»Ein Experte ist jemand, der in einem begrenzten Bereich schon alle möglichen Fehler gemacht hat.« NIELS BOHR (1885-1962), dänischer Physiker und Nobelpreisträger
Ein kleiner Hinweis von mir:Der Spoiler gibt zwar eine grobe Übersicht über die Handlung, ersetzt aber keinesfalls den Roman. Ich empfehle ausdrücklich diesen zu lesen, um auch alle Feinheiten mitzubekommen oder sich einfach nur gut unterhalten zu lassen.
Kurzspoiler Spoiler
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Malakai für den Beitrag:
Ich habe den Roman noch nicht vollständig gelesen, aber natürlich muss man am ehesten davon ausgehen, dass das Phoenix-Bewusssein 5 von Shrell kompromittiert ist. Eine Selbstdiagnoseroutine mit dem Ergebnis "Alles o.k." ist damit von vornherein absurd. Entweder hat Phoenix den "Privatraum" nach Plänen Shrells gebaut oder dieser Leun waren die schrulligen Pläne der Schiffs-KI als Bauplan bis ins Detail bekannt. Phoenix ist immer DER PHOENIX und braucht keinen "privaten Ruheraum" für seine Avatarprojektion.
Das stinkt von vornherein zum Himmel.
Im Grunde wäre die Iteration Phoenix 6 fällig.
Zuletzt geändert von PHOENIX am 28.11.2024, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Beginnen möchte ich mit dem Cover von Dominic Beyeler.
Das Cover zeigt Dr. Liam Barstow, die Leiterin des PHOENIX-Projekts. Gleichzeitig ist sie Ingenieurin und auf diesem Bild hervorragend eingefangen. So oder so ähnlich habe ich sie mir auch vorgestellt. Dazu sehen wir neben ihr den Avatar des Phoenix-Bewusstseins, sowie holografische Elemente.
Von der Bildgestaltung halte ich das Cover für äußerst gelungen. Es fängt die Ingenieurin und ihr „Kind“ exzellent ein. Auch, dass sie schon etwas älter ist und Erfahrung ausstrahlt. Dazu noch eine gewisse Distanziertheit, die auch im Roman beschrieben wird. Klasse umgesetzt.
Was mich ein wenig stört, ist die Farbgebung. Der rote Anzug spiegelt sich farblich im Hintergrund und auch teilweise im Phoenix. Die graue Farbe vom Haar wiederholt sich im Hintergrund zu deutlich und zu oft. Auch die Highlights auf dem roten Anzug sind gräulich und lassen das Cover dadurch recht fahl erscheinen. Dagegen strahlt der Avatar des Phoenix regelrecht gegen an.
Zusätzlich wirkt das gestochen scharfe Perry Rhodan Logo als Kontrast zu dem doch eher „gröber“ aussehenden Bild. Als ob da zwei Dinge nicht zusammengehören.
Insgesamt gefällt mir aber die Machart und es strahlt Leben aus.
Damit zum Roman abgebogen:
Wir begleiten Liam Barstow und Zhobotter von Beginn des Projekt PHOENIX an. Wie sie zueinander finden und auch, wie die Genese des Phoenix-Bewusstseins vonstattengeht. So richtig sympathisch wird mir die gute Ingenieurin nicht und auch Zhobotter blieb überraschend blass. Dennoch fand ich die Inneneinsichten sehr interessant und wie diese sich dann schließlich auf die Handlung auswirken.
Das scheint auch der „neue Ansatz“ von Ben Calvin Hary zu sein. Handlung aus persönlichen Beweggründen zu gestalten. Dies gefällt mir außerordentlich gut.
Auch und gerade die Schnipsel / Szenen mit dem Phoenix-Bewusstsein haben mir sehr gut gefallen und dafür gesorgt, dass ich gar nicht aufhören wollte mit lesen.
Umso ärgerlicher waren dann die Szenen um den Ferronen. Am Anfang fungierte er als Spiegel zu Zhobotter und ich fand das Wortgefecht der beiden äußerst interessant. Das er dann aber zum Attentäter mutiert, war zu viel und es hätte dessen nicht gebraucht. Es hätte mir viel besser gefallen, wenn er als ernsthafter Kritiker weiter fungiert hätte, sodass sich Zhobotter weiter selbst reflektieren muss. Schade.
Die Szene mit Sichu und ihrem gedanklichen Ausflug zu ihrem Geburtstag war schön zu lesen und brachte mir die Ator ein wenig näher. Auch wenn zu Anfang wieder auf ihrem Alter herumgeritten wurde. Das hätte es nicht gebraucht. Alleine schon die Tatsache des 300sten Geburtstags und ihre Reaktionen reichten als Stilmittel, um einem dieses näherzubringen.
Der Erforschung des Goldellepsoids war recht unspektakulär. Ich frage mich nur: Gibt es im Sol-System keine hochkarätigen Forschungseinrichtungen mehr? Oder speziell gesicherte Labore? Wenn die Terraner mit etwas Erfahrung haben, dann ist es gefährliche Fremdtechnik. Dort stünden alle sündhaft teuren Messgeräte und auch Direktverbindungen zu hochgezüchteten Forschungspositroniken zur Verfügung. Dazu noch eine Heerschar von Wissenschaftlern.
Nein, zwei Leute müssen genügen. Von Außen per Hand abtasten und ein paar Nanos werden es schon richten.
Abgesehen davon, warum bestimmt eigentlich Perry wo das Teil erforscht wird? Müsste das nicht die Liga-Residentin oder zumindest der Wissenschafts-Minister entscheiden? Rhodan ist für das Projekt von San zuständig.
Der Teil um den Asteroiden Styx war für mich nicht wirklich spannend. Im Endeffekt wurde hier nur für den Einbau des Zusatzgeräts für den PHOENIX und das Gucky + Sichu an Bord der ELDA-RON gelangen, gesorgt. Eine Pflichtübung, die schnell abgehandelt wurde. So wie auch die Flucht der ELDA-RON. Der Part davor, mit den Innenansichten der Figuren und den Einblendungen der Iterationen war viel spannender.
Genau solche Innenansichten von Handlungsträgern und die Erklärung der Handlungen aus diesen heraus ist das Interessante und in den letzten drei Bänden gut bis sehr gut umgesetzt worden. Der Boden wird anständig bereitet für die kommenden Romane. Das hat aber natürlich auch zur Folge, dass die eigentliche Rahmenhandlung doch ein wenig in den Hintergrund gerät. Es ist nur eins möglich, bei dem begrenzten Platz in jedem Heft. Von daher muss der gute Ben den Spagat hinbekommen, dass der Fokus nicht nur auf den Personen liegt, sondern dass auch das Science Fiction Umfeld und die riesige Spielwiese, die PR bietet, ihren Raum zum Atmen bekommt.
Bisher bin ich zumindest von der neuen Vorgehensweise zufrieden. Ich hätte mir allerdings gewünscht, so etwas auch von Shrell zu lesen. Bisher wirkt sie sehr plakativ. Ohne Tief. Da ist einem ihr Sklave Bonnifer schon gefühlstechnisch näher gekommen. Warum nicht immer wieder etwas von ihr einstreuen, wie Oliver es bei Bonnifer gemacht hat? Eventuell ist ja dann der Bösewicht gar noch der Held der anderen Seite?
Kein schlechter Roman, allerdings hat mir der Vorgängerband schon besser gefallen.
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Einbauaktion
des Shrell-Aggregats drei "Kameraden" den Tod gebracht hat, abgesehen vom Tod des gesamten PHOENIX-Teams beim Bombenanschlag.
Mögen die in das "Brennende Nichts" Gerissenen auch in der einen oder anderen Form noch leben, hier immerhin haben wir "echte Tote" vor uns.
Die Frage ist nur, was unseren Oberterraner daran glauben lässt, dass Shrell an einer Rückkehr des PHOENIX aus der Agolei interessiert sein könnte. "Mission Bull accomplished" sollte ihr eigentlich genügen, Heimkehr aus weiten Fernen in die Milchstraße muss nicht sein.
Einen kleinen Fehler(?) im Roman gibt es vielleicht: es ist dauernd von Positronikspezialisten die Rede aber Phoenix ist eine Semitronik, wie im Band 3300 zu lesen war. Aber das ist nur ein kleiner Lapsus. Da unklar ist ob derzeit bereits die meisten Schiffe in der Galaxis mit Semitroniken statt (Bio)positroniken ausgerüstet sind, ist das dann aber womöglich gar kein Fehler.
Es gibt nun wieder ein echtes Fernraumschiff und dieses wird wohl noch weiter fliegen als damals die BASIS in die Große Leere. Mir gefällt das gut auch wenn beschrieben wird, daß der PHOENIX derzeit nicht mal über einen HÜ-Schirm verfügt aber evtl. wird das oder sogar mehr durch das neue Aggregat an Bord bewerkstelligt.
Ich spüre immer noch das Retro-Feeling des vorangegangenen Zyklus... Das darf so weiter gehen
PHOENIX hat geschrieben: ↑28.11.2024, 22:42
Kein schlechter Roman, allerdings hat mir der Vorgängerband schon besser gefallen.
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Einbauaktion
des Shrell-Aggregats drei "Kameraden" den Tod gebracht hat, abgesehen vom Tod des gesamten PHOENIX-Teams beim Bombenanschlag.
Mögen die in das "Brennende Nichts" Gerissenen auch in der einen oder anderen Form noch leben, hier immerhin haben wir "echte Tote" vor uns.
Die Frage ist nur, was unseren Oberterraner daran glauben lässt, dass Shrell an einer Rückkehr des PHOENIX aus der Agolei interessiert sein könnte. "Mission Bull accomplished" sollte ihr eigentlich genügen, Heimkehr aus weiten Fernen in die Milchstraße muss nicht sein.
Ich verstehe deine Sichtweise gut. Da ich mich selbst aber im Retromodus der Serienfrühzeit befinde, passen für mich die toten SoldatInnen in das Setting. Es zeigt sich dadurch auch die Skrupellosigkeit von Shrell denn nur auf Rhodan lässt sie nicht feuern. Theoretisch hätten also auch der Weltraumhamster () oder Sichu ins Gras beißen können... was natürlich nicht passieren durfte. Apropos Sichu, die ja sichtbar gealtert ist: mir würde es gefallen wenn sie einen ZAC o.ä. bekäme. Rhodan (optisch etwa 37 Jahre alt) hätte dann eine Gattin, die dauerhaft aussieht wie heute bei uns eine 60+Frau... Aus Sichu wurde m.E. über die Jahre leider nicht wirklich ein interessanter Charakter sodaß ich befürchte, daß man sie in absehbarer Zeit wohl sterben lassen wird. Aber wann hatte er je eine sehr interessante Frau? Thora da Zoltral wurde (außer in NEO) früh gemeuchelt und Mondra Diamond wurde m.E. als ZU schrill dargestellt. Die anderen (Mory Abro und Orana Sestore) waren dann SEHR tragische Gestalten. Die anderen Ehefrauen fallen mir gerade nicht ein, falls es welche gab. Ach so, Gesil...
Muss er nicht den Sternwürfel zurückbringen, damit Shrell die Brennenden Nichtse damit löschen kann? Womöglich hast du aber Recht denn sie könnte ja heimlich mit der ELDA-RON zeitgleich in die Agolei fliegen, den Würfel einkassieren und dann das Zusatzaggregat aus dem PHOENIX wieder rausholen. Perry wäre dann gestrandet - wäre m.E. ein interessantes Setting für den nächsten Zyklus...
Fallada hat geschrieben: ↑29.11.2024, 00:02
Muss er nicht den Sternwürfel zurückbringen, damit Shrell die Brennenden Nichtse damit löschen kann? Womöglich hast du aber Recht denn sie könnte ja heimlich mit der ELDA-RON zeitgleich in die Agolei fliegen, den Würfel einkassieren und dann das Zusatzaggregat aus dem PHOENIX wieder rausholen. Perry wäre dann gestrandet - wäre m.E. ein interessantes Setting für den nächsten Zyklus...
Die Ansage war, dass Shrell mit der ELDA-RON vorausfliegt und in der Agolei auf den PHOENIX wartet.
Rhodan kann also den Sternwürfel in der Agolei abliefern oder abgenommen bekommen.