Ich hab gerade Ninja Warrior auf RTL gesehen und hatte nur die Werbepausen um den Thread hier komplett durchzulesen. Den Roman möchte ich nach wie vor nicht bewerten aber auf einige wenige Punkte in der Diskussion eingehen:
1: Der RAS TSCHUBAI trauere ich persönlich überhaupt nicht nach. Ich habe zu dem Schiff nie eine emotionale Bindung aufbauen können wie z.B. zur BASIS und zur JULES VERNE.
2: @PHOENIX hat die Theorie aufgestellt, daß WiVa ein später Dadaist sei... diese Ansicht hat m.E. tatsächlich was. Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Habe mich das letzte Mal vor 35 Jahren mit dem Dadaismus beschäftigt. Ich und zwei Kumpels haben damals in Tübingen bei einem Kleinkunst- und Konzertveranstalter ehrenamtlich Literaturveranstaltungen und Laientheater organisiert und selbst gespielt. Wir hatten das "Diletata" ins Leben gerufen und meinten damit "Guck mal, liebes Publikum was passiert wenn Dilettanten sich den Dadaismus vornehmen und weiterentwickeln"

. Ich erinnere mich noch, daß ich bei einer szenischen Lesung durch den Bühnenboden gebrochen bin und der ganze Saal minutenlang nur noch mit Gelächter gefüllt war...

. Hat Spaß gemacht!
Ich bin jetzt auf einen anderen Deutungsweg gekommen: Ich halte die beiden Expokraten für lupenreine Pantser, d.h. sie haben zu Beginn eines Zyklus sehr viele Ideen und entwickeln das ganze Szenario dann erst beim Schreiben der Exposés, wissen aber zu Beginn nicht, wie der Zyklus enden wird. Ich habe dafür sogar Sympathien weil ich selbst als Hobbyschriftsteller nämlich auch ein solch lupenreiner Pantser bin

. Ich habe im Gegensatz zu den beiden aber den Vorteil, daß ich nicht an Abgabetermine gebunden bin. Meine Crossoverstory wartet z.B. noch auf ein schlüssiges Ende, daß mir aber seit etlichen Wochen einfach nicht einfallen will

. So könnte man sich m.E. die vielen offenen Enden in allen WiVa/CM-Zyklen durchaus plausibel erklären. Ich habe damit kein Problem, mich hat nur die fehlende Stringenz in der Dramaturgie der 100er-Zyklen gestört, auf die ich mit Lesepausen reagiert habe. Insgesamt hat mich der Zyklus im Sinne eines Retro-Feelings doch gut unterhalten


.
Was nun das Mißvergnügen einiger auslöst ist glaube ich das schlichte Faktum, daß nahezu alle früheren Expokraten Plotter waren (bei Uwe Anton weiß ich es nicht da ich den Neuroversumzyklus nie gelesen habe), die von Beginn an wußten wie ein Zyklus ausgeht und wahrscheinlich zu Anfang bereits ein dickes Planungsbuch aufgesetzt hatten in dem sie immer nachschlagen konnten wenn sie kurz ins Straucheln kamen und dann kamen WiVa und CM und machten es komplett anders.
Wird interessant sein zu sehen ob BCH Pantser oder Plotter ist? Anhand seiner Ministerien glaube ich zu erkennen, daß er zur Plotter-Fraktion gehört. Es wird sich also wohl bald was ändern, wenn ich Recht behalte... Ich wünsch' ihm auf jeden Fall Alles Gute



und werde die Serie auf jeden Fall weiterlesen

.