Eisrose hat geschrieben: ↑31.08.2024, 12:55
P.S. Ja, ich habe die AfD nicht erwähnt. Wozu auch? Für die Regierungsbildung spielt die keine Rolle.
Höre das Geschrei schon regelrecht, daß die Demokratie doch wieder "mit Füßen getreten!!!!!!!!!!!!!!" wird, weil Höcke und Co. nicht herrschen dürfen.
Hm. Ich mache hin und wieder mal gerne Gedankenspiele, "was wäre, wenn". Was wäre, wenn die AfD in Thüringen etwa die Regierung übernehmen würde. Unrealistisch, sehe ich auch so, absolute Mehrheit alleine wird`s nicht geben. Aber was wäre, wenn.
Nach meinem Eindruck nährt sich die AfD vor allem von Migrationsfragen, eher ein bundesweites Thema und in Thüringen mit etwas über 8 % Migrationsanteil, davon ein Großteil Ukrainer, eher ein unterdurchschnittliches. Zur Bearbeitung landes- und kommunalpolitische Sachfragen bzw. Realpolitik sehe ich die AfD kaum in der Lage. Sie ist eine kleine Partei und war schon nach den letzten Kommunalwahlen vielerorts nicht im Stande,
zahlreiche Stellen zu besetzen. Und aus dem spärlich vorhandenen Personal angesichts der eh schon geringen Kopfzahl zusätzlich noch
geeignete Mitarbeiter herauszusieben, verschärft die Not zusätzlich. Da man in der Realpolitik eines Landes oder einer Kommune nicht ständig mit "die Ausländer", "die da oben" "die Ukraine!" und derlei kommen kann, sehe ich ein Scheitern eigentlich schon als vorprogrammiert an.
Das Problem ist, daß man eigentlich nicht guten Gewissens Salon- und tatsächlichen Faschos ihre Chance zum Regieren geben kann. Auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt und wir es nicht mehr 1933 haben, stellen sich mir bei dem Gedanken daran die Fußnägel hoch.
Andererseits besteht die Gefahr von Extremen gerade darin, daß sie aus der Opposition heraus ungehindert plärren, lamentieren und beeinflussen können, ohne sich an Taten messen lassen zu müssen. Eine "gescheiterte" Machtübernahme im "Labor" Ostdeutschland wäre wahrscheinlich propagandistisch ein Geschenk, vor allem für den dichtbesiedelten Westen, wo sowieso die meisten AfD-Wähler leben. Niedersachsen und Hessen sind schon nicht weit weg von den Ostzahlen. Tja, Dilemma.
Apropos Osten. Manchmal ärgert man sich zwar, manchmal weiß ich aber auch das ein oder andere Satireformat zu schätzen. Zwischen all den vielen "Ostberichtserstattungen", den erschrockenen, beleidigten, betroffenen usw. Fingerzeigen auf die da im Osten, ragen die Sendungen von der heuteshow mit
Köster und van der Horst sowie von extra 3 mit
Ehring positiv heraus. Wenn man sieht, wie beim Besuch der ersten beiden bei Wagenknecht, der Lafontaine diese souffliert und dirigiert, kommen einem direkt Zweifel, ob das BSW tatsächlich ihr Projekt ist...
Gruß.
Das ist... TERRA!