Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

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Obernörgler
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Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Obernörgler »

Bild und Text wurden aus der Perrypedia übernommen. --> https://www.perrypedia.de/wiki/Das_Heliotische_Bollwerk

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21. September 1289 NGZ: Auf Camelot taucht beim Agronom Nash Jett Alberney ein schwarzer Würfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge auf und fragt ihn, ob er Perry Rhodan sei. Kurz zuvor ist das Gerät, das Perry Rhodan aus Hirdobaan mitbrachte, aus seinem Energiekäfig entkommen. Der Würfel taucht bei weiteren Personen auf und stellt dieselbe Frage.

Währenddessen werden vom Rand der Galaxie undefinierbare Ortungen gemeldet. Am 23. September erscheint eine von Alaska Saedelaeres Erzählungen her bekannte Balkenspindel im Solsystem. Nach den erst kurz zurückliegenden Ereignissen um Goedda wird von Cistolo Khan Systemalarm ausgelöst. Eine Verbindung zu dem fremden Raumschiff, das den Namen VHE THRANG trägt, wird hergestellt. Die Besucher sind die beiden Nonggo Galtarrad U Zeun und Zygonod Lebente Kor, die hier seien, um ein großes Glück anzukündigen. Die Nonggo sind extrem schlanke, humanoide Wesen von 2,20 Metern Größe mit silberfarbener Haut und sollen im Solsystem ein Heliotisches Bollwerk errichten. Und auch sie fragen, wo Perry Rhodan sei.

Cistolo Khan möchte den Nonggo nicht gestatten, dieses Heliotische Bollwerk ins Solsystem zu bringen. Er vermutet ein wie auch immer geartetes  Wikipedia-logo.png Trojanisches Pferd in dem Gebilde. Die Nonggo hätten aber einen knappen Zeitplan einzuhalten, denn bald beginne das Konstituierende Jahr. Nur Perry Rhodan selbst könnte die Installation des Heliotischen Bollwerks vielleicht noch verhindern.

Auf Camelot kann der schwarze Würfel nach drei Tagen endlich eingefangen werden. Aber man stellt sich die Frage, wieso er eigentlich nach Perry Rhodan sucht. Diese Frage versucht Attaca Meganon zu beantworten. Doch erst der Zellaktivatorträger Alaska Saedelaere entlockt der Box eine Reaktion. Sie suche Perry Rhodan, weil das Konstituierende Jahr bevorstehe.

Am 24. September 1289 NGZ erreicht die Nonggo-Flotte das Solsystem. Khan will hart bleiben und den Einflug der Flotte, die zwei trapezförmige, 8,4 × 4,2 Kilometer große Objekte transportieren, notfalls mit Waffengewalt verhindern. Doch von der Flotte geht keine erkennbare Gefahr aus. Nicht einmal die Schutzschirme haben die Schiffe der Nonggo aktiviert. Trotzdem antworten sie nicht auf Funkanrufe und setzen ihren Flug fort. Khan möchte zusammen mit Bré Tsinga noch einmal mit Galtarrad U Zeun sprechen. Dieser meint direkt, dass das Volk der Terraner nicht ausgewählt worden wäre, wenn es auf Wehrlose schießen würde. Damit hat er recht. Cistolo Khan lässt die Schiffe entgegen dem Willen des Parlaments nicht zerstören. Er versucht, Zeit zu gewinnen, indem er technische Probleme vortäuscht. Dann spricht sich auch Bré Tsinga dafür aus, die Nonggo gewähren zu lassen.

Auf Camelot hat man inzwischen ermitteln können, was sich im Inneren der Box befindet. Es ist ein Passantum, und nur Perry Rhodan ist berechtigt, es zu tragen. Anschließend sendet es eine Richtstrahlsendung zum Solsystem und hüllt sich kurz darauf in ein grünliches Energiefeld. Die GILGAMESCH fliegt währenddessen mit Saedelaere und Homer G. Adams zum Solsystem, um die dortigen Vorgänge aus der Nähe zu beobachten. Die LFT verweigert dem Camelot-Raumer jedoch den Einflug.

Auf der Bahn des Planeten Trokan kommt die Nonggo-Flotte mit ihrer Fracht zum Stillstand. Ein Angriff könnte nun auch zur Zerstörung von Trokan führen und ist damit nicht durchführbar. Galtarrad U Zeun wendet sich persönlich an die Bewohner des Solsystems, um ihnen mitzuteilen, dass sie ein großes Geschenk bringen. Bald darauf beginnen sie, beide Trapeze an den Längsseiten zu einer riesigen Wabe zusammenzufügen. All das wird von tausenden Schiffen der Heimatflotte und von Massen von Schaulustigen und von Schiffen galaktischer Medienkonzerne beobachtet. Plötzlich erscheint eine weitere Flotte der Nonggo. Sie führen eine Quelle der Kraft mit sich. Entfesselt würde sie das halbe Solsystem vernichten. Politische Hardliner aller Kategorien nutzen dieses Ereignis, um sich zu profilieren. Unbeeindruckt davon wird die Arbeit am Heliotischen Bollwerk am 27. September 1289 NGZ beendet. Galtarrad U Zeun lädt eine Experten-Kommission der LFT in das Bollwerk ein. Das Bollwerk ist im Inneren auf Terraner ausgerichtet. Anstatt des bisher unbekannten Einsatzleiters enthüllt Galtarrad U Zeun den Zweck des Heliotischen Bollwerkes. Es soll die Verbindung zwischen dem Solsystem und dem Teuller-System der Nonggo sowie dem Karakhoum-System der Gestalter herstellen. Alle Systeme liegen Millionen Lichtjahre auseinander. Mehr Informationen erhalten die Terraner nicht.

Myles Kantor fliegt nach Mimas, wo seine Lebensgefährtin Kallia Nedrun erwacht ist. Auch sie spricht vom Konstituierenden Jahr.

########################

Erklärung:
Ich lese diesen Zyklus jetzt zum ersten Mal. Ich habe keinerlei Kenntnisse wie sich alles entwickelt.
Auf Spekulationen werde ich verzichten. Ich werde mich nur zum "aktuellen" Roman (und natürlich seinen Vorgängern) äußern - und zum Zyklus so, wie mein aktueller Stand ist.

Roman:
Ein sehr durchschnittlicher Roman, für Einsteiger geeignet.

Die Kurzfassung ist:
Nonggo: "Wir bringen euch ein Heliotisches Bollwerk als Geschenk."
Terra: "Nein!"
Nonggo: "Doch!"
Terra: "Oh."

Irgendwie habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass etwas passiert. Leider habe ich vergeblich gewartet. Das dieser Roman viele Neueinsteiger begeistert und zu Stammlesern gemacht hat, wage ich zu bezweifeln. Dafür war er zu langweilig.

Zyklus:
Der Vorgänger-Zyklus (Tolkander) hat mir wirklich gut gefallen. Abwechselnd wurden interessante Handlungsebenen präsentiert. Da dieser Zyklus ein Kurzzyklus ist, gehe von max. drei Handlungsebenen aus, die kompakt und ohne Füllromane abgehandelt werden.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von nanograinger »

Obernörgler hat geschrieben: 16.08.2024, 09:29 Erklärung:
Ich lese diesen Zyklus jetzt zum ersten Mal. Ich habe keinerlei Kenntnisse wie sich alles entwickelt.
Auf Spekulationen werde ich verzichten. Ich werde mich nur zum "aktuellen" Roman (und natürlich seinen Vorgängern) äußern - und zum Zyklus so, wie mein aktueller Stand ist.
Ich habe den Zyklus vor einigen Jahren erstmals gelesen und im damaligen Forum den Klassiker-Thread betreut. Insofern sind mir die Romane teilweise noch in guter (oder schlechter) Erinnerung.

In der Rückschau scheint mir dieser Zyklus an vielen Stellen ein Kommentar zur damaligen Medien- Internet-, und Politik-Landschaft zu sein, wie sie manche Autoren (insbesondere Francis) wahrgenommen haben. Parallelen zur heutigen Situation lassen sich schnell ziehen, wenn man das machen will.
Obernörgler hat geschrieben: 16.08.2024, 09:29 Irgendwie habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass etwas passiert. Leider habe ich vergeblich gewartet. Das dieser Roman viele Neueinsteiger begeistert und zu Stammlesern gemacht hat, wage ich zu bezweifeln. Dafür war er zu langweilig.
Für die Neueinsteiger gab es die 12-seitige Beilage »DIE BASIS – Eine Einstiegshilfe für neue Leser«.
Und ich glaube nicht, dass du beurteilen kannst, wie ein etwaiger Neueinsteiger oder eine Neueinsteigerin diesen Roman gelesen hätten.

Richtig ist, dass in diesem Roman in erster Linie die Bühne bereitet wird für die kommenden Romane. Über fehlende Action wirst du dich in Kürze nicht mehr beschweren können.
Obernörgler hat geschrieben: 16.08.2024, 09:29 Zyklus:
Der Vorgänger-Zyklus (Tolkander) hat mir wirklich gut gefallen. Abwechselnd wurden interessante Handlungsebenen präsentiert. Da dieser Zyklus ein Kurzzyklus ist, gehe von max. drei Handlungsebenen aus, die kompakt und ohne Füllromane abgehandelt werden.
Zwei Handlungsebenen müssen dir ausreichen.

Zum Roman selbst: Die Nonggo sind bereits indirekt aus der Geschichte von Goedda bekannt, die sie mit Hilfe der Technik der Baolin-Nda (wiederum aus Band 1805 und dem "Arsenal der Macht" bekannt) zeitweise gebannt hatten, bis Shabazza sie befreite und auf die Milchstraße ansetzte (Band 1860). Schon in diesem Roman wird klar, dass die Nonggo völlig anders ticken als der typische Galaktiker.

Sehr bezeichnend fand ich, dass die Nonggo-Flotte mit den Bollwerk-Teilen praktisch ungehindert ins Solsystem einfliegen dürfen, die GILGAMESCH mit Saedelaere und Adams aber der Einflug verweigert wird. Nicht gerade eine Sternstunde der Menschheitsgeschichte, aber völlig in Linie mit der damaligen politischen Situation, trotz des wesentlichen Beitrags der Unsterblichen bei der Überwindung Goeddas.

Mit dem Folgeroman beginnt (in der Rücksicht) das "konstituierende Jahr".
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von thinman »

nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27
Obernörgler hat geschrieben: 16.08.2024, 09:29 Erklärung:
Ich lese diesen Zyklus jetzt zum ersten Mal. Ich habe keinerlei Kenntnisse wie sich alles entwickelt.
Auf Spekulationen werde ich verzichten. Ich werde mich nur zum "aktuellen" Roman (und natürlich seinen Vorgängern) äußern - und zum Zyklus so, wie mein aktueller Stand ist.
Ich habe den Zyklus vor einigen Jahren erstmals gelesen und im damaligen Forum den Klassiker-Thread betreut. Insofern sind mir die Romane teilweise noch in guter (oder schlechter) Erinnerung.
Ich hab ihn damals in der EA gelesen, und vor dem was da bald auf der Erde abgeht grausts mir immer noch - Nein, die Bände in Terrania werde ich nicht nochmal lesen. Aber die Bände fernab der Milchstraße sind genial, die habe ich mehrfach in der Zwischenzeit gelesen.
HoHo hatte damals wirklich einen guten Lauf.
Richtig ist, dass in diesem Roman in erster Linie die Bühne bereitet wird für die kommenden Romane. Über fehlende Action wirst du dich in Kürze nicht mehr beschweren können.
Obernörgler hat geschrieben: 16.08.2024, 09:29 Zyklus:
Der Vorgänger-Zyklus (Tolkander) hat mir wirklich gut gefallen. Abwechselnd wurden interessante Handlungsebenen präsentiert. Da dieser Zyklus ein Kurzzyklus ist, gehe von max. drei Handlungsebenen aus, die kompakt und ohne Füllromane abgehandelt werden.
Es war schön, dass man in dem Großzyklus TOREGON mal so einen schnellen Zwischeneinstieg in einen neuen Handlungsblock aka Kurzzyklus geschaffen hat.

thinman
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

thinman hat geschrieben: 16.08.2024, 19:29 Ich hab ihn damals in der EA gelesen, und vor dem was da bald auf der Erde abgeht grausts mir immer noch - Nein, die Bände in Terrania werde ich nicht nochmal lesen. Aber die Bände fernab der Milchstraße sind genial, die habe ich mehrfach in der Zwischenzeit gelesen.
HoHo hatte damals wirklich einen guten Lauf.
Ein Zyklus , der bei aller Kürze auch noch mehrere Extreme aufwies: eine Handlung auf Terra, die mir heute noch Kotzreiz beschert, wenn ich nur dran denke - abgemildert durch eine folgende gelungene Handlung in Shaogen-Himmelreich, dir mir nicht nur wegen einer sehr blumigen, fantasievollen Nomenklatur positiv im Gedächtnis blieb.

Dein Urteil zu Hoffmann teile ich. Neben Griese und Feldhoff war er damals mein Lieblingsautor, gefolgt von Ellmer und Peter Terror äh, Terrid. :)

Gruß.
Das ist... TERRA!
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Obernörgler
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Obernörgler »

nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27 Für die Neueinsteiger gab es die 12-seitige Beilage »DIE BASIS – Eine Einstiegshilfe für neue Leser«.
Ich bin mir nicht völlig sicher, glaube aber, dass diese Einstiegshilfe eine einmalige Sache war. Alle Einsteiger vorher und alle danach mussten ohne auskommen. So essentiell wichtig scheint die dann doch nicht zu sein.
Für mich besteht die Eignung des Romans für Einsteiger in der überschaubaren Handlung, dem überschaubaren Personal -
und ganz wichtig, konnte man ihn ohne jede Vorkenntnisse lesen. Auch die Einstiegshilfe hat es für den Roman nicht gebraucht. Die gibt eher eine Einführung in die Serie.
nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27 Und ich glaube nicht, dass du beurteilen kannst, wie ein etwaiger Neueinsteiger oder eine Neueinsteigerin diesen Roman gelesen hätten.
Ich kann allerdings beurteilen, wie ich den Roman als Einsteiger gelesen hätte. :)

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten, wie ich an einen Einstieg rangehe.
1. Geplanter Einstieg
Ich nehme mir vor 3-10 Romane einer Serie zu lesen und entscheide währenddessen ob die Serie was für mich ist oder nicht. Während dieser Phase muss etwas passieren, dass mich packt und zum weiterlesen animiert. Gelingt der Serie das nicht, bin ich wieder raus.
2. Spontaner Einstieg
Hier muss mich dieser eine Roman so abholen, dass ich die nächsten auch lesen möchte. "Do or die" könnte man sagen. Beim geplanten Einstieg bin ich gnädiger, was langweilige Romane angeht.

Dieser Roman hat, was die "Einstiegshürde Komplexität" betrifft, alles richtig gemacht. Was das "packen und neugierig machen" betrifft, leider nicht. Trotzdem auf keinen Fall ein schlechter Roman.
nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27 Richtig ist, dass in diesem Roman in erster Linie die Bühne bereitet wird für die kommenden Romane. Über fehlende Action wirst du dich in Kürze nicht mehr beschweren können.
Dann lasse ich mich mal überraschen. Wie immer, beginne ich einen Zyklus mit positiver Einstellung.
Bisher hat mich kein Zyklus, den ich zwischen 1399 und 3200 gelesen habe, enttäuscht. Das waren allerdings auch nur die "Cantaro", "Ennox" und "Tolkander". ;)
nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27 Zwei Handlungsebenen müssen dir ausreichen.
Wenn sie interessant sind und nicht am Stück präsentiert werden, habe ich damit kein Problem.
nanograinger hat geschrieben: 16.08.2024, 17:27 Sehr bezeichnend fand ich, dass die Nonggo-Flotte mit den Bollwerk-Teilen praktisch ungehindert ins Solsystem einfliegen dürfen, die GILGAMESCH mit Saedelaere und Adams aber der Einflug verweigert wird.
Gedurft haben auch die Nonggo nicht. Die hat es nur nicht interessiert und sind einfach weitergeflogen. :)
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Obernörgler
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Obernörgler »

Bild und Text wurden aus der Perrypedia übernommen. --> https://www.perrypedia.de/wiki/Das_Trojanische_Pferd

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Nach und nach schwenkt die Stimmung gegen die Nonggo ins Positive um, auch wenn es immer noch kleinere Gruppen gibt, die für einen militärischen Einsatz eintreten. Währenddessen nimmt das Heliotische Bollwerk seinen Betrieb auf. Es beginnt, für die Terraner überraschend, mit der Faktorierung. Dabei handelt es sich um eine hyperenergetische Vermessung Terras und des übrigen Solsystems, bei der mit einem alles durchdringenden Licht Raumkuben von 29,8 mal 19,7 Kilometern Fläche und einer Höhe von 9,8 Kilometern, wovon sich 2,3 Kilometer unter der Erdoberfläche befinden, für jeweils einige Sekunden abgetastet werden. Nach Auskunft von Galtarrad U Zeun und Zygonod Lebente Kor handele es sich dabei um eine vorbereitende Maßnahme zur endgültigen Inbetriebnahme des Bollwerks.

Mit Myles Kantor und Flame Gorbend an der Spitze begibt sich eine terranische Delegation mit Wissenschaftlern, TLD-Agenten und sonstigen Teilnehmern am 1. Oktober 1289 NGZ an Bord des Bollwerks. Kantor wird dabei von Kallia Nedrun begleitet, die ein ungewöhnliches Interesse an dem Gebilde zeigt und auf eine Teilnahme an der Delegation gedrängt hatte. Bei der dort stattfindenden Konferenz enthüllen die Nonggo schließlich den Zweck der Heliotischen Bollwerke: Sie sollen eine Direktverbindung zwischen Millionen Lichtjahre entfernten Orten herstellen. Dabei werden ausgewählte Teile des jeweiligen Planeten – hierbei handelt es sich um die kurz zuvor faktorisierten Raumkuben – ausgetauscht. Alle Personen und Gegenstände, die sich zu diesem Zeitpunkt dort befinden, werden bei dem Austausch, bei dem es sich ausdrücklich nicht um einen transmitterartigen Effekt handelt, mitgenommen.

Während dieser Konferenz schleicht sich Nedrun davon und ist unauffindbar. Kantor macht sich größte Sorgen und kann auch nicht mehr ignorieren, dass sie nicht mehr dieselbe zu sein scheint. Zehn TLD-Agenten werden ausgeschickt, das Bollwerk nach ihr zu durchsuchen. Als wirkliche Bedrohung wird sie aber nicht wahrgenommen, auch wenn niemand ihre Absichten kennt. Kechto Tolz, einer der Agenten, findet schließlich ihre Spur. Nedrun kann ihn jedoch überwältigen und tötet ihn fast, indem sie ihn von einem Steg über der Quelle der Kraft stößt. In letzter Sekunde kann er sich retten. Auch jetzt glaubt man nicht, dass von ihr eine Gefahr ausgeht, und lässt die Agenten einfach weiter nach ihr suchen.

Endlich trifft das von den Nonggo erwartete Signal ein. Es ist ein kilometergroßes, energetisches Wabensymbol über dem Pilzdom von Trokan. Das Konstituierende Jahr hat begonnen. Es soll nun ein Test des Bollwerks stattfinden, bei dem eine Gruppe aus Diplomaten und Wissenschaftlern der LFT nach Teuller, dem Planeten der Nonggo, versetzt werden soll. Aber immer noch gibt es innenpolitische Schwierigkeiten. Viele Terraner sind gegen die Unsterblichen und Camelot eingestellt. Der Pilzdom und auch der Begriff Thoregon wird aber mit ihnen assoziiert. Die LFT-Regierung erhofft sich von einem erfolgreichen Test, dass die öffentliche Meinung wieder umschwenkt.

Bré Tsinga will dabei nicht mehr als Alibi der LFT-Regierung herhalten, die ihre Popularität als Werbung für die momentane Politik nutzt. Daher entscheidet sich Paola Daschmagan dafür, zusammengeschnittene Auftritte als Ersatz zu verwenden. Tsinga droht daraufhin damit, aus dem Dienst der LFT auszuscheiden. Auf Druck von Cistolo Khan werden kurz darauf die entsprechenden Ausstrahlungen eingestellt.

Der Test des Heliotischen Bollwerks ist indes ein voller Erfolg. Nach dem Aufbau der Faktordampf-Barriere wird die Delegation der LFT, an der unter anderem Myles Kantor, Bré Tsinga, zehn TARA V UH und zwei Diplos teilnehmen, problemlos ins Teuller-System versetzt. Dort findet sie sich nahe Kenteullen, der Hauptstadt der Nonggo, wieder.

Unterdessen begibt sich Kechto Tolz wieder auf die Suche nach Kallia Nedrun. Er ist fest entschlossen, sie allein zu finden, um Flame Gorbend zu beeindrucken. Daher fordert er keine Unterstützung an, als er ihre Spur findet. Sie hat eine Spur aus öliger Flüssigkeit hinterlassen und das Wort »Hilfe« auf einen Bildschirm geschrieben. Etwas später wird Tolz von seinen Kollegen vermisst. Er meldet sich nicht, wird aber bald darauf völlig verstört und geistesabwesend aufgefunden – neben ihm die völlig entstellte Leiche von Kallia Nedrun. Ihr Körper wirkt perforiert und aufgeschäumt, als ob etwas mit Gewalt aus ihr herausgebrochen wäre.


########################


Selten hatte ich einen PR-Roman so schnell fertig gelesen wie diesen. Das liegt sicher auch an der überschaubaren Handlung. Terra wird vermessen. Wir erfahren den Zweck des "Heliotischen Bollwerks". Das "Konstituierende Jahr" beginnt. Das "Heliotische Bollwerk" wird in Betrieb genommen und ein Teil der Erdoberfläche, samt LFT-Delegation, wird nach Kenteullen versetzt. Das ist der eine Teil des Romans.
Der andere handelt von Kallia Nedrun. Sie verhält sich seltsam und entfernt sich von der Delegation. Sie wird gesucht und gefunden - kann aber entkommen. Später wird sie tot aufgefunden. Ende der Geschichte.
Wir wurden in diesem Roman etwas "erleuchtet". Einige Fragen bleiben aber (noch?) unbeantwortet.

Heliotisches Bollwerk
Ist die Größe des ausgetauschten Raumkubus relevant? Wir erfahren was das "Heliotische Bollwerk" tut, aber nicht wie es das tut. Es ist jedenfalls kein Transmitter. Wichtig ist mir eine technische Erklärung aber nur dann, wenn die irgendwann für Irgendwas wichtig wäre. Ich möchte noch kurz anmerken, dass ich den Begriff "Faktordampf-Barriere" nicht so toll finde.

Konstituierendes Jahr
Es beginnt. Was es bedeutet und welche eventuellen Auswirkungen es hat, bleibt offen.

Kallia Nedrun
Was sie auf dem "Heliotischen Bollwerk" getan hat und warum, ist noch unklar.

Allgemein
Warum kein Kontakt zu den Gestaltern oder dem Einsatzleiter der Nonggo?

Der Zyklus beginnt eher ruhig mit viel "Gerede" und wenig Action. Das ist nicht grundsätzlich schlecht.
Es bleiben natürlich Fragen offen, die neugierig auf die Auflösung machen.
Der Romantitel soll sicher auf das "Heliotische Bollwerk" als "Trojanisches Pferd" deuten. Wir können allerdings davon ausgehen, dass Kallia Nedrun das "Trojanische Pferd" war.
Oder sind doch beide "Trojanische Pferde"?
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Obernörgler »

Bild und Text wurden aus der Perrypedia übernommen. --> https://www.perrypedia.de/wiki/Kontakt_zu_Kenteullen

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Handlung
Die Leiche von Kallia Nedrun wird in einen Hochsicherheitstrakt auf Titan gebracht. Gobert Grifaan, der Arzt, der sie jahrelang betreute, stellt fest, dass ihre genetische Anomalie, der so genannte Zinkfinger, dessen Funktion nie ermittelt werden konnte, nicht mehr vorhanden ist. Die Vermutung, dass etwas aus dem Körper der Frau ausgetreten ist, wird zur Gewissheit. Worum es sich dabei handelt, bleibt allerdings unklar.

In Kenteullen, der Hauptstadt der Nonggo, trifft die LFT-Delegation auf die Gesandten der Nonggo. Sie erfahren, dass das Prinzip der Heliotischen Bollwerke auf einer direkten Manipulation des Raum-Zeit-Gefüges beruhe. Es arbeite nach einem fünfdimensionalen Koordinatensystem, bei dem durch die Faktordampf-Barriere die ersten drei Dimensionen aufgehoben würden, so dass eine räumliche Versetzung möglich werde. Die Baupläne stammten ursprünglich von den Baolin-Nda, die wiederum von einem Helioten beauftragt worden seien, den sie als kosmischen Lichtbringer beschreiben. Während der Besichtigung von Kenteullen entfernt sich Tautmo Aagenfelt, ein ängstlicher Wissenschaftler, von der Delegation. Er wird nicht mehr rechtzeitig vor dem Rücktransport gefunden und bleibt bei den Nonggo zurück. Diese versprechen, ihn beim nächsten Transport zurückzubringen.

Auf Terra wird währenddessen die Faktordampf-Barriere untersucht. Viele Informationen können allerdings nicht gesammelt werden. Die Barriere absorbiert alle bekannten Strahlungsarten und ist für Hyperfunk sowie Hyperortung beziehungsweise -tastung undurchdringlich. Die im Faktorelement angereiste Delegation der Nonggo unterhält sich indes mit Vertretern der LFT unter Paola Daschmagan.

Nach dem Rücktausch der Elemente erlischt die Faktordampf-Barriere. Kantor erfährt, dass Kallia Nedrun tot ist, und bricht sofort nach Titan auf. Er erkennt die Perforation der Leiche als solche, von der Perry Rhodan berichtete. Sie traten auch bei der Sabotage an den galornischen Drachen auf. Der Zellaktivatorträger versucht, die Erste Terranerin und Cistolo Khan zu erreichen, kann aber keinen der beiden sofort sprechen. Erst in Terrania angekommen, kann er den Verantwortlichen von seinem Verdacht berichten und die Deaktivierung des Bollwerks fordern. Da er jedoch keine Fakten liefern kann, sind sie nicht bereit, seine Forderung zu unterstützen. Sie schreiben sein Verhalten dem Schock über den Tod seiner Lebensgefährtin zu. Kantor zieht sich daraufhin auf die GILGAMESCH zurück, die immer noch am Rande des Solsystems wartet.

In der Zwischenzeit begibt sich die Bürgerbewegung Neue Wahrheit 1289 unter der Führung von Ying Tseyung zum Regierungssitz der LFT. Sie wissen trotz der Nachrichtensperre vom Tod Nedruns und der Untersuchung auf Titan. Sie fordern eine Entfernung des Heliotischen Bollwerks aus dem Solsystem, werden aber abgewiesen. Beim nächsten Austausch bildet die Gruppe eine Menschenkette um das entsprechende Faktorelement. Ein großer Teil der Bevölkerung ist immer noch gegen die Nonggo und das Bollwerk eingestellt und verlangt seine Entfernung aus dem System, so dass die Kette aus mehreren Millionen Bürgern besteht. Da sie allerdings von den ankommenden Nonggo ignoriert werden, löst sich die Menschenkette bald auf.

Im Bollwerk kommt es indes zu rätselhaften Energieschwankungen. Die Nonggo sind beunruhigt, weil immer noch kein Kontakt zum Karakhoum-System der Gestalter aufgenommen werden konnte. Eine weitere Nonggo-Delegation aus dem Glockenpalast, dem Regierungszentrum der Nonggo, besucht das Terranische Parlament, und ein Abkommen zwischen beiden Völkern wird unterzeichnet. Kurz nach der Rückkehr des Faktorelements an seinen Ursprungsort reißt plötzlich die Verbindung zum Heliotischen Bollwerk ab. Im Bollwerk werden unerklärliche Schwankungen in den Schlüsselsystemen entdeckt, kurz bevor keine Verbindung mehr möglich ist. Die Nonggo beginnen sofort damit, die Terraner zu evakuieren. Der Kontakt mit dem Bollwerk der Gestalter wird hergestellt, jedoch scheinen die empfangenen Signale nicht von einem Gestalter zu stammen. Das Bollwerk beginnt, schädliche Hyperstrahlung auszusenden, und zwingt alle Schiffe, auf Abstand zu gehen.

Die GILGAMESCH erhält Einflugerlaubnis, als das Bollwerk zu explodieren droht. Millionen Anhänger der Neue Wahrheit 1289 verlassen währenddessen fluchtartig das Solsystem. Eine Sicherheitsmaßnahme der Konstrukteure verhindert jedoch eine Katastrophe, indem sie die von der entfesselten Quelle der Kraft ausgehende Explosion des Bollwerks in den Hyperraum ableitet. Zwei Faktorelemente wurden vor der Explosion noch ausgetauscht. Das erste enthält den TLD-Tower und das zweite Kalkutta-Nord, einen Stadtteil der indischen Stadt Kalkutta.

Die Nonggo, von denen 200 bei dem Untergang des Bollwerkes getötet wurden, wirken teilnahmslos und verstört. Ihre Flotte zieht sich aus dem Solsystem zurück, nachdem sie den Sündenträger in einem Behälter im Weltraum ausgesetzt haben.


########################


Da hat dieses Heliotische Bollwerk ja nicht lange Freude bereitet. Immerhin bekamen wir die Funktionsweise beschrieben, bevor es kaputt ging. Zum Glück war ein Schutzmechanismus eingebaut, der die Zerstörung des halben Sol-Systems verhinderte.

Kenteullen wurde zwar besichtigt, aber leider durften wir bei dieser Besichtigung nicht dabei sein. Schade, aber vielleicht kommt da ja noch mal was.

Der Wissenschaftler Tautmo Aagenfeldt geht verloren. Ich vermute, er ist auch ein "Trojaner" wie Kallia Nedrun. Wie sonst sollte man es schaffen, nicht rechtzeitig zur Abreise vor Ort zu sein? Das traue ich nicht mal Antanas Lato zu. Alternativ wäre eine Entführung, für die ich aber keinen Grund sehe.

Das ganze politische Hin und Her hat mich eher gelangweilt. Von Bürgerbewegungen und Menschenketten aus einigen Millionen Bürgern, möchte ich in PR-Romanen eher weniger lesen. Noch viel weniger möchte ich lesen, dass alle wieder nach Hause gehen, weil sie von denen, gegen die sie demonstrieren, ignoriert werden. Für mich war dieser, leider große Teil des Romans, sehr sehr schwach.

Was es mit den zwei, vor der Zerstörung des HB ausgetauschten, Faktorelementen auf sich hat, werden wir sicher im nächsten Roman erfahren.
Der "Sündenträger" scheint auch interessant zu sein.

Durch diesen Roman musste ich mich durchkämpfen. Meiner Meinung nach, ist das einer der wenigen schwachen Romane im Bereich 1800-1878.
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Spoiler
Ist Kalkutta-Nord eigentlich irgendwann noch mal thematisiert worden? Wäre schon interessant, wie sich dieser menschliche Aussenposten bei den Nonggo geschlagen hat bzw. wie oder ob diese die Hyperimpendanz weggesteckt haben.
Gruß.
Das ist... TERRA!
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Richard
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Richard »

Ad Kalkutta-Nord :
Spoiler

Meiner Erinnerung nach gab es die Erwähnung, dass die damalige LFT nach der Warnung vor der HI Erhöhung ein oder zwei Raumschiffe dort hin geschickt haben um einerseits die Info weiterzugeben und andererseits jene Leute, die dann doch lieber in die Milchstrasse zurück wollten, mitzunehmen.
Ähnliches gilt auch für Alashan .
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Richard für den Beitrag:
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

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Handlung
Der Behälter mit dem Sündenträger wird geborgen. In ihm befindet sich ein völlig teilnahmsloser Nonggo, der auf keine äußeren Einflüsse reagiert. Nachdem er nach Mimas überführt wurde, kümmert sich Bré Tsinga um ihn. Als sie über Kenteullen berichtet, erwacht der Nonggo kurzzeitig aus seiner Lethargie. Allerdings gelingt es der Xenopsychologin lediglich, den Namen des Fremden zu erfahren, bevor dieser wieder in seine Apathie verfällt: Genhered Zensch Meved.

Währenddessen beabsichtigt Cistolo Khan eine militärische Erkundung der Faktorelemente, wird aber von der Ersten Terranerin daran gehindert. Paola Daschmagan lässt zwei Delegationen mit Diplomaten und Wissenschaftlern zusammenstellen, die jeweils von einem Stellvertreter des LFT-Kommissars geleitet werden. Als eine Abordnung unter der Führung von Alexander Erengast in das Faktorelement Kalkutta-Nord eindringt, finden sie eine triste Landschaft mit nur einem Gebäude vor. Dieses Bauwerk ist 2,4 Kilometer lang, 1,7 Kilometer breit und 150 Meter hoch. Es weist einen 194-eckigen Grundriss auf und scheint verlassen. Allerdings ergeben Ortungen, dass das Gebäude zahlreiche abgeschlossene Hohlräume enthält, die mit technischen Objekten gefüllt sind. Ohne das Bauwerk betreten zu können, kehrt die Delegation kurz darauf zurück.

Zeitgleich findet die Erkundung des zweiten Faktorelements im Terrania-Stadtteil Alashan unter der Führung von Coeru Pinguard statt. Dort werden sie von Dscherro attackiert. Die Dscherro sind 1,50 Meter große, humanoide Wesen, die an Epsaler erinnern. Die körperlich starken Wesen haben eine grüne Haut und auf der Stirn ein auffälliges, 40 Zentimeter langes Horn. Die Hände verfügen über drei Krallenfinger und einen Daumen, während an den Füßen eine Fersenkralle sitzt. Die Dscherro können mit kleinen Energiekugeln, den so genannten 5-D-Eisern, im Umkreis von jeweils 30 Metern höherenergetische Technologie ausschalten und so die Waffen und mitgeführten Roboter der Delegation außer Gefecht setzen. Die nun wehrlosen Terraner werden von den Dscherro mit Neuropeitschen betäubt. Sie bringen sie in die Burg Gousharan, ein zuckerhutförmiges Gebäude mit zahlreichen Türmchen, Plattformen und Öffnungen an der Außenfläche, das sechs Kilometer hoch ist und zwei Kilometer durchmisst.

Seit der Versetzung des Faktorelements haben die Dscherro zahlreiche unterirdische Gänge nach Terrania getrieben. Durch diese und mit den Chreschen, kleine Antigravplattformen mit Deflektorfeldern, stoßen sie immer wieder in verschiedene Bereiche der terranischen Hauptstadt vor. Bei ihren Aktionen töten sie im Zoo einen Welsch vom Planeten Couraven und entführen unter anderem den Tierpfleger Bytus Bottoni, den Blue Toczor Grysc aus einer Rohrbahnstation, Abraham Hesper aus einem Sprachmuseum und die Ertruser Egorl Mappam und Galpez Trusan aus einem Vergnügungslokal. Eine Lagebesprechung von Paola Daschmagan mit Cistolo Khan, Terranias Polizeichef Renould Arrachen, der Oberbürgermeisterin Elena Vukosek und Aril Thimbau, dem Stellvertreter von Gia de Moleon, die zusammen mit dem TLD-Tower im Faktorelement Alashan verschwunden ist, führt zunächst zu keinem Ergebnis, da die Vorfälle als normal eingestuft werden. Erst die Berichterstattung in den Medien, die von »Phantomen in Terrania« spricht, führt dazu, dass dem LFT-Kommissar ein militärisches Eingreifen erlaubt wird.

500 Soldaten mit 1000 TARA V UH-Kampfrobotern dringen daraufhin in das Faktorelement Alashan ein. Unter ihnen befindet sich auch die Sensationsreporterin Clara Mendoza, die sich heimlich mit den Einheiten in das Faktorelement schleicht und dort Filmaufnahmen mit einer Handkamera macht. Kurz nachdem die Faktordampf-Barriere durchschritten ist, werden die Soldaten von den Dscherro angegriffen. Da die Roboter und die Ausrüstung durch den Einsatz der 5-D-Eiser versagen, werden die terranischen Einheiten schnell überwältigt, um anschließend entweder getötet oder zur Burg Gousharan gebracht zu werden. Lediglich Mendoza, die als unbewaffnete Frau eine Beleidigung in den Augen der Dscherro darstellt, wird schwer verwundet in der Nähe der Barriere zurückgelassen. Währenddessen finden in der Burg brutale Verhöre statt, bei denen die Entführten teilweise zu Tode gefoltert werden. Dabei können die Gefangenen kleine, rattenähnliche Wesen beobachten, die über sechs Gliedmaßen verfügen und sich in der Nähe der Dscherro aufhalten.

Auf Mimas wird Genhered Zensch Meved immer schwächer. Bré Tsinga lässt ihn, nachdem sie den Bericht Erengasts über das Faktorelement Kalkutta-Nord gehört hat, deswegen nach Terra bringen, um dem Nonggo einen Teil seiner gewohnten Umgebung zu präsentieren. Tatsächlich erwacht Genhered in dem Faktorelement wieder aus seiner Lethargie. Durch einen getarnten Eingang betritt er zusammen mit Tsinga das Gebäude und berichtet, dass er der Projektleiter sei, dessen Aufgabe die Überführung des Heliotischen Bollwerks in das Solsystem und dessen Aktivierung gewesen sei. Da das Bollwerk vernichtet wurde, müsse er nach dem Sündenträger-Prinzip dafür büßen. Dabei bestünde seine Bestrafung darin, dass ihm alles genommen worden sei, was ihm das Leben lebenswert gemacht habe. Kurz darauf verfällt Genhered wieder in Apathie.

Nachdem sich die RICO mit der am Rande des Solsystems wartenden GILGAMESCH verbunden hat, bittet Atlan Cistolo Khan persönlich um Landeerlaubnis, um die Faktorelemente untersuchen zu dürfen. Der LFT-Kommissar muss dies allerdings mit dem Hinweis auf das derzeitige politische Klima der Camelot-Bewegung gegenüber ablehnen.


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Direkt zu Beginn des Romans durfte der "Horror-Experte" sich mal richtig austoben. Eine Knochenmark saugende Bestie, zersplitterte Knochen, ein formloser Klumpen Fleisch. Ich habe nochmal auf dem Cover nachgesehen, ob ich wirklich einen "Perry Rhodan" lese oder einen "Dämonenkiller". ;)
Ein bißchen (zu) viele Schilderungen von Entführungen/Erkundungen durch die Dscherro. Es wird jemand entführt. Dann wird wieder jemand entführt. Damit es sich lohnt, werden noch zwei entführt. Zum Schluss noch jemand. Ein sich wiederholendes Muster. Hat da jemand "Fragmente" gerufen? :devil:
Zwischendurch entdeckt ein Dscherro einen Raumhafen und ein anderer eine Transmitterstation. Das hat mich alles nicht gepackt.
Ich kann ja noch verstehen, dass man die Eindringlinge (Diplomaten, Soldaten) in das Faktorelement gefangen nimmt und verhört. Was man sich aber z. B. von einem Tierpfleger oder zwei Türstehern für Erkenntnisse erwartet, kann ich nicht erkennen. Überhaupt gab es einige Momente wo ich hängen blieb, weil sie mir unlogisch erschienen. Warum bricht man z. B. in einen Waffenladen ein und klaut dort alle Waffen, wenn man doch offensichtlich über eine überlegene Waffentechnik verfügt? Warum die Dscherro zuerst Tunnel buddeln, obwohl sie doch durch die Faktordampf-Barriere gehen oder fliegen können (was sie dann ja auch tun), erschließt sich mir nicht.

Das Expose sah wohl folgendermaßen aus:
"Die Dscherro sind ganz böse und grausame Buben. Lass es mal richtig derbe krachen, aber bitte nicht zu sehr übertreiben.
Ach ja, erwähne den Namen des Sündenträgers und bringe ihn irgendwie zum Bauwerk im Faktorelement Kalkutta-Nord."


Zum wievielen Mal habe ich jetzt von Reportern gelesen, die alles für eine Story tun? Laaaangweilig!
Der Sündenträger - wir erfahren seinen Namen und das er der Projektleiter war, mehr nicht.

Wieso, weshalb, warum das alles geschieht, bleibt unklar. Das alles zu erklären, bleibt wohl dem folgenden Roman vorbehalten.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Richard »

Meiner Erinnerung nach kamen die Dscherro gar nicht gut an, als diese Romane in der EA erschienen.
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Tell Sackett
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Tell Sackett »

War auch mein Eindruck damals.
Vor allem der hohe Grad an Brutalität wurde da kritisiert...
Schon lustig: heutzutage ist eine Folge "House of Dragons" oder "Banshee" wesentlich brutaler, als der ganze Dscherro-Kram und keiner regt sich auf... :-)
Darmok
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Darmok »

Vielleicht, weil wir heute abgestumpfter sind als damals?
Wenn ich an die Tiuphoren denke, würden die Dscherro heute vermutlich weniger Aufregung als damals hervorrufen.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von Richard »

Also mE wurde v.a. das Agieren der LFT gegenüber den Dscherro kritisiert. Aber ok: andere Leute, andere Kritikpunkte.
thinman
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Re: Klassiker - Die Heliotischen Bollwerke (PR 1876-1899)

Beitrag von thinman »

Tell Sackett hat geschrieben: 04.09.2024, 19:07 War auch mein Eindruck damals.
Vor allem der hohe Grad an Brutalität wurde da kritisiert...
Schon lustig: heutzutage ist eine Folge "House of Dragons" oder "Banshee" wesentlich brutaler, als der ganze Dscherro-Kram und keiner regt sich auf... :-)
Ja, die gute alte Zeit.....
Nein Massenmord muß nüchtern und nur mit Zahlen geschildert werden, denn der moderne Deutsche will von soetwas nicht belästigt werden. Hat sich daran was geändert?
Als die Romane erschienen befanden wir Leser uns geistig immer noch am Ende der Geschichte, gut im Kossovo wurde noch geschossen, de facto war die NATO im Krieg mit Serbien, in Afghanistan tobe immer noch ein Bürgerkrieg, aber das hat uns so interessiert wie den Faust, die Menschen in der Walachai. Und genau das hielt uns dieser Handlungsabschnitt unter die Nase.

thinman
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