtes Paar (Lebensgefährten), und Donns Verbleib wurde m.W. nicht explizit geklärt.

Allgemein gesprochen kann man sich natürlich in einzelne Sätze eines Romans verbeißen, wenn man sich daran erfreut, aber verpflichtet ist dazu glücklicherweise niemand... :-D
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Re: PR 3299 - Das Haus von ES von Wim Vandemaan / Christian Montillon

Beitrag von Lakardon »

nanograinger hat geschrieben: 11.11.2024, 15:22 Es könnte aber auch sein, dass beim zitierten Satz schlicht Shema und Damar mit Farye und Donn Yaradua "verwechselt" wurden.
Wohl eher nicht. Die gesamte Passage im Roman beruht auf der Ich-Perspektive der Journalistin Claire Bezpalky und lautet vollständig so:

"Last, but not least meldet das Parakorps der Liga das Ausscheiden zweier seiner Mitglieder: Shema Ghessow und Damar Feyerlant. Ich hatte Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit der Deponentin, die mit ihrer Paragabe in den vergangenen Jahren immer wieder dazu beigetragen hat, in entscheidenden Situationen das Blatt zugunsten der Galaktiker zu wenden. Damar Feyerlant, von dem Gerüchte wissen wollten, dass sein Schicksal sich im Kampf gegen den Club der Lichtträger erfüllt habe, sei ihrem Wunsch gefolgt, den Einzug in die Yodor-Sphäre zu wagen. Shema deutete mir gegenüber an, dass sich im Haus von ES ihr brennendes Heimweh gelegt, sie endlich heimgefunden habe – adieu, ihr beiden!"

Claire Bezpalky erwähnt sowohl das Parakorps als auch das Heimweh. Farye ist nicht Teil des Parakorps und sie hatte auch kein Heimweh.

Ehrlich gesagt, habe ich diese wirre Passage am Ende des Romans überflogen. In diesem Zyklus stimmt für mich so vieles nicht, da macht das den Braten auch nicht fett.
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