Carrasco hat geschrieben: ↑26.08.2024, 22:32
Insofern waren für mich die häufigen "Zukunftsstreiflichter" ein Pluspunkt der Ära WV/CM.
Eine Ansicht, die ich verstehe, aber persönlich nicht teile.
Ich bin überzeugter Anhänger der sog. »irrealen Welt«, diese ist ein Paralleluniversum, in dem Perry Rhodan nur als Romanserie aus Deutschland bekannt ist.
427 NGZ wurden Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic in dieses Universum verschlagen und begegneten Uwe Clarsen, der seinerseits einige Zeit später ins Standarduniversum gelangte. (Jubiläumsband 5 »Der weiße Schrein«, PR 1297) - PERRYPEDIA
Natürlich ist all das eine große Spielwiese für SF-Geschichten-Konzipierer in einer wilden Mélange der Viele Welten-Interpretation der Quantenphysik (antegrad parachrone Universen) mit dem eternalistischen Blockuniversum.
Das ist ja Grundlage der atopischen "Kontra-Historik" und "Atopischen Ordo", dass "verhängnisvolle zukünftige Entwicklungen" aus der "Gegenwart besagter Zukunft" retrograd verhinderbar seien und den Geschehnissen in Richtung eigener Gegenwart an manchen Temporalabschnitten korrektiv ein völlig anderer Verlauf gegeben werden müsse und könne.
Oberstes Ziel aller Bemühungen war ja die Zielführung Richtung finaler transkosmokratischer Thez-Existenz. Diese sah man offenbar durch den ominösen Weltenbrand und den noch ominöseren Sternenhammer von Larhaaton als traumatisier- oder
zerstörbar. Entsprechend wurde - durchaus egoistisch - durch die
Atopen und ihre Helfer gehandelt, weil man glaubte, bestimmte Entwicklungen der Vergangenheit störten oder vernichteten die eigene Existenz am temporalen Ende des Universums.
Der atopische Ansatz Vandemaans läuft in einer Eternalismusiteration komplett gegen das EGWEG-Prinzip und lässt nicht nur antegrade, sondern auch retrograde Parachronien zu: Die eigene bereits realisierte Gegenwart schwimmt auf ganz ganz dünnem Eis und ist möglicherweise erst sicher(er) durch zu vollziehende / vollzogene konkrete Eingriffe in die Vergangenheit.
Das war der Glaube von Thez / Fauthen / Atopen und ihren Konsorten.
Ich selbst neige absolut nicht der Blockzeitvorstellung zu, bleibe bei Präsentismus (nur Gegenwart ist real) und Possibilismus (Gegenwärtiges und Vergangenes sind real gegeben, die Zukunft ist offen).
Die WIKIPEDIA formuliert das wie nachfolgend:
"Vertreter eines Blockuniversums interpretieren die spezielle Relativitätstheorie so, dass es keine Möglichkeit gibt, einen eindeutig bestimmten Punkt in der Zeit unabhängig von der eigenen Perspektive als Gegenwart zu identifizieren. Gleichzeitigkeit, und damit die Unterscheidung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft wird damit bloß subjektiv, das Verstreichen der Zeit zu einer Standpunkt-Illusion. Die Blockzeit nimmt daher alle Zeitpunkte der Zeit als gleicherweise mögliche, ontologisch reale Ausgangspunkte von Perspektiven an, Vergangenheit und Zukunft werden zu Betrachtungsrichtungen, anstatt ontologisch verschiedenen Bereichen."
Das originale Raumzeitblockuniversum ist deterministisch, nicht indeterministisch. Es ist finalisiert. Ein abgeschlossener Datenbestand. Die Zukunfts-Jülziish haben ihre realisierte Gegenwart und blicken auf die Handlungsgegenwart der Serie im Jahre 2098 NGZ, tief in ihrer Vergangenheit. Ähnlich wie die Thezianer glauben sie, dort korrigierend eingreifen zu müssen, damit ihre eigene Zeit überhaupt ihr Präsens bleiben könne.
Eigentlich nichts Anderes als die Wiederholung der atopischen Kontra-Historik und Ordo.
Ein entsetzlicher Gedanke, sich systematisch damit beschäftigen zu müssen, dass die eigene Existenz erlöschen könne, weil man den eigenen Ururgroßvater nicht via Zeitkorrektur zur Stunde X am Tag Y des Jahres Z auf die Ururoma gelockt habe, was "original und naturaliter" erst eine Stunde später geschehen sei.
Thez ist übrigens keine(!) Triviane Macht, sondern eine Entwicklung jenseits von Kosmokraten, Chaotarchen und Trivianen.
Nach Vandemaan sind Theze die finalen und terminalen Austriebe /"Früchte" vieler Universen und natürlich auch Paralleluniversen, bei weitem nicht aller (PR 3285).
Allerdings sind sie letztlich komplett kontraproduktive Früchte, da sie selbst ihren Zustand als Frucht freezen und so den Sinn einer Frucht hintergehen, der nicht darin besteht, die eigene Integrität zu erhalten, sondern vom Baum zu fallen, ggf. zu zeplatzen, verspeist zu werden und vielleicht einen neuen Baum entstehen zu lassen.
Theze im Stil des in PR beschriebenen Thezwesens säen ihre Essenz nicht in einen neuen Urknall, sondern verhindern diesen. Das Ei ist sich selbst genug, es will ohne Sicherheit um das Kommende partout nicht zum Hühnchen transformieren.