Der Literarische Salon

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Perryoldie
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Perryoldie hat geschrieben: 06.11.2024, 22:01 .
Calvin & Hobbes [...] In den Tiefen meiner Archive habe ich einen wirklich guten Artikel über Bill Watterson, falls dieser noch nicht hinter ein Bezahlschranke verschwunden ist, werde ich den Link hier posten. :-)
Ja, der Artikel ist noch abrufbar, zum Glück erschien er in Spiegel.Online, der Spiegel ist ja sehr großzügig mit seinem Archiv. :-)

---

Calvin und Hobbes - Bill Watterson


"Er weigerte sich, mit Steven Spielberg zu telefonieren, Millionenangebote schlug er aus: Mit "Calvin und Hobbes" erfand Bill Watterson einen der wichtigsten Comic-Strips - und kämpfte jahrelang darum, ihn nicht zu vermarkten. Die Biografie des großen Nein-Sagers ist so bedeutend wie sein Werk."

Von Benjamin Maack, Spiegel.Online, 07.01.2014

https://www.spiegel.de/geschichte/calv ... 349.html
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Darmok
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Darmok »

Hat sich Ben Calvin Hary seinen zweiten Vornamen nach dieser Figur gegeben? :gruebel:
Urlaubspause bis auf weiteres
kad
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »

Fast alles, was ich über Gedichte weiss, habe ich im Buch „Die verdächtige Pracht“ von Peter von Matt gelernt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird Gedichte lieben.

Daraus

Else Lasker-Schüler
1910

Deine Seele, die die meine liebet,
Ist verwirkt mit ihr im Teppichtibet.

Strahl in Strahl, verliebte Farben,
Sterne, die sich himmellang umwarben.

Unsere Füße ruhen auf der Kostbarkeit,
Maschentausendabertausendweit.

Süßer Lamasohn auf Moschuspflanzenthron,
Wie lange küsst dein Mund den meinen wohl
Und Wang die Wange buntgeknüpfte Zeiten schon?
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Perryoldie
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Darmok hat geschrieben: 08.11.2024, 13:59 Hat sich Ben Calvin Hary seinen zweiten Vornamen nach dieser Figur gegeben? :gruebel:
Gut möglich :rolleyes: , das wäre vielleicht etwas für die Abt. 'Fragen an den Redakteur.' :-D


kad hat geschrieben: 08.11.2024, 14:39 Fast alles, was ich über Gedichte weiss, habe ich im Buch „Die verdächtige Pracht“ von Peter von Matt gelernt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird Gedichte lieben. [...]
Zu spät, ich liebe Gedichte schon :-D , aber vielen Dank für den Tipp, ich setze das Buch auf meine Einkaufliste :yes: . Obwohl ich die Erfahrung gemacht habe, dass zuviel Wissen manchmal auch "schadet", gerade wenn es um Gedichtinterpretationen geht, dieses akribische Auseinanderpflücken eines Gedichtes kann einem manchmal die Freude daran vergällen.

Von Lasker-Schüler kaufte ich vor einigen Monaten das schöne Buch 'Else Lasker-Schüler - Die Gedichte & Essays', herausgegeben von Gerd Haffmans bei Zweitausendeins.

In Kürze erwarte ich als Beifang :-D : 'Rolf Denecke - Gestalten deutscher Dichtung (Eine Literaturgeschichte)' von 1965. Über das Buch weiss ich nicht mehr, als der Titel verrät, aber für 1,50 € bestellte ich es mit. :-D
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Tell Sackett
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Tell Sackett »

Perryoldie hat geschrieben: 08.11.2024, 15:22 (...)
Von Lasker-Schüler kaufte ich vor einigen Monaten (...)
(...) aber für 1,50 € bestellte ich es mit. :-D
Und ich dachte, du hättest jetzt Abstand von weiteren Buchkäufen genommen... :mellow:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »

dass zuviel Wissen manchmal auch "schadet", gerade wenn es um Gedichtinterpretationen geht, dieses akribische Auseinanderpflücken eines Gedichtes kann einem manchmal die Freude daran vergällen.
Beim Buch von Peter von Matt ist es anders. Seine Interpretationen erzeugen Freude und Hunger auf mehr.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Tell Sackett »

„Die schlechtesten Bücher sind es nicht,
an denen Würmer nagen,
die schlechtesten Nasen sind es nicht,
die eine Brille tragen.
Die schlechtesten Menschen sind es nicht,
die dir die Wahrheit sagen.“
„Wenn die Opern dich umbrausen
mit Getön,
dann genieße auch die Pausen:
Sie sind schön.“
„Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt;
ein Kummer geht, ein Kummer kommt.“
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

kad hat geschrieben: 08.11.2024, 16:32
dass zuviel Wissen manchmal auch "schadet", gerade wenn es um Gedichtinterpretationen geht, dieses akribische Auseinanderpflücken eines Gedichtes kann einem manchmal die Freude daran vergällen.
Beim Buch von Peter von Matt ist es anders. Seine Interpretationen erzeugen Freude und Hunger auf mehr.
Sehr schön :yes: und wie gesagt, das Buch steht auf meiner Einkaufsliste. :-)

Tell Sackett hat geschrieben: 08.11.2024, 16:19
Perryoldie hat geschrieben: 08.11.2024, 15:22 (...)
Von Lasker-Schüler kaufte ich vor einigen Monaten (...)
(...) aber für 1,50 € bestellte ich es mit. :-D
Und ich dachte, du hättest jetzt Abstand von weiteren Buchkäufen genommen... :mellow:
Wenn eine große Welle abrupt gestoppt wird, gibt es einen Tsunami :o , es ist besser, sie läuft langsam aus . . . :-)

---

Von Heinz Erhardt habe ich Das "Große-Heinz-Erhardt-Buch", abgesehen von seinen vielen humorvollen Gedichten, gefällt mir dieses am besten:

Sie reichten Weine mir und Bier
und Schnäpse und dergleichen,
dabei könn'n diese Leute mir
nicht mal das Wasser reichen!

(Heinz Erhardt)


P.S.
Einen Vierzeiler kann man vielleicht mal einstellen, da der wohl eher als Zitat angesehen werden kann, ansonsten müssen wir ja immer die 70-jährige Urheberrechtsfrist beachten. (Klugsch**ssermodus :blush: )
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »

Perryoldie hat geschrieben: 06.11.2024, 21:09


***

Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten,

es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit,

es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens,

es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit,

es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung,

wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns,

wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

***


Charles Dickens (1812-1870)
aus seinem Roman "Die Geschichte zweier Städte" von 1859.
Der Anfang von Anna Karenina von Lew Tolstoi, entstanden in den Jahren 1873 bis 1878, kommt an die Schönheit von Charles Dickens Anfang nicht heran. Bleibt aber auch im Gedächtnis haften:

„Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise. “
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Gerade sah ich etwas Interessantes, könnte dies vielleicht der erste S.F. Roman sein? :gruebel:

Das Jahr 2440: ein Traum aller Träume (französisch L’An 2440, rêve s’il en fut jamais), 1771, von Louis-Sébastien Mercier.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Jahr ... C3%A4ume

Der sicher interessante Artikel zu dem Buch in Spiegel.Online steckt leider hinter einer Bezahlschranke, wann solche Artikel im Spiegelarchiv freigegeben werden, ist mir leider nicht bekannt.

Die wohl einzigen modernen deutschen Ausgaben (Suhrkamp und Insel TB) kosten antiquarisch zwischen 40 - 90 € und sind damit für mich unerschwinglich. Auf archive.org gibt es einen Scan der ersten deutschen Übersetzung, die bereits 1772 erschien:

https://archive.org/details/dasjahrzwe ... mode/2up

Die Idee des Romanes, dass nämlich die Hauptperson "einschläft" und Jahrhunderte später wieder erwacht, wurde auch von späteren Autoren aufgegriffen, ich erinnere mich da vor allem an -

- 'Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf 1887' von Edward Bellamy von 1888. Der Autor versucht in dem Buch eine wirtschaftlich und sozial gerechte Gesellschaft zu entwerfen, was ihm, wenn ich mich recht entsinne, gut gelingt. Ein sehr lesenswertes Buch, eine schöne Utopie. :-)

- 'The Black Flame' von Stanley G. Weinbaum von 1939, dt. 'Die schwarze Flamme', Heyne S.F. & Fantasy Nr. 3387 von 1974, auch erschienen als 'Experimente mit Detanol', Pabel Utopia Nr. 285, sehr brutal auf Heftromanumfang gekürzt.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Drei Gedichte von Martin Greif (1839-1911)


***

Falter und Rosen

Sprach eine wilde Ros’ am Zaun:
bei mir sich alle Falter traun
und alle Bienen und Immen
mit ihren süssen Stimmen.

Sprach eine andre wilde Ros’,
nur einem bot ich meinen Schoss,
einem jungen Schmetterlinge;
vor ihm sind alle geringe.

Am Tag darauf war keine mehr,
die Falter trieben hin und her
fern von den blätterlosen:
sie dachten an junge Rosen.

***

Die einsame Wolke

Sonne warf den letzten Schein
Müd im Niedersinken,
Eine Wolke noch allein
Schien mir nachzuwinken.

Lange sie wie sehnend hing,
Ferne den Genossen.
Als die Sonne unterging,
War auch sie zerflossen.

***

Vor der Ernte

Nun störet die Ähren im Felde
Ein leiser Hauch.
Wenn eine sich beugt, so bebet
Die andre auch.

Es ist, als ahnten sie alle
Der Sichel Schnitt -
Die Blumen und fremden Halme
Erzittern mit.

***
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich empfehle ja mal die Klassische Ilias oder die Lyriker, möglichst im Original oder in guter Übersetzung
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Tell Sackett »

Gucky_Fan hat geschrieben: 10.11.2024, 13:17 Ich empfehle ja mal die Klassische Ilias oder die Lyriker, möglichst im Original oder in guter Übersetzung
Ach, auf die Dauer wird das auch eintönig... :rolleyes:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich finde es immer entspannend, aber je älter ich werde entspannen mich auch Sachbücher..Wobei ich gerade wieder Thomas Mann entdecke
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Darmok
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Darmok »

Wobei ich persönlich "Entspannung" und "Thomas Mann" spontan nicht unbedingt in Einklang bekomme.
Ist doch mitunter anstrengende Lektüre. :innocent:
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